Pokemon Platin-Edition Review
Pokemon Rot und Blau waren ein unglaublich riesiger Erfolg und ein bahnbrechender Titel der Videospielgeschichte. Nicht unbedingt des Inhalts wegen, sondern der Faszination, die diese beiden Gameboy-Titel auslösen konnten. Die Verkaufszahlen durchschlugen jede Decke und so war es auch nicht verwunderlich, dass mit der gelben Pikachu-Version schnell noch ein dritter Titel, der kaum irgendwelche nennenswerte Unterschiede bot, auf den Markt geworfen wurde. Alle Pokemon-Spiele erfreuen sich an den Händlerregalen großer Beliebtheit, so dass Nintendo an diesem eisernen Konzept dranbleibt und das Spielchen aufs Neue wieder wagt. Nach der Veröffentlichung von Diamat und Perl für den Nintendo DS, steht uns nun die Platin-Edition ins Haus. Handelt es sich dabei nun um die ultimative Version für den DS?
Das Spiel beginnt von neuem...
... und versteht es immer noch zu begeistern. Das grundsätzliche Prinzip der Pokemon-Abenteuer ist auch bei Pokemon Diamant unverändert geblieben. Als Neuling in der Welt der Pokemon macht man sich auf, der beste Trainer aller Zeiten zu werden. Zu Beginn erhält man eines der drei Starter-Pokemon, welches euch von nun an auf Schritt und Tritt begleitet. Dies ist auch bitternötig, denn die Wege durch die weiten Welten führen euch durch hohe Gräser, dunklen Höhlen und über weite Seen. Überall dort lauern weitere Pokemon, die euch in rundenbasierten Kämpfen ans Leder wollen. Mit Hilfe des eigenen Pokemon kann man diese nun bekämpfen oder aber mit einem Pokeball einfangen und zum eigenen Team rekrutieren. Um eine möglichst schlagfertige Truppe auf die Beine zu stellen, ist es ratsam Pokemon der verschiedenen Elemente zu trainieren. Das Prinzip dahinter ist nicht neu, doch in Form der Pokemon immer wieder schön anzusehen: Ein Pflanzen-Pokemon wie Chelast hat keine großen Mühen mit Plinfa (einem Wasser-Pokemon) fertig zu werden, während der feurige Panflam ihm schon deutlich mehr zu schaffen macht.
Das eigentliche Ziel, der größte Pokemon-Trainer der Welt zu werden, wird in Pokemon Platin mit einer schönen Rahmenhandlung begleitet, die vom Aufbau den selben Plan verfolgt, wie bereits die aller ersten Versionen. Man schreitet durch die Sinnoh Region auf der Suche nach den Arena-Leitern, die es zu besiegen gilt. Jeder dieser Arena-Leiter ist im Besitz eines Ordens, der an alle siegreichen Pokemon-Trainer überreicht werden muss. Hat man alle im Sack, so ist man dem Ziel schon ein ganzes Stück näher gekommen...ach und nebenbei hält man noch eine Truppe von Superschurken auf die Welt zu zerstören. Alles natürlich im Einklang und mit der Hilfe der geliebten Pokemon.
Diamanten, Perlen oder Platinum?
Die Unterschiede zwischen allen Pokemon-Spielen sind im Groben als minimal zu bezeichnen, um die Unterschiede zwischen Diamant/Perl und Platin aufzuzeigen, muss man schon etwas genauer hinsehen. Rein vom Gameplay gibt es keinerlei Veränderung, alles lässt sich so steuern, wie man es von den ersten Nintendo DS-Ablegern gewohnt ist. Ja, die Tatsache, dass man nun die Poketch-Funktionen vor- und zurück blättern kann, bezeichnen wir nicht als neues Gameplay-Element. Der wahlweise männliche oder weibliche Pokemon-Trainer, der von euch über die Sinnoh-Region gescheucht wird, bekommt die gleiche Welt zu sehen, trifft auf die selben Einwohner und erledigt die selben Missionen. Unterschiede in der Story kommen erst gegen Ende des Abenteuers zum Vorschein. Einen ersten Vorgeschmack dieser Veränderung gibt euch das Artwork der Verpackung. Diese wird von dem legendären Pokemon Giratina verziert, welche noch eine ganz entscheidende Rolle bei der Rettung der gesamten Mensch- und Pokemonheit spielt.
Auch Online ewarten euch in Pokemon Platin heiße Kämpfe.[/i]
Hat man erst einmal das quasi selbe Abenteuer wie in Diamant und Perl hinter sich gebracht, erschließen sich die Neuerungen deutlich, denn zu dieser Phase wird man in die Zerrwelt befördert. Hier kommt auch die mit Perl und Diamant eingeführte (Pseudeo-) 3D-Welt erstmals zum Tragen. Alle physikalischen Gesetze treten hier außer Kraft, so dass man auch kopfüber durch diese bizarre Welt läuft. Die Decken und Wände drehen sich und nutzen die 3D Grafik. Gewohnt wird aber der Großteil der Grafiken in 2D Spirtes dargestellt, was insgesamt leider einen komischen Eindruck hinterlässt. Immerhin haben die Entwickler es aber bei diesem Titel mal gewagt etwas weiter an der Grafik der Serie zu schrauben. Veränderungen ziehen ein in der Pokemon-Serie, aber wie gewohnt nur mit ganz kleinen Schritten. Auch außerhalb dieser besagten Welt sind kleine Neuerungen auszumachen. Rund um das Gebiet des Heimatdorfes unseres Helden sind ein paar verschneite Ecken hinzugekommen und am Leibe trägt er etwas winterlichere Klamotten. Ansonsten sind wir an dieser Stelle schon fertig mit den wesentlichsten Veränderungen gegenüber der anderen Versionen für den Nintendo DS.
Pokemon Platin-Edition: Waghalsige Einlagen.[/i]
Etwas mehr Experimentierfreude wurde bei den Online-Features des Titels ausgelebt, denn hier bieten sich zahlreiche Möglichkeiten an, die der gesamten Serie wirklich gut tun. Beispielsweise darf man über das Internet Pokemon tauschen. Bekanntermaßen befinden sich auf keiner der Versionen alle Arten der Pokemon, da bildet Platin keine Ausnahme. Als Sammelplatz der Online-Nutzer dient die WiFi-Plaza, die mit diversen Minispielen aufwartet und sogar die Möglichkeit eines Rekorders offenbart. Mit dieser Funktion können Kämpfe aufgezeichnet und verteilt werden. Für echte Pokemon-Profis (und jenen die es werden wollen) eine tolle Möglichkeit zu sehen, wie weltweit gekämpft wird. Vielleicht springt ja bei der Betrachtung auch eine neue Taktik ins Auge.
Pokemon wie eh und je
Bereits zur Veröffentlichung von Diamant und Perl war die Grafik nicht groß der Rede wert. Sicherlich besitzt sie ein gewissen Grad an Charme und sicherlich haben die Entwickler nun eine Brise 3D-Grafik in das Spiel gebracht, doch da Platin eben genau aus dem selben Material geschnitzt wurde, darf man keine großartigen Sprünge erwarten. Die Pokemon Serie auf den Handheld-Geräten Nintendos bleibt ein RPG aus der Vogelperspektive, der an beste 16-Bit Zeiten erinnert. Die technischen Highlights bleiben die selben, denn wieder sind es gerade die Animationen in den Kämpfen, die zu gefallen wissen. Die kämpfenden Pokemon, die zwar schön gezeichnet sind, aber bleiben nach wie vor still stehen und wirken nach wie vor eher als Statisten, sicherlich aber nicht als Protagonisten in den Kämpfen. Bis Nintendo einen großen Sprung mit der Serie wagt, bleibt wohl noch einige Zeit abzuwarten.
Positiv:
+ hohe Spieldauer
+ das Pokemon-Prinzip macht immer wieder Spaß
+ Wi-Fi Connection Unterstützung (inklusive Voice-Chat)
+ die Platin-Edition ist die beste erhältliche DS-Version
Negativ:
- für Besitzer von Perl/Diamant nicht lohnenswert
- keine großen Veränderungen (optisch oder spielerisch)