World of Goo - Review

 

Gibt man etwas klebrige Masse und eine große Portion Fantasie in einen Topf, so erhält man feinstes Goo. Goo ist ein undefenierbares Material die zum Leben erwacht, sobald ein kluger Kopf sich mit ihm beschäftigt. Die Substanz lässt sich hervorragend dazu nutzen komplexe Gebilde zu bauen, die vorzugsweise Richtung Himmel streben.

 

Dass man daraus sogar ein Videospiel machen kann, welches richtig innovativ ist, beweisen uns die 2D Boys mit dem WiiWare-Titel World of Goo. Es ist einfach erstaunlich wie simpel das Spiel gestaltet ist und dennoch eine unglaublich Tiefe bietet. Wer auf der Suche nach dem Außergewöhnlichem ist und sich in Welten eines Tim Burton (bekannt druch Nightmare before Christmas oder Big Fish) wohl fühlt, der ist hier genau richtig. Doch nehmen wir uns World of Goo doch einmal in aller Ruhe und in kleinen Schritten an. Der grundsätzliche Aufbau eines jeden Level in World of Goo besteht darin, aus den kleinen Goos ein Gebilde zu konstruieren, damit diese sich an den Abflussrohr Richtung Goo-Sammelbecken begeben können. Wir als Spieler sind gierig nach Goo und wollen soviel wie möglich einsammeln. Das bedeutet also jeden einzelnen Schachzug genau zu überdenken, um möglichst wenige Goos in die Konstruktion zu stecken und somit noch mehr in unser Becken wandern zu lassen. Es gibt zahlreiche Goos und alle haben ihre eigenen Besonderheiten. Die gewöhnlichen schwarzen beispielsweise lassen sich mittels Wii-Mote anpacken und an einem beliebigen Punkt unserer klebrigen Konstruktion anbringen. Eine Silouette verdeutlicht uns, bevor wir den Goo anbringen, wie dieser an unserem Machtwerk befestigt wird. Zwar ist das Material mit dem wir arbeiten unglaublich gut zu verarbeiten, doch leider ist das Ganze etwas anfällig bei jeder Art von Einwirkung. Baut man einen hohen Turm aus Goo, ohne ein festes Fundament zu errichten, so fällt der Turm sehr schnell wieder in sich zusammen. Das soll aber bei weitem keine Kritik an den Titel sein, vielmehr sind wir davon fasziniert wie unglaublich gut die Physik des Spiels funktioniert.

 

Wir wandern munter von Punkt zu Punkt auf der vier Welten starken Karte von World of Goo und entdecken in jedem einzelnen Level wieder neue und faszinierende Möglichkeiten des Goo. Es gibt grünes Goo, welches sich super wieder anbringen und ablösen lässt. Wir nutzen Luftballons, um unsere aus Goo gefertigte Brücke über den Abgrund schweben zu lassen und staunen über jede clevere Idee, die sich tatsächlich aus unserem beschränkt geglaubten Hirn entspringt. Die passende Präsentation des gesamten Spiels ist einfach wunderbar. Die Musik versetzt euch in stressige, euphorische und heldenhafte Stimmung…ein wahres Wechselbad der Gefühle. World of Goo ist sympathisch, bei allem was es tut. Zum Abschluss eines jeden Level muss eine bestimmte Anzahl an Goo-Elementen eingesammelt werden. Das sollte euch aber egal sein, denn ein richtiger Meister der Goo-Zunft bekommt einfach nicht genug von diesem Zeug. Alle Teile, die über das Erreichen des Levelziels hinausgehen, werden separat in einem Behältnis gesammelt. Hier darf man aus den übergebliebenen Teilen einen Turm bauen. Wer nach dem Sinn fragt, bekommt eine unglaublich lustige Antwort darauf: Dieser Turm wird in seiner Höhe gemessen und als Highscore mit den Werten anderer Spieler weltweit verglichen. Während man sich an den eigenen Turm zu schaffen macht, werden Wolken mit den Höhen anderer Spieler (und deren Nationalität) eingeblendet. Ist das nicht eine richtig spannende und kreative Art einen Ländervergleich anzustellen?