TimeShift - Review

TimeShift

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Review
360
21
 
erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
 
[u]"Hilfe, er dreht die Zeit zurück!"[/u]
 
Es ist schon ein wenig verzwickt. Da schreien die einen "Bööh, schon wieder ein Ego Shooter" und dann bekommt das Spiel auch noch eine 07/15 Bewertung verpasst. Dabei ist Timeshift nur in den ersten Minuten ein normaler Ego Shooter, wenig später mutiert das Spiel zu etwas Besonderem. Besonders deshalb, weil ihr per Knopfdruck die Zeit manipulieren könnt, also entweder zurückspult, den Spielablauf verlangsamt oder die komplette Szenerie einfriert. Tolles Feature, das leider etwas zu dominant erscheint. Grafik und Sound sind gut, beide aber nicht perfekt und wenn man mal von netten Zeiträtseln absieht, die futuristischen Waffen beiseite nimmt und sich just auf den Kern des Spiels konzentriert, ist der doch erschreckend "gängig". Der Online Multiplayer bietet auch just Standard Kost, ein schlechtes Spiel ist Timeshift aber nicht. Die 07 Punkte hat es verdient, weil jeder Ego Shooter Freund was anständiges zu ballern hat, mehr wäre aber absolut nicht angebracht, da es in diesem Genre zahlreiche bessere Konkurrenten gibt.
 
 
[u]Handlung_[/u]
 
Achja, die guten alten Wissenschaftler mal wieder, die erneut mit der Zeit herumgespielt haben und nun vor dem Desaster stehen. Diesmal haben sie einen Anzug entwickelt, mit dem man eigentlich durch die Zeit reisen soll. Leider wird jener Alpha Suite aber geklaut und Dr. Krone unterjocht die Welt fortan in einer brutalen Diktatur. Ihr schlüpft in einen zweiten Prototypen und versucht das Regime zu stürzen, könnt dazu sogar die Zeit manipulieren. Bekannte Zutaten, relativ fader und undurchsichtiger Handlungsverlauf und absolut keine imposanten Charaktere. Zwar kämpft man gerne an der Seite von Rebellen, wer man aber wirklich ist wird nicht thematisiert. Die Story ist also leider in übelste Standard Gefilde abgerutscht und kann insgesamt nur als "Beiwerk" betrachtet werden. Mit ein wenig mehr Feintuning hätten Saber Interactive Klarheit reinbringen können, dazu aufschlussreichere Zwischensequenzen und etwas mehr Bezug während man die Befehle im Spiel ausführt.
 
[u]Optik_[/u]
 
Höhen und Tiefen durchlebt ihr bei der optischen Präsentation von Timeshift. Während die Animationen der Gegner und die blutigen Effekte gut gelungen sind, vermisst man vor allem in den Außenbereichen nicht selten den nötigen Feinschliff. Auch in Sachen Design ist nicht alles perfekt: Große Kampfroboter, klobige Panzer und ziemlich hässliche Raumschiffe belästigen euch das ganze Spiel über. Dabei sind die Texturen von Mauerwerk und Co. zumeist wunderbar hochauflösend und klar. Der Ego Shooter hat auch viele schöne Spielmomente. So könnt ihr unter anderem mit dem Raketenwerfer viele Dinge zu Klump schießen und erfreut euch an schicker Grafik in vielen Innenleveln. Schlecht sieht Timeshift also wirklich nicht aus, zumal es sich in Zeitlupe fast noch attraktiver spielt. Insgesamt ist der Ego Shooter zwar mit vielen Mängeln behaftet (auch Tearing ist ab und an mit dabei), trotzdem bleibt Timeshift ein ansehnliches Spiel mit guter Grafik.
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
Fast hätten wir den gelungenen Soundtrack von Timeshift überhört. Das Spiel überrascht euch selten mit der motivierenden und gediegenen Hintergrundmusik. Die gleicht dann dem tollen Sound aus dem Hauptmenü und unterstreicht die Action eher klassisch. Das gefällt uns gut, auch die Sprachausgabe geht voll in Ordnung. Zwar bekommt ihr nicht wirklich viel zu hören und die Phrasen und Sätze der Gegner sind nicht immer auf hohem Niveau, trotzdem passt alles. Dazu muss erwähnt werden: Wir hatten die englische Fassung von Timeshift im Laufwerk, die deutschen Sprecher tönen noch ein bis zwei Stufen schlechter. Die Effektkulisse bringt im richtigen Moment den nötigen Wumms mit, der Rest geht in Ordnung. Nur beim Mehrspieler hat sich ein Geräusch eingeschlichen, dessen Sinn wir nicht entschlüsseln konnten: Um euch anzuzeigen, dass euer Sperrfeuer den Gegner trifft (ihr also punktet), entsteht ein hohles, helles Metall-Geräusch, das deplatziert und dämlich erscheint.
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
Wenn man stirbt und der "Quick Load" nicht so wirklich schnell ist, dann nervt das. Vor allem weil man bei Timeshift nicht sooo selten stirbt. Ansonsten bewegen sich die Ladezeiten auf durchschnittlichem Niveau.
 
[u]Extras_[/u]
 
Vorab: Ja, die deutsche Version ist geschnitten. Euch entgehen explodierende Körper (die wirklich herrlich in ihre Einzelteile zerlegt werden), auch dürfte bei einigen "Sequenzen" was fehlen, was aber nicht auf die Story bezogen ist. Viel mehr gibt es Szenen, bei denen große Ventilatoren mit im Spiel sind. Blut und Gewalt hat aber auch die deutsche Fassung zu bieten.
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
 
Nach etlichen Verschiebungen, einer langen Odyssee und einer kompletten Generalüberholung, rotiert Timeshift nun endlich auch bei uns in der Konsole. Ein Ego Shooter ist es geblieben, das Konzept wurde auch nicht angetastet und natürlich müsst ihr euch mit unterschiedlichen Waffen im Anschlag durch viele Level schießen. Vom Scharfschützengewehr bis zum wuchtigen Raketenwerfer ist alles dabei, die meisten Waffen haben zudem eine interessante Zweitfunktion. Leider ist die Steuerung nicht ganz so exakt und geschmeidig wie bei vielen Genrekonkurrenten, selbst mit Zielfernrohr geht euch ein schneller Kopfschuss nur schwer von der Hand. Ducken, Nachladen und Co. funktionieren aber zufriedenstellend. Das Grundgerüst steht also, spielt sich aber wie jedes andere Spiel... oder?
 
Nein, denn damit sich Timeshift von der Konkurrenz abhebt, hat euer Kampfanzug einige nette Features, die das Gameplay interessant machen und euch zahlreiche andere Möglichkeiten geben bestimmte Spielsituationen zu bewältigen. Per Knopfdruck könnt ihr auf verschiedene Art und Weise die Zeit beeinflussen. Ein kompletter Stopp, bei dem sich nichts und niemand mehr bewegt, eine Zeitlupe die das Geschehen verlangsamt und sogar einen Reverse Modus. Was das für Konsequenzen hat kann sich wohl jeder denken: Gegnerische Übermacht? Dann verlangsamt einfach die Zeit und bewegt euch mehr als doppelt so schnell auf die Feinde zu. Quasi ohne Gegenwehr ballert ihr den Soldaten die Waffen aus der Hand und pumpt sie mit Blei voll. Noch besser geht das natürlich beim kompletten Zeitstopp. Eine Anzeige oben links zeigt euch die noch verfügbare "Zeitenergie", solange könnt ihr entweder genau zielen, euch Deckung suchen oder auch mal eine kleine Ansammlung von Soldaten ohne Gegenwehr zu Tode schießen.
 
Doch nicht nur bei den Schusswechseln ergeben sich haarsträubende Vorteile für euch, Timeshift hat auch ein paar Rätsel parat, die sich nur mit geschicktem Einsatz des Anzugs lösen lassen. So könnt ihr elektrische Quellen oder Flammenwände im Zeitstoppmodus passieren, haltet Rohre gerade oder öffnet Türen, die nur für wenige Sekunden offen bleiben. Überraschend sind die Rätseleinalgen in jedem Fall, auch wenn sie dem Spieler ein wenig zu deutlich ins Auge stechen und unterm Strich nichts besonderes sind.
 
Das Zeitfeature ist zwar der Schwerpunkt von Timeshift, leider aber mit etwas zu viel Übergewicht. Die starken und zielgenauen Feinde zerschmettern euch ohne die Fähigkeiten des Anzugs sehr schnell, aggressiv stürmen sie auf euch zu und wenn ihr einem Geschützturm, Scharfschützen oder Kampfroboter gegenüber steht, ist meist eh Hopfen und Malz verloren. Die Schwierigkeitsgrade (3 Stufen) fordern euch ganz gut, auch gibt es einige Shoot `em Up Passagen, bei denen ihr ein Geschütz bemannt. Dann geht es mitunter gegen Raumschiffe und Ballons, auch hier kommt euch das Manipulieren der Zeit mehr als gelegen. Im Endeffekt ertappt man sich also oft dabei, wie man sich Deckung sucht, die Zeitlupe aktiviert, ein paar Gegner abknallt, wieder in Deckung hechtet und wartet, bis sich die Anzeige wieder aufgeladen hat. Danach beginnt das Spiel von vorn. Nur selten überlebt man einen Schusswechsel ohne Zeitlupe, selbst mit Distanzwaffen agieren die Feinde sehr genau und überwältigen euch schnell. Genau hier liegt der Hund begraben, denn da man immer nach gleichem Schema vorgeht, lässt irgendwann die Motivation nach.
Das ist bezeichnend für den kompletten Spielverlauf. Auch die Rätsel entpuppen sich nämlich schnell als Standard Kost, selten gibt es klevere Aufgaben, oft muss man nur zeitgleich ein paar Schalter aktivieren oder eben eine Tür offen halten. Das ist schade, etwas mehr Kreativität wäre hier angebracht gewesen. Die Kämpfe werden so auf Dauer langweilig, dafür sind die Waffen sehr gut. Überhaupt sind die Feuergefechte nicht übel, nur eben nicht sonderlich abwechslungsreich. Drei Waffen könnt ihr zeitgleich tragen, Munition gibt es ausreichend und wer keine Waffe hat, verlangsamt die Zeit und nimmt sie einfach dem Gegner ab.
 
 
Die lange Entwicklungszeit hat dem Spiel also nur teilweise auf die Beine geholfen. Die simplen Shoot `em Up Sequenzen am Raumschiffgeschütz machen nur bedingt Laune, auch gehen viele Features in den recht simplen Leveln verloren. Da hat man eine tolle Physik Engine und viele Wände und Mauern lassen sich zu Brei schießen, da kreiert Saber Interactive fast nur Level aus Metall. So kommen die Effekte natürlich nicht zur Geltung. Auch ist Timeshift sehr linear geworden. Man hat einen tollen Radar an seiner Seite (der auch die Kämpfe recht einfach macht), braucht diesen aber fast nie, da ohnehin nur ein Weg ans Ziel führt. Der ist oft von altbackenen Spielmomenten geprägt, so könnt ihr bestimmte Türen erst dann öffnen, wenn Gegner herausgeströmt sind oder nutzt zufällige Löcher in Zäunen und Wänden. Ständig verbessert man die Level in Gedanken.
 
6 große Kapitel müsst ihr durchstehen, wobei das Spiel auf freudige 9 bis 12 Stunden kommt. Zwar wirken einige Passagen sehr gestreckt und man langweilt sich zwischenzeitlich dabei, trotzdem mal schön, nicht nach 6 Stunden den Abspann zu sehen. Kommen wir nun zum kurzen Fazit: All die Warterei hat nicht viel genutzt, ein richtig guter Ego Shooter ist Timeshift nicht. Zu viele Passagen ohne Abwechslung, zu viele gleiche Muster. Das Zeitfeature ist toll und macht die Kämpfe in den ersten Stunden zu einer richtigen Spielwiese. Außerdem ist Timeshift herrlich brutal und wer wirklich mal wieder Lust auf einen geradlinigen Ego Shooter hat, macht mit dem Spiel sowieso nichts falsch. Die 07 Punkte sind, um euch das nochmal ins Gedächtnis zu rufen, auch keine schlechte Bewertung. Aber vielen Leuten wird Timeshift einfach zu trocken sein.
 
[u]Mehrspieler_[/u]
 
Timeshift hat im Mehrspieler zwar viele Spielmodi (ihr könnt euch sogar einen eigenen basteln), schafft es aber auch hier nicht euch vollends zu begeistern. Zunächst mal wäre da der Fakt, dass die Lobbys nicht unbedingt überquellen vor Spielern. Gut, spielt man eben mit Freunden. Die knapp 10 Level sind absolute Standard Kost, Besonderheiten gibt es nicht. Dafür habt ihr aber Zeitgranaten. Mit denen könnt ihr - wie im Singleplayer - die Zeit manipulieren. Werft eine Stoppgranate auf den Gegenspieler, der dann in einer schimmernden Blase gefangen ist und seelenruhig von euch aufs Korn genommen werden kann. Taktisch gar nicht mal unklug, uns hat das Feature gefallen.
Bis zu 16 Leute nehmen an den verschiedenen Modi teil, darunter auch ein paar spezielle Varianten, bei denen ihr Zeithügel verteidigt oder eine Art Kernschmelze verhindern müsst. Für Teams und Einzelspieler ist einiges dabei, sogar One on One Duelle sind möglich. Erwartet von Timeshift hier bitte nicht zu viel. Es ist kein Dauermotivator, kein Meilenstein, keine Überraschung. Einfach nur recht simple und wuchtige Ego Shooter Multiplayer Kost!
 
[u]Erfolgschancen_[/u]
 
Viel zu viele Online Achievements. Und die sind nicht mal leicht zu bekommen: 100 Spiele gewinnen, 50 Flaggen erobern und teilweise die Spiele dominieren. Wenigstens darf man die meisten Dinge auch in Spieler Spielen erreichen, was 25 Kills in Folge aber nicht unbedingt einfacher macht. Die anderen Erfolge sind im Singleplayer machbar, dazu müsst ihr Timeshift aber von oben bis unten auf dem „Elite“ Schwierigkeitsgrad durchzocken. Das ist schwerer als erwartet und nur mit viel Geduld möglich, dann rückt aber selbst die imposante 1000 in greifbare Nähe. Hätte etwas ausgewogener sein können, vielleicht komplett ohne Ranglisten Games und schon wäre es ein gutes Stück motivierender gewesen.
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Irgendwie schade: Es fängt intensiv an, bleibt 2 Stunden wirklich spannend und lässt dann mit jeder weiteren Spielstunde nach. Vor allem die einfallslosen Level nerven dann, außerdem passiert alles nach immer gleichem Muster. Sehr ärgerlich, die Grundzutaten sind da und machen Spaß. Werds - mit genügend Zeit - vielleicht irgendwann nochmal als Elitekämpfer probieren. Wer allerdings weiß was er sich kauft, nämlich einen brutalen, geradlinigen Ego Shooter, wird auf keinen Fall enttäuscht. Denn zum einmaligen Durchspielen läd Timehift schon ein... Bei der Grafik bin ich übrigens nach wie vor unsicher: Eine 4 weil es recht gut aussieht und der Anfang beeindruckt? Oder eine 3 weil es doch ein paar Makel und langweilige Passagen gibt?

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