Etrian Odyssey - Review

Etrian Odyssey

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Review
NDS
11
 
[u]"Nur für ausgewähltes Publikum"[/u]
 
Etrian Odyssey bekommt von uns eine harte Wertung. Warum? Weil auch das Spiel selbst knallhart ist. Atlus bringt ein RPG auf den DS, das wahrscheinlich über 90% aller Zocker eher verärgern denn amüsieren wird. Beinharte Gegner und Endgegner, ein sehr unkomfortables Speichersystem und eher störrisches und trockenes Gameplay. Dazu kommt die teilweise sehr bieder wirkende Optik und fertig ist ein RPG der ganz alten Schule. Und genau deshalb muss man trotz all der Mängel sagen, dass Etrian Odyssey seine Zielgruppe hat. Die mag unheimlich klein sein, wird das Spiel dafür aber umso mehr lieben. Haarkleines und mühseliges Aufzeichnen einer Karte, ein sehr detailliertes Charaktersystem und weitere Feinheiten erfreuen Spieler, die schon seit ewigen Zeiten dabei sind. Wer jetzt zweifelt ob Etrian Odyssey ein gutes Spiel ist oder nicht, liest weiter - denn in diesem Fall sagt die Wertung nicht viel aus.
 
 
[u]Handlung_[/u]
 
Etria ist ein friedliches kleines Dorf, neben dem sich ein dichter Wald befindet. Klingt ziemlich langweilig, was es auch ist, tauchte da nicht plötzlich wie aus dem Nichts ein Labyrinth auf. Angefüllt mit dutzenden Monstern, vielen Schätzen und Geheimnissen, lockt der vielstöckige Irrgarten zahlreiche Abenteurer an, die versuchen lebendig bis in die unterste Etage vorzudringen. Ihr seid natürlich ebenfalls Willens dieses Meisterstück zu vollbringen, womit der Punkt "Story" aber auch schon abgehakt wäre.
 
[u]Optik_[/u]
 
Die beiden Screens des Nintendo DS kommen bei Etrian Odyssey voll zum Einsatz: Während ihr auf dem oberen Screen eine nette 3D Welt bestaunen dürft, findet das Gameplay, nämlich das Kartografieren, komplett auf dem unteren Bildschirm statt. Die Optik ist leider insgesamt nicht auf dem neuesten Stand, sondern trocken, wenig bis gar nicht animiert und auch wenn die dreidimensionalen Welten sehr nett anzuschauen sind, fehlt es ihnen am Ende massivst an Abwechslung. Es ist eben etwas für Minimalisten, die gute Übersicht zu schätzen wissen und keine Spielereien brauchen. Der Großteil der heutigen Zocker dürfte das Spiel aber schlichtweg als unspektakulär und unauffällig bezeichnen.
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
In vielen Bereichen spaltet Etrian Odyssey die Meinungen der Spieler. Doch beim Sound dürften sich endlich mal alle Zocker einig sein, denn die Musik und die Effekte passen nicht nur toll zum Spiel, sie klingen auch noch ziemlich gut. Während ihr also durch das Labyrinth lauft, die Karte nachzeichnet und das ein ums andere Gefecht austragt, lauscht ihr netten Melodien und ansprechenden Effekte, die euch gewiss nicht vom Hocker hauen, aber für schöne Atmosphäre sorgen.
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
Keine
 
[u]Extras_[/u]
 
Keine
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
 
Etrian Odyssey ist nicht mit der Zeit gegangen. Soviel kann man sagen, ohne dabei irgendein Urteil mit ins Spiel zu bringen. Denn der intensive Retro-Touch wird einige Leute zu Jubelstürmen hinreissen, während andere Spieler sich fragen, was das ganze Theater denn bitte soll. Für normale RPG Fans ist Etrian Odyssey jedenfalls nichts, dazu ist es zu Eigen, zu spezifisch und nur echte Liebhaber erkennen den Wert dieses Titels.
 
Genau diesen schmale Grat zwischen frustigem Flop und kultigem Meisterwerk gilt es nun zu durchleuchten, damit ihr wisst zu welcher Gruppe ihr wohl gehört. Das Spiel beginnt in einer Stadt, in der ihr bitte eine eigene Gilde gründet. Das findet alles in eher tristen Menüs statt und erfordert schon jetzt Strategie und Finesse. Denn ihr selbst bestimmt die Größe eurer Truppe. Theoretisch könnte man auch alleine in die Schlacht ziehen, was aber rein gar nichts bringt. Bastelt euch also vier Gefährten, denen ihr nicht nur einen Namen gebt, sondern sie auch in Charakterklassen einteilt. Spätestens jetzt merkt man, wie ernst es dem Spiel ist. Vom Alchemisten bis zum Krieger, vom Paladin zum Bogenschützen, alle Genrestandards werden bedient, die man jetzt noch in einzelnen Teilbereichen individualisieren kann. Das mag auf den ersten Blick unscheinbar wirken, hat aber für den Spielverlauf weitreichende Konsequenzen, ist herrlich detailliert und lässt euch viele Freiheiten. Am Ende zieht ihr mit einer individuell gestalteten Gruppe durchs Land. Damit ist die Fertigung der eigenen Gilde beendet und ihr bekommt eure erste Aufgabe. Später kann man immer wieder in die Stadt zurückkehren und Missionen annehmen, wobei das Kartografieren des Waldes euer eigentliches Ziel ist.
 
Denn genau darum geht es bei Etrian Odyssey, um das Erstellen einer Karte. Deshalb weckt das Spiel die Erinnerung an die ersten Textadventures, bei denen man leider noch kein Touchpad mit Stylus hatte. Während man also früher auf Papier kritzelte, tut man das heute auf dem DS. Auf dem oberen Screen bekommt ihr einen netten 3D Wald, den ihr recht frei durchlaufen könnt. Aufgabe ist es nun, eine exakt dazu passende Karte auf dem unteren Screen nachzumalen. Mit sämtlichen Wänden, Türen, Treppen, Monstern und Extras. Funktioniert simpel und einfach. Obs euch Spaß macht ist eine andere Sache. Denn wirklich interessant oder gar abwechslungsreich ist das Spielprinzip nicht. Genau hier müsst ihr nun also selber entscheiden, ob euch das zu fad und langweilig ist oder euch abermals packt, stundenlang fesselt und motiviert.
 
 
Kartographie ist die eine Sache und jeder kann sich in etwa vorstellen, dass man sehr detailliert zu Werke gehen muss, um das Labyrinth voll zu erfassen. Allerdings hat Etrian Odyssey weitere Tücken, wie zum Beispiel das Speichersystem. Das ist ebenfalls nicht modernisiert worden und treibt euch nicht nur zur Weißglut, sondern häufig sogar zum Abschalten des Nintendo DS. Sobald ihr im Irrgarten angekommen seid, gibt es keine Möglichkeit mehr den Spielstand zu sichern. Wer einen Speicherpunkt sucht, muss den kompletten Weg zurück ins Dorf auf sich nehmen. "Sicheres" Spielen ist also kaum möglich. Auch diese beinharte, etwas verstaubte Hürde wird den Genreliebhaber nicht aufhalten. Im Gegenteil, er beisst sich gerne die Zähne aus und gibt auch nach vielen vergeudeten Minuten nicht auf. "Normale" Spieler sehen keinen Sinn darin frustige Tode zu sterben und auf einem Handheld nicht ständig speichern zu können.
 
Weiter gehts mit den zwei Gesichtern des Spiels, denn nun kommen wir zu den Kämpfen. Das Labyrinth ist natürlich voller Monster und Ungeheuer, die sich plötzlich vor euch auftun und besiegt werden wollen. Jetzt wird aus dem strengen Spiel ein recht gängiges, rundenbasiertes Rollenspiel, bei dem ihr Magie wirkt, angreift oder abwehrt - jedoch ohne Feinheiten und Extras. Außerdem sind die Gegner verdammt stark und zwingen euch vor allem zu Beginn sehr häufig in die Knie. Items und Heilmöglichkeiten sind rar gesät und wenn ein Kamerad im Kampf stirbt, müsst ihr erst zurück ins Dorf um ihn wiederzubeleben. Eine furchtbare Odyssey, zumal es nicht mit einer einfachen Übernachtung im Hotel getan ist. Für sehr viel Bargeld haucht man seinen Mitstreitern neues Leben ein und nicht viele Spieler werden sich mit diesem kompromisslosen Spielprinzip anfreunden wollen.
 
Jetzt wisst ihr also, dass Etrian Odyssey nicht gerade viel Abwechslung parat hat und euch mit angestaubtem Gameplay lockt, dass zudem jeden Fehler bestraft. Wer das RPG genießen will muss planen, taktisch klug agieren, exakt arbeiten und einige Zocker finden genau darin ihre Erfüllung - und das über 40 Stunden lang.
 
[u]Unterwegs_[/u]
 
Wer auf Reisen spielen will, hält mit Etrian Odyssey nicht unbedingt einen idealen Vertreter in den Händen. Da man recht genau und kleinlich die Karte nachzeichnen muss, braucht man eine ruhige Hand und viel Konzentration. Hinzu kommt ein mehr als unpraktisches Speichersystem, weshalb man das RPG lieber nur in den eigenen vier Wänden "genießen" sollte.
 
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Keine Frage, man muss erst ein wenig warm werden mit dem Titel. Ob man dann am Ball bleibt ist die andere Sache. Allerdings lässt sich Etrian Odyssey auch sehr gut in einzelnen Etappen genießen, das Bedürfnis das Spiel an einem Stück zu beenden ist nicht so groß.

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