Eternal Sonata - Review

Eternal Sonata

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Review
360
29
 
erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
 
[u]"Musikalisches Märchen"[/u]
 
Mit Eternal Sonata legt ihr ein zauberhaftes Märchen in eure Konsole. Die Geschichte vom träumenden Chopin und dessen magischer Gedankenwelt, fesselt euch von Anfang bis Ende. Ihr durchlebt eine wunderschöne Geschichte, die von den charmanten und liebenswerten Figuren lebt. Die Präsentation lässt ebenfalls keine Wünsche offen. Die faszinierende Grafik zaubert euch ein Lächeln aufs Gesicht, die großartige Musik spielt sich direkt in euer Herz und die Atmosphäre ist schlicht und ergreifend genial. Spielerisch ist Eternal Sonata ein RPG mit sehr viel Action, ihr steuert die Figuren in den Kämpfen selber, könnt Attacken aktiv blocken und kombiniert Angriffe. Was es Negatives zu berichten gibt, lest ihr am besten selber im Test nach.
 
 
[u]Handlung_[/u]
 
Eternal Sonata hat ein außergewöhnliches Konzept und schafft es, den Spieler von Anfang bis Ende ans Gamepad zu binden. Die Handlung beginnt in Frankreich, wo der polnische Komponist und Musiker Frédéric Chopin in seinen letzten Atemzügen liegt. Gezeichnet von schwerer Krankheit, erschafft er in seinen Gedanken eine andere Welt, einen Fieberwahn mit märchenhafter Handlung, liebenswerten Figuren und allerlei Verbindungen zur Musik. In genau jenem Traum spielt die eigentliche Handlung von Eternal Sonata.
 
Zuerst lernt ihr die kleine Polka kennen, ein Mädchen mit magischen Fähigkeiten, die aufgrundessen keinen Kontakt zu anderen Dorfbewohnern finden kann. Schnell kommen weitere Protagonisten und Frédéric selbst dazu und gemeinsam stellt man sich gegen den Finsteren Herrscher der Welt, Count Waltz. Mehr möchten wir euch an diese Stelle nicht verraten. Der Plot ist nicht episch, hat aber einige Besonderheiten. So entdeckt das geschulte Auge zahlreiche Parallelen zum Leben Chopins, viele Orte, Personen und Spielelemente tragen zudem Namen aus der Welt der Musik. Vor allem gegen Ende des Spiels erfährt man, mehr oder weniger freiwillig, noch ein paar andere Details über den Komponisten. Ob diese lehrreichen Einschübe nun zu einem Videospiel passen oder nicht, muss jeder für sich selber entscheiden.
 
Fakt ist aber, dass Eternal Sonata trotz jener kleineren Makel ein mehr als bezauberndes RPG ist. Schnell lernt man die Figuren lieben, verguckt sich in die stimmige Fantasywelt und geht völlig darin auf. Man kann der Handlung gut folgen (u.a. weil das Spiel nicht übertrieben lang ist), was vor allem Einsteiger freut. Wer Lust hat sich auf ein etwas anderes Abenteuer einzulassen, das auch kritische Themen angeht (Krankheit und Ausgrenzung z.B.), macht mit Eternal Sonata alles richtig. Beinharten RPGlern ist die Story insgesamt einen Hauch zu dünn.
 
[u]Optik_[/u]
 
Ein Aushängeschild von Eternal Sonata ist sicherlich die imposante Grafik. Der Stil ist schwer zu beschreiben, auf eurem Fernseher entfaltet sich eine bunte, aber niemals überzeichnet oder kindisch wirkende Märchenwelt. Die detaillierten Figuren und sehr feinen Umgebungen wirken frisch und unverbraucht, dabei verträumt, idyllisch und faszinierend. Sattgrüne Wiesen, düstere Paläste und Höhlen, liebenswerte Charaktere und fantasievolle Monster und Ungeheuer. Eternal Sonata strotzt nur so vor Atmosphäre, begeistert mit viel Qualität und dem nötigen Charme.
Kinderkrankheiten bleiben euch bei eurem Abenteuer erspart. Auch während der effektgeladenen Kämpfe gerät das Spiel nicht ins Ruckeln, Tearing gibt es auch nicht. Die Kamera ist immer fest und unbeweglich, setzt viele Situationen also wunderschön in Szene, manchmal wünscht man sich aber auch einen anderen Blickwinkel. In der Welt finden sich immer wieder faszinierende Details, überhaupt ist das Spiel unheimlich fein und genau, begeistert mit wunderschönen Farben, die selbst "gängige" Ortschaften toll in Szene setzen. Es ist nicht so, dass Eternal Sonata euch mit den Effekten vom Hocker haut, es ist die Atmosphäre dieser Welt, die Magie die mitzuschwingen scheint, die das RPG zu einem imposanten und beeindruckenden Titel macht. Genau deshalb vergisst man die kleinen Makel gern (neue Kostüme sieht man z.B. nicht) und gibt sich dieser beeindruckenden Welt einfach hin.
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
Als Rollenspiel, das sich mit dem berühmtesten polnischen Komponisten aller Zeiten beschäftigt, muss Eternal Sonata natürlich auch in Sachen Sound die Erwartungen erfüllen. Und das tut das RPG auch, der Soundtrack ist durchweg gelungen, begeistert mit herrlichen Stücken, viel Liebe zum Detail und guter englischer Sprachausgabe. Japanophile Zocker wählen im Hauptmenü sogar die japanische Sprachausgabe aus und genießen das Spiel im O-Ton. Dazu gibt es dann deutsche Untertitel. Das allein sorgt schon für jede Menge Atmosphäre und Eternal Sonata schafft es, euch mit der Musik zu motivieren und zu verzaubern. Auch die Effekte passen hervorragend ins Spiel. Egal ob ihr Magie wirkt, durch Dungeons rennt oder Kampfschreie durch euer Zimmer hallen, tri-Crescendo hat auch in Sachen Akustik alles richtig gemacht. Im Spiel verbaut sind übrigens auch Auszüge aus den Stücken Chopins, aber das habt ihr euch sicher selber schon gedacht.
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
Am auffälligsten sicher beim Laden und Speichern, stören die Ladezeiten bei Eternal Sonata überhaupt nicht.
 
[u]Extras_[/u]
 
Keine
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
 
Ein etwas anderes Rollenspiel ist es, Eternal Sonata aus dem Hause Namco. Aber genau damit macht es alles richtig. Die außergewöhnliche Handlung, und natürlich auch ausnahmslos gute Präsentation, haben wir bereits thematisiert. Spielerisch ist das RPG nicht ganz so innovativ, auch wenn das actionlastige Kampfsystem nicht an der Tagesordnung ist und vor allem Einsteigern viel Freude macht.
 
Das Spiel beginnt mit einem wunderschönen Vorspann und zuerst übernehmt ihr die Rolle von Polka. Die muss sich auf dem Weg nach Hause einigen Gegnern in den Weg stellen, womit wir auch schon bei einem der Schwerpunkte von Eternal Sonata wären - den Kämpfen.
Sämtliches Feindvolk läuft deutlich sichtbar auf der Karte herum. Ihr müsst euch also nicht mit Zufallskämpfen plagen und wer mal keine Lust auf eine Auseinandersetzung hat, umzirkelt die Widersacher einfach. Vor allem in der ersten Hälfte des Spiels wird man sich aber gerne im Kampf beweisen wollen, da es viel Spaß macht. Berührt ihr eines jener Monster, gelangt ihr in den Kampfbildschirm. In diesem begrenzten Areal darf nun nacheinander gezogen werden. Allerdings legt ihr nicht vorher fest ob Polka nun zaubert, angreift oder verteidigt, ihr tut es ganz einfach selber. Links im Bild zeigt euch ein Balken, wieviele Sekunden ihr für euren Zug noch Zeit habt. Der Timer läuft nur dann weiter, wenn ihr euch bewegt oder eine Aktion ausführt. Steht ihr also still, tickt auch die Uhr nicht herunter und ihr könnt sorgsam eine Strategie planen. Für den Anfang reicht es aber auch ganz einfach, wild auf den Gegner zuzurennen und ihm mit dem A Knopf gewaltig eins zu verpassen. Y lässt noch stärkere Spezialattacken auf den Gegner niederprasseln. Passt aber auf, je nach Spielfigur habt ihr hier andere Optionen. Beat schießt auch gerne mal Fotos vom Kampf, wer das ausversehen mitten im Gefecht aktiviert, verliert kostbare Zeit. Eure Spezialattacken passen sich übrigens an die Distanz zum Gegner an.
Ist das Monster am Zug, könnt ihr außer zusehen nicht viel machen. Wobei euch Eternal Sonata mehr Möglichkeiten lässt, als die meisten anderen RPGs. Wer im rechten Moment die B Taste drückt, nutzt die Gelegenheit für einen Block und der feindliche Angriff zieht euch deutlich weniger Energie ab. Ihr seht schon, die Kämpfe verlangen mehr Konzentration als die vieler Genre Kollegen, ihr seid aktiv gefordert und könnt das Geschehen in der "Arena" selber leiten.
 
Soweit die Grundlagen, die zwar schnell begriffen sind, vor allem bei starken Bossgegnern aber eine gute Prise Taktik erfordern. Außerdem gibt es natürlich weitere Besonderheiten, wobei Licht und Schatten eine große Rolle spielen. Im Kampfbildschirm gibt es immer unterschiedliche Bereiche, die einen strahlend hell, die anderen dunkel und schattig. Sobald euer Protagonist vom Licht in den Schatten tritt, verändern sich seine Spezialattacken, gleiches gilt für die Fähigkeiten der Gegner. Achtet also darauf, um stets den perfekten Angriff parat zu haben und nicht in eine vom Gegner gestellte Falle zu tappen. Wobei das nicht so häufig vorkommt. Manchmal reagiert die KI recht klever, oft aber auch nicht. Während die Endgegner wie gesagt einiges einstecken, sind normale Auseinandersetzungen meist kein Problem für den geübten Kämpfer. Items könnt ihr natürlich auch benutzen, das funktioniert recht simpel und gut. Beat kann während der Kämpfe auch noch Fotos schießen und später verkaufen. So kommt man schnell an viel Geld, was einer der Gründe ist, warum Eternal Sonata vielleicht ein wenig zu leicht geraten ist. Kombos sind später auch noch möglich, außerdem bekommt ihr im fortschreitenden Spielverlauf immer weniger Zeit für eure Aktionen. Die Kämpfe werden also spannender und intensiver.
 
 
Das Kampfsystem begeistert und unterstützt den etwas außergewöhnlichen Stil des Spiels. Es ist nicht ausgelutscht, lässt euch viele Freiheiten, begeistert Anfänger und Profis und wirkt unverbraucht. Bislang mag es also fast so wirken, als sei Eternal Sonata ein perfektes RPG. Doch die Wertung, wenngleich exzellent, ist nur eine 10. Auf halbem Weg geht dem Spiel nämlich so langsam die Puste aus. Das liegt an immer wieder gleichen Gegnern (die sich oft nur farblich unterscheiden) und der Tatsache, dass man sich nicht wirklich aufleveln muss. Geld hat man stets genug und da es keine unterschiedlichen Skills oder Fähigkeiten gibt, marschiert man relativ gelassen durch die Welt.
Probleme im Detail gibt es auch, wobei wir zuerst die steifen Kamerawinkel kritisieren möchten. Die schränken euch nämlich oft ein. Wenngleich viele Passagen des Spiels herrlich inszeniert werden, wünscht man sich oft die Kamera zu drehen und die festen Pfade zu verlassen. Nicht zuletzt deshalb ist die Linearität ein weiterer Kritikpunkt. Selten weicht man von vorgegebenen Wegen ab, es gibt nicht viel zu erkunden und zu entdecken. Darunter leidern auch die Sidequests, von denen man im gesamten Spiel nur sehr vereinzelt welche findet. Zu wenig um den Umfang zu steigern, der mit 25 bis 30 Stunden für ein ausgewachsenes Rollenspiel recht kurz ausgefallen ist. Nicht zu kurz um das mal zu verdeutlichen, aber für beinharte RPGler doch zu wenig. Die werden sich ab und an ohnehin ein wenig unterfordert vorkommen. Zwar sind Endgegnerkämpfe oft sehr hart und kräftezehrend, normale Gegner besiegt man aber recht souverän und dank der Möglichkeit Fotos zu schießen leidet man nie unter Geldmangel. In Sachen Items, Rüstungen und Waffen bricht Eternal Sonata nicht aus dem Standard aus und bietet just das, was man bieten muss. Auch Einsteigern darf man den Titel also ans Herz legen, was nicht heißt, dass geübte Zocker keine Freude daran haben. Die fantastische Präsentation, die wundervolle Welt mit ihren liebenswerten Figuren und ein packendes Kampfsystem, das alles macht Eternal Sonata zu einem hervorragenden RPG, in das jeder mal reinschnuppern darf. Da tri-Crescendo das Spiel aber bewusst eher simpel gehalten hat, könnte man es grob gesprochen als "Old School RPG" bezeichnen - und das obwohl es frisch erscheint.
 
Namco hat sich dafür entschieden, einen gewissen Gehalt im Spiel zu vermitteln. Nicht nur die Thematik wirkt manchmal etwas zu moralisch, gegen Ende bekommt ihr sogar noch Wissen über Chopin vermittelt. Diese Art Leuten was beizubringen ist sicherlich ein guter Weg für die Zukunft, wirkt bei Eternal Sonata aber leicht deplatziert. Trotzdem befürworten wir diesen Schritt, wobei jeder auf diesen "erhobenen Zeigefinger" wohl anders reagiert.
Wer viel Zeit übrig hat, sollte nach dem Abspann direkt einen zweiten Anlauf starten. Darauf hofft tri-Crescendo nämlich. Ihr übernehmt teilweise die Stärken und Level eurer Figuren und könnt euch nun gegen deutlich kräftigere Gegner zur Wehr setzen, mehr Sidequests entdecken und den Großteil der Erfolge erledigen. Auch das ist Geschmackssache, die meisten werden mit dem zweiten Durchgang wohl wenigstens ein paar Wochen warten.
 
Eine 10 steht dem schwer zu bewertenden Spiel recht gut. Rollenspiele liegen zumeist ohnehin vollkommen im Auge des Betrachters. Ob man 25 Stunden jetzt zu kurz findet oder sich darüber während des heißen Spielewinters freut, ob man die kleine Lehrstunde nun gerne aufnimmt oder am liebsten wegklicken möchte, das alles können wir nicht für euch entscheiden. Wir empfehlen euch das Spiel trotzdem, Eternal Sonata ist ein (im wahrsten Sinne des Wortes) traumhaftes Spiel, fast wie ein Märchen, das euch in der relativ kurzen Zeit wunderbar unterhalten wird. Zwar geradlinig und mit einigen Macken im Detail, dafür ungemein atmosphärisch.
 
[u]Erfolgschancen_[/u]
 
Hier ist das Spiel weder so stimmig und intelligent, noch so klever und motivierend wie beim kompletten Rest. Ihr müsst Eternal Sonata zweimal durchspielen um die 1000 Punkte voll zu kriegen, im ersten Durchgang sind sogar nur um die 250 Punkte drin. Das ist wenig und belohnt nach 25 Stunden Spielen nicht wirklich. Im zweiten Durchgang müssen dann alle Musikstücke gefunden und den richtigen Leuten vorgespielt werden. Mit viel Arbeit (und am besten einer Strichliste) kommt man so der vollen Punktzahl immer näher, die aber nur was für Leute mit ausreichend Zeit und Lust ist. Denn ein Spiel direkt nochmal durchzuspielen und dabei akribisch auf seltene Einzelteile achten, dass sollte nicht wirklich das Konzept von Achievements sein.
 
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Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Rollenspiele sind objektiv schwer zu bewerten. Eine 10 ist aber nicht zu hart, belohnt den frischen Wind und die tolle Technik, ist allerdings auch nicht zu euphorisch und bestraft etwaige Limitationen und andere Makel. Ohnehin strafe ich ein RPG ungern mit einer "Zahl" ab, die meisten davon muss man erlebt, gespürt und gefühlt haben.

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