Animal Crossing - Lets go to the city Review
Animal Crossing ist schon so ein Phänomen für sich. Überall auf der Welt erfreut es sich großer Beliebtheit und dabei bietet das Spiel nicht mal ein konkretes Ziel dem man nacheifert. Die Simulation versetzt euch einfach in ein Dorf mit vielen verrückten Tierwesen und ihr habt die Möglichkeit einen Alltag mit all seinen Höhen und Tiefen zu erleben - banal und genial möchte man da schon fast sagen. Dobutsu no Mori (der japanische Titel der ersten Animal Crossing Veröffentlichung) bedeutet sinngemäß soviel wie Wald der Tiere. Genau auf diese trifft man, wenn man zu Beginn des Spiels in ein neues Dorf zieht. Das besondere bei Animal Crossing ist, dass die Dorfbewohner eines jeden Spielers immer ganz individuell kreiert werden. Ein Freund, der sich auch in das Animal Crossing-Abenteuer stürzt, wird also niemals die selben Einwohner haben können, wir ihr selber. Verbindet man sich dann noch mit dem weltweiten Netzwerk und spielt via Wi-Fi Connection, so kann es sogar passieren, dass Bewohner aus den Dörfern eurer Freunde zu euch ziehen oder dass liebgewonnene Nachbarn plötzlich im Dorf eurer Freunde ihr Unwesen treiben.
[b]Animal Crossing: Ein Erlebnisbericht
Tag 1: Der neue im Dorf[/b]
Heute ist der große Tag, ich ziehe endlich um und werde einen Neuanfang in dem schönen Dörfchen downtown machen. Die Busfahrt nach downtown war eigentlich ganz schön, aber dieser verdammte Busfahrer hat mir eine Frikadelle ans Ohr gelabert. Wie ein Wasserfall kann der Typ reden. Während ich geduldig auf all seine Fragen eingegangen bin, habe ich innerlich gebetet, dass er sich bei alle dem Gerede noch auf das Fahren konzentrieren kann und uns sicher ans Ziel bringt. In downtown angekommen war ich voller Tatendrang und wollte gleich alle wissen lassen, dass Becks in der Stadt ist und die Dinge jetzt etwas anders laufen. Als erstes ging es zur Torwache des Dorfes um dem Stadtwappen, das als Fahne zur Begrüßung der Gäste weht, einen neuen Anstrich zu verleihen. In dicken Lettern habe ich dann noch einen Eintrag an die Dorfpinnwand, die vor dem Rathaus steht, angebracht. Nach soviel Action wollte ich erst einmal die Füße hochlegen und richtig ankommen in meiner neuen Heimat. Ein kleiner Blick auf meine Karte des Dorfes verriet mir, dass meine neue Bude direkt am Wasser gelegen ist - wilde Beachpartys schwebten mir schon vor Augen. Um diesen Gedanken weiter zu spinnen, wollte ich schnell ins Bettchen, doch es kam ganz anders.
In meiner neuen Festung (okay, es nur eine billige Bruchbude) angekommen, begann der Stress. Ich bin extra nach downtown gezogen, weil man mir von der relaxten Lebensart der Einwohner berichtet hat, aber niemand hat mir von Tom Nook erzählt. Dieser hämmerte gleich an meine Türe und wollte Geld von mir. Verdammt, was sind das hier für Mafiamethoden? Nach einem kurzen Plausch realisierte ich, wieso der Besitzer des einzigen Supermarkts im Dorf überhaupt was von mir wollte. Er ist es nämlich derjenige, dem mein Haus eigentlich gehört und er bot mir die Möglichkeit meine neue Bude in bequemen Raten abzuzahlen. Das Angebot ist natürlich verlockend und ich willigte ein. Das Problem bei der ganzen Sache ist aber leider nur, dass ich überhaupt keine Kohle für die Raten habe. Auch für diesen Fall hatte der smarte Tom eine Lösung. Er hat mich gleich zu seinem Untertanen gemacht. Eine fiese Taktik. Erst macht er mich abhängig und dann beutet er mich aus. Nagut, was bleibt mir nun anderes übrig? Ohne dass ich auch nur im Ansatz meinen großen Plan vom Füßehochlegen und Strandpartyträumen nachgehen konnte, wurde ich mit Arbeit von Tom Nook eingedeckt. Er drückte mir ein bescheuertes grünes Shirt in die Hand, dass mich als Angestellten seines (noch recht überschaubaren) Supermarkt-Imperiums kennzeichnet. Ich solle doch bitte einige Botengänge für ihn erledigen. Tom war ein smarter Mistkerl, der es verstand eine noch so dämliche Aufgabe gut zu verkaufen, denn wenn ich schon diese Botengänge mache, dann habe ich die große Möglichkeit alle Einwohner kennen zu lernen und mich vorzustellen. Eigentlich hat er ja recht und ich machte seine Drecksarbeit für wenige Münzis (die offizielle Währung in Animal Crossing). Irgendwie war ich auch total gespannt darauf, auf was für verrückte Figuren ich in downtown treffen werde.
Tom gab mir mein erstes Paket, das an Manfred gehen sollte. Ein Blick auf meine hilfreiche Karte verriet mir, dass der Typ ganz im Norden des Dorfes wohnt. Kein Problem, da lauf ich mal eben hin und überreiche ihm das Paket. Würde ja echt gern wissen, was drin ist, aber einen gewissen Kodex habe ich ja, schließlich trage ich das grüne Shirt und das symbolisiert absolute Seriosität. Bei Manfred angekommen treffe ich auf einen mürrischen Gorilla, aber das war nur der erste Eindruck. Eigentlich, so habe ich nach ein wenig Smalltalk festgestellt, ist er ein ganz lockerer Typ. Wir haben sogar ein Grußwort abgemacht, mit dem wir uns bei jeder Begegnung ansprechen wollen "what up bro?". Einen solchen Gorilla kann ich mir sehr gut auf meiner Beachparty vorstellen (im Gedanken schon wieder am träumen). Manni hat sich höflichst für die Lieferung bedankt und ich hab nun den nächsten Auftrag von Tom eingeholt. Die nächste Begegnung werde ich also mit Mausi haben. Nach dem Blick auf der Karte ging es in Richtung Westen, wo mich die kleine mit der Pipsstimme in Empfang genommen hat. Mausi ist süß und ich konnte es mir nicht nehmen lassen mit ihr zu flirten. Die werde ich auch zur Party einladen und dann ordentlich abfüllen!
So ging es fast den ganzen Tag weiter und irgendwie war ich schon kurz davor mein neuen Heimatort zu verfluchen, als Tom plötzlich sagte, ich hätte genug für ihn getan. Geil, endlich wieder frei und sogar ein paar Münzis in der Tasche. Die werde ich ganz sicher nicht gleich für den Kredit verschwenden. Aber wie komme ich nun zu Kohle, immerhin muss ja früher oder später das Haus abbezahlt werden und Tom erzählte sogar, dass ich mein Haus nach der Abzahlung noch vergrößern lassen kann? Ich suche Tom in seinem Laden auf und der (ganz Geschäftsmann eben) Gute schwatzt mir eine Angel, eine Gießkanne und eine Schaufel auf. Das ist die Möglichkeit in die Selbständigkeit, so Tom. Du wirst dein eigener Herr und arbeitest einfach dann, wann es dir passt. Ja, das klingt gut, ich werde ein richtiger Karrieremann! Mit der Angel gehe ich an den Strand und fische, rüttele Früchte von den Bäumen und pflanze neue Früchteträger. All diese Dinge nämlich, kauft Tom Nook in seinem Laden an. Der Typ ist echt nicht wählerisch, dem kann ich schlicht und ergreifend alles andrehen. Super, so soll mein Leben aussehen. Wenn ich Geld brauche, dann werde ich einfach ein wenig meinen Haupttätigkeiten nachgehen und dem guten Tom dafür blechen lassen. Da meine Bude immer noch ein wenig heruntergekommen wirkt, investiere ich meine ersten Ersparnisse in neue Möbel und frischen Tapeten. Als ich in Toms Laden mein ganzen Geld übergebe, realisiere ich erst, was für einen genialen Teufelskreis dieser Typ geschnürt hat. Er hat mich in den Glauben gelassen, dass ich nun endlich selbständig bin und ihm das Geld durch den Verkauf belangloser Dinge aus der Tasche ziehe. Und was ist nun? Ich bringe ihm das gesamte Geld wieder zurück, so dass sich der Kreis schließt. Mein erster Eindruck von Tom (als er an meine Haustür geklopft hat) verfestigt sich gerade zur bösen Gewissheit: Tom ist ein Mafiosi!
Bevor ich diesen ersten aufregenden Tag abschließe muss ich noch meine Schaufel ausprobieren. Ich buddel einfach zu gerne und schlafe erst so richtig fest, wenn ich einige Löcher in der Erde hinterlasse habe. Irgendwie brauche ich dieses verrückte Hobby als Ausgleich. Dass downtown der richtige Ort für meine Leidenschaft ist, merkte ich an dem Zeitpunkt als ich ein kleines X auf dem Boden sah. Dieses Symbol auf dem Boden lässt bei mir die Alarmglocken läuten. Schaufel raus und rein in das Erdreich! Und was springt mir da plötzlich entgegen? Ein Dinosaurier! Ja ungelogen
.nagut, nur ein Teil und dieser auch nur als Gerippe. Boah, ich hab ein altes Fossil aus der Erde gehoben! Kann ich daraus Geld machen? Irgendwo auf der Karte hab ich doch was von Museum gelesen, da muss es doch jemanden geben, der dafür Geld rausrückt. Unglaublich, wer hätte gedacht, dass der Tag noch so aufregend wird? Mit meinem ersten Schritt ins Museum fühlte ich mich schon ein wenig unbehaglich, irgendwie spürte ich die Präsens eines alles vernichtenden schwarzen Loches. Das schwarze Loch der Müdigkeit war auch tatsächlich im Museum vorzufinden, denn in der Haupthalle schnarchte eine sonderbare Eule laut vor sich hin. Ich zupfte an seinen Federn, um dann herauszufinden, dass es sich hierbei um Eugen dem Museumsleiter handelt. Eugen die Eule, verriet mir, dass er den ganzen Tag über müde ist und eigentlich eher ein Nachttier ist. Da er aber der einzige Angestellte im Museum ist, muss er 24 Stunden ausharren. Das war mir eigentlich nur recht, denn schließlich hab ich den Fund des Jahrhunderts im Gepäck und wollte dafür mit Reichtümern überschüttet werden. Eugen hat mein Fossil auch gleich ganz aufgeregt analysiert und konnte genau bestimmen um was für einen Dinosaurier es sich handelt und welchen Teil ich da gefunden habe. Plötzlich fängt er an was von großzügiger Spende zu erzählen
der kauft nichts, der will das Teil gespendet haben. Großartig, ich als Wohltäter, werde namentlich als Spender aufgeführt und darf mich an dem Anblick des Gerippes erfreuen, Geld aber gibt es keines. Nagut, vielleicht ist es in einer gewissen Art und Weise gut für mein Karma und ich hinterlasse das Fossil Eugen. Hätte ja ohnehin nichts damit anfangen können. Ich sollte jetzt lieber ins Bett gehen, denn vorerst hab ich genug von meiner neuen Heimat. Morgen sollte ich hier mal einfach wieder raus, um auf neue Gedanken zu kommen. Vielleicht nehme ich ja den Bus (und laufe dabei Gefahr wieder auf den geschwätzigen Busfahrer zu treffen) und fahre mal raus in die Stadt.
Tag 2: Mein Tag in der großen Stadt
Raus aus dem Bett und ab zur Bushaltestelle. Ah, der nächste Bus kommt ja schon gleich. Sobald sich die Türen des Busses geöffnet haben, blicke ich in ein glückliches Gesicht und habe bereits ein Bild von der anstehenden Busfahrt vor Augen. Und genau so kam es, der gute Busfahrer unterhielt sich mit mir über Gott und die Welt. Kaum in der Stadt angekommen, sprang ich auch raus aus der Türe, um diesem Unheil zu entkommen. Ich hoffe diese erste Strapaze hat sich gelohnt, mal sehen was mich hier alles erwartet.
Irgendwie fühlte ich mich gleich vom Brunnen angezogen, der in der Mitte der Stadt steht. Um ihn herum tanzen viele Gestalten - es scheint also einiges hier abzugehen. Verträumt schlendere ich umher, als mich plötzlich ein riesiges Walroß-Ungetüm anspricht. Bibbernd blickte ich in seine Richtung und erwartet meine erste unheilvolle Großstadterfahrung. Doch was passierte dann? Der nette Typ drückte mir ein Luftballon in die Hand und erfreute sich, an meiner Freude. Mein Güte, soviel Glückseeligkeit hätte ich nicht erwartet. Das sollte wohl ein toller Tag werden. Nun war ich noch mehr gespannt darauf, was mich hier sonst so erwartet. Man kommt schnell mit den Leuten in der Stadt ins Gespräch, denn die sind wohl das urbane Leben gewohnt und sehr kommunikativ. Eine Ente namens Anne hat mir beispielsweise verraten, dass Smeraldas Laden der letzte Schrei in der Stadt sei. Semeralda ist eine Wahrsagerin und kann in die Zukunft blicken. Das musste ich auch sofort ausprobieren, denn schließlich wollte ich wissen, ob mein Umzug der richtige Schritt in meinem Leben war. Für eine hanvoll Münzis durfte ich mir von der Katzenlady dann schließlich eine nichts sagende Binsenweisheit anhören. Ich kann mich sogar gar nicht mehr genau daran erinnern, was sie mir gesagt hat
kann gar nicht verstehen, was die anderen so toll daran finden. Nun trachtete ich nach etwas Ablenkung und Unterhaltung. Dafür bot sich ja das Theater an, an dem ich in der Nähe des Brunnens vorbeigegangen war. An der Kasse wurde ich wieder um ein paar Münzis erleichtert, ehe ich in den Reihen Platz nehme konnte. Die heutige Bühnenshow soll lustig sein. Als plötzlich eine ulkige Fratze namens Dr. Samselts auf der Bühne steht und seinen alltäglichen Wahnsinn beschreibt, kann ich mich vor Lachen nicht mehr zurückhalten. Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass ich seit dieser Show mich nur an seinen Witz erinnern muss und quasi per Knopfdruck ein breites Lächeln aussetzen kann.
Voller Entdeckerdrang ging es dann weiter in den Straßen der Stadt. Für mich bedeutet dies auch immer da hin zu gehen, wohin hin sich normale Touristen nicht hinwagen. Eine dunkle Ecke abseits der Straßen lockte mich an. Vor dem inneren Auge hatte ich schon ein Bild von einem angesagten Underground-Club, den nur echte Insider kennen. Das wäre doch mal etwas, von dem ich daheim berichten könnte. Etwas Exklusives fand ich dann sogar tatsächlich vor: Eine Tür, hinter der nur Club-Mitglieder schauen dürfen. Ach du meine Güte, da muss ich doch irgendwie mitmachen dürfen!? Was kann das sein? Die Spannung ist unerträglich. Wenn es wirklich nur für angesagt Mitglieder ist, dann muss es etwas ganz unglaublich Tolles sein. Nach meinem Klopfen wurde mir lediglich gesagt, dass ich hier erst rein darf, wenn ich von jemandem empfohlen werde. Ich muss mich also auf die Suche nach jemanden machen, der mir die Tür zu dieser exklusiven Runde eröffnet. In nächster Zeit werde ich also öfter wieder in die Stadt gehen.
Was aber nun? Irgendwie wollte ich nicht mit leeren Händen nach Hause und die Luft aus dem Ballon, den ich quasi als Begrüßungsgeschenk bekomme habe ist mittlerweile raus gewesen. Ich will, dass meine neuen Nachbarn mir ansehen, dass ich einen spannenden Tag in der Stadt verbracht habe
wie wäre es mit einem neuen Styling? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Also ab zum Shampudel und von der netten Trude einen neuen Look verpassen lassen. Sie hat mir einen Katalog an Fragen gestellt und mir auch einige Vorschläge gemacht, wie ich mein Styling verändern könnte. All meine Zweifel wurden beim Anblick des Mii-Looks zerstreut. Genau das war der Look, den ich unbedingt haben musste. Irgendwie spürte ich einfach, dass dies genau mein echtes Wesen repräsentiert und ich mich wie neugeboren fühlen lassen würde. Mit wenigen Handgriffen, machte mir Trude den Look, mit dem ich wieder stolz in Richtung Heimatdorf fahren kann.
Tag 3: Freunde zu Besuch
Es dauert wohl einige Zeit, bis man sich mit seinen neuen Nachbarn versteht. Irgendwie sind die mir alle noch etwas zu verrückt, aber wahrscheinlich legt sich das nach einiger Zeit. Heute, an meinem dritten Tag in meiner Heimat, haben sich einige Freunde von mir angekündigt. Das bildete echt einen großen Lichtstrahl am Ende des Horizonts, denn ich wusste nicht so recht, was ich mit diesem Tag anfangen sollte. Die Freude über Besuch ist bei mir immer groß, doch gleichzeitig stresste mich der Gedanke, was ich meinen Freunden überhaupt anbieten kann. Schließlich ist in downtown partytechnisch ziemliche totenstille. Ehe ich mir überhaupt genaue Gedanken machen konnte, öffnete sich das Tor meines Dorfes und herein spaziert kam Topper aus Unicon. Der Gute hat sogar reichlich Geschenke mitgebracht, über die ich auch gleich herfallen musste. Er hat Pfirsiche aus Unicon mitgebracht, die hier in downtown als exotische Früchte gelten. Ich musste mich absolut zurückhalten, um mir die Teile nicht gleich volles Pfund reinzustopfen, denn ich liebe Pfirsiche. Topper bändigte mich und erklärte mir, eine deutlich cleverere Taktik. Man besten sei es, wenn man die Pfirsiche einpflanzt und so ganze Bäume voller Früchte züchtet. Nicht nur, dass man dann länger etwas von den Früchten hat, man kann so auch richtig gut Kohle verdienen. Spätestens bei der Aussage war ich überzeugt. Gerade für Früchte, die es in der eigenen Heimat nicht gibt, zahlt DonNook Unsummen. Endlich eine Waffe, mit der ich gegen den Abzocker Nook ankommen konnte. Ich zuckte gleich die Schaufel und machte mich an die Gartenarbeit. Löcher buddeln ist eine wahre Freude, wenn man dann aber sogar noch das Geld vor Augen hat, dann steht einem glücklichen Leben nichts mehr im Wege. Topper half fleißig mit, mein kleines Obstimperium in die Wege zu leiten und versorgte die frisch gepflanzten Samen mit Wasser. Irgendwie machte das auch richtig Spaß, obwohl mich mein schlechtes Gewissen plagte. Ich wollte meinen Gästen etwas bieten und nicht einfach deren Großzügigkeit ausnutzen. Um mich ein wenig bei Topper zu bedanken, habe ich ihn auf ein frisch gebrühten Kaffee im Musuems-Kaffee eingeladen. Während wir genüsslich an unserem warmen Getränk nippten, traf auch schon die nächsten Gäste ein. Tobi aus Bämstadt und uberDirk aus Hebbran sind angekommen. Wir beiden (also Topper und ich) nahmen die beiden in Empfang und waren gleichermaßen ratlos, was wir nun anstellen sollen. Ein Haufen junger und knackiger Typen aber, finden immer einen Weg sich zu unterhalten. Daran hätte ich erst gar nicht zweifeln dürfen. Spontan entschieden wir uns eine gute Runde verstecken zu spielen, danach machten wir ein Polonaise durch mein Dorf, ehe wir zum großen Wettfischen antraten. Klar, gibt es nicht viele große Attraktionen in downtown, aber es liegt an einem selber, was man aus der Situation macht. Ich jedenfalls hatte eine Menge Spaß mit den Jungs.
Animalisches Fazit
Wer sich nun durch diesen kleinen Erfahrungsbericht gekämpft hat, der kann in etwa auch einschätzen, wie das gesamte Spiel tickt. Animal Crossing ist kein richtiges Spiel in dem man ein Ziel verfolgt. Vielmehr fordert es dem Spieler ab, selber die Initiative zu ergreifen und seinen Alltag zu gestalten. Ist man bereit dazu teils belanglose, teils lustige Dialoge mit den Dorfbewohnern zu wechseln oder regelmäßig seinen neuen Freunden Briefe zu schreiben und sich mit täglich mit der Suche nach Obst zu beschäftigen, so ist der Titel eine echte Freude. Animal Crossing eignet sich hervorragen dazu einen entspannten Abend vor dem Fernseher zu verbringen. Man kann alles ganz bequem via Wii-Mote steuern und einfach seine Füße hochlegen.
Ein großes Thema bei Animal Crossing Lets go to the City bildet sicherlich das beiliegende Wii-Speak. Nicht nur, dass im Spiel ermöglicht sich mit seinen Freunden zu unterhalten, es ist schließlich auch die generelle Antwort Nintendos in Sachen Online-Kommunikation und soll generell für die Spiele mit Online-Funktion genutzt werden. Zur Hardware selber, die genau auf der Sensorleiste angebracht werden soll und so mit dieser einen Einheit bildet, lässt sich sagen, dass dem typischen Nintendo Qualitätsstandard genügt. Das sauber verarbeitete Teil wird mittels USB an die Wii angeschlossen. Die Unterhaltungen mit Freunden funktionieren tadellos und deutlich. WiiSpeak versteht es auch, umgrenzende Störgeräusche zu filtrieren und nur die reine Stimme zu übertragen. Die Soundausgabe erfolgt über die heimische Anlage. Über Wii-Speak gibt es also keinen großen Grund zur Kritik.
WiiSpeak
Deutlich mehr Kritik muss sich das Spiel aber in Sachen Entwicklung gefallen lassen. Es ist völlig unverständlich, was Nintendo an diesem Titel tatsächlich an Energie reingesteckt hat. Um es einfach auf den Punkt zu bringen: Wer bereits Animal Crossing Wild World hat, der braucht Animal Crossing Lets go to the City nicht. Technisch, gibt es bis auf die Auflösung, keinerlei Verbesserungen. Das Zusatz-Feature, die Stadt aufzusuchen, ist eigentlich nur eine kleine Erweiterung. Diese paar Läden und Geschäfte hätten auch locker im eigenen Dorf Platz gefunden. Lediglich die Möglichkeit via WiiSpeak mit seinen Freunden zu kommunizieren ist eine echte Bereicherung.
Positiv:
+ eine putzig, knuffelig und verrückte Welt
+ eine unglaubliche Möglichkeit sich mit Belanglosigkeiten für lange Zeit zu unterhalten
+ WiiSpeak
Negativ:
- keine deutlichen Innovationen/Veränderungen gegenüber Wild World (DS)
- sehr schwache Grafik
- immer wieder geht man den selben Tätigkeiten nach