Pokemon Battle Revolution Review
Pokemon ist eine Faszination, die mittlerweile schon so lange anhält und trotzdem immer weiter in seiner Beliebtheit steigt. Das grundlegende Spielprinzip hat sich seit Jahren nicht verändert, aber die Spiele rund um die kleinen Monster bleiben beliebt wie zu den besten Zeiten. Auch mit der beschränkten Darstellungsweise bergen die einfachen RPG-Pokemon Kämpfe viel Spaß. Auf den kleinen Displays des Gameboys oder des Nintendo DS werden die Kampfbefehle ausgewählt, die dann mit einfachen Mitteln dargestellt werden. Ein richtiges Bild, wie sich Pokemon tatsächlich bekriegen, kann man sich also nur in seiner eigenen Fantasie ausmalen. Diesen Umstand hat Nintendo erkannt und mit der Pokemon Stadium Serie allen Poke-Maniacs eine Plattform geschaffen, mit der sich die auf dem Hanheld erspielten Pokemon auf die heimische Konsole übertragen lassen und dann in einer fulminanten 3D Umgebung bekriegen können. Den Anfang machte Pokemon Stadium für das Nintendo 64. Wenige Zeit später erschien Pokemon Stadium 2, welches endlich auch alle (zu der Zeit) vorhandenen Pokemon beinhaltete. Übrigens wurde Pokemon Stadium 2 hier bei uns als erster Teil veröffentlicht. Auf dem GameCube bekam man dann mit Pokemon Colosseum und Pokemon XD zwei Spiele, die sogar einen eigenen Rollenspielanteil hatten.
Pokemon Battle Revolution schlägt aber den klassischen Weg der beiden Nintendo 64 Ableger ein und will ein reiner Schauplatz für Pokemon Kämpfe sein. Durch die Hardware-Power der Wii werden die Kämpfe also noch glaubhafter. Verschiedene Turniere stehen zur Auswahl und man bekommt die Möglichkeit seine Pokemon von einer ganz neuen Seite kennen zu lernen.
Die Pokemon Revolution?
Die Pokemon Stadium Serie hatte nie den Anspruch der RPG-Serie auf den Handheld-Geräten. Man wollte kein Rollenspiel schaffen, sondern vielmehr eine Plattform für alle Pokemon-Fans bilden. Mit vielen Minispielen und Kämpfen wurde so das Netz der Pokemon immer weiter gesponnen. Man konnte sich also auf eine völlig neue Art und Weise mit seinen Liebsten Monstern beschäftigen. Diesmal, zur Pokemon Battle Revolution, hat man diese ganzen kosmetischen Dinge über den Haufen geworfen. Pokemon Battle Revolution dreht sich im Prinzip nur um die Kämpfe und bietet wenig, was darüber hinausgeht. Die wichtigste Funktion des Spiels ist das Hochladen der eigenen Pokemon, die man bereits auf dem Nintendo DS erspielt hat. Pokemon Diamand- oder Perl-Besitzer haben die Möglichkeit ihre erspielten Pokemon auf einfachste Art auf die Wii zu übertragen und dann an verschiedenen Turnieren teilnehmen zu lassen. Während man auf dem Nintendo 64 noch eine zusätzliche Hardware für die Übertragung benötigte, funktioniert heute alles absolut kabellos. Schaltet man seine Wii mit Pokemon Battle Revolution ein, so wählt man einfach den Übertragungs-Button. Im Anschluss schaltet man seinen Nintendo DS samt Pokemon Perl oder Diamand an und schon erscheint auf dem Startbildschirm ein neuer Menüpunkt. Auf diesen (auf Wii übertragen) klickt man und schon beginnt der Transfer. Hat man seine Pokemon erst auf die Wii übertragen, so kann man dann seinen Nintendo DS ausschalten und zur Seite legen. Um jetzt überhaupt mit seinen Pokemon kämpfen zu können, erstellt man sich seinen persönlichen Kampfpass. Hier werden neben eueren Pokemon auch so einfache Details wie der Name festgehalten. Ist man weder im Besitz von Perl oder Diamand, so hat man immerhin noch die Möglichkeit aus vorhandenen Kämpferpässen zu wählen. Diese Pässen haben allerdings schon sechs feste Pokemon und bieten euch keinerlei Möglichkeit sie auf irgendeine Art und Weise zu verrändern. Das Spiel macht also insgesamt nur sehr wenig Sinn, wenn man keinerlei eigene Pokemon besitzt.
Hat man seine Pokemon-Pass erstellt und sein völlig eines Pokemon-Team zusammengestellt kann man sich dran mach die verschiedenen Möglichkeiten von Pokemon Battle Revolution zu erkunden. Die erste Anlaufstelle, die euch von der netten Rezeption nahe gelegt wird, ist der Colloseum-Modus. Dieser Modus bietet euch zahlreiche Kampf-Arenen in denen man an echten Turnieren teilnehmen darf. In jedem Turnier kämpft man sich durch eine gewisse Anzahl an Gegner, bis man schließlich beim Champion landet. Durch erfolgreiche Kämpfe schaltet man so nach und nach weitere Schauplätze frei und erhält darüber hinaus auch Punkte. Mit diesen Punkten kann man sich dann in den Pokemon-Shop begeben und verschieden Dinge einkaufen. Darunter neue Klamotten, Frisuren und Anstecker. So wird euch also die Möglichkeit geboten eure Spielfigur ganz nach dem eigenen Geschmack zur verändern.
Eine weitere Möglichkeit, die Pokemon Battle Revolution bietet, ist der Nintendo DS Pokemon-Party Kampf. Man verbindet seine Nintendo DS Konsolen einfach mit dem Wii-Spiel und kann sich so mit seinen Freunden auf dem heimischen Bildschirm messen. Dies ist durch die 3D Darstellung deutlich imposanter, als es bei einem direkten Kampf auf den Nintendo DS wäre. Dabei steuert man alles via Nintendo DS. Ein weiterer Modus ist der Free-Battle Modus. In diesem Modus kann man lediglich ohne große Umwege Kämpfe mit seinen Pokemon abhalten. Die größte Revolution der Serie aber bildet der Wi-Fi-Modus. Hier kann man sich sogar weltweit mit anderen Pokemon-Trainern messen. Als fader Beigeschmack weht aber hier immer wieder mit, dass Nintendo wohl in Sachen Online-Gaming immer noch einiges nachzuholen hat. Einstellungsmöglichkeiten sind wirklich mit der Lupe zu suchen und wer keine hochgezüchteten Pokemon (also Level 50) im Archiv hat, der sollte sich erst gar nicht auf dieses Terrain einlassen. Der Online-Modus zählt alle Siege und Niederlagen mit und erstellt so eurer Profil. Lässt man sich auf einen Online-Kampf ein, so sucht euch das System per Zufallsprinzip einen Gegner aus. Sollte man mit ihm oder ihr eine tolle Zeit verbracht haben, so kann man am Ende des Kampfes Friendcodes austauschen, um so diese Person wieder zu finden. Das ist aber auch schon alles, was einem hier geboten wird. Es gibt keine Lobby in der man seine Gegner selber bestimmen darf, kein Einblick, welche Pokemon der Gegner besitzt und auch keine Angaben über die Verbindungsqualität. Darüber hinaus werden im Online-Modus alle eigenen Kreationen über Bord geworfen. Das heißt Pokemon, die man mit einem eigenen Namen ausgestattet hat, werden im Online-Modus mit ihren originalen Namen präsentiert. Auch eure Kampfsprüche werden nicht mit übertragen, so dass die eigenen Individualität überhaupt nicht zum Tragen kommt.
Kämpfe im großen Stil
Die Präsentation von Pokemon Battle Revolution bringt die Kämpfe zwischen den kleinen Tieren auf eine neue Ebene. Klar, denn die Darstellungen auf dem Handheld sind nur schwer zu unterbieten. Viele Aktionen wirken imposant und einige Angriffe sind mit gelungenen Animationen bestückt. Allerdings gibt es auch zahlreiche Dinge zu bemängeln. Die Pokemon bewegen sich wirklich sehr hölzern und einige Animationen bzw. Bewegungsabläufe machen eigentlich nur wenig Sinn. Man bekommt was zu sehen, was eigentlich so nicht funktionieren kann. Aber wer bei Pokemon nach Realismus sucht, ist im Prinzip ja ohnehin falsch aufgehoben. Die Animationen und überhaupt die ganze Darstellung der Kämpfe sind im groben durchaus gelungen, aber sich nur dafür ein Vollpreis-Spiel zu kaufen ist sehr fraglich. Die akkustische Darbietung des Spiels zieht komplett mit. Das heißt sie ist zwar passend zur Pokemon Thematik, kann aber nicht wirklich von sich aus überzeugen. Man bekommt nur einfach Melodien zu hören und kommentiert werden die Kämpfe von einem Sprecher, der sich einfach zu oft wiederholt. Positiv sind aber die guten Effektsounds aufgefallen. Wenn die Pokemon sich bekämpfen, dann klingt das wenigstens nach reichlich Aktion. Außerdem spricht der Stadionsprecher deutsch, was ja bei Nintendo-Titeln durchaus selten ist.
Jeder, der bereits einen der zahlreichen Pokemon-Spiele in den Händen hatte, der weiß auch ganz genau, was ihn in Sachen Gameplay bei Pokemon Battle Revolution erwartet. Nach der Wahl von drei Pokemon, die man in einen Kampf schicken will, begibt man sich auf das Schlachtfeld. Hier wählt man dann aus den vier vorhandenen Aktionsmöglichkeiten, die sich eure Pokemon im Laufe der Zeit angeeignet haben, und befindet sich schon mitten im Kampf. Es wird solange gekämpft, bis alle Pokemon besiegt worden sind. Die Möglichkeit seine Pokemon mit bestimmten Items in den Kampf zu schicken gibt es, im Vergleich zur Nintendo DS Version, nicht. Die verschiedenen Aktionen werden bequem via Wii-Mote ausgewählt und angeklickt. Wer es aber eher klassisch mag, der kann in den Optionen die Steuerung anpassen. In der zweiten Konfiguration nimmt man die Wii-Mote waagerecht in die Hand und steuert alles wie Steuerkreuz und Buttons. Ganz genauso, wie man es auf dem Nintendo DS eben macht.
Positiv:
+ wireless Übertragung der Pokemon von den DS-Spielen
+ Online-Kämpfe
+ der typische Pokemon-Flair für alle Fans
+ nette Optik
Negativ:
- zu wenige Möglichkeiten
- keinerlei Innovation