Resistance 2 - Review

Resistance 2

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Review
PS3
48
 
Resistance 2
 
Launch-Titel für neue Konsolen haben einen entscheidenden Nachteil: Sie werden unter Hochdruck produziert und lassen kaum Platz für Änderungen in Design oder dem Spielablauf. Resistance: Fall of Man war so ein Kandidat. Ein guter Shooter mit hervorragenden Ansätzen, dem jedoch aufgrund verschiedener Macken der Aufstieg in den Spiele-Olymp verwehrt blieb. Mit Resistance 2 hatten Insomniac Games nun zwei Jahre Zeit, die Schwächen des Erstlings auszubügeln und die mittlerweile wesentlich mehr erforschte PS3-Hardware in neue Grenzbereiche zu treiben. Waren die hohen Erwartungen der Fans gerechtfertigt? Unser Test sagt es euch.
 
Einer von 12.000
 
Resistance 2 knüpft nahtlos an das Ende des ersten Teils an. Die geheimnisvollen Chimera haben ganz Europa überrannt, und Nathan Hale ist mysteriöserweise der einzige Überlebende der 12.000 in England stationierten amerikanischen Truppen. Eine amerikanische Spezialeinheit gabelt ihn inmitten der von Schnee bedeckten Wälder Englands auf und bringt ihn in eine Forschungseinrichtung nach Island. Untersucht, oder besser gesagt erforscht, werden dort die Menschen, die vom Chimera-Virus infiziert wurden, aber immun dagegen zu sein scheinen. Anstatt in den wohl verdienten Ruhestand zu gehen, bekommt Hale das Kommando über eine Spezialeinheit namens "Sentinels" übertragen, die für besonders heikle Missionen hinter feindlichen Linien zuständig sind. Keine Minute zu früh, denn die Chimera holen für den finalen Schlag gegen die Menschheit aus und beginnen mit der Invasion der Vereinigten Staaten. Es liegt mal wieder an Nathan Hale, über das Schicksal der Menschheit zu entscheiden.
 
 
So weit, so gut. In der Rolle von Nathan Hale erwartet den Spieler in den nächsten rund 10 Stunden eine turbulente Berg- und Talfahrt durch das von Feinden überschwemmte Amerika der 50´er Jahre. Egal ob Militärbasis, amerikanische Wälder, Kleinstädte, Canyons, Alien-Raumschiffe, der Großraum Chicago oder sogar Island: bei eurem erbitterten Kampf gegen die Chimera-Brut bereist ihr die unterschiedlichsten Orte. Neben dem eigentlichen Krieg wird Hales aus dem ersten Teil übernommene Infektion mit dem Chimera-Virus sowie die Jagd nach Daedalus, einer übermächtigen Chimera, im Laufe der Handlung immer mehr zum tragenden Story-Element. Welche Experimente haben die Menschen mit dem Virus gemacht, und warum hat Hale übernatürlichen Zugang zu den Gedanken von Daedalus? Fragen über Fragen, die jedoch bis zum Finale nur unzureichend beantwortet werden.
 
Am grundsätzlichen Gameplay haben die Jungs von Insomniac Games wenig verändert, was für alle Fans des ersten Teils bedeutet: freut euch wieder auf kompromisslose Baller-Action, die von Zeit zu Zeit durch kleinere Hüpfpassagen oder ruhigere Abschnitte mit Horror-Ambiente aufgelockert werden. Beispielsweise müsst ihr von Chimera verseuchte Gewässer überqueren oder vor einem rasch ansteigenden Wasserspiegel flüchten. Die überwiegende Zeit seid ihr jedoch damit beschäftigt, die überwältigende Übermacht angreifender Chimera zurückzuschlagen, von Deckung zu Deckung zu hechten oder via Sniper unachtsame Gegner auszuschalten. Dank des abwechslungsreichen Leveldesigns und des ständigen Wechsels zwischen erbitterten Häuserkämpfen und riesigen Massenschlachten wird einem dabei jedoch nur selten langweilig. Aufgelockert werden die Scharmützel durch gescriptete Events und Zwischensequenzen, welche die Story vorantreiben. Im den Gebieten versteckte Dokumente enthalten zusätzlich wichtiges Hintergrundmaterial. Mit schöner Regelmäßigkeit stellt sich euch zudem auch der ein oder anderen End- bzw. Zwischengegner in den Weg. Besonders die Endgegner-Frequenz wurde im vergleich zum Vorgänger stark erhöht. Bereits im Prolog erwartet euch ein gigantischer, mehrere Häuser hoher Kampfroboter, gefolgt von einem mächtigen Kraken am Ende des ersten Abschnitts. Mehr wollen wir an dieser Stelle nicht verraten, nur soviel: im weiteren Spielverlauf werdet ihr es noch mit einigen Brocken zu tun bekommen.
 
 
Entsichern, durchladen, feuern
 
Um den Chimera nicht völlig schutzlos entgegen treten zu müssen, wurde das Waffenarsenal im Vergleich zum Vorgänger gehörig aufgestockt. Neben bekannten und beliebten Schießeisen wie dem Chimera-Gewehren Bullseye oder dem Wände durchdringenden Bohrer, dem Karabiner oder dem Sniper-Gewehr haben es auch einige neue Spielzeuge ins Spiel geschafft. Die "Wraith" getaufte Chain-Gun bringt durch eine unglaublich hohe Schussfrequenz Tod und Verderben über anstürmende Gegner, die 44´er Magnum verschießt explosive Geschosse und der "Splicer" spuckt messerscharfe Klingen und zerlegt die Gegner in ihre Einzelteile. Die Impulskanone gibt wiederum auch dem größten Endgegner den Rest. Insgesamt 12 Waffen, von denen man in Resistance 2 immer nur zwei gleichzeitig tragen kann, warten auf ihren Einsatz. Sorgen, dass ihr beim entsprechenden Gegner die falsche Waffen zur Hand habt, braucht ihr euch aber nicht machen. Sobald dickere Brocken den Bildschirm betreten, findet sich in irgendeiner Ecke garantiert ein Raketenwerfer oder ähnliches.
 
Resistance war besonders für seine Waffen-Vielfalt und die ausgefallenen Zweitfunktionen der Schießeisen bekannt, und auch der zweite Teil macht da keine Ausnahme. Die "Bullseye" verschießt beispielsweise nach wie vor Projektile, die jeden darauf folgenden Schuss ins selbe Ziel lenken, der Karabiner sprengt dank Granatwerfer die gegnerischen Reihen auseinander und die Wraith erzeugt ein nützliches Schutzschild. Die Zweitfunktionen funktionieren hervorragend, machen die Schießereien abwechslungsreich und bringen einen Schuss Taktik ins Spielgeschehen, da in manchen Situation die Zweitfunktion von entscheidender Bedeutung sein kann. Darüber hinaus haben auch neue Granaten ihren Weg ins Spiel gefunden. Beispielsweise breitet die Spinnen-Granate ein beeindruckendes Feuer-Netz aus, dem kaum eine Gegner-Ansammlung widerstehen kann.
 
Doch nicht nur die Waffen, auch die Chimera haben sich weiter entwickelt. Zwar habt ihr es auch diesmal überwiegend mit den gewöhnliche Stoßtruppen und deren Weiterentwicklungen mit stärkerer Panzerung und gefährlicheren Waffen zu tun, weitere Gegner-Klassen machen euch jedoch auch abseits der großen Schlachten das Leben schwer. Schwimmende Chimera verseuchen die Gewässer, und in ruhigeren Passagen macht ihr häufig Bekanntschaft mit den "Chamäleons". Ausgerüstet mit einer Predator-ähnlichen Tarnung und gefährlichen Klingen, werden sie erst Sekundenbruchteile vor dem tödlichen Schlag sichtbar. Viel Zeit zum reagieren bleibt da nicht. Ein verräterisches Vibrieren des Controllers und stampfende Schritte verraten jedoch den drohenden Angriff. Auch die neuartigen und aus Trailern bekannten "Grim" werdet ihr bald hassen lernen. Aufgrund fehlender Bewaffnung eigentlich ungefährlich, ist es ihre überwältigende Anzahl, die sie so gefährlich macht.
 
Im Kampf gegen die Chimera müsst ihr besonders eines mitbringen: starke Nerven. Die Gegner haben ordentlich dazu gelernt und lassen euch bereits auf dem normalen Schwierigkeitsgrad in schöner Regelmäßigkeit den Bildschirmtod sterben. Sie flankieren die eigenen Stellungen, gehen in Deckung oder stürmen eure Reihen ohne Rücksicht auf Verluste. Zudem sind sie verdammt gute Schützen geworden, und bereits wenige Treffer eines einfachen Soldaten reichen aus, euch ins Nirvana zu schicken. Stellt euch 10 oder 20 dieser gefährlichen Gegner vor und ihr wisst, was euch in den Schlachten erwartet. Häufig ist es einfach die schiere Masse an Gegner, die einen zur Verzweiflung treibt. Welle um Welle geht im Gewehrfeuer nieder, doch selbst wenn alle Magazine leer geschossen sind, habt ihr es nicht selten noch immer mit zwei der drei Gegner zu tun. Auch aufgrund der manchmal ungünstig gesetzten Speicherpunkte kann dies durchaus frustrieren. Stirbt man aufgrund des letzten verbliebenen Gegners, muss die gesammte Brut noch mal bezwungen werden. Ätzend.
 
 
Butterweich und tödlich
 
Auch wenn man Resistance 1 einiges vorwerfen konnte, eines auf keinen Fall: dass es eine schlechte Steuerung hatte. Glücklicherweise blieb das Steuerungskonzept nahezu unverändert und erlaubt euch auch im zweiten Teil präzises Zielen. Die Abfrage der Analogsticks ist nahezu perfekt gelungen, und bereits nach wenigen Minuten geht alles butterweich von der Hand. Gezielt wird standardmäßig mit dem L1-Button, während R1 und R2 für Primär- und Sekundärfeuer zuständig sind. Gewöhnungsbedürftig ist hingegen die Doppelbelegung der L2-Taste, mit der ihre Sprinten und in die Hocke gehen könnt. Nach einer Weile funktioniert dies zwar gut, wer möchte, kann diese Funktion jedoch auch ausstellen. Der Bewegungssensor des Sixaxis, der im ersten Teil zum abschütteln der Chimera benötigt wurde, kommt diesmal nicht zum Einsatz. Dafür unterstützt Resistance 2 endlich die Rumble-Funktion des Dual Shock 3, sodass jeder Schuss spürbar an eure Hände übertragen wird. Leider fiel die nützliche Waffenwechsel-Funktion des Erstlings, bei der das Spiel pausiert wurde, dem Rotstift zum Opfer. Da man aber nur zwei Waffen tragen kann, ein durchaus logischer Schritt.
 
Cell-Chip ausgereizt?
 
Im Vergleich zum Vorgänger haben Insomniac Games sichtlich am äußeren Erscheinungsbild ihres Werkes geschraubt. War der Vorgänger noch überwiegend in Grau- und Braun-Tönen gehalten, erstrahlt Resistance 2 nun in den vielfältigsten Farben, ohne dabei zu bunt zu wirken. Dank der abwechslungsreichen Szenarien wie Städte, Wälder, Raumschiffe oder Höhlen, die mit Details wie Autowracks, pulsierenden Chimera-Eiern oder Trümmern gespickt sind, kommt optisch so gut wie nie Langeweile auf. Geschickt haben es die Entwickler zudem verstanden, anhand von Cafes, Werbetafeln oder Häuser-Fassaden den typischen Charme der 50´er Jahre einzufangen. Gewaltige Chimera-Flotten kreuzen am Himmel und sorgen schon mal für den ein oder andere "Wow"-Effekt. Verlasst ihr im ersten Level zum ersten Mal den Bunker und seht eine gewaltige Flotte die Stadt in Schutt und Asche legen, wird euch mit Sicherheit die Kinnlade herunterfallen. Die Chimera sind sehr detailliert und abwechslungsreich gestaltet. Die Detail-Fülle fällt allerdings erst dann richtig auf, wenn man sich einen der toten Körper näher betrachtet. Im Kampfgetümmel bekommt ihr davon nicht viel mit, was allerdings bei der unglaublichen Masse an gleichzeitig auf dem Bildschirm befindlichen Gegner nicht weiter verwundert. Nicht selten habt ihr es mit 20 Gegnern gleichzeitig zu tun, und trotz umher fliegender Lasersalven oder explodierender Granaten kommt das Geschehen nie ins Stocken. Resistance 2 hat Massenschlachten zu bieten, wie ihr sie bisher selten erlebt habt.
 
 
Doch auch diesmal ist die Präsentation das viel zitierte zweischneidige Schwert. Auch in Resistance 2 schwankt die Grafik-Qualität der Level von "geht so" bis "genial". Unverständlich und ärgerlich angesichts der Zeit, die den Entwicklern zum experimentieren mit der PS3-Hardware zur Verfügung stand. Einige Level-Abschnitte wie der Canyon oder einige Passagen in den Kleinstädten lassen einen ungläubig auf die PS3 schauen: "Wo ist bitteschön all die Power geblieben?" Die Modelle der Mitstreiter sind nicht besonders detailliert, und die Animationen hätten sicher noch die ein oder andere Phase mehr gebrauchen können. Auch einige Grafik-Effekte sind äußerst komisch geraten. Beispielsweise verhält sich das Wasser wie zähflüssiger Pudding, oder in völlig trockenen Räumen habt ihr Wasser-Reflektionen an der Decke. Nicht sehr tragisch, gibt einem aber dennoch zu denken. Beruhigt werden die Gemüter aller Grafik-Fetischisten hingegen wieder durch wirklich gelungene Abschnitte wie das Chicago-Level oder den Passagen in den Chimera-Schiffen, die mit überzeugenden Texturen und detaillierten Konstruktionen aufwarten. Die Endgegner sollen sichtlich für den nötigen Bombast sorgen, bis auf den gewaltigen Leviatan in den Straßen von Chicago bleiben die Kämpfe und deren Präsentation jedoch leider etwas hinter den Erwartungen zurück und bleiben nicht lange im Gedächtnis. Alles in allem überwiegen bei Resistance 2 zwar die grafischen Highlights, ein fader Nachgeschmack bleibt dennoch.
 
Auch bei der Präsentation der Story gibt es einiges zu meckern. Wollte man zu Beginn der Entwicklung von Resistance 2 noch viel Wert auf die Geschichte legen, ist davon am Ende nicht mehr viel übrig geblieben. Zwar werden die Geschehnisse anhand von coolen Zwischensequenzen und gescripteten Events ansehnlich präsentiert, nie wird man jedoch von der Handlung mitgerissen, die unspektakulär im Hintergrund vor sich hin plätschert. Auch dank der mittelmäßigen deutschen Synchro bekommt man während der Kämpfe kaum etwas vom Funkverkehr mit, und gelegentlich fragt man sich, warum man eine bestimmte Mission überhaupt erfüllen soll. Auch der Charakter Nathan Hale ist leider viel zu farblos geraten und verblasst geradezu neben Videospiel-Ikonen wie Marcus Fenix oder dem Master Chief. Wer hoffte, mehr über den Helden des ersten Teils und dessen Gemütszustand zu erfahren, wird enttäuscht. Gleiches gilt für das Team der Sentinels. Blasse und austauschbare Charaktere zu denen man keinen Bezug aufbaut, weshalb es einem auch größtenteils egal ist, ob sie leben oder sterben.
 
Am Sound gibt es nur wenig auszusetzen. Abgesehen von der mittelmäßigen deutschen Sprachausgabe, die manchmal mit nervtötenden Todes-Schreien euer Nervenkostüm auf eine harte Probe stellen, besitzen alle Waffen ihre eigenen unverwechselbaren Sound und das Schlachtengetümmel dringt dank 5.1 Sound intensiv an eure Gehörgänge.
 
Übermacht mal anders
 
Bereits bevor erste Szenen der Singleplayer-Kampagne an die Öffentlichkeit gelangten, machte Resistance 2 mit großspurigen Multiplayer-Ankündigungen auf sich aufmerksam. Und in der Tat, die Versprechungen waren nicht übertrieben. In zwei Modi könnt ihr Resistance 2 online mit Freunden genießen. Im Koop-Modus widmen sich 2 bis 8 Spieler insgesamt sechs, extra für den Koop-Modus erstellten Missionen. Anstatt der Sentinels seid ihr hier mit den Spectres unterwegs und müsst unter anderem Artefakte der Chimera sicherstellen. Dazu stehen drei Charakterklassen zur Auswahl: Soldat, Sanitäter oder Specop, jeder mit seinen eigenen Fähigkeiten, die sinnvoll eingesetzt werden müssen.
 
 
Im "normalen" Multiplayer können bis zu 60 (!!!) Spieler auf insgesamt vier verschiedenen Karten gegeneinander antreten. Bei solch großen Schlachten werden die Mitspieler für die Übersicht zusätzlich in kleinere Squads unterteilt, die wiederum eigene Aufgaben erhalten. Die Karten variieren dabei in ihrer Größe. Haben sie bei 60 Teilnehmern gigantische Ausmaße, werden sie bei 10 Mitspielern auf ein übersichtliches Maß begrenzt, um unnötige und Spaß zerstörende Laufwege zu vermeiden. Als Spielmodi stehen die typischen Klassiker zur Verfügung. Death- und Team-Deathmatch, Core Control (Capture the Flag) und der für 60-Mann-Matches ausgelegte Skirmish-Modus. Auch bei voller Mitspieler-Zahl bleibt die Verbindung stets stabil, Lags kommen so gut wie nie vor. Im Vergleich zum Singleplayer verfügt die eigene Spielfigur, deren Aussehen und Ausrüstung ihr übrigens selbst festlegen könnt, über eine Energie-Anzeige sowie eine Info über die bisherigen erzielten Erfahrungspunkte. Egal ob Kampagne, Koop oder Multiplayer, für jede eurer Handlungen verdient ihr Erfahrungspunkte, die wiederum einen Levelaufstieg und das Freischalten neuer Fähigkeiten zur Folge haben. Eine komfortable Gruppenfunktion erleichtert die Mitspieler-Suche, und umfangreiche Statistiken sowie das unter www.myresistance.net eingerichtete Community-Portal sorgen zusätzlich für die nötige Langzeitmotivation. Alles in allem ist der Online-Multiplayer, egal ob Koop oder Massenschlachten, ein echtes Brett geworden und stellt so ziemlich alles, was es bisher auf der PS3 zu sehen gab, in den Schatten.
 
Fazit:
 
Resistance 2 hat es uns nicht leicht gemacht. Grundsätzlich macht es alles richtig: Mehr und größere Gegner, neue Waffen, abwechslungsreiche Settings und der ein oder andere Wow-Effekt. Dabei gelingt es Insomniac Games stets, die Spannung oben zu halten und den Spieler interessiert durch die Level zu scheuchen. Die Steuerung ist über jeden Zweifel erhaben, das Waffendesign samt Zweitfunktionen kann überzeugen und die Gegner nehmen euch intelligent in die Zange. Leider ist die Präsentation wie auch beim ersten Teil ein zweischneidiges Schwert. Können Momente wie der Angriff des Leviathan in Chicago, riesige Massenschlachten mit unzähligen Gegnern oder am Himmel kreuzende feindliche Flotten wirklich überzeugen, gibt es besonders in der ersten Spielhälfte auch einige langweilige und unspektakuläre Level-Abschnitte. Die Qualität der Grafik schwankt ziemlich stark, von enttäuschend eintönigen Texturen bis zu extrem detaillierten Abschnitten ist alles vertreten. Auch grafische Ungereimtheiten trüben das technische Gesamtbild. Gegenstände verschwinden in Wänden oder es gibt Wasser-Reflektionen an der Decke völlig trockener Räume. Zwar überwiegend die optisch guten Abschnitte, ein fader Nachgeschmack bleibt jedoch. Auch die Story und die Charaktere bleiben leider hinter den Erwartungen. Nie identifiziert man sich mit Nathan Hale oder einem seiner austauschbaren Mitstreiter, die Story plätschert unspektakulär vor sich hin und nie hat man das Gefühl, die Chimera wirklich hassen zu müssen. Über den Charakter Nathan Hale erfährt man zudem recht wenig. Man merkt, dass die Entwickler etwas Episches kreieren wollten, der oft nötige entscheidende Funke wollte bei uns jedoch nie überspringen. Auch der Schwierigkeitsgrad hat ordentlich angezogen. Bereits auf normal werdet ihr sehr oft den Heldentod sterben, was zum Teil an den verdammt gut zielenden Gegnern, aber auch an der mittelmäßigen Intelligenz eurer Mitstreiter oder der teilweise fast schon unfairen Übermacht der Gegner liegt, die euch schlichtweg überrennen. Besonders die neuen Grim werden eure Nerven ein ums andere Mal auf die Probe stellen. Grafisch beeindruckend, jedoch nicht immer förderlich für die Motivation, zumal auch einige Speicherpunkte recht ungünstig gesetzt sind.
Keine Vorwürfe kann man Resistance 2 beim Multiplayer machen. Eine innovative Koop-Kampagne für bis zu 8 Spieler und 60-Mann-Matches hat es so auf der PS3 noch nicht gegeben. Das Freischalten neuer Eigenschaften, umfangreiche Statistiken sowie eine eigene Community sorgen hier für die nötige Langzeitmotivation.
Alles in allem ist Resistance 2 allen PS3-Besitzern mit Shooter- Ambitionen ans Herz zu legen. Der Singleplayer kann leider nicht ganz die Versprechungen halten, der ist hingegen Multiplayer voll und ganz gelungen.
[i]
Info zur deutschen Version:
 
Nach unserem Kenntnisstand sind die deutsche und die amerikanische Version von Resistance 2 identisch. Somit haben der erhöhte Gewaltfaktor und der "Splicer" es auch in die deutsche Version geschafft.[/i]
 
 
Positiv:
 
- unterhaltsame Koop-Kampagne
- super Steuerung
- abwechslungsreiche Schauplätze
- abwechslungsreiches Leveldesign
- viele verschiedene Waffen
- stellenweise gute Präsentation (extrem viele Gegner auf einmal, ohne das es ruckelt)
- Online-Multiplayer für bis zu 60 Spieler
- Koop-Kampagne für 2 bis 8 Spieler
 
Negativ:
 
- das alte Resistance-Feeling will nicht so recht entstehen
- teilweise richtig hässliche Level
- bereits auf normal verdammt schwer
- stellenweise unfair
- belanglose Story
- schwache Charaktere, die austauschbar sind
 
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Fazit

Pro
 
Contra
 
Sharky81
Ich habe mich wie ein Schneekönig auf Resistance 2 gefreut, bereits den ersten Teil habe ich regelrecht verschlungen. Als schließlich die Credits über den Bildschirm flimmerten, war ich aber leider doch etwas enttäuscht. Zu oft habe ich mich über die teils durchschnittliche Präsentation geärgert. Das gesamte Spiel über wollte der berühmte Funken bei mir einfach nicht überspringen. Man merkt dem Spiel an, dass die Entwickler epische Momente kreieren wollten, was jedoch nur selten gelingt. Immer noch ein richtig guter Shooter, dessen Steuerung nach wie vor zum Besten zählt was es gibt, der jedoch hinter meinen Erwartungen zurück bleibt.

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