[u]Story:[/u]
Die lustige Geschichte hat gleich zu Anfang eine witzige Wendung: der böse schwarze Lums Andrè versucht, alle guten roten Lums zu verwandeln, damit sie ihm dienen können und er aus ihnen die mächtige Hoodlum Armee formen kann. Sein Ziel ist es, das Herz der Welt zu erreichen. Rayman kann dies gerade noch verhindern und zufällig verschluckt Globox den bösen Lums, der diese Situation nutzt und Rayman so ausschalten will. Doch stattdessen geht es jetzt richtig los und der Protagonist beginnt mit der Suche nach einem Arzt. Durch Zwischensequenzen wird die wirklich lustige Story vorangetrieben und bietet zwar nicht wirklich was anderes als andere Spiele, hat mir aber dennoch gefallen.
[u]Grafik:[/u]
Rayman 3 hat wie seine Vorgänger eine schön bunte Comicoptik und präsentiert dem Spieler eine schön aufgemachte Fantasywelt. Der Stil der Level ist kaum zu beschreiben, denn auf mich wirkte alles bewusst platt (Mauern, Böden etc.) und eckig. Das sieht nicht so schlecht aus wie es sich anhört, im Gegenteil, Rayman 3 hat sehr viele abwechslungsreiche Level und in einigen Abschnitten wird man durch wunderbar inszenierte Spiegel und Lichteffekte beeindruckt. Das Niveau kann der Ubi Soft Titel zwar nicht konsequent halten, es sieht aber immer ganz ordentlich aus. Es gibt schöne helle Abschnitte unter freiem Himmel, aber auch düstere Höhlen. Alles wirkt sehr liebevoll aufgemacht und vor allem die Animationen können gefallen. Die Atmosphäre stimmt und ist wie aus einem Guss, da der Look irgendwie erfrischend anders wirkt als andere Titel. Schlecht hingegen fand ich vor allem das Wasser, welches entweder aussieht wie ein großer Spiegel (manchmal ist es nämlich auch einer) oder komische Wellen schlägt. Der schöne Regen auf der Kamera hingegen ist nur ein Indiz für viele gute Kleinigkeiten, die des öfteren mal auftauchen. Es ruckelt nur extrem selten und die Zwischensequenzen sind mal vorgerendert (davon gibt es nur wenige) und mal in Spielegrafik (kurz, dafür etwas häufiger), gefielen mir aber immer ganz gut. Die Kamera hingegen ist stellenweise sehr hakelig und verwirrt durch schnelle Schwenks des öftern mal. Die Grafik ist insgesamt gehobenes Mittelmaß, kann aber nicht in die ganz hohen Regionen vorstoßen und punktet hauptsächlich durch die gute Atmosphäre, da sie an vielen Stellen unspektakulär bleibt.
[u]Sound:[/u]
Der Sound ist erfreulicherweise in Pro Logic 2 abgemischt und kann ebenso wie die Grafik, nämlich in den selben Kriterien, punkten. Die Fantasy Klänge sind verspielt und bringen einem die herrliche Atmosphäre direkt aufs Sofa. Leider sind die Tracks nicht sehr prägnant, dass heisst man pfeift eigentlich nie mit oder wippt wild mit dem Fuss. Achtet man aber auf die Musikstücke, so stellt man fest, dass sie die meiste Zeit über ziemlich schön sind. Die Effekte sind comictypisch, fallen ebenso wie der Sound aber nicht extrem auf und fügen sich nahtlos in die gute Klangkulisse ein. Genial gelungen ist allerdings die Sprachausgabe. Globox der von Gildo Horn gesprochen wird macht seine Arbeit ebenso gut wie Andrè oder die freche Fliege Murphy. Immer wieder brabbeln die Charaktere einfach Sachen los, Globox redet sogar mal mit sich selbst und alles wirkt wie aus einem Guss. Dazu kommt der absolut gelungene Humor und sogar ein Schuss Ironie. Ich war tatsächlich überrascht wie gut Ubi Soft die Synchronisation gelöst hat und das die witzigen Stimmen der Lums, bzw der Mönche und der gesamte Rest der Sprachausgabe ein enormes Plus an Atmosphäre bringen. Zu erwähnen wäre noch, dass der Surround Sound selten richtig ausgenutzt wird, da die Action eher seicht als heftig rüberkommt.
[u]Steuerung:[/u]
Neben der etwas hakeligen Kamera kann auch die Steuerung nicht 100%ig begeistern. Das hängt wieder mal direkt zusammen, denn man kann noch so weit springen, wenn es nicht richtig in Szene gesetzt wird, erkennt man dennoch nicht wo man landet. A hüpft und mit R nimmt man die Gegner in eine etwas zu lasch ausgearbeitete Lock On Funktion. Oft markierte sie keinen Gegner, mal den Falschen und mal springt sie hin und her. Man gewöhnt sich zwar daran und ich hatte später keine Schwierigkeiten mehr, allerdings ist auch der Rest nicht sehr innovativ. B schwingt die Fäuste und wenn man sich dabei seitlich bewegt kann man sogar Kurven erzwingen. Das wars auch schon und ich war nicht so wirklich begeistert, man kommt aber zurecht.
[u]Ladezeiten:[/u]
An einigen Stellen des Spiels jubelt Rayman einfach mal los. Ich denke dahinter verstecken sich Ladezeiten. Und das obwohl auch vor jedem Level mal kurz nachgeladen wird. Das dauert nicht lange und stört den Spielfluß nicht wirklich, da der Screen aber recht langweilig ist, fällt es natürlich auf.
[u]Idee:[/u]
Ich kenne nur das allererste Rayman von der Playstation und das neue Rayman für den GBA. Deshalb kann ich nicht sagen inwiefern sich Hoodlum Havoc an den andern Teilen orientiert. Ansonsten hat Rayman kaum Eigenschaften die nicht schonmal dagewesen wären. Hüpfen, Objekte einsammeln, ein paar Gegner umnieten. Nein, obwohl das Game absolut nicht langweilig ist, kann man wohl kaum von Innovation sprechen.
[u]Menüs:[/u]
Um ehrlich zu sein fand ich die Tastenbelegung in den Menüs doch ein wenig seltsam. Daran habe ich mich auch nicht gewöhnt und obwohl man sich zwar ohne Probleme zu recht findet, ist es bei weitem nicht so luxuriös wie in anderen Spielen.
[u]Extras:[/u]
Es stecken tatsächlich mehr Extras in Rayman 3 als ich gedacht hatte. Das offenbart sich aber nur wenn man fleissig spielt. Solltet ihr einen GBA haben lohnt sich das aber besonders, denn verlinkt man die beiden Konsolen (Rayman 3 für den GBA wird NUR für den Leveldownload benötigt) kann man 2 extrem witzige Minigames spielen. Die fesseln zwar nicht ewig, machen aber extrem Laune, da vor allem die Grundidee einfach genial ist (der GBA Spieler baut eine Fahrbahn auf der der Cube Spieler fahren muss). Zusätzlich dazu, kann man sich 11 Bonuslevel auf das GBA Modul laden und dort mit Rayman weitere Abenteuer lösen. Umgekehrt funktioniert das scheinbar auch, allerdings muss man dazu das GBA Spiel durchgespielt haben. Neben diesen Link Spielereien gibt es noch witzige Videosequenzen und viele Minispiele. 10 Stück sind es glaube ich, von denen ich aber leider sagen muss, das bis auf 2 oder 3 alle schlecht sind. Mir haben sie einfach nicht gefallen, wobei es vom Krötenzerqueteschen bis hin zum Molotowcocktail werfen fast alles gibt.
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl:[/u]
Nach dem schönen Intro ist man plötzlich mitten im Spiel und muss Lums einsammeln. Dabei steuert man eigentlich Murphy der durch die Gegend fliegt. Schon im nächsten Abschnitt geht es zu Fuss weiter und man lernt das Spiel so kennen, wie es eigentlich die ganze Zeit über bleibt. Man sammelt die blinkenden Edelsteine ein um so das Punktekonto zu füllen, welches wiederum die Minispiele freischaltet. Abseits von diesem Sammelfieber bieten die verzweigten aber linearen Level allerlei Möglichkeiten um die Fähigkeiten des Protagonisten voll auszunutzen. Man muss viel springen, ein wenig an den Wänden herumkraxeln, und viele Gegner unter beschuss nehmen. Ein typisches Jump & Run der neuen Generation eben. Kernpunkt bei Hoodlum Havoc sind aber die bunten Dosen die meistens von Feinden hinterlassen werden. Sammelt man diese nämlich ein, bekommt Rayman dank einem Kampfanzug für eine kurze Zeit neue Fähigkeiten. Aus der Ego Perspektive steuert man plötzlich eine Rakete, oder man wirft eine Art Enterhaken um sich wie Tarzan durch die Gegend zu schwingen. Das ganze ist gut umgesetzt und oft muss man bestimmte Dosen kombinieren um weiter zukommen. Rätsel gibt es bis auf den Weg den man einschlagen muss eigentlich keine und auch wenn dank der Dosen viel Abwechslung im Spiel ist, erkennt man kaum neue Ideen. Um das ganze herumgehüpfe aufzulockern sind viele Abschnitte völlig anders aufgebaut als das eigentliche Spiel. So bedient man mal eine Bordkanone, fährt Snowboard, jagt seinem eigenen Schuh nach oder fährt und spingt in einer Art Hippie Tunnel auf dünnen Fahrbahnen umher. Endgegner gibt es auch und wenn man erstmal die passende Taktik gefunden hat, sollten diese kein großes Problem mehr darstellen. Rayman 3 hat mich erstaunlicherweise sehr ans Gamepad gebannt, was ich auch nicht erwartet hätte. Die schöne Geschichte und der lockere Spielspaß haben mich einfach gefesselt, so dass ich die leicht nervigen Eigenschaften einfach verdrängt habe. Denn oft spielt sich das Spiel unausgereift. Das merkt man an stressigen Situationen die auf Kamera und Steuerung zurückzuführen sind. Insgesamt spielt sich Rayman recht gut, an einigen Stellen braucht man Geduld und trotzdem fehlt es an irgendwas. Ob das die mangelnde Innovation ist kann ich nicht sagen, stellenweise macht es eben kaum Spaß, möglich das das Leveldesign teilweise ein wenig ungeschickt gewählt ist. Dennoch verbreitet das Spiel gute Laune und Jump & Run Freunde sollten wirklich mal reinschauen.
[u]Multiplayer:[/u]
Nicht direkt ein richtiger Multiplayermodus wurde eingebaut, dank dem GBA Link kann man aber wenigstens einige Minispiele mit bis zu 4 Spielern spielen. Zu zweit sind diese Games dank des vollkommen neuen Spielgefühls zwar sehr gelungen, zu viert kann ich es mir aber nicht vorstellen.
[u]Umfang:[/u]
Leider leider sieht man bei Rayman 3 viel zu schnell den Abspann. Der Weg dorthin ist einfach viel zu kurz. Ich weiß leider nicht wie lange ich gebraucht habe und kann es auch überhaupt gar nicht einschätzen, ich kann euch aber wirklich sagen, lange dauert es nicht. Das ist auch der Grund warum ich nicht 1 oder 2% höher gewertet habe. Allerdings kann man sich sicher ein Wochenende damit befassen, also es ist kein Spiel was man an einem Abend durchspielt.
[u]Gesamteindruck:[/u]
Rayman 3 hat wirklich viel Spaß gemacht, denn Atmosphäre und Humor sind einfach herrlich gelungen. Leider gibt es dennoch viele kleine Macken und wenig neue Ideen, wobei erschwerend hinzukommt, dass man schnell durch ist. Ansonsten kann ich Rayman aber nur jedem empfehlen der gerne hüpft und springt, denn das muss man die ganze Zeit tun