Little Big Planet PSP Review
In Zeiten, in denen man mit so zahlreichen Spielen jeden Monat versorgt wird, kommt es nur äußerst selten vor, dass man zu bestimmten Titeln eine so große Bindung aufbaut, das sich ein immer wiederkehrendes Einlegen des Titels lohnt. LittleBigPlant für die PS3 ist einer dieser Titel, denn die Entwickler hinter Media Molcule haben hier ein geniales Prinzip eingebaut, bei dem sich ein täglicher Blick in die Spielwelt lohnt. Die Welt die hier geschaffen wurde ist den Köpfen zahlreicher Spieler entsprungen und während diese Zeilen verfasst werden, entsteht wohlmöglich schon das nächste Abenteuer. Das komplexe Levelaustauschprogramm und der zauberhafte Charme der kleinen großen Welt ist nun auch im Hosentaschenformat zu haben. Mit LittleBigPlant für die PSP wurde der große Bruder nun auf Handheldformat getrimmt und in unserer Review wollen wir nun herausfinden, ob der kleine Sackboy dabei Federn lassen musste oder gar zu neuer Größe heranwächst.
Willkommen zu Hause
Irgendwie war es einfach zauberhaft, als wir vor rund einem Jahr die LittleBigPlanet Disk in unsere PS3 gestopft haben, denn die Begrüßung und Einführung in das Spiel kam einem kleinen Märchen gleich. Genau den selben Zauber versucht nun die PSP-Fassung zu schüren, denn fast alles wurde 1:1 in den kleinen Handheld übertragen. Fans der Serie werden sich also sofort heimisch fühlen, denn während ein kleines Introvideo euch das Prinzip hinter den überall verstreuten Träumen der Menschen erklärt und eine vertraute Stimme im Tutorial alle grundlegenden Mechaniken erklärt, fühlt man sich als LittleBigPlanet-Erfahrener an so vieles erinnert. Nach der kleinen Einführung findet man sich hinter einem Kontrollpult wieder, von dem man aus die ganze Welt erkunden kann und auf einem Globus die einzelnen Level auswählt...genau wie beim großen Bruder.
Eine ähnliche Vertrautheit setzt auch beim Spielen selber sofort ein. In der Rolle des charmanten Sackboys hüpft, klettert und freut man sich so durch die Level, die in ihrem Look verdammt nahe an der PS3 Version heranreichen. Natürlich gibt es Abstriche in den Feinheiten, doch insgesamt haben es die Entwickler verstanden die Grafik auf ein ähnlich hohem Niveau zu halten, was für Hanheldverhältnise gerade zu phänomenal ist. Gesteuert wird der kleine Sack mit dem Analogstick und Aktionen, wie das Hüpfen oder das Aufrufen des Pop-Up Menüs erfolgt über die üblichen Eingabetasten. Kleinere Feinheiten wie das Rudern mit den Armen wurden etwas gestutzt, da die PSP bekanntermaßen weniger Tasten als der PS3-DualShock Controller besitzt. Sackboys Befinden kann weiterhin über seine Mimik dargestellt werden. Dazu wird das Steuerkreuz genutzt, welches wir uns lieber für eine präzisere Steuerung gewünscht hätten. Aber das sind nur kleine Wermutstropfen, denn auch mit dem Analogstick funktioniert die Navigation über die zwei Ebenen in LittleBigPlanet auf der PSP. Ja, richtig gelesen, im Vergleich zur PS3 Version sind nun statt drei, nur noch zwei Ebenen vorhanden in denen sich der Sackboy innerhalb der klassisch 2D Jump'n'Run gehaltenen Level begeben kann. Schon haben wir den Punkt in diesem Artikel erreicht, der die markantesten Unterschiede zwischen den beiden Spielen erklärt und so können wir uns frohen Mutes in die wunderbare Welt von LittleBigPlanet stürzen, dabei wieder die berühmten Punktblasen einsammeln, Schalter betätigen und das ein oder andere Rätsel lösen.
Sackboy besucht uns in den Alpen.[/i]
Around the world
Die Möglichkeiten sich auszutoben sind in LittleBigPlanet auf der PlayStation Portable zahlreich, doch als erste Anlaufstelle empfehlen wir den Storymodus, der in dieser Handheldversion in 22 Abschnitte unterteilt ist. Den Start der kleinen Globusreise bildet Australien und führt euch sogar durch die Alpen wo Sackboy sich in voller Lederhosemontur präsentiert. Jedes Land wartet mit einer eigenen Thematik, einem eigenen Look, passender Musik und natürlich vielen versteckten Items und Rätseln auf. Hat man die Weltreise hinter sich gebracht, lohnt es sich immer wieder jedes Land aufzusuchen, denn schließlich findet man immer noch das ein oder andere Geheimnis, knackt den Highscore oder versucht sich an den Bonuslevels.
Einzigartig wird das Spiel aber erst durch den Leveleditor, der auf der PlayStation 3 schon mit über eine Millionen Level aufwartet. Diese Level werden von den Spielern auf der ganzen Welt selbst geschaffen und ausgetauscht. Dieser Austausch soll bald auch alle PSPs dieser Welt erfassen, was zum jetzigen Zeitpunkt wohl erst noch so richtig ins Rollen kommen muss. Alle Werkzeuge, die man zum Erschaffen der Welten benötigt, finden sich auch auf der PSP-Version. An Komplexität und der Arbeitszeit, die man für ein richtig gutes Level benötigt, steht die PSP der großen PS3-Version in kaum etwas nach. Wer sich in dieses Wagnis begeben möchte, der wird für viele Stunden mit dem Titel beschäftigt sein. Gehört man eher zur Kategorie der konsumierenden Spieler, so darf man sich zu jeder Zeit den den Kreationen der anderen Community-Mitglieder erfreuen und so immer wieder neuen Spielstoff finden. Alle Level im LBP-Universum können auf dem MemoryStick der PSP gespeichert werden und dann auch offline gespielt werden.
An der Seite von Sackboy erkundet man die ganze Welt.
Ein weiterer Punkt, mit dem LBP für viel Spaß sorgen konnte, war der Multiplayer-Modus. Jede Welt konnte gemeinsam mit Freunden im Online- oder Offline-Modus erkundet werden und innerhalb der Level gab es sogar bestimmte Rätsel, die man nur im Team lösen konnte. Die Möglichkeiten des Kooperieren oder des Rumalberns mit Freunden ist auf der PSP aber leider nicht vorhanden.
Ein kleines Spiel mit einer großen Portion Liebe
Auch auf der PSP verliert der kleine Sackboy und überhaupt die gesamte LittleBigPlanet Welt kaum etwas an seinem zuckersüßen Charme. Der aus der PS3-Fassung bekannte Stil wurde auf dem Sony-Handheld konsequent fortgeführt und alle Level besitzen diesen gewissen Look, der so wirkt, als ob jedes kleine Einzelteil zusammengeschustert wurde. Der sympathische Sackboy kann von euch nach Herzenslust verkleidet und bis ins letzte Detail genau eurem Geschmack angepasst werden. Ähnlich wie auf der PS3 erwarten wir aber in naher Zukunft weitere downloadbare Outfits, für die man dann aber auch zur Kasse gebene wird.
Betrachtet man LittleBigPlanet für die PSP unter der Technik-Lupe gibt es kaum etwas zu meckern. Melodien so zauberhaft, wie man es von der Serie nun gewohnt ist und eine sehr gelungene deutsche Erzählerstimme lassen euch in der Welt des Sackboys versinken. Aus dieser Träumerei wird man höchstens von den langen Ladezeiten gerissen, die vor jedem Level eingelegt wird. Innerhalb des Spielgesehens selber, läuft dann aber immerhin alles am Schnürchen.
Positiv:
+ LittleBigPlanet in seiner vollen Pracht nun auch im Handheldformat
+ Sackboy ist und bleibt einer der süßesten Videospielfiguren
+ charmater LPB-Look
+ umfangreicher Editor und zahlreiche von Usern erstellte Level
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Negativ:[/b]
- kein Multiplayer-Modus
- für LBP-Veteranen nur wenig Neues