erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
[u]"Mit alle Mann gegen untotes Fleisch"[/u]
Left 4 Dead stammt von Valve, dem Entwickler der euch schon mit Half Life und Counter Strike beeindruckt hat. Doch auch wenn man bei L4D ebenfalls als Team agieren muss, geht es nun wirklich nicht um das Entschärfen von Bomben oder das Erobern von Flaggen. Nein, mit einer Waffe und einem Medi Kit ausgestattet, bringt euch das Spiel in eine Welt voller Zombies. Um ehrlich zu sein stürmt das untote Fleisch aus allen Ecken und Winkeln auf euch zu und nur wer stets genug Munition in MG und Pumpgun parat hat, schlägt die Massen zurück. Wie schon lange bekannt, ist Left 4 Dead ein ungemein simples Spiel: Wenige Waffen, nur ein Missionsziel und außer Schießen muss man rein gar nichts tun. Deshalb gibt es für den Singleplayer auch nur magere 06 Punkte, da der Ego Shooter nicht mal technisch imponiert. Im Mehrspieler wird aus dem Action Titel allerdings ein Superhit. Kooperativ mit drei Kumpels wird der Überlebenskampf zur perfekten Abendunterhaltung, die immer mal wieder ordentlich Laune macht.
[u]Handlung_[/u]
Das Spiel ist in vier einzelne Episoden unterteilt, in denen es stets um das Erreichen eines Fluchtorts gibt. Wie man das schon aus vielen Zombiefilmen gewohnt ist, wird der Handlung wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Bis auf das witzige Filmposter zu Beginn der Mission, werden Ursachen oder Begründungen schlicht und ergreifend ausgeklammert. Ihr erfahrt also nicht woher die großen Tanks kommen oder wie ihr sich die vier Klischeekrieger gefunden haben. Der eine mag das zu simpel und langweilig finden, für andere ist diese Art von Spiel mal erfrischend unkompliziert und gelungen.
[u]Optik_[/u]
Die grafische Präsentation hat ein paar gute und ein paar schlechte Seiten. Sofort fällt auf, dass Left 4 Dead definitiv kein Grafikkracher ist. Dazu ist die Präsentation zu unscheinbar, die Texturen zu unspektakulär und an Effekten fehlt es ebenfalls. Doch auch wenn die Welt ein wenig kantig und teilweise leer erscheint, hat euch der Zombiehit einiges zu bieten. Oder wo bekommt man es mit 40 Gegnern gleichzeitig zu tun, die sich absolut flüssig und rasant auf euch zu bewegen? Eben, eigentlich nirgendwo. Das Spiel von Valve schafft es, euch mit diesen Gegnermassen gleichermaßen zu bedrängen als auch zu imponieren.
In der deutschen Version leider nicht vorhanden, gibt es ansonsten auch gut umgesetzte Splattereffekte. Viel Blut und auch Arme und Beine segeln durch die Luft. Doch bevor Eltern jetzt auf die Barrikaden gehen: Left 4 Dead nimmt sich selbst nicht ganz ernst und wer hat sich zuletzt bei einem Zombiefilm gegruselt? Nein, da muss einfach jede Menge Blut rein. Das fehlt natürlich in der Cut Version, was aber nicht der einzige Kritikpunkt ist. Auf Clipping Fehler stößt man nicht selten und im Vergleich zur Konkurrenz, die immer mal wieder neue Maßstäbe setzt und gerade auf Hochtouren läuft, sieht Left 4 Dead erschreckend solide und Zweckmäßig aus. Schlecht allerdings nicht, dafür ist die leicht chaotische, mit einem Hauch Trash angereicherte Atmosphäre zu spaßig.
[u]Akustik_[/u]
Oft hört man nicht viel mehr als eure ratternden Waffen und das Gebrüll eines Kumpels durch euer Headset. Das ist durchaus gewollt, denn das Spiel lebt mehr von den Effekten und der gemeinsamen Atmosphäre als von qualitativem 5.1 Sound und epischer Musik. Zwar ertönen hier und da ein paar nette Melodien - die hervorragend zum Spiel passen - so wirklich notwendig ist das aber nicht. Das Gameplay ist meist zu wild und setzt eher auf Überraschungsmomente, wenn beispielsweise eine gerade noch leise winselnde Witch plötzlich kreischend auf euch los geht. Das schafft Left 4 Dead insgesamt ganz gut, weshalb wir 3 Punkte springen lassen. Unbedingt lauter machen muss man aber nicht, denn viel Abwechslung, eine tolle deutsche Sprachausgabe oder eine gelungene Surround-Abmischung gibt es nicht.
[u]Ladezeiten_[/u]
Wer seine Kollegen im Ohr hat, für den sind die Ladezeiten kein negativer Kritikpunkt. Ansonsten muss man sich vor jeder Mission eine Weile gedulden und wird auch nach jeder Mission eines Kapitels unterbrochen. Nichts was aber die Atmosphäre beeinträchtigt.
[u]Extras_[/u]
"Ein abgeknickter Daumen?" fragen wir uns, wobei uns schon wenige Sekunden später klar wird "Achja, ist ja die deutsche Version! Da wäre ein abgerissener Daumen auch wirklich nicht tragbar." Dass brutale Filme wie Saw 2 mit zwei abgeschlagenen Fingern auf den Kinoplakaten angeben oder man bei Hostel sieht wie eine Bohrmaschine eine menschliche Kehle durchschlagen möchte, scheint EA und der USK wohl egal zu sein. Hier besteht Handlungsbedarf! So verwundert es auch niemanden, dass sämtlicher roter Lebenssaft in grüne Galle umgewandelt wurde. Während das den Spielspaß aber nur wenig trübt, machen sich weitere Schnitte in der Tat negativ bemerkbar. Die Zombies verlieren keine Körperteile mehr und die Leichen lösen sich innerhalb von Sekunden-Bruchteilen in Luft auf. Das ist alles sehr schade, weshalb wir euch tatsächlich zur Importversion raten. Die Spielchen denen man sich in Deutschland im Moment beugen muss, machen volljährigen Nutzen langsam aber sicher keine Freude mehr. Das grauselige USK Logo erspart ihr euch so ebenfalls. Geworben wird im TV und auf den Straßen in der Innenstadt übrigens mit dem "zensierten" Cover...
Sehr exotisch, jedenfalls für ein Videospiel, ist ein weiteres Extra das seinen Weg auf die DVD gefunden hat. Wer in den Menüs ein wenig stöbert, entdeckt Entwickler Kommentare. Tatsächlich könnt ihr, wie man das von Film DVDs kennt, während des Spiels den Entwicklern lauschen und hören was sie sich bei der ganzen Sache gedacht haben. Ein tolles Features, das hoffentlich bald häufiger mal zum Einsatz kommt.
[u]Spielgefühl_[/u]
Zombies sterben niemals. Das trifft nicht nur auf ihre untote Natur zu, sondern auch auf deren Faszination in Film und Spiel. Valve schickt sich nun als nächstes an, euch in eine komplett infizierte Welt zu entsenden, die dezent an Filme wie Dawn of the Dead und Co erinnert. Und gibt es was Besseres als sich damit den Abend zu vertreiben?
Das Spiel beginnt völlig unkompliziert und ohne große Umschweife und schon jetzt ist man verwundert, warum der Singleplayer im Hauptmenü unter dem Multiplayer angesiedelt ist. Doch dazu später mehr, denn jetzt geht es erstmal darum sich für eine Waffe zu entscheiden. Schrotflinte, MG und Pistole, viel mehr entdeckt man nicht und schnappt sich einen Todbringer, nimmt außerdem einen Verbandkasten mit. Der könnte ja hilfreich sein. Wie schnell ihr das rote Medikit braucht, hängt natürlich vom Schwierigkeitsgrad ab. Vier Auswahlmöglichkeiten habt ihr, wobei man im Alleingang zu "normal" tendieren sollte. An eurer Seite kämpfen übrigens drei weitere Überlebende, die mit euch gemeinsam die Evakuierungszone erreichen wollen. Nachdem ihr euch die Waffe geschnappt habt geht das Spiel endlich richtig los und ihr bahnt euch den Weg durch eine mit Zombies angefüllte Stadt. Das wars - und eigentlich hätte man das Gameplay mit noch weniger Worten beschreiben können. Tatsächlich zieht ihr von Raum zu Raum, durch Abwasserkanäle oder verlassene Fabrikanlagen immer weiter und schießt unterwegs auf Hunderte von Zombies. Die stehen oft in der Gegend herum, können aber auch blitzschnell auf euch zu sprinten oder überraschen euch von hinten. Im Gegensatz zu Spielen wie Resident Evil (vornehmlich die älteren Teile), handelt es sich hierbei aber nicht um Einzelkämpfer. Nein, die Infizierten strömen in Heerscharen auf euch zu. Wer ausversehen zuviel Krach macht, zum Beispiel die Alarmanlage eines Autos aktiviert, muss mit ansehen wie nahezu Hunderte Zombies aus Fenstern platzen und aus Gruben hervorkriechen, und aus allen Himmelsrichtungen strömt das untote Fleisch auf euch zu. Da hilft nur genügend Munition und ausreichend Zielwasser.
Die großen Gegnermassen sind eine der stärken von Left 4 Dead. Schick und furchteinflößend animiert rennt, klettert und hechtet das Gesindel auf euch zu und greift euch aus nächster Nähe an. Besonders gefährliche Gegner, wie Hunter oder Hexen, reissen euch sogar nieder und malträtieren euch solange, bis ihr den digitalen Tod miterlebt. Gerettet werden kann man aus diesem Schlamassel nur noch von euren Begleitern, die euch tatsächlich tatkräftig unterstützen. Zielsicher ballern sie auf das Feindvolk, retten euch in brenzligen Situationen und geben euch auch gerne was von ihren Medikits ab.
Das Teamplay stimmt also auch im Solo Modus. Und trotzdem fehlt Left 4 Dead eine gehörige Spur Finesse. Das Spiel ist sehr schnell, bisweilen fast schon hektisch. Es gibt wenige Gegnertypen, kaum Waffenauswahl. Es gibt keine Endbosse und keine Story - und nach wenigen Stunden ist man durch. Alles Kritikpunkte, die im Multiplayer zu verfliegen scheinen, dem Solospieler das Ego Abenteuer aber ein wenig madig machen. Unterschätzen darf man Left 4 Dead deshalb aber nicht. Es ist herrlich entspannend sich gegen unzählige Feinde in simpelster Art und Weise zu wehren, man erfreut sich (hoffentlich) an den Splattereffekten und lässt nach einem harten Arbeitstag den lieben Gott nen guten Mann sein.
[u]Mehrspieler_[/u]
Bereits der Werbeslogan warnt euch: "Kommt besser nicht allein!" Das hat bei Left 4 Dead zwar auch ein wenig mit dem Schwierigkeitsgrad zu tun, vor allem aber mit der Spielspaßwertung. Wie ihr gelesen habt, bekommt der Ego Shooter im Solo Modus nur 06 Punkte, im Mehrspieler aber satte 13 Zähler von uns. Warum? Das ist einfach. Dank dem übersichtlichen Lobbysystem erstellt ihr schnell ein Spiel, ladet Freunde ein oder macht euch den Rest der Welt zum Partner. Wer vier Gleichgesinnte gefunden hat, startet sein Wunschkapitel und gemeinsam geht man auf Zombiejagd. All das was oben zu schnell, simpel, vielleicht sogar hektisch oder einfallslos wirkte, wandelt sich im Multiplayer in Spielspaß um. Gerne darf man den Schwierigkeitsgrad nun höher stellen und dann geht es auch schon los. Ein Headset ist Pflicht, denn eine große Stärke von Left 4 Dead ist die Kommunikation. Natürlich könnte man wie ein Irrer einfach alleine losrennen und versuchen die Untoten zu besiegen, schnell endet das jedoch in einer Katastrophe. Nein, plötzlich geht man langsamer, flüstert seinen Mitspielern zu wo man die Hexe gesehen hat und überlegt sich dann, wie man sie taktisch am klügsten zur Strecke bringen kann. Die simple Beschaffenheit des Spiels ermöglicht allen Spielern einen schnellen Einstieg und man muss nicht unbedingt viele Tastenkombinationen beherrschen um gut zu spielen. Entscheidet euch wer die Schrotflinte für die groben Arbeiten übernimmt und wer mit dem MG dann für den Rest sorgt. Medikits muss man sich sorgsam einteilen und natürlich ein Auge auf die Mitspieler haben. Denn wenn ein Hunter euren Partner anspringt und ihn zu zerfetzen droht, könnt nur ihr ihm wieder auf die Beine helfen.
Natürlich sind die Spielspaßzutaten auch hier sehr einfach gewählt, aber jetzt funktionieren sie perfekt. Es ist einfach eine herrliche Möglichkeit seinen Abend zu verbringen und wild ballernd zerschnetzelt man einen Zombie nach dem anderen. Wenn dann ein Tank auftaucht bricht plötzlich Panik in der Gruppe aus, man versucht das Viech abzulenken, verpasst ihm Salve um Salve, flieht in Deckung und hilft dann wieder seinen Freunden. Teamplay par Excellence. Kritik bekommt Left 4 Dead eigentlich nur für den zu kurzen Umfang. Zwar motivieren die Episoden dank ständig wechselnden Objekt-Fundorten und Feinden, trotzdem wünschen wir uns noch die ein oder andere Kampagne zum Gratis Download. Nach dem Beenden eines Levels bekommt ihr übrigens eine nette Zusammenfassung und das Grölen geht weiter, wenn man sieht wer wieviel Schaden erlitten hat oder die meisten Untoten zurück ins Jenseits geschickt hat.
Der brillante Coop-Modus ist aber nicht die einzige Möglichkeit Zeit mit Left 4 Dead zu verbringen. Für acht Spieler gibt es noch einen Versus Modus, bei dem ein Team versucht durch die zombifizierte Stadt zu gelangen, während das andere Team in die Rolle von Hunter, Boomer oder Smoker schlüpft, um sie genau davon abzuhalten. Der Modus ist anfangs sehr interessant, gleichzeitig aber auch ein wenig konfus. Außerdem gilt leider auch hier, dass man ohne Freunde oder Bekannte nur den halben Spaß hat. Wenn Leute ohne Headset spielen oder einem durch Egoismus die Chance auf den Sieg nehmen, wird das irgendwann leicht frustrierend. Trotzdem eine tollte Dreingabe, da es echt mal Spaß macht, auf die böse Seite zu wechseln.
[u]Erfolgschancen_[/u]
Man muss eine Menge Zombies töten - wirklich. Aber das macht ja auch Laune. Vernichtet die Untoten also mit Kopfschüssen, Rohrbomben, erschlagt sie von hinten, erschießt sie während ihr am Boden liegt und helft euren Verbündeten. Viele Erfolge erspielen sich ganz nebenbei oder sogar zufällig, was besonders viel Spaß macht. Leider, wobei es auch interessant sein kann, muss man das Spiel auf dem härtesten Schwierigkeitsgrad beenden. Dazu braucht man eine motivierte Truppe, die man bei all den Hochkarätern diesen Winter nicht unbedingt immer findet. Dazu kommen dann noch einige Mehrspieler Dinge und fertig ist Left 4 Dead, dass eigentlich recht launige Achievements parat hat.