Fire Emblem Shadow Dragon Review
Ja, Fire Emblem ist ein Remake, doch in unserer westlichen Himmelsphäre werden sicherlich nur die Wenigsten in den Genuss von "Fire Emblem: Shadow Dragon and the Blade of Light" gekommen sein, das im Jahre 1990 für das japanische Famicom erschienen ist. Fire Emblem Shadow Dragon eröffnet uns, in der Form eines Nintendo DS Remakes, also die Möglichkeit die Serie neu zu erleben und deren Wurzeln kennen zu lernen. Das Spielprinzip, das nun über 20 Jahre auf den Buckel hat, wirkt heute noch sehr frisch und vielleicht können wir aufgrund dieses Titel erahnen, weshalb Fire Emblem seit Jahren schon als Garant für gute Taktik-Unterhaltung gilt. Stürzen wir uns also in den Krieg.
Das Schicksal Alteas
Nintendo-Fans bekommen in Fire Emblem Shadow Dragon die Gelegenheit in die Rolle Marths zu schlüpfen, von dem viele Smash Brothers Spieler wahrscheinlich gar nicht genau wissen, wo diese Charaktere herkommt. In Shadow Dragon wird genau erzählt was diesen jungen Prinzen auszeichnet und wie er sich seinen Status als Held erkämpft hat. Jahre vor jener Zeit, in der Fire Emblem Shadow Dragon angesiedelt ist, wird der böse Drache Medeus getötet, was die Gründung eines neuen Königreichs namens Altea in die Wege leitet. Die Jahre ziehen ins Land und es herrscht Frieden. Allerdings brodelte es lange Jahre im Geheimen und die dunklen Mächte ließen die Zeit Wunden heilen und zu neuer Stärke finden. Im Sog dieser aufkommenden dunklen Mächte erhoben sich auch die Nachbarskönigreiche, so dass es, nach Jahrzehnten des Friedens, wieder zu neuen Kriegen im Land kam. Der ruhmreiche Führer und König des Reiches Altea wurde in einer Schlacht betrogen und getötet und die Lage, die er hinterlassen hat war aussichtslos. Sein Sohn Prinz Marth blieb nichts anderes übrig als zu fliehen, um aus einer sicheren Position eine neue Armee aufzustellen, die überhaupt eine Chance gegen die dunklen Mächte haben kann. Wieder vergingen Jahre, ehe Marth genügend Verbündete um sich scharren konnte und in Kampf ziehen konnte, Altea wieder zu alter Stärke führen zu können.
Der typische Fire Emblem Look: Schlicht und übersichtlich.[/i]
Von Taktik geprägt
Die markanten Merkmale eines jeden Fire Emblem sind auch bei diesem Nintendo DS Titel erhalten geblieben. Als Spieler hat man quasi ein Taktikbrett vor sich, auf dem man seine eigenen Truppen positioniert und befehligt. In den diversen Schlachten gilt es bestimmte Bedingungen zu erfüllen, um den Sieg davon zu tragen. Jede Map und jede Schlacht hat es gemeinsam, dass unkoordiniertes Handeln zum Scheitern verurteilt ist. Ein Fire Emblem verlangt von euch scharfsinniges Denken und taktisches Feingefühl ab. Daher lässt sich auch sehr schnell erklären, weshalb es eine große Menge an Liebhabern bei diesem Titel gibt. Wenn man das Spiel erfolgreich meistern will, so muss man schon viel Zeit investieren, denn die richtigen Züge und Entscheidungen benötigen einiges an Bedenkzeit.
Fire Emblem Shadow Dragon ist anspruchsvoll, auch wenn der Schwierigkeitsgrad nicht ganz so hoch wie bei Radiant Dawn angesiedelt ist und die KI nicht immer intelligent reagiert. Das Prinzip der drei Waffenarten, die im Kampf eingesetzt werden können, spielt nach wie vor eine entscheidende Rolle. Stein-Schere-Papier wird in Fire Emblem durch Schwert-Axt-Lanze ersetzt, was bedeutet, dass jede Waffe einen Vorteil gegenüber einer andere Waffe besitzt, aber auf der anderen Seite auch Schwächen inne hat. Für Zaubersprüche gibt es bei Shadow Dragon aber kein solches Prinzip und auch Synergien zwischen einzelnen Charakteren sind nicht vorhanden. Man kann also sagen, dass Shadow Dragon auf dem Nintendo DS das Fire Emblem Spielprinzip wieder auf das nötigste reduziert hat. Beibehalten wurde aber das knallharte Programm, welches besagt, dass gefallene Krieger im Spiel auch wirklich tot bleiben und nicht wieder belebt werden können.
Sollte Fire Emblem Shadow Dragon das erste Fire Emblem in der eigenen Videospielkarriere darstellen, so hat man eine gute Wahl getroffen. Trotz aller Komplexität (die das Spiel immer noch hat), ist der Einstieg aber recht einfach. Shadow Dragon überlässt dem Spieler die Auswahl, ob man sich zu Beginn erst mit dem Prolog beschäftigen möchte, was durchaus ratsam ist, um die Geschichte hinter dem Spiel noch besser zu verstehen. Zwischen jeder Schlacht und nach Beendigung der ersten Kapitel, kann aus allen verbündeten Truppen das eigene Team zusammengestellt werden. Jede Einheit kann mit Waffen eingedeckt werden und auch das Kaufen, Tauschen und das Schmieden der Gegenstände, Items und Waffen ist möglich. Erfolgreiche Kämpfe auf dem Schlachtfeld haben rollenspiel-typische Auswirkungen auf eure Einheiten. Einzelne Attribute wie die Kampfkraft steigen, können aber nicht von euch bestimmt werden. Dafür aber kann die Charakterklasse, die bestimmt mit welcher Waffe eure Einheit gekämpft, jeder Zeit verändert werden. Lediglich Marth bleibt seiner Klasse über das gesamte Spiel hinweg treu und tritt als Schwertkämpfer in den Schlachten an.
Schöne Artworks erzählen von der Geschichte hinter Fire Emblem Shadow Dragon.[/i]
Multiplayer und Technik
Fire Emblem war nie ein Spiel, welches durch seine unglaubliche Opitk hervorstach. Dies wollten die Entwickler wohl ganz offensichtlich auch nicht mit dem Remake des Klassikers ändern. Shadow Dragon ist ein Taktikspiel, das mit einer schlichten Präsentation daherkommt und so auf dem Spielfeld zu jeder Zeit die Übersicht wahrt. Diese Worte klingen sicher sehr wohlwollend, fest steht aber, und das soll nicht verschleiert werden, dass technisch deutlich Luft nach oben ist und der Nintendo DS-Titel grafisch stark an seine GBA-Voränger erinnert. Einige feine Highlights sind aber durchaus auszumachen. Beispielsweise sehen die Figuren, die zahlreiche verschiedene Charaktere hervorbringen, in den Kämpfen sehr realistisch aus was die Animation angeht. Zwischen den Kämpfen bekommt man die Geschichte in kurzen Bildeinblendungen in Form von gezeichneten Werken zu sehen, die alle einen sehr passenden Stil vermitteln. Unterstützt wird das Ganze durch gut übersetzte deutsche Dialoge. Eine Sprachausgabe vermisst man aber leider weiterhin.
Trotz des großen Umfangs von 25 Kapiteln, die teilweise eine Spielzeit von einer Stunde haben, gibt es zusätzlich die Möglichkeit sich auch im Multiplayer in der Welt von Fire Emblem auszutoben. Im Offline-Modus, kann man mit einem Freund eine Schlacht abhalten oder aber auch mittels Wi-Fi Connection sich in der ganzen Welt nach passenden Gegnern umschauen. In diesem Online-Modus wird sogar der Voice-Chat unterstützt. Für Nintendo DS Verhältnisse also wirklich ein rundum gelungenes Packet, was sich auch im Online Shop (mit Gold aus dem Spiel können neue Waffen gekauft werden) oder in der Datenbank (Kämpfer können auf einen Server hochgeladen und ausgetauscht werden) zeigt.
Positiv:
+ Fire Emblem ist nach wie vor ein tolles Taktik-Rollenspiel
+ gelungene Geschichte, untermalt mit guten Dialogen und Artworks
+ Online-Multiplayer mit Voice-Chat
+ unspruchsvolles Gameplay...
Negativ:
- ...welches leider etwas kastriert wurde
- technisch schwach