James Bond 007 - Ein Quantum Trost - Review

James Bond 007 - Ein Quantum Trost

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Review
360
31
 
erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
 
[u]"Geschüttelt und so weiter"[/u]
 
Der neue Bond macht gerade die große Leinwand unsicher, weshalb ein Spiel nicht lange auf sich warten ließ, sondern direkt um eure Aufmerksamkeit buhlt. Nachdem der Abspann über den Schirm geflimmert ist muss man allerdings erstmal in sich gehen: Ist 007 jetzt ein gutes Spiel? Oder kommt der Titel gute fünf Jahre zu spät? Tatsächlich ist James Bond etwas sehr geradlinig und einfach gestrickt, hat kaum Neuerungen oder Innovationen zu bieten und ist relativ flott beendet. Das Spiel ist also ideal für all diejenigen, die bei einem Shooter nicht großartig überlegen wollen was zu tun ist, sondern sich einfach die größte Waffe schnappen und den Gegnern einheizen. Ihr seid umringt von Explosionen, ständig stürmen Gegner auf euch zu und nur wer geschickt die Deckung nutzt, verhindert den Heldentod. Mit dabei ist ein ebenso "einfacher" aber launiger Multiplayer, Grafik und Sound gehen in Ordnung.
 
 
[u]Handlung_[/u]
 
Wir wären schon reichlich unfair, wenn wir euch jetzt die Handlung von "Ein Quantum Trost" verrieten, weshalb wir das nicht tun. Allerdings hat man, wenn man just das Videospiel genossen hat, auch keinen wirklich 100%igen Plan vom Plot. Denn auch wenn das Spiel einleuchtend und schlüssig beginnt, fehlen viele große Abschnitte, so dass man teilweise nicht mal genau weiß warum man jetzt im nächsten Level ist. Einige Teile der Story werden euch nur "erzählt" ohne dass man sie erlebt, weshalb man sich im Spiel nur teilweise vorkommt wie Bond selbst. Hinzu kommt der "interessante" Fakt, dass sehr viele Elemente aus dem vorigen Film, also Casino Royal aufgegriffen werden. Es gibt also auch jede Menge Rückblicke und Co.
Insgesamt gesehen ist der rote Faden leider ein wenig zu dünn, die Story ansonsten natürlich interessant und gelungen inszeniert. Dank dem original Cast der Filme und den netten Cutscenes kommt ordentlich Stimmung auf, die es auf dem Schirm selbstverständlich krachen lässt.
 
[u]Optik_[/u]
 
Daniel Craig stand nicht nur im Menü brav Modell, er ist auch die Vorlage für eure Hauptfigur, die ihrem realen Vorbild tatsächlich wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Sobald das Spiel in die 3rd Person Perspektive wechselt, euch also beim Balancieren oder in Deckung zeigt, blickt man ihm quasi direkt in die Augen. Auch ansonsten kommt während dem Spiel anständige Bond-Stimmung rüber, man trifft alte bekannte und wird im Stile der Actionfilme unterhalten. Dennoch ist die Optik insgesamt leider nur durchschnittlich. Die Animationen hätten feiner sein können, Explosionen hauen euch nicht vom Hocker, es gibt kein Blut und viele Level wirken ein wenig beschränkt, bzw. unkreativ. Zwar gibt es massenhaft Abwechslung und es macht auch Spaß sich durch die Umgebungen zu ballern, es hängt aber ein fader Schleier über Hafenlevel, Höhle und Co. Die Texturen sind nur selten wirklich knackig und auch die Effekte versetzen euch nicht ins Staunen. Dafür ist 007 schnell, rasant und sprüht dank vieler gescripteter Events nur so vor Action. Ständig fliegen Sachen durch die Gegend, Feinde stürzen von Balkonen und vom römischen Bad bis zum Lüftungsschacht ist sich Bond für keinen Einsatzort zu Schade. Und da Action auf dem Schirm bei 007 das wichtigste ist und die Atmosphäre stimmt gibt es 3 Punkte.
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
Bond Musik ist immer ein Fall für sich und wer das Maintheme so gar nicht leiden kann, fühlt sich oft ein wenig belästigt. Wer sich aber darauf einlässt bekommt eine insgesamt gut gelungene Soundkulisse. Die Sprecher scheinen zum Großteil motiviert, sprechen Deutsch und hauchen so den wichtigen Figuren Leben ein. Die Effekte, meistens die Explosionen oder wild ratternden MGs, tun genau das Gegenteil: Sie nehmen den Figuren das Leben, aber immerhin auf schön wuchtige Art und Weise, so dass der Subwoofer auch was zu tun bekommt. Dank der gelungenen Begleitmusik ist Quantum of Solace also ein Spiel, das man gerne mal lauter macht.
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
Selten sind Unterbrechungen so gelungen verpackt. Während ihr beim Briefing einer Mission seid oder euch eine Zwischensequenz anschaut, lädt das Spiel im Hintergrund alle weiteren Daten. Beim ersten Durchgang kann es euch also so vorkommen, als bräuchte 007 gar keine Pause. Erst wenn man einige Missionen zum wiederholten male durchspielen möchte, fallen die nicht gerade kurzen Unterbrechungen auf.
 
[u]Extras_[/u]
 
Keine
 
[u]Spielgefühl_[/u]
 
James Bond ist ein Dauerbrenner. Der eitle, britische Agent sucht in regelmäßigen Abständen die große Kinoleinwand auf und begeistert euch nach wie vor mit jeder Menge Action, hübschen Frauen und finsteren Fieslingen. Auch für Videospieler ist Bond immer ein Thema, da die meisten Filme eine Versoftung spendiert bekommen. Neuester Spross ist "Ein Quantum Trost", wobei ziemlich viele "Casino Royal" Elemente mit ins Spiel einfließen. So hat man die volle Packung Daniel Craig, die am Ende aber nicht vollends begeistern kann.
 
007 führt euch durch ein schickes Hauptmenü und überlässt euch die Wahl zwischen Einzel- und Mehrspieler. Wir entscheiden uns für die Kampagne und stoßen auf vier verschiedene Schwierigkeitsgrade, die sich tatsächlich stark unterscheiden. Während man als einfacher Rekrut schon fast wie Rambo durch die Level rennen kann, wird intelligentes Vorgehen in den anderen Härtegraden immer wichtiger. Plötzlich ist die schützende Deckung keine Option mehr, sie wird zum Lebensretter. Plötzlich schraubt man den Schalldämpfer nicht aus Stilgründen auf den Lauf, sondern damit die Gegner euch nicht hören und plötzlich schreckt man auf, wenn euch eine Security Cam erwischt. Doch bevor wir uns jenen Finessen widmen, erklären wir euch erstmal das Spiel. 007 wird erneut aus der Ego Perspektive gespielt und ist im Grunde genommen ein ziemlich einfacher Ego Shooter. Mit Standard Kontrollern seid ihr schnell im Spiel und bahnt euch den linearen Weg bis zum Levelende. Insgesamt gesehen wirkt das Spiel tatsächlich etwas altbacken und eingestaubt, weil man viele Elemente in aktuellen Ego Shootern kaum noch findet. Bemannt man beispielsweise ein Geschütz, kann man fest davon ausgehen das jetzt extra viele Gegner dumm in eure Schusslinie laufen. In Schlüsselsituationen schließt sich verdächtigerweise auch immer eine Tür hinter euch und versperrt den Rückweg und die Widersacher verstehen immer noch nicht, dass man sich nicht vor explosiven Gegenständen verstecken sollte.
 
Das Spiel entführt euch in viele Level die durch jede Menge Abwechslung punkten können. Stürmt ihr in einem Level noch über die roten Dächer von Siena, seid ihr im nächsten Level in einer felsigen Höhle unterwegs, schleicht euch durch einen Hafen oder ein leeres Opernhaus. Trotzdem sind die Episoden meist schnell zu Ende und nicht sonderlich umfangreich. Je nach Schwierigkeitsgrad fesselt euch der neue Bond tatsächlich nur 4 bis 6 Stunden ans Gamepad. Danach kann man zwar Handys einsammeln und sich gerne auch an den höheren Schwierigkeitsgraden probieren, trotzdem macht sich am Ende Ernüchterung breit. Wenigstens gibt es so kaum Motivationseinbußen, das einfache Gameplay ist genau richtig um sich ein wenig zu entspannen.
 
 
Mit der Waffe im Anschlag sprintet ihr hinter kleine Mauern und Häuserecken, wobei das Spiel in diesem Fall in eine 3rd Person Ansicht wechselt und ihr Daniel Craig quasi direkt in die Augen schauen könnt. Der agile Agent kann natürlich um seine Deckung herum spähen und den Feind mit einem gezielten Schuss erledigen. Waffen gibt es viele, meist zwingen wuchtige MG's die Gegner in die Knie, ihr habt aber auch Scharfschützengewehre, Granatwerfer und Pistolen im Gepäck. Während einige sich fürs leise töten eignen, wecken andere Schießprügel selbst Tote wieder auf, was ihr natürlich bedenken müsst. Immer wieder gibt es Abschnitte die man schleichend und ohne Feindkontakt bewältigen kann. Wer scheitert oder darauf keine Lust hat, bekommt es dann mit der anrückenderVerstärkung zu tun. Die Gegner an sich wirken recht beschränkt. Sie suchen sich natürlich Deckung, rennen teilweise aber auch planlos durch die Gegend und verstecken sich viel zu oft vor einem Benzinkanister oder einer Gasflasche. Trotzdem versuchen sie auch schon auf den unteren Schwierigkeitsgraden euch intelligent in die Flanke zu fallen, was ihnen des öfteren auch gelingt. Die Auseinandersetzungen machen alles in allem schon Laune, man ist aber mittlerweile heftigeres und auch besseres gewöhnt. Fahrzeuge dürft ihr bei 007 zu keiner Zeit steuern, dafür könnt ihr euch im Nahkampf beweisen. Brecht dem Gegner die Arme oder das Genick, wobei ihr eure Reflexe vorher in einem Quick-Time Event zeigen müsst. Auf die trifft man häufiger, genauso wie auf andere "Knobeleien". Haltet beim Balanceakt das Gleichgewicht und knackt Türschlösser in dem ihr die richtigen Tasten zur richtigen Zeit drückt. Kameras hacken sich hingegen fast von alleine und sind nur dann interessant, wenn ihr nahezu ungesehen durch die Gegend huschen wollt. Auf der Games Convention noch als tolles Feature dargestellt, ist der geteilte Bildschirm. Wenn Bond beispielsweise auf einem Sims an einigen Wachposten vorbeischleicht, teilt sich das Bild und ihr bekommt die Situation aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen. Leider passiert das nur selten.
 
Ein Quantum Trost hat also viele nette Ansätze, die aber nicht konsequent zu Ende gedacht wurden und dem Spiel so tatsächlich nicht helfen der Durchschnittlichkeit zu entkommen. Entweder man knackt Bond schon am ersten Abend, oder man macht zwischendurch eine Pause weil einem die Gegner auf den Nerv gehen. Selbst die Granaten machen nicht wirklich Laune und passen mit ihrem wilden roten Blinken nicht so recht in die Ego Shooter Kulisse. 007 hat außerdem immer mal wieder ein paar Frustmomente parat, was den digitalen Tod bisweilen ziemlich nervig macht. Davon abgesehen sollte man das Spiel einfach so nehmen wie es ist: Problemlos zu erlernen, ein wenig tumb, aber dafür nach einem langen Arbeitstag ganz gut zum entspannen. Wuchtige Kanonen um massenhaft Gegner wegzupusten gibt es jedenfalls.
 
[u]Mehrspieler_[/u]
 
Das Grundgerüst des Mehrspielers passt sich dem bisherigen Eindruck an, ist nämlich wie das Hauptspiel sehr simpel. Quantum of Solace ist einer jener Ego Shooter, bei dem man auf alles schießt was sich bewegt. Allerdings hat sich Treyarch nicht lumpen lassen und euch reichlich Spielmodi spendiert und das Ganze obendrein mit Credits gewürzt. Je nachdem wie erfolgreich das Spiel für euch gelaufen ist, bekommt ihr nämlich Punkte auf euer virtuelles Konto. Mit denen könnt ihr anschließend neue Primär- oder Sekundärwaffen kaufen, verschiedene Gadgets und Erweiterungen erstehen und so im Online-Kampf zeigen wer der King ist. Wer irgendwann zuviel Geld hat, kauft sich seine Lieblingswaffe einfach in einer schicken vergoldeten Variante. Apropos Gold, kommen wir jetzt doch mal zu den Spielmodi: Neben den klassischen Varianten sticht da nämlich der Golden Gun Modus hervor. Im Level versteckt ist eine güldene Kanone, die dem Besitzer ordentlich Macht verleiht: Jeder Schuss ist tödlich. Erst wenn der Todesschütze die Waffe fallen lässt, könnt ihr sie einsammeln und selber für Unruhe sorgen. Dazu kommen exklusive Bond-Modi, die eher den Taktiker in euch ansprechen sollen. In einem Modus geht es zum Beispiel darum, James Bond zu schützen. Es gibt also einen Bond Spieler, ein Team das ihn beschützt und diejenigen, die ihm an den virtuellen Kragen wollen. Als wäre das für 007 nicht schon schlimm genug, seid ihr im Bond-Versus Modus komplett auf euch allein gestellt. Ja, ihr habt mehr Gadgets und eine hilfreiche Karte, trotzdem scheint die ganze Welt gegen euch zu sein.
 
Dies alles ist für bis zu zwölf Spieler geeignet und ihr könnt in ungewerteten und Ranglisten Spielen zeigen was ihr auf dem Kasten habt. Dadurch, dass man auch auf lange Sicht fürs Spielen "belohnt" wird, macht der Mehrspieler den geringen Umfang des Singleplayers wieder ein bisschen wett. Leider ist in den Lobbys nicht wirklich viel los, weshalb wir gnädigerweise 09 Punkte springen lasen.
 
[u]Erfolgschancen_[/u]
 
Der Einsatz von Waffen und Sprengstoff ist für Bond das tägliche Brot, was emsige Sammler von Erfolgen aber nicht als höchstes Gut betrachten sollten. Für viele Achievements müsst ihr nämlich leise agieren und lautlos einige Passagen hinter euch bringen, Kameras hacken und Schlösser knacken. Hinzu kommt das Erfüllen bestimmter Spezial-Aufgaben, wie das Zerstören sämtlicher Satellitenschüsseln in Siena. Da man auch fürs Durchspielen einige Punkte bekommt, gilt unsere einzige Kritik den Mehrspielererfolgen. Die sind zwar eigentlich ganz nett, brauchen aber eine ganze Weile um freigeschaltet zu werden. Wer ein wenig Zeit hat bekommt aber einen großen Batzen Punkte zusammen.
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Eine harte Wertung ja, allerdings ist 007 nur knapp an den 09 Punkten vorbeigesaust. Nachdem wir auf der Games Convention noch begeistert den Präsentationsraum verließen, ist uns das Spiel letztendlich zu geradlinig, zu kurz und zu durchschnittlich. Trotzdem machen die Feuergefechte Spaß und die Knarren können sich auch sehen lassen. Obendrein, sowas fließt natürlich nicht in die Wertung mit ein, erscheint 007 auch noch zu einem recht ungünstigen Zeitpunkt mit starker Konkurrenz.
 
 

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