Zack & Wiki: Der Schatz von Barbaros - Review

Zack & Wiki: Der Schatz von Barbaros

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Zack & Wiki - Der Schatz von Barbaros Review
 
Denkt man an Point and Click – Adventures, dann kommt man an den Meister seiner Zunft nicht herum. Im sagenumwobenen Monkey Island ging es um Schätze, Piraten und Abenteuer. Wer diese Faszination, trotz langer Dürrezeit immer noch nicht verloren hat, der dürfte vielleicht jetzt auf eine Oase gestoßen sein: Zack & Wiki – Der Schatz von Barbaros schlägt genau in diese Kerbe ein, kann dabei aber soviel eigenen Charme ausstrahlen, dass man auch schnell mit den Protagonisten aus diesem Titel ein freundschaftliches Verhältnis eingeht. Es steht außer Frage, dass gerade Wii mit der Fernbedienung die ideale Plattform für ein solches Spiel bildet. Doch bei aller Freude und positiver Berichterstattung im Vorfelde der Veröffentlichung zeigt sich erst beim wirklichen Spielen, ob der Titel das hält, was er verspricht. Erst hier dürfen Zack und Wiki beweisen, wie kreativ die Entwickler bei dem wichtigsten Bestandteil eines Point and Click-Adventures waren: Den Rätseln. Lasst uns also gemeinsam die Segel setzen und auf den weiten des Videospielmeeres herausfinden, ob wir am Ende dieses Piratenabenteuers einen großen Schatz entdecken.
 
Ein rätselhaftes Abenteuer
 
Hinter Zack und Wiki verbirgt sich mehr Sein als Schein (ja, richtig gelesen). Beim Anblick des Spiels, der Artworks und der Screenshots bekommt das Gefühl es handele sich beim neusten Spiel aus dem Hause Capcom um ein Kinderspiel. Die Optik ist farbenfroh und trägt einen Anime-Stil zur Schau. Tatsächlich erwartet uns aber ein knallhartes Point and Click Adventure mit knackigen Rätseln. Darüber hinaus besitzt das Spiel einen Humor, der wirklich Kinder allen Alters anspricht.
 
Als Spieler schlüpft man in die Rolle des jungen Piraten Zack, dessen Lieblingsbeschäftigung das Schokoladeessen ist. Nebenbei aber ist er Mitglied der Piratenhasen. Zack fällt alleine dadurch auf, dass er der einzige Mensch unter den zahlreichen Hasen ist. Das erklärte Ziel der Piratenhasen ist es, denn sagenumwobenen Schatz von Barbaros zu finden, der ihnen unendlichen Reichtum verspricht. Eine typische Piratensehnsucht eben. Die einzige Person, die genau weiß, wo sich dieser Schatz befindet ist Barbaros selber. Das Problem ist aber, dass der Schrecken der Meere höchstpersönlich leider verflucht ist. Seine Einzelteile sind im ganzen Land verteilt. Zack geht mit Barbaros einen Packt ein, der besagt, dass er ihm zum Schatz führt, wenn er ihn dafür wieder komplett zusammensetzt. Zwischen Zack und dem Schatz stehen jetzt zahlreiche Aufgaben und Welten, in denen er sich auf der Suche nach den Kisten macht, in denen die Einzelteile Barbaros versteckt sind. Immer dabei ist Wiki, Zacks bester Freund. Dieser goldene Flugaffe nimmt eine sehr wichtige Rolle im Spiel ein.
 
Gespielt wird Zack und Wiki wie ein richtiges Point and Click-Adventure, allerdings ist der Aufbau des Spiels nicht eines solchen Spiels typisch. Statt in einer großen zusammenhängenden Welt, spielt man sich Level für Level vor. Der Titel wird komplett nur mit der Wii-Mote gesteuert. Das bedeutet man kann den Nunchuck abstöpseln und sich entspannt zurücklehnen. Mit der Wii-Mote bewegt man lediglich einen kleiner Zeiger über den Schirm. So bestimmt man auch, wo sich der kleine Pirat hinbewegen soll. Es gibt also keine direkte Steuerung. Man klickt einen bestimmten Punkt an und schon machen sich die beiden Helden auf den Weg. Jeder Schachzug sollte aber wohl überlegt sein. Es gibt Situationen in denen ein falscher Schritt euch den Tod bringt. Man löst eine Falle aus oder wird von einem Monster gefressen. So dramatisch gestaltet sich ein Piratenspiel nun einmal. Allerdings gibt es in diesem Fall Abhilfe. Das zauberhafte Orakel, welches eine wirklich hübsche blonde Haarpracht trägt, kann euch in diesem Fall wiederbeleben. Scheitert man oder stirbt man, so muss man nicht unbedingt das gesamte Level noch einmal von vorne beginnen. Die skurille Figur kann auch wieder zum Leben erwecken und euch genau an den Ort wieder zurückbringen, an dem das Unglück seinen Lauf nahm. Dafür muss man aber Platin-Tickets einlösen, die man sich mittels Goldmünzen kaufen kann. Ein teurer Spaß. Der Einsatz sollte also überlegt sein. Steckt man im Spiel selber fest und findet einfach keine Lösung, so kann man ebenfalls das Orakel um Hilfe bitten. Hierfür wird eine Orakel-Puppe verwendet, die man auch kaufen muss.
 
Das Spiel besteht aber sicherlich nicht nur aus dem einfachen Klicken. Die wahre Würze im Spiel entfaltet sich erst bei der Interaktionen der zahlreichen Gegenstände, die in den Level verteilt sind. Zack und Wiki ist wohl eines der interaktivsten Adventures. Besteht die Möglichkeit, dass Zack etwas mit einem Gegenstand anfangen kann, so färbt sich der Mauszeiger rot. Ein einfacher Klick auf die A-Taste bringt in dann schließlich dazu den Gegenstand aufzusuchen und sich etwas genauer anzuschauen. Alleine dadurch erhält man in vielen Situationen schon Hinweise, wie man an die begehrte Schatzkiste eines jeden Levels gelangt. Durch Kombination und Lösung verschiedenster Aufgaben bahnt man sich nach und nach seinen Weg. Es gibt sicherlich einige Rätsel, die wirklich sehr absurd sind, aber man wird nie damit konfrontiert beispielsweise Benzin für eine Kettensäge zu finden. Alle Rätsel sind also auch lösbar und verlangen lediglich Geduld und viel Rätsellust. An manchen Stellen wachsen einem die Ideen über den Kopf und man malt sich schon einen gewissen Plan aus, wie der nächste Schritt aussehen könnte. Das beweist, dass sich die Designer ein sehr gutes Konzept ausgedacht haben und Zack und Wiki sehr gut gestaltet wurde.
 
HirameQ – Fantasie, Energie und Mut
 
Die Palette an Rätseln ist weit gefächert. Angefangen von einfachen Geschicklichkeitsaufgaben bis zu wilden Kombinationen ist alles dabei. Immer gefordert wird aber die Kreativität, denn einige Rätsel verlangen schon eine gewisse Querdenke. Der ständige Begleiter Wiki beispielsweise ist nicht nur zur reinen Zierde da. Durch das Schütteln der Wii-Mote verwandelt sich der goldene Affe in eine Glocke. Dadurch kann man seine Gegner in die Flucht schlagen oder auch verwandeln. Durch den Einsatz der Glocke verwandelt man beispielsweise eine Schlage in eine Zange. Diese wiederum nutzt man um weit entfernte Gegenstände zu erreichen. Ratsam ist es, wenn man sich vor Augen hält, dass man die Gegner auch wieder zurückverwandeln kann. Das erspart stundenlanges Suchen. Auf wen das alles etwas verrückt wirkt, der darf sich noch an folgende Möglichkeiten erfreuen: Aus einem Tausendfüßler macht man eine Säge mit der man dann Bäume fällt. Mit dem Regenschirm aus Fledermäusen segelt man durch die Luft und aus einem einfachen Frosch macht man sich Bomben für hilfreiche Explosionen. Kombiniert wird diese verrückte Art mit dem passenden Gameplay. Die Entwickler haben sich vieler Möglichkeiten der Wii-Steuerung bedient und sie in Zack und Wiki wunderbar vereint. Wie es auch im Ladebildschrim so schön heißt: Wie du die Wii-Fernbedienung hältst, ist der Schlüssel zum Erfolg. Das einfachste Beispiel ist der Einsatz eines Schlüssels. Wechselt man nach Betätigung der A-Taste in die genauere Ansicht, so wird kurz eingeblendet, wie man die Wii-Mote zu halten hat. Um dann tatsächlich den Schlüssel einzusetzen ahmt man mit der Wii-Fernbedienung das Umdrehen eines Schlüssels nach. So wird an der Kurbel gedreht, die Säge hin und her bewegt und ein Hebel umgelegt. Das tolle bei der ganzen Sache ist einfach, dass dieser Einsatz überhaupt nicht erzwungen oder Fehl am Platze wirkt. Wir sind uns durchaus bewusst, dass Entwickler durch den Zwang mit der Wii-Steuerung oftmals unnötige Elemente einbauen, aber Zack und Wiki lebt davon und genau diese Steuerung transportiert den Ganzen Witz des Spiels ungemein.
 
Man kann sich während des gesamten Spiels alle Zeit der Welt nehmen und alles in Ruhe ausprobieren. Leider gibt es aber auch einige Stellen an denen es etwas hektisch wird. Hier schafft man es dann nicht in aller Ruhe genaue Befehle zu geben und man findet sich schnell wieder auf dem Game Over Schirm wieder. Das ist allerdings die Ausnahme. Ingesamt also lässt sich Zack und Wiki ganz bequem spielen und nutzt die Möglichkeiten der Wii-Mote auf beste Art und Weise aus.
 
Übrigens, HirameQ (HQ) gibt an, über wie viel Fantasie, Energie und Mut jeder Spieler verfügt – Eigenschaften die für das Lösen von Rätseln und Auffinden von Schätzen unerlässlich sind. Jeder Level besitzt über einen HQ-Wert, der im Prinzip den Schwierigkeitsgrad angibt. Jeder abgeschlossene Abschnitt wird mit einem HQ-Wert benotet. HQ-Punkte sammelt man in dem man die Rätsel im Abschnitt löst. Klappt alles im ersten Versuch, so erhält man die höchste Punktzahl. Sollte man aber beispielsweise einen Gegenstand immer wieder ablegen und erst beim wiederholten Male des Rätsels Lösung finden, so singt die gewonnene Punktzahl.
 
Zack und Wiki – Technik und Umfang
 
In Zack und Wiki betritt man 24 Level, die zwar oftmals recht übersichtlich sind, aber dafür jedes für sich mit zahlreichen Rätseln aufwarten kann. Mit Hilfe der Kamera kann man die Ansicht so wechseln, dass man das gesamte Areal überblickt. Eine ratsame Taktik vor Beginn des Aufbruchs. So kann man gleich sehen, womit man es in dem jeweiligen Abschnitt zu tun bekommt. Es kommt nicht selten vor, dass man sich stundenlang nur mit einem Winkel des Levels beschäftigt, ehe man auf die Lösung eines Rätsels kommt. Trotz der scheinbar übersichtlichen Größe des Spiels ist man lange genug mit dem Titel beschäftigt. Das liegt nicht zuletzt an den happigen Schwierigkeitsgrad, der sich gerade in den letzten Abschnitten zu erkennen gibt. Zusätzlich darf man, wie im Abschnitt zuvor erklärt, auf Rekordjagd gehen. Es gibt außerdem noch die Möglichkeit eine umfangreiche Bibliothek und weitere Extras zu erspielen. So hat man Zugriff auf Musikstücke, Artworks und einer Gegnerbibliothek.
 
Im Abenteuer trifft man nicht nur auf den verzauberten Barbaros, sondern noch auf konkurrierende Piraten. Diese bringen etwas frischen Wind und einige Wendungen in die Story. Gut ist auch die Auswahl an Level, die den kleinen Piraten an die unterschiedlichsten Orte führt. Vom prächtig bewachsenen Dschungel, über eine frostige Eislandschaft, durch eine Lavahöhle bis zu den weiten Höhen der Lüfte geht es in diesem Piratenabenteuer. Kleine und witzige Dialoge in Textform lockern das Ganze und bringen die Geschichte voran. Sprachausgabe gibt es in dem Spiel nicht. Die Protagonisten geben lediglich einige Laute von sich.
 
Die gesamte Optik des Spiels ist reine Geschmackssache. Freunde von Animes oder vielleicht auch Super Mario-Optik werden begeistert sein. Rein äußerlich könnte man annehmen das Spiel richtet sich an ein jüngeres Publikum, doch trotzdem lässt die Technik nicht viel Spielraum zur Kritik. Die gesamte Welt ist im Comic-Stil gehalten und für sich sehr stimmig. Alles passt sehr gut zueinander. Die Geschichte, die Figuren und die Dinge denen man im Spiel begegnet – alles ist durchaus abwechslungsreich und versprüht einen eigenen Charme. Für Wii-verhältnisse haben wir es hier durchaus mit einem der schönsten Titel der Konsole zu tun. Genau die richtigen Rahmenbedingungen für ein gelungenes Priatenabenteuer.
 
Positiv:
 
+ kreatives Rätseldesign
+ charmante Charaktere
+ gute Spieldauer
+ gelungene Einbindung der Wii-Mote
+ schöner Comic-Look
 
Negativ:
 
- teilweise knallharte Rätsel (hoher Frustfaktor)
- stellenweise unpräzise Steuerung
- "Knuddeloptik" nicht jedermanns Sache
 
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Becks
Yeah, yeah, yeeeeaaah! So erfreut sich Zack, wenn es wieder in das nächste Abenteuer geht. Und genauso erfreut sich nach weniger Spielzeit auch der Adventure-Freund, der sich in dieses Piratenabenteuer gewagt hat. Capcom hat es geschafft, ein wirklich gelungenes Point and Click Adventure zu kreieren, dass besonders durch seine guten Rätsel zu gefallen weiß. Hinzu kommen das wunderbare Setting, die Thematik und die schnell liebgewonnen Figuren im Spiel. Sehr gut ist auch die Einbindung der Wii-Mote gelungen. Es macht einfach Spaß beim Baumfällen einfach mal selber die Säge in die Hand zu nehmen. Auch wenn Zack und Wiki den Eindruck erweckt ein Kinderspiel zu sein, so werden sich manche so genannten Hardcore-Gamer bei diesem Spiel die Zähne ausbeißen. Der Schwierigkeitsgrad steigt kontinuierlich und nur Spieler, die sich auf dieses verrückte Abenteuer einlassen können bestehen. Zack und Wiki ist wirklich das erste große Wii-Highlight in diesem Jahr.

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