Mario und seine Freunde golfen wieder!
Nachdem Mario eine Insel geschrubbt hat, hat er sich mit den
anderen Charakteren des Mushroom Kingdoms einmal mehr getroffen,
um diesmal wieder den Golfschläger zu schwingen.
Auf gehts!
Erst einmal gehts mit der größten Enttäuschung los.
Warum hat das Spiel keinen Mini-Golf Modus mehr?
Dieser Spielmodus wurde von mir früher am N64 mit Kumpels
doppelt so oft wie der Normale gezockt
es ist wirklich eine Tragödie, stattdessen lieber Modi wie SpeedGolf, ClubSlots oder RingShots einzufügen.
Spielt man diese Nebenmodi jedoch konsequent durch, werden mehr und mehr neue Charaktere freigeschaltet, insgesamt gibt es dann am Schluß 16 Charaktere, mit denen man zocken kann.
Grafik
Kommen wir zuerst zu den Kursen.
Die Kurse sind, mit Ausnahme vom Bowser-Kurs, alle wunderschön gestaltet, sowohl grafisch als auch spielerisch.
Die Wassereffekte sind sehr schön gemacht, allerdings scheint nichts zu geschehen, wenn der Ball mal ins Wasser fliegt. Dies wurde z B mit dem Sand im Bunker besser gelöst. Schlägt man mal in einen Bunker, wirbelt der Sand auf und der Ball kommt schnell zum stehen. Auch vom Design her sind die Kurse toll gemacht, keinesfalls einfallslos oder vom N64 Game einfach übernommen.
Während sich die ersten beiden Kurse an realistischen Vorbildern orientieren, kommen ab dem dritten Tournament Fantasiekurse auf euch zu.
Los geht es mit Wüstengolf, direkt danach einer der schönsten Kurse des Spiels, der Strandkurs. Hier gibts wunderschön verzierte Grünfläschen zu sehen, man spielt auf Inseln, die z B die Form einer Schildkröten haben und auch die Bunker werden hier im Fasanendesign gehalten der Kurs sieht einfach Traumhaft aus. Danach erwartet euch noch ein Kurs rund um Peachs Schloss sowie den Mushroom Kingdom mit zahlreichen Röhren, durch die man Abkürzen kann. Nach diesem kommt der Bowser Kurs, der meiner Meinung nach nicht gelungen ist, weder vom Design noch vom Grafischen.
Es wird mit Hindernissen übertrieben, man schießt den Ball öfters mal in eine Lavaschlucht so macht das ganze wenig Spaß.
Auf den Kursen besteht der Fairway auch weiterhin aus einer Grastextur kein animiertes Fairway-Gras also. Das hohe Gras am Rand und die Bäume sind jedoch auch als solche vorhanden und bewegen sich im Wind oder wenn man in sie hineinschlägt.
Neben den Kursen sind auch die Charaktere selbst sehr gut und detailliert modelliert nur einige Charaktere wie Wario wirken etwas wie Knetmännchen, weil sie einfach etwas unbeweglich sind. Die Schweife oder Rauchwolken, die beim Power-Abschlag entstehen sind sehr schön anzusehen, jedoch kein grafisches Wunder, wie es auf einigen Screenshots aussah.
Sound
Der Sound wird das ganze Spiel über in ruhiger Musik gehalten die entspannt.
Meistens begegnet man tropischen Themen, die sehr gut sind und zum Spiel passen, doch nach einiger Zeit hängen sie einem einfach zu den Ohren raus und die Motivation sinkt
daran ist aber nicht nur die Musik schuld. Später mehr dazu. Außer der Hintergrundmusik gibt es in einem Golfspiel natürlich nicht besonders viel an Soundeffekten, doch die, die noch da sind, sind gut gelungen.
Das schwingen des Golfschlägers und dann der Abschlag sind in keinster Weise übertrieben oder wirken künstlich und das Geräusch, wenn der Ball ins Loch rollt ist ja sowieso das Beste
Das Spiel unterstützt Dolby Pro Logic 2.
Gameplay
Befindet man sich im Hauptmenü von Mario Golf, stehen einem erstmal folgende Auswahlpunkte zur Verfügung: 1,2,3 oder 4 Spieler, Optionen(Rekorde, Statistiken und Spieleinstellungen wie die Rumble-Funktion ändern), Continue (ein gespeichertes Spiel fortsetzen) und Lessons wo man sich das golfen erstmal erklären lassen kann.
Dabei werden auch die zwei unterschiedlichen Swing-Modes, die es jetzt gibt, behandelt. Es gibt weiterhin, wie beim N64 Mario Golf die 3er Technik, bei der man einmal A drückt, damit die Anzeige nach links losläuft, was die Schlagstärke bestimmt. Ein weiteres Mal muss A nun betätigt werden, um die Stärke festzulegen, worauf die Anzeige in die andere Richtung zurückläuft, bei der man nun durch nochmaliges Drücken des A-Buttons die Präzision bestimmen kann. Der zweite Swing-Mode ist eher für Einsteiger gemacht.
Bei diesem gilt es, einmal A zu drücken und dann genau wie bei der anderen Technik mit nochmaligem A-Drücken die Stärke des Schlages festzulegen.
Der Unterschied ist nun, dass der Spieler nun nichts mehr tun muss, da die Präzision nun per Zufall festgelegt wird, worum man sich aber keine Sorgen machen muss, da in diesem Modus fast immer ein Voltreffer gelandet wird.
Zusätzlich kann man noch einen Topspin oder Backspin schlagen, wenn man während des Schlagens bestimmte Kombinationen von A oder B drückt.
Wie immer gilt bei Mario Golf, die Windstärke sowie Richtung zu beachten, sonst landet der Ball sehr schnell außerhalb des Zieles.
Auch Hindernisse wie Säulen und Bäume sollte man nicht unterschätzen und nicht ganz knapp kalkulieren, da man dieses Hindernis sonst doch wegen des Windes oder weil man den Schlag nicht perfekt erwischt hat berühren kann
und dann ist der Schlag versaut und man landet womöglich sogar noch im Bunker oder Wasser.
Steuerung
Während das Schwingen der Schläger schon weiter oben behandelt wurde, gibt es natürlich noch andere Dinge, die man auf dem Golfplatz machen kann
Ist man mit schlagen an der Reihe, kann man z B mit X die Kamera zum Potentiellen Aufschlagspunkt des Balles fahren lassen, während man mit Y eine Komplettübersicht des Kurses bekommt.
Weiterhin kann man mit dem C-Stick ein bisschen mit der Kamera nach Links und Rechts sowie Oben und Unten fahren, um sich etwas umzugucken.
Mit L und R lässt sich noch präzise eine Stelle auf der Schlagleiste markieren, die eine Entfernung angibt. Will man z B mit einem Holz 1 Schläger nur 100 Yards weit schlagen kann man sich markieren, wo die 100 Yard Schlagweite ist, um dann an der richtigen Stelle A zu drücken.
Mit B kann man von normalem Schlag auf Power-Schlag wechseln, der den Ball noch etwas weiter trägt und mit dem Steuerkreuz kann man markieren, wo genau man den Golfball mit dem Schläger treffen möchte, um ihn eventuell besonders hoch oder niedrig zu schlagen.
Umfang
Der Umfang von Mario Golf hat sich im Vergleich zum Vorgänger deutlich vergrößert. Man kann ClubSlots spielen, bei dem man am Anfang jeder Runde zufällig drei Schläger über den einarmigen Banditen bekommt. Weiterhin gibt es wie schon erwähnt wieder das RingGolf, SpeedGolf, Near-Pin, Training und vieles mehr. Das Hauptaugenmerk jedoch liegt klar auf dem Tournament Modus. Man muss hier, um weitere Kurse freizuschalten, zuvor den vorherigen erfolgreich komplettiert haben. Hat man dann allerdings alle Kurse freigeschaltet und die Mini-Games mal kurz angespielt, kommt die größte Schwäche des Spiels zum Vorschein: Es macht einfach keinen Spaß mehr, null Motivation. Man hat absolut keine Lust, alle RingGolf Challenges durchzustehen, nur um einen Charakter freizuschalten. Auch das neu freigeschaltete Star-Tournament beinhaltet nichts neues. Beim Charakter Match ist allerdings noch etwas zu holen. Man kann gegen einen Charakter antreten und, wenn man gewinnt, wird dieser Charakter dann zum Star-Charakter, das heißt er kann zirka 50 Yards weiter schlagen als vorher, was schon sehr hilfreich ist. Aber auch nach einigen Siegen dort, fand ich an dem Spiel nichts mehr interessant und es lag nur noch rum. Dem neuen Mario Golf fehlt etwas, was man mal Abseits vom großen Golfplatz spielen kann
vielleicht Mini-Golf?
Eines der größesten Rätsel ist mir, wie die Entwickler dieses geniale Feature weglassen konnten.
Fazit
Mario Golf ist ein technisch gesehen sehr guter Golf-Titel, der jedoch nach einigen Stunden Spielzeit im einstelligen Bereich seinen Reiz verliert.
Man hat schnell alle Kurse freigeschaltet, kennt diese Kurse dann gut und hat keine Lust mehr, noch zig Mal auf selbigen Kursen zu spielen, nur um ein paar Charaktere freizuschalten. Ich schreie auch hier gerne noch mal nach dem Mini-Golf Modus vom N64 Vorgänger, der sicherlich noch einiges hätte rausreissen können. So wird Mario Golf jedenfalls nach zirka einer Woche Spielzeit verstauben, denn was für den Single-Player gilt, gilt hier auch für den Multi-Player
schade.