God of War III Review
Oh Gott, was geht denn bitte hier ab!? ...wenn ein Spiel es schon in den ersten Minuten versteht den Spieler vollkommen einzunehmen und die virtuelle Tracht Prügel seines Lebens zu bescheren, dann weiß man, dass es sich hier um etwas ganz Großes drehen muss. Der Start ist fulminant und man bekommt das Gefühl die ersten beiden Teile der Trilogie dienten einzig dem Zweck den Abschluss auf die Spitze zu treiben. Das Ende des zweiten Teils war sehr bewusst gewählt und eröffnet den dritten und abschließenden Teil einen unglaublichen "Ass-Kick-Start". Der Anblick von Zeus und seiner schlagkräftigen Crew, die auf den heranstürmenden Kratos samt der Titanen herabsehen...man kann es gar nicht abwarten, bis es endlich richtig zur Sache geht. Ein episches Finale beginnt und ihr seid mittendrin.
[i]Sollen sie ruhig kommen...[/i]
Von der Pracht erschlagen...
Zu Beginn von God of War III wird die Vorgeschichte kurz aufgeführt, die besonders den Kennern der Serie sofort wieder an alle wichtigen Eckdaten der Vorgänger erinnert. Im Spielverlauf folgen noch weitere Zwischensequenzen, die alle den selben und überaus gelungenen Stil besitzen. Von dieser Pracht eingenommen geht es dann aber direkt mit dem eigentlichen Spiel weiter. Dort angelangt wird man von einer Grafik begrüßt, die euch erschlagen wird, zu diesem Zeitpunkt weiß man überhaupt nicht wo man mit dem Auge hinwandern soll. Es scheint einfach nicht möglich die gesamte Bandbreite an gebotenen Effekten und grafischen Details wahrzunehmen. Hatte man die Befürchtung, dass es keine grundlegenden Verbesserungen zum Vorgänger geben kann, dann ist man spätestens nach fünf Minuten in God of War III vom Gegenteil überzeugt. Beim Finale handelt es sich quasi um die ultimative Version der Spielreihe. Die Kamerafahrten sind so unglaublich dynamisch gestaltet, man fühlt sich von Kratos und seinem Abenteuer regelrecht eingesogen.
Der Puls rast bereits von der ersten Sekunde des Spiels, es geht Schlag auf Schlag zur Sache. Man kommt einfach nicht zur Ruhe und umklammert unbewusst den Controller immer fester mit seinen Händen. Die Entwickler der Santa Monica Studios haben schon im Vorfeld versprochen es diesmal mit einem so unglaublich angepissten Kratos zu tun zu haben, der seiner Rachelust in vollen Zügen frönen wird...gerade seine ersten Begegnungen mit den Göttern bekommen seinen scheinbar ungrenzbaren Zorn mit der vollen Bandbreite zu spüren. God of War III ist brachial, brutal und einfach volles Programm "BAM! in die Fresse". Die unglaublich gute Grafik, die Inszenierung, diese kranke Phantasie, miteinander gekoppelt pustet dieser Titel jeden PlayStation 3-Spieler einfach weg. Ohne wirklich zu viele Details verraten zu wollen sind es gerade diese epischen Szenen, wie beispielsweise Kratos auf dem Rücken der Titanen den Olymp empor steigt, die für Gänsehaut sorgen. Man will das Gamepad nicht mehr aus der Hand legen, man will diese Schlacht endgültig zum Ende bringen.
Die Waffen eines Kriegers
Bereits Teil eins und zwei der God of War Trilogie vereinten eine packende Inszenierung mit einem fesselnden Gameplay. Genau auf dieses Erfolgsrezept beruht auch das Gameplay des dritten Teils, womit die Steuerung euch sehr schnell vertraut vorkommen wird. Trotz dieser Tatsache haben die Entwickler viele neue Feinheiten eingebaut, die beispielsweise deutlich effektivere und bombastische Magien zum Vorschein bringen werden. Über das gesamte Abenteuer verteilt ist das Gameplay abwechslungsreich wie eh und je, bietet Rätselpassagen und regelrechte Schlachtorgien. Das besondere dabei ist wieder, dass man zu jedem Zeitpunkt das Gefühl hat alles unter Kontrolle zu haben. Die Moves wurden schön ausgearbeitet und spannend in Szene gesetzt, weiter entwickelt und um einige bereichert. Den größten Kritikpunkt musste sich die Serie schon immer wegen der vorberechneten Quicktime-Events gefallen lassen, die auch im dritten Teil zu Hauf vorzufinden sind. Das kann aber dem wahren God of War Fan egal sein, denn schließlich weiß dieser auch, was ihn an dieser Stelle in schöner Regelmäßigkeit erwartet. Man freut sich geradezu auf jedes Quicktime-Event, denn dann wird die Bestie Kratos wieder von seinen Fesseln gelöst und zeigt was in ihm steckt.
Die Gesamtspielzeit ist vergleichbar mit denen der Vorgänger und beträgt rund zehn Stunden. Wieder warten verschiedene Schwierigkeitsstufen als auch ein Challenge-Mode darauf gemeistert zu werden. Für besondere Leistungen erhält man darüber hinaus noch Bonuscontent wie umfangreiche Making-of Videos und Artworks.
[i]Neben seinen berüchtigten Klingen bekommt Kratos in GOW III noch viele weitere Spielzeuge.[/i]
Mit Appollons Segen geschaffen...
Zum jetzigen Zeitpunkt ist God of War III das beste in Sachen Grafik, was es je auf einer Konsole zu sehen gab (...also wenn das mal nicht ne Ansage ist!?). Die Handlung des Spiels wird von einer epischen Musik begleitet, die das dargestellte wunderschön umrahmt. Ist man im Besitz einer Surround-Sound Anlage, so ballern euch die Effekte nur so um die Ohren. Es herrscht vornehmlich eine ehrfürchtige Stimmung in diesem Titel, was unter anderem dem vom tschechischen Orchester eingespielten Soundtrack zu verdanken ist. Die Entwickler aus Santa Monica haben es geschafft sich selbst zu übertreffen und sie haben sich mit diesem dritten Teil ein ehrwürdiges Denkmal errichtet. Jeder einzelne Raum, jede Passage des Spiels wartet mit monumentalen und beeindruckenden Bauwerken und Architekturen auf, so dass man sich doch gerne die Zeit nehmen und ein wenig das Auge in dieser Welt verweilen lassen sollte. Aus technischer Sicht gibt es keine größeren Patzer zu vermelden, man genießt in der deutschen Version sogar den Luxus der freien Sprachauswahl und kann zwischen der gelungenen deutschen, der originalen englischen oder sogar italienischen (etc.) Sprache Wählen. Irgendeine Art von Tearing oder andere optische Verbrechen sind in God of War III nicht auszumachen. Das Gesamtwerk ist eine saubere Arbeit mit geringen Ladezeiten, deren Komponenten alle in Einklang gebracht sind. Den bisherigen Primus in Sachen Inszenierung (Uncharted 2) schlägt Kratos quasi innerhalb der ersten Runden im Vorbeigehen und stellt somit den neuen König der geballten Videospielunterhaltung. Es gibt überall ganz offensichtliche Grafikeffekte zu bestaunen, aber auch immer wieder kleine Details, wie beispielsweise den blutgetränkten Kratos, zu entdecken die das optische Erlebnis abrunden und so richtig intensivieren. Die von vielen sicherlich angespielte Demo ist übrigens ein Witz gegen die finale Version. Mit seiner Brutalität ist God of War III nichts für Zartbesaitete und schon gar nichts für Kinder.
Positiv:
+ Atemberaubende Inszenierung
+ bewährtes Gameplay
+ technisches Meisterwerk (kaum Raum für Kritik)
+ spektakuläre Kämpfe in schöner Regelmäßigkeit
+ epische Soundkulisse
Negativ:
- Zeus Haare sehen aus wie ein Wischmob (es gibt sonst kaum größere Fehltritte die wir in God of War III wagen würden zu kritisieren...)
