erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
[u]"Es rollt, es klebt, es wächst"[/u]
Die ganze farbenprächtige und bizarre Welt Japans könnt ihr bei Beautiful Katamari entdecken. Das beginnt bei den Hauptfiguren, geht beim Ladescreen weiter und mündet schließlich in komplett abgefahrenem Gameplay. Ganz neu ist das nicht, allerdings kommen Xbox 360 Spieler zum ersten mal in den Genuss des Rollens. Denn genau das ist eure Hauptaufgabe. Damit euer klebriges Katamari immer größer wird, müsst ihr verschiedene Objekte aufsammeln und durch die großen Level rollen. Nach einiger Zeit wächst euer Katamari und immer größere Objekte können aufgenommen werden. Klingt komisch, ist auch komisch, macht aber viel Spaß. Dazu gibt es einen einzigartigen und hervorragend gelungenen Soundtrack, sehr eigene und zugleich faszinierende Grafik und leider ein bisschen wenig Umfang. Ansonsten dürfen alle Spieler, die nicht nur auf Ego Shooter und Rennspiele abfahren, gerne mal einen Blick riskieren.
[u]Handlung_[/u]
Der König des Kosmos macht beim entspannenden Tennisspielchen einen entscheidenden Fehler. Um die anderen zu beeindrucken, schlägt er mit voller Wucht zu und der königliche Ball reisst doch glatt ein Loch in den Himmel. Das beginnt mit unheimlicher Kraft am Universum zu saugen und verschluckt einfach alle Planeten. Doch der König hat einen Plan und braucht dazu die Hilfe des Prinzen, dessen Rolle ihr übernehmt. Begebt euch einfach auf die Erde und rollt ein Katamari, aus dem dann später ein Planet geformt wird. Ziel ist es, mit genug Himmelskörpern ein so großes Katamari zu rollen, dass man das schwarze Loch stopfen kann.
Die Handlung ist nicht wirklich präsent, wird aber dank witzigen Dialogen und schrägen Charakteren niemals langweilig. Die niedliche Welt des Prinzen, die vielen Spielereien und die urkomische Präsentation versüßen euch in jedem Fall den ein oder anderen Zockerabend.
[u]Optik_[/u]
Die Level geben sich insgesamt etwas blasser als erwartet, wahrscheinlich um der Übersicht kein Schnippchen zu schlagen. Doch Farbpalette hin oder her, Beautiful Katamari geht das ganze Spiel über seinen eigenen Weg. Die meisten Objekte sind eher eckig und klobig, was vor allem bei Mensch und Tier einen absonderlichen Eindruck macht. Allerdings mit sehr viel Charme, denn die wild zappelnden und eckigen Figuren wirken sonderbar und zugleich faszinierend. Wie ohnehin die komplette Welt, die nicht immer logischen Regeln folgt. Da herrscht hier und da das Chaos, ein realistischer Eindruck entsteht selten und trotzdem ist die Atmosphäre gelungen. Große Besonderheit des Spiels ist dabei sicherlich euer wachsendes Katamari, das anfangs noch durch kleine Läden rollt, später aber ganze Städte verwüsten kann. Das bringt die Framerate ab und an ans Limit, was sich in dezentem Ruckeln bemerkbar macht. Trotzdem gibt es einzigartiges Feeling, eine witzige und in sich geschlossen sehr glaubhaft präsentierte Welt, die es sogar vermag euch das ein ums andere mal ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern.
[u]Akustik_[/u]
Japanischer kann ein Spiel wohl nicht klingen, was natürlich passt wie die Faust aufs Auge. Freundliche Gesänge von denen man kein Wort versteht, schöne und eingängige Melodien, mal schnell mal langsam, dazu ein paar ganz besondere Effekte und schon hat man eine abstrakte Wunderwelt. Die macht von Anfang bis Ende sehr viel Spaß, egal ob man ein Level vier Minuten oder 18 Minuten lang spielt.
[u]Ladezeiten_[/u]
Während der Unterbrechungen, die euch jedes mal direkt vor einem Level überraschen, erlebt ihr wie detailliert Beautiful Katamari ist. Denn auch hier lassen der schräge Humor und die japanophile Präsentation nicht nach. Seht den wild umherfliegenden Kopf des König des Kosmos, der absoluten Unsinn von sich gibt, wie z.B. das Aufzählen einiger Städte oder Gegenstände - genial!
[u]Extras_[/u]
Keine
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
Katamari Damacy, so wie es ursprünglich mal hieß, hat die Videospielwelt tatsächlich ein wenig auf den Kopf gestellt - vor allem den Westen. Denn der ist gleichermaßen fasziniert als auch irritiert von der japanisch-skurillen Spielwelt, die sich vor euch auftut. Endlich kommen nun auch Xbox 360 Spieler in den Genuss des rollenden Wahnsinns.
Das Spielprinzip ist herrlich schnell erklärt: Ihr lenkt eine Kugel durch die Gegend, an der Objekte kleben bleiben. Das können Radiergummis, Bonbons, Lutscher oder Heftzwecken sein. Nach einer Weile wächst eure Kugel und ihr seid in der Lage größere Objekte aufzunehmen. Auf einmal sind das Hamburger, Thermoskannen oder Rettungsringe. Doch euer Katamari hört nicht auf zu wachsen und plötzlich sind selbst Autos und Häuser kein Problem mehr, die hilflos von eurem Katamari aufgenommen werden. Allerdings, und das ist auch gut so, ist das alles nicht so leicht wie man denkt. Da wäre zunächst die etwas wirre Steuerung, die übermäßig kompliziert daherkommt. So rollt ihr nur nach vorne, wenn beide Sticks in die Richtung gedrückt werden. Wer nach links oder recht möchte, was recht träge abläuft, muss einen Stick loslassen. Dank einigen Feinheiten, wie der schnellen 180° Drehung oder dem Turboboost, kann man sich aber daran gewöhnen. Nachdem die Details geklärt wurden, entlässt euch der König des Kosmos in eure Welt, das Hauptmenü. Selbiges besteht aus der großen Hauptinsel, auf der ihr unter anderem den Spielstand speichern könnt, euch selbst geknipste Fotos anschaut oder den Multiplayer anwählt. Das Menü ist frei "begehbar" und wer ein wenig umherläuft, entdeckt die ersten Level. Die könnt ihr nun betreten und bekommt nach einer kurzen Einweisung dann die nötige Größe des Katamari genannt. Wäre alles noch kein Problem, wenn jetzt nicht ein saftiges Zeitlimit dazu käme. Das treibt euch nicht selten den Schweiß auf die Stirn und erfordert tatsächlich taktisch kluges Rollen, so dass man am Ende nicht ein paar Zentimeter zu klein ist. In diesem Fall müsst ihr gleich nochmal ran. Weitere Schwierigkeit sind die königlichen Vorgaben. Im Idealfall rollt ihr nämlich die Gegenstände auf, die der König sich wünscht. Grob eingeteilt in heiße oder kalte Objekte, japanisches Zeug oder kostbare Dinge, hat man beim ersten Versuch für derlei Spielereien keine Zeit. Nein, zu Beginn muss man das Level kennenlernen, die Objekte finden die man schon zu Beginn aufsammeln kann (alle anderen stoßen euch quasi bei Seite), sucht sich einen Idealweg und legt sich eine Strategie zurecht. Das macht unheimlich viel Spaß, spielt sich abgefahren und bizarr. Es ist wirklich ein herrliches Gefühl, wenn man anfangs noch unter einem Tresen im Burgerladen durchrollt und Softeis einsammelt, während man vier Minuten später so groß ist, dass man das komplette Lokal aufsammelt.
Die Atmosphäre ist also am Limit, denn sowas gab es noch nie. Wer sich vor exotischen Spielkonzepten nicht fürchtet und nichts gegen japanischen Humor hat, wird sich in der stylischen Welt der Katamaris herrlich wohl fühlen. Leider ist das Konzept aber nicht völlig neu, immerhin gibt es schon einige Episoden auf PSP und PS2. Apropos Episoden: Wer nicht schon nach sechs Stunden alles gesehen haben will (der Umfang ist nicht gerade weltbewegend), muss sich zusätzlichen Content herunterladen. Da man nur so auch bei den Achievements voll punktet, kann man nur wütend die Nase rümpfen - das muss wirklich nicht sein.
Weitere Makel gibt es eigentlich nicht. Okay, wer nicht auf Japan steht kratzt sich mitunter verwirrt am Kopf, auch tut man eigentlich die ganze Zeit über dasselbe. Und wer einmal auf volle Größe gewachsen ist, will natürlich immer die Welt beherrschen. Am Ende punktet dann aber doch das Flair von Beautiful Katamari, das auf der Xbox 360 ohnehin kaum Konkurrenten zu fürchten hat. Genau deshalb bekommt das Spiel saftige 10 Punkte von uns geschenkt, die es sich durch die bezaubernde Atmosphäre und das witzige Gameplay verdient hat. Allerdings ist es wegen dem fehlenden Umfang nur eine sehr knappe 10, das sei euch gesagt.
[u]Mehrspieler_[/u]
Die Lobbys sind leider nicht so prall gefüllt wie erwartet. Dafür könnt ihr schnell und einfach ein Spiel erstellen oder einem Spiel beitreten. Ziel ist es natürlich, die meisten Gegenstände aufzurollen. Das passiert gegen einen oder mehrere Konkurrenten und man kann sich die Objekte auch abjagen. Die Duelle laufen leider fast immer gleich ab, die "Kämpfe" machen nur ab und an Spaß und ganz flüssig ist die Darstellung auch nicht immer. Dafür gibt es am Ende eine witzige Bewertung, eine Rangliste und niedliches Katamari Flair.
[u]Erfolgschancen_[/u]
Wer Erfolg haben will muss fleißig durch die Gegend kugeln, dabei jede Menge Geschenke und Cousins aufspüren und die Aufgaben des Königs erfüllen. Das wird gegen Ende recht knifflig, ansonsten sind die Erfolge gut gelungen und wer das Spiel durchspielt, kann am Ende schon einige Zähler auf dem Konto vorweisen. Großes Manko und ziemliche Unverschämtheit ist aber der knapp 1500 Punkte teure Zusatzinhalt. Der wird für einen großen Teil der Erfolge zwingend benötigt, was man sich als Spieler eigentlich nicht gefallen lassen dürfte.