erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
[u]"Was ist denn das? Ein Ingenieur?"[/u]
Ist es ein Add On? Ist es eine Fortsetzung? Ist es ein Spin Off? Es ist ODST! Zynische Spieler beschimpfen das Abenteuer der Orbital Drop Shock Trooper zwar als teure Erweiterung, andere sehen darin aber eine launige Coop Ballerei und obendrein die Vervollständigung des Halo 3 Mehrspielers - und der zählt zu den besten und beliebtesten überhaupt. Bungie selbst tut natürlich alles um den Halo Fan zum Kauf zu bewegen, wobei sich technisch in der Tat wenig getan hat. ODST ist kein Augenschmaus, teilweise etwas grob, teilweise etwas simpel. Atmosphäre hat es hingegen mehr als genug, auch der Sound wurde weiter verfeinert und spielt ganz oben mit. Das Gameplay ähnelt den Ego Shooter Vorgängern bis auf wenige Details und macht wie immer viel Spaß. Die Steuerung ist super, die Fahrzeuge sind grandios und bei den ausladenden Schlachten mit den kleveren Gegnern kommt viel Freude auf. Größtes Manko ist deshalb wohl der dürftige Umfang, denn wer will beendet ODST in wenigen Stunden. Gerettet wird das allerdings wieder vom durchdachten Firefight Modus, bei dem ihr alleine oder mit Freunden gegen brachiale Gegnerwellen zur Wehr setzen müsst. Hinzu kommt wie gesagt eine gesonderte Disc mit sämtlichen aktuell verfügbaren Halo 3 Mehrspielerkarten und das alles steht für etwa 42 Euro im Regal. Zwar spaltet das Spiel ein wenig die Meinungen, wir können euch ODST aber ruhigen Gewissens ans Herz legen. Ein Meilenstein ist es nicht und wer kein Fan von Halo ist wird auch jetzt keiner werden, ODST ist aber trotzdem eine sehr gut gelungene Episode vom Kampf der Menschen gegen die Covenant.
[u]Handlung_[/u]
Für die Geschichte geht Bungie diesmal einen völlig neuartigen Weg, der euch weit weg vom Master Chief, Cortana oder anderen alten Bekannten führt. Ihr schlüpft nämlich in die Haut einer kleinen ODST Einheit, die beim Angriff auf New Mombasa in der afrikanischen Metropole unterwegs ist. Leider geht bei der geplanten Landung etwas schief, so dass ihr zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Orten landet. Das gesamte Spiel ist deshalb voller Zeitsprünge und Ortswechsel, zeigt euch bestimmte Schauplätze in der Vergangenheit und in der Gegenwart. Einmal dahinter gestiegen macht dieser Perspektivenwechsel sehr viel Spaß und verzückt euch mit vielen Details und einem völlig anderen Blickwinkel. Das steht der Serie ausgezeichnet zu Gesicht, zumal die hervorragenden Audiophiles noch mehr Licht ins Dunkel bringen. Zwar ist ODST nicht episch lang oder völlig neu, trotzdem spürt ihr den frischen Wind, mit dem Bungie den Konflikt zwischen Menschen und Covenant erneut entfacht.
[u]Optik_[/u]
Vielleicht der größte Knackpunkt der kompletten Add-On Diskussion ist natürlich die Grafik. Da diese sich auf einem ähnlichen Level wie Halo 3 bewegt, welches mittlerweile einige (!) Monate auf dem Buckel hat, kann man einen "WOW" Effekt natürlich gleich vergessen. Im Gegenteil, ODST ist nicht immer knackscharf, ab und an etwas grob, oft recht altbacken und punktet auch nicht unbedingt durch geschmeidige Animationen. Interessanterweise tut das der Atmosphäre aber keinen Abbruch, die war ohnehin immer schon eine Stärke der Serie: Fantastische Hintergründe, ausreichend Abwechslung, schöne Ausleuchtung der Level und sehr interessante Schauplätze warten auf euch - und immer ist die Hölle los! Dank Granaten, vielen Feinden, Panzern und Co. kracht es jedenfalls ordentlich auf dem Schirm. Der Detailgrad weiß dabei zu überzeugen, sogar bei den Texturen wenn man nah genug dran steht. Ansonsten bleibt da insgesamt ein leicht trister Schleier, der bis zum Abspann nicht so recht verschwinden will und ODST ins Mittelmaß abrutschen lässt.
[u]Akustik_[/u]
Während Bungie aus der Grafikengine scheinbar nicht mehr so wirklich viel herausholen konnte, hat sich in Sachen Sound tatsächlich etwas getan. Das merkt man besonders als Kenner der Serie, denn nie haben Scharfschützengewehr und Panzerbeschuss so heftig eingeschlagen. Auch die deutsche Synchro macht Fortschritte und sollte mittlerweile fast jeden Spieler zufriedenstellen. Sicher, das englische Original klingt noch ein wenig besser, gut vertont wurde euer ODST Team aber in jedem Fall. Auch die Effekte und die 5.1 Abmischung sind gelungen, wobei es mal wieder die Hintergrundmusik ist die allen die Show stiehlt: Mitreißend in einem Moment, voller Leid im nächsten, dann wieder motivierend, antreibend und spannend. Das alles verbindet sich zu einer hochqualitativen Soundkulisse, für die natürlich nur die volle Punktzahl in Frage kommt.
[u]Ladezeiten_[/u]
Im Westen nichts Neues: Immer noch lädt Halo in der Lobby manchmal atemberaubend schnell, wesentlich öfter jedoch recht gemächlich und eher schleppend, vor allem wenn ein Spieler dazu stößt. Im Spiel selbst gibt es dafür stets nur kurze Unterbrechungen.
[u]Extras_[/u]
Keine wirklichen Extras, allerdings gilt unser Lob in diesem Abschnitt den Jungs von Bungie im Netz. Was ihr auf bungie.net sehen könnt, begeistert nach wie vor auf ganzer Linie: Haarklein aufgeschlüsselte Statistiken, massenhaft Informationen und einfach die absolut (!) perfekte Begleitung zum Spiel. Sollte jede Halo Zocker sich mal anschauen, es lohnt sich und wird mit Sicherheit nicht euer letzter Besuch gewesen sein.
[u]Spielgefühl_[/u]
Die orbitalen Shock Trooper sind eine Eliteeinheit. Eine Einheit die erst dann runter geht, wenn der Krieg fast verloren scheint. Und dieser Moment ist gekommen. Die Allianz greift New Mombasa an, eine der wichtigsten Städte unseres Planeten, und in den bereits zerbombten Straßen versuchen die wenigen Soldaten den Ansturm der Widersacher abzuwehren. Ihr schlüpft in die Rolle fast aller eurer Teammitglieder, wobei dies nicht zeitgleich der Fall ist. Ihr durchquert und erlebt die Stadt also zu verschiedenen Zeitpunkten, was deren Erforschung spannend und frisch gestaltet.
Erforschen ist auch unser erstes Stichwort, immerhin wurde ODST doch mal als Open World Game bezeichnet?! Diesen Eindruck können wir auch nach mehrmaligem Durchspielen nicht bestätigen. Natürlich darf man die Straßen von New Mombasa frei erkunden (sogar die Missionen in unterschiedlicher Reihenfolge starten), das macht unterm Strich aber noch lange kein richtig "offenes" Spiel. Dazu ist die Stadt zu klein und es gibt außer ein paar Gegneraufmärschen auch nicht wirklich viel zu entdecken. Das ist aber ganz zu Beginn ohnehin unwichtig, denn mehr oder weniger eingeklemmt in eurem Pod, lernt ihr zunächst die Eigenheiten von ODST kennen. Die Steuerung gleicht Halo 3 bis aufs kleinste Detail, dafür habt ihr aber keinen Schild mehr. Stattdessen greift jeder Treffer eure Ausdauer an, die sich aber bei rechtzeitiger Flucht wiederherstellt. Zuviele Treffer gehen dann direkt auf eure Gesundheit, die man nur mit Medikits auffrischen kann. Erinnert uns irgendwie an die erste Halo Episode... Die Unterschiede zum Master Chief sind ansonsten unauffälliger als erwartet: ODST Streitkräfte können problemlos alle Waffen bedienen und auch stationäre Geschütze abreißen und sogar mehr Granaten tragen. Was sie nicht können ist unverletzt große Stürze überstehen oder zwei Waffen gleichzeitig abfeuern. Als Entschädigung dafür habt ihr ein hochentwickeltes Visier in eurem Helm eingebaut, welches die Dunkelheit erhellt und sehr markant sämtliche Objekte in orangenen Linien umrandet. Auch Feinde werden so (dank roter Umrandung) direkt sichtbar. Unser nächster Punkt übrigens, auch wenn es hier wenig Veränderung gibt: Alle Feinde kennt man schon aus anderen Halo Spielen, wobei man die Eliten wirklich vermisst. Nur Grunts, Brutes und Schakale stellen sich euch in den Weg. Klar, Jäger tauchen hin und wieder auf und viele Brutes haben Jetpacks auf dem Rücken, im Endeffekt sind es aber doch die altbekannten Unholde die euch an den Kragen wollen. Das soll, auch wenn es so klingen mag, keine scharfe Kritik sein. Denn gerade diese Gegner möchte jeder Halo Fan bekämpfen. Intelligent rücken die Feinde vor, gehen aggressiv auf euch los, sind gleichzeitig aber auch taktierend und vorsichtig. Scharfschützen bleiben im Hintergrund und beharken euch aus der Ferne, die fetten Brutes hingegen stellen sich hin und wieder sogar euren Fahrzeugen in den Weg. Von denen haben übrigens alle ihren Weg ins Spiel gefunden, vom genialen Warthog bis hin zum mächtigen Scorpion Panzer oder dem quirligen Banshee.
Während ihr euch durch New Mombasa kämpft werden immer wieder neue Missionen freigeschaltet, bei denen ihr weitere Details der Geschichte und zu den Kämpfen erfahrt. Es kommt einem tatsächlich so vor, als wäre ODST auch dazu da um mehr Licht in das Halo-Universum zu bringen. Das ist eine tolle Taktik, zumal es beim Gameplay ansonsten kaum Veränderungen gibt. Wie bereits gesagt haben die ODST nahezu die gleichen Fähigkeiten wie der Chief, kämpfen sich durch enge Gebäudekomplexe oder über riesige freie Flächen. Wie immer bei Halo ist es dabei euch überlassen welche Taktik ihr wählt. Auf einem Warthog durch die Gegend heizen? Mit dem Ghost durch größere Feindesansammlungen rasen? Mit dem MG ab durch die Mitte? Oder doch mit dem Scharfschützengewehr aus der Ferne agieren? Wieder mal gibt euch Bungie hier die volle Kontrolle und ihr habt quasi die strategische Qual der Wahl. Für den meisten Spaß empfehlen wir natürlich eine Mischung aus übermächtigen Waffen und den kleinen Schießprügeln, so dass man wirklich alle Facetten mal erlebt. Vom Laser bis zur Haftgranate, vom Brandsatz bis zum Raketenwerfer sind übrigens alle Todbringer mit dabei, die ausgezeichnet funktionieren und viel zum tollen Gameplay von Halo beitragen. Dazu gehört neben der perfekten Steuerung auch die volle Kontrolle über die Granaten, die den Spielspaß - richtig eingesetzt - mal wieder in die Höhe treiben. Halo spielt sich wie immer flüssig und eröffnet euch viele Möglichkeiten, dank der eigenständig agierenden Feinde gleicht außerdem kein Kampf dem anderen.
Einen kleinen Dämpfer bekommt ODST wegen des geringen Umfangs. Zwar hat niemand geglaubt eine übermäßig lange Kampagne vorzufinden, je nach Spieltempo hält das Abenteuer aber nur 5 bis 8 Stunden. In der Zeit habt ihr nicht nur unzählige Schlachten geschlagen, sondern auch die Stadt nach Audiophiles durchsucht, bekanntschaft mit einem neuen Gegnertypen gemacht und euch gewundert warum der Held sein Maul einfach nicht aufmacht. Ihr habt mit tollen Waffen unzählige Schüsse in die Feinde geblasen und seit höchstwahrscheinlich mal wieder dem Halo-typischen Gameplay erlegen - so es euch denn immer schon ganz gut gefallen hat...
[u]Mehrspieler_[/u]
Kommt es bei Halo zur Bewertung, so spielt der Mehrspieler doch eine ziemlich übergeordnete Rolle. Dabei ergibt sich nun folgendes Problem: Mit in der Verpackung von ODST ist eine Disc, die den kompletten Mehrspieler mit allen Karten von Halo 3 enthält. Die Frage ist nun: Fließt das mit in die Wertung von ODST ein oder gehört das irgendwie noch zu Halo 3? Dazu nur das kurze Fazit von damals: Halo 3 sahnte traumhafte 14 Punkte ab! Die zweite Disc ist also mehr als nur ein Bonus, sie ist ein Ego Shooter Multiplayer-Meilenstein. Dennoch haben wir uns dazu entschieden, dieses Extra nur gaaanz schwach mit in die Wertung einfließen zu lassen. Es hat die gute 12 also im Endeffekt zu einer 13 gemacht.
ODST hat auch ohne diese Disc einiges zu bieten, wobei an vorderster Front natürlich die Kampagne zu nennen ist. Die kann genialerweise mit vier Leuten simultan gespielt werden. Wer drei Freunde zur Hand hat amüsiert sich im "legendären" Schwierigkeitsgrad, hat jede Menge Spaß mit Warthog und Co. und erlebt jedes mal aufs neue völlig andere Schlachten mit unvergesslichen Momenten. Wer will kann sich das nachher im "Kino" anschauen, das seinen Weg von Halo 3 nun auch in ODST gefunden hat. Mit völlig frei beweglicher Kamera könnt ihr die Schlachten aus ganz anderen Blickwinkeln sehen, wobei wesentlich mehr Zeit draufgeht als man denkt.
Mit an Bord ist außerdem der neue Firefight Modus. Neu, neu, neu? Naja, so ganz neu ist das Spielprinzip dann doch nicht, eher im Gegenteil. Zuletzt wurde dieses recht einfache Grundgerüst von Epic reanimiert, die euch bei Gears of War gegen die Horde kämpfen ließen. In einem mehr oder weniger kleinen, fest begrenzten Areal, beginnt ihr in eurer Basis. Diese ist zwar weder gesichert noch mit ausreichend Waffen gefüllt, aber trotzdem euer Rückzugspunkt Nummer 1. Denn jetzt lassen die Entwickler eine Welle nach der anderen los. Immer wieder landen neue Gegner, werden aus den wild feuernden Phantoms abgeworfen und wollen euch vernichten. Brutes, Grunts, Schakale, alle sind mit dabei, immer jedoch in unterschiedlicher Anzahl und anderen Mischverhältnissen. Überleben ist das oberste Gebot, denn eure Leben sind stark begrenzt und können nur mühsam zurück erobert werden. Ansonsten ist der Highscore euer übergeordnetes Ziel und mit schönen Kills (mehrfache Abschüsse, Headshots und Co.) treibt ihr den Punktezähler in die Höhe. Das alles ist alleine mal einen Zock wert, entfaltet seine wahre Pracht aber erst mit zwei bis drei Freunden, die sich gegenseitig Deckung geben, auf einen bestimmten Gegnertypen spezialisieren oder euch am Warthog MG unterstützen. Neu ist der Modus also nicht, aber ungemein spaßig, ziemlich perfekt umgesetzt und deshalb uneingeschränkt zu empfehlen. Dazu gesellen sich wie immer die interessanten Schädel (mit unterschiedlicher Wirkungsweise) und schon steht der spielerisch geniale Multiplayer, dem eigentlich nur das Matchmaking fehlt.
[u]Erfolgschancen_[/u]
Der Gamerscore ist für Bungie genau das, was er bei allen Spielen sein sollte: Ein unbändiger Motivator. So ist es erneut nicht verwunderlich, dass die volle 1000 durchaus erreichbar ist wenn man sich ein bisschen anstrengt. Allein die Kampagne spendiert euch über 600 Zähler - zumindest wenn ihr Freunde für den Legendären Schwierigkeitsgrad an der Hand habt. Der Rest setzt sich aus einfachen Kleinigkeiten, aber auch einigen Herausforderungen zusammen, wie beispielsweise einen Level zu beenden ohne zu schießen. Abwechslungsreich, fair, vielleicht sogar einen Hauch zu leicht. Bungie hats irgendwie raus mit den Achievements