Naruto - Ninja Council 2 Review
Kann sich hier jemand auf consolwars noch an den 11. November 2007 erinnern? Nein, nicht wegen Fasching oder der Gleichen, sondern an diesem Tag haben wir ein Review zu Naruto Ninja Council für den Nintendo DS veröffentlicht. Im Fazit haben wir darauf hingewiesen, dass es sich dabei um ein eher schlichtes Spiel für Fans der Serie handelt. Nun, haben wir Januar 2009 und der kleine Ninja aus Konoha darf sich erneut beweisen. Ninja Council 2 steht auf dem Prüfstand und allen Erwartungen eines Nachfolgertitels gerecht werden.
Wahre Ninja-Action
Verkaufsverpackungen versprechen immer viel und lassen auf ein reichhaltiges Programm hoffen. Naruto Ninja Council 2 aber, lässt sich recht einfach zusammenfassen. Der Nintendo DS Titel ist ein 2D Beatem Up im ganz traditionellen Sinne. Man bewegt sich in der Rolle des Ninjas von links nach rechts und bezwingt dabei unzählige Gegner, Abgründe und andere übliche Hindernisse. Zur Beseitigung der Feinde steht ein einfaches Kampfsystem aus Schlägen und Tritten zur Verfügung. Vor Beginn eines jeden Levels darf eine eigene Dreiergruppe zusammengestellt werden, mit der man sich durch das Spiel bewegt. Neben Naruto kann man hier auf Sasuke, Sakura und den anderen Ninjas aus Konoha zurückgreifen. Innerhalb des Dreierteams gibt es einen Anführer, der im Spiel selber gesteuert wird. Die Verstärkung kann dabei in brenzlichen Situationen zur Hilfe gerufen werden. Ein Hilferuf wird mittels Touchscreen ausgesendet, genau so auch Spezial-Attacken entfesselt.
Während sich also das gesamte Abenteuer sehr traditionell spielen lässt, kommen die Fähigkeiten des Nintendo DS beim Einsatz der Teamkollegen zum Tragen. Auf dem Top-Screen wird das eigentlich Spiel dargestellt, auf dem Touchscreen das Team. Die beiden zusätzlichen Team-Mitglieder besitzen eine eigene Energie-Leiste, die symbolisiert, ob deren Hilfe eingesetzt werden kann. Will man sich beispielsweise Sasukes Feueratmen bedienen, so reicht ein Klick auf sein kleines Passbild, ehe man ganz stilecht kräftig in Mikro pusten muss. Diese Technik ist äußerst effektiv und außerdem füllt sich die Energieanzeige recht schnell, so dass man ohne schlechtes Gewissen des Öfteren darauf zurückgreifen sollte. Unterstützt wird die Möglichkeit des häufigen Einsatzes auch noch dadurch, dass es ja noch eine zweite Hilfskraft gibt. Ein Klick auf Sakura löst einen Heilungszauber aus, so dass man sich für dich Schlacht bestens gewappnet fühlen dürfte. Jede Figur verfügt über verschiedene Fähigkeiten, die wie gesagt zwar sehr nützlich sind, aber leider nicht vom Spieler bestimmt werden dürfen. Man hat leider keinen Einfluss darauf, welche Technik als nächstes zum Einsatz kommt. Das ist sehr ärgerlich, wenn man beispielsweise auf eben die Heilkräfte von Sakura hofft. Chakra-Attacken der Spielfigur werden ebenfalls auf dem Touchscreen freigesetzt. Neben der deutlich stärkeren Durchschlagskraft, zaubern sie auch eine nette Animation auf dem Bildschirm.
Doppelsprung und Aufwärtshaken
Das Repertoir an Moves oder überhaupt das gesamte Gameplay ist sehr reduziert. Mit dem Steuerkreuz bewegt man seine Figur und mit den Aktions-Tasten führt man einen einfachen Sprung, einen Doppeltsprung und Attacken aus. Die Kämpfe mit den zahlreichen kleinen und großen Gegnern sind dabei nicht sehr unterhaltsam. Besonders nervig sind dabei eher die kleinen Viecher, die viel mehr an euren Nerven zehren, als an den Fähigkeiten. Durch die schlechte Kollisionsabfrage landen viele Schläge einfach ins Leere und lassen keinen ordentlichen Spielfluss aufkommen. Immerhin erlernt man im weiteren Spielverlauf zusätzliche Moves, so dass man eine kleine Entwicklung der Spieltiefe wahrnimmt. Ungewöhnlicherweise wird das Spiel somit im Laufe der Zeit immer einfacher. Interessanter sind dafür die Kämpfe gegen die Endgegner, die euch am Ende eines jeden Level erwarten. Diese haben individuelle Angriffsmuster, die erst durchschaut werden müssen und können deutlich mehr einstecken. Mit der Kraft des gesamten Teams sind sie aber mit etwas Einsatz auch schnell beseitigt.
Doch was macht den Nachfolger nun besser oder anders? Eigentlich nicht viel. Beim reinen Anblick stellt man schnell fest, dass sich die über zwölf Monate, die zwischen den beiden Titeln liegen, nicht auf die Technik des Spiels ausgewirkt haben. Beide sind optischen genau auf der selben Stufe und spielerisch gibt es höchstens minimale Verbesserungen. Da die Naruto-Lizenz sich quasi von alleine verkauft, sehen die Entwickler bei diesem Spiel wohl keinen Handlungsbedarf, es wird lediglich die Geschichte des Animes/Mangas weitererzählt.
Sehr dreist ist auch die Handhabung bei der Soundentwicklung. Hier wurden tatsächlich viele Stücke einfach aus dem Vorgänger übernommen, die bereits im ersten Teil bereits nach kurzer Spielzeit genervt haben. Sowohl Effekte, als auch die Musikstücke sind wohlwollend als einfach zu bezeichnen. Die Fans der Serie werden vielleicht über solche Schwachstellen hinwegsehen, allen anderen kann von diesem Titel abgeraten werden.
Positiv:
+ einfache Steuerung
+ nette Jutsu-Techniken
+ Team-Feature
Negativ:
- keinerlei Entwicklung zum Vorgänger
- technisch auf GBA-Niveau
- wenige Modi