erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
[u]"Die Welt hat was aufs Maul verdient"[/u]
Auch auf der Xbox bekommt ihr ein hervorragendes Beat `em Up, jetzt endlich auch mit Online Modus. Der funktioniert einwandfrei und ermöglicht es euch, auch Franzosen und Amerikanern ordentlich eins auf die Fresse zu hauen. Denn darum geht es nach wie vor, mit 17 unterschiedlichen Charakteren tobt ihr euch in 1 gegen 1 Duellen aus, verbringt sehr viel Zeit im Quest Modus und ergötzt euch an wunderschöner Grafik. Wie immer ist Virtua Fighter aber eher was für Feinschmecker. Wer sich nicht mit Beat 'em Ups auskennt oder seine erste Begegnung mit der Serie feiert, wird den "Hype" nicht nachvollziehen können. Je nachdem wie man es spielt, kann auch Teil 5 ein simpler Button Smasher sein. Dazu gesellen sich weitere Makel, wie z.B. schlechte Menüs, wenig Abwechslung, eher magerer Sound und stets langweilig quadratische Arenen. Auch das Digi Kreuz stellt sich als suboptimal heraus, das wars aber auch mit meckern. Ansonsten bekommt ihr ein unheimlich tiefgründiges und intensives Kampfsystem, das Liebhaber erneut voll und ganz befriedigen wird.
[u]Optik_[/u]
Ja, knackscharf ist sie, die Optik. Vor allem die Figuren begeistern euch mit grandiosen Texturen, elegant-rasanten Animationen und vielen Details. Die Charaktere unterscheiden sich zudem sehr deutlich in Größe und Statur, was aber mittlerweile auch zum guten Ton gehört. Die Level selber, sind leider weitestgehend Genre Standard. Unter Kirschblüten, im Regen, auf einem Holzfloß oder in einer Ruine wird gekämpft, kein Areal begeistert durch außergewöhnliche Konstruktionen oder Finessen. Dafür ist handwerklich alles in Ordnung. Die Hintergründe sind detailliert und farbenfroh, im Vordergrund gibt es nette Texturen und auch mal Regentropfen oder Schnee, welche effektvoll durch die Luft gewirbelt werden. Trotzdem hätten wir uns deutlich mehr Effekte gewünscht. Ab und an bricht mal eine Bodenplatte, splitterndes Glas, brüchige Wände oder Stürze ins Wasser sind aber gänzlich unspektakulär. Da machen schon deutlich ältere Konkurrenten vor, wie man es der Arena krachen lassen kann. Nichts desto trotz eröffnet sich eine wunderschöne Optik, mit rasend schnellen und stylischen Kämpfen, hervorragenden Fightern und einer mehr als überzeugenden Atmosphäre.
[u]Akustik_[/u]
Dafür das Virtua Fighter so hochgelobt wird, ist das Spiel in Sachen Akustik erstaunlich bieder und unspektakulär. Die Musik ist leicht rockig, gerne auch elektronisch, begeistert aber nicht mit tollen Hymnen oder epischen Tracks, langweilt viel mehr mit verwaschenen Sounds, die irgendwie schüchtern im Hindergrund laufen. Auch die englische Sprachausgabe ist nicht wirklich auf meisterlichem Niveau, witzigerweise kann man sogar einen Kommentator einschalten. Die Effekte sind ebenfalls ins Mittelmaß einzuordnen, trotzdem macht Virtua Fighter 5 unterm Strich keine schlechte Figur. Für ein Spiel dieser Größenordnung hat man vielleicht einfach mehr erwartet.
[u]Ladezeiten_[/u]
Vor jedem Kampf müsst ihr euch einen Moment Zeit nehmen, tief durchatmen und die Ladezeiten überstehen. Die sind nicht übermäßig lang, aber auch nicht kurz, was sich nach einiger Spielzeit als nervig entpuppt.
[u]Extras_[/u]
Keine
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
Leider Gottes bietet euch keiner der Spielmodi spannende Geschichten, also weder Intros, noch Outros. Das ist sehr schade, gerne würde man mehr über die Figuren erfahren und ein wenig vermisst man die zumeist kitschigen und sinnfreien Zwischensequenzen. Doch damit wollen wir uns nicht weiter aufhalten und stürzen uns direkt hinein ins neue Virtua Fighter, das endlich auch für die Xbox 360 erhältlich ist. Die überarbeitete Fassung hat der PS3 gegenüber einige Vorteile, wie einen Online Modus und verbesserte Grafik. Außerdem wurde am Balancing gearbeitet, Virtua Fighter für die 360 basiert auf der Arcade Version C. All diese Neuerungen ändern aber nichts am eigentlichen Spiel, dem wir uns jetzt widmen.
Im Hauptmenü stehen euch verschiedene Punkte zur Auswahl, darunter natürlich ein Arcade Modus. Der ist so simpel wie bei fast allen Spielen dieser Art und bringt euch dazu, knapp 8 Kämpfe hintereinander zu bestreiten um das Spiel "durchzuspielen". Wie eigentlich immer, wartet am Ende noch Dural auf euch, bei dem man nur einen Versuch für den Sieg hat. Virtua Fighter hat ganze 17 Kämpfer an Bord, dabei alte Hasen wie Pei und Jeffrey, aber auch zwei Neuzugänge. Die Figuren unterscheiden sich drastisch in Größe und Power, alle Kämpfer haben zudem einen anderen Kampfstil. Pro Wrestling, Kung-Fu oder Drunken Boxing, viele Stile sind mit dabei und so hat man die Qual der Wahl. Über kurz oder lang sollte man sich jedenfalls für eine bestimmte Figur entscheiden.
Das ist nämlich spätestens im Quest Modus von Bedeutung, da ihr dort nur mit einer Figur spielt. Erneut ist jener Modus das Herzstück von Virtua Fighter und wird so lieblos präsentiert wie eh und je. Das mehr als fade und plump wirkende Menü ist auf den ersten Blick verwirrend, macht aber auch auf Dauer keinen Spaß. Auf einer Karte sehr ihr verschiedene Spielhallen, bei denen ihr gegen andere "Spieler" zocken könnt. Ganz recht, Sega gaukelt euch realistische Gegenspieler vor, die eigene Namen und Sprüche mitbringen und gegen die ihr nach und nach antretet. Am Spielablauf selbst ändert sich nichts, drei Runden werden ausgetragen, ein Sieg bringt euch Geld und Erfahrungspunkte. Denn damit es nicht all zu schnell langweilig wird, könnt ihr euren Status verbessern und zahlreiche Gegenstände freispielen. Von langweiligen Emblemen, bis hin zu tollen Accessoires für eure Kämpfer ist alles mit dabei. Wer eine Pause vom ständigen Prügeln braucht, kleidet seine Figur einfach neu ein. Dank Frisuren, Oberteilen, Schuhen und sogar Waffen, designt ihr euch eine komplett eigene Person, die ihrem Vorbild ab und an nicht mal mehr ähnlich sehen muss. Das ist eine launige Abwechslung, ansonsten ist der Quest Modus aber nichts weiter als eine schier endlos Anhäufung von Gegnern. Motivierend zwar, aber trotzdem stumpf.
Spielerisch ist Virtua Fighter natürlich so genial wie immer. Denn das Gameplay ist der Trumpfs des Beat `em Ups, schnell, voller Feinheiten und mit jeder Menge Tiefgang. Allerdings trennt sich hier die Spreu vom Weizen. Wer kein Fan der Serie ist und nur andere Spiele aus dem Genre kennt, wird diese Faszination kaum verspüren. Erst mit der Zeit, wenn man die Figuren genau kennt, viele Moves auch im Schlaf beherrscht und über viel Fingerfertigkeit verfügt, kommt diese Überlegenheit zum Vorschein. Anfänger oder Leute die nur auf den schnellen "Kick" stehen, sollten sich also nach einem anderen Titel umsehen.
Nein, hier wird derjenige belohnt der am Ball bleibt. Zwar kocht Sega auch nur mit Wasser, dafür läuft hier am Ende alles perfekt ineinander und ermöglich herrlich ausbalancierte, rasante und ausgeklügelte Kämpfe. Ihr könnt Schläge blocken, Kontermoves anwenden, Tritte und Schläge austeilen und zu Wurf- und Nahkampfgriffen ausholen. Wichtig ist bei Virtua Fighter der Unterschied zwischen hohen und niedrigen Punches, beziehungsweise Tritten, und schnell reiht man haarsträubende Kombos aneinander. Was anfangs wirkt wie ein Button Smasher, überzeugt beim genaueren hinsehen mit einem mehr als genialen Kampfsystem, dass euch viele Möglichkeiten bietet und sich einfach Klasse spielt. Nicht zu Unrecht bleibt Virtua Fighter also auf dem Beat `em Up Thron und wird euch mit der grandiosen Spielbarkeit beeindrucken.
Das diese Klasse nicht von jedem gesehen wird, kann man als Nachteil werten. Immerhin schrumpft die Zielgruppe relativ deutlich. Die CPU lässt auch einige Wünsche offen, trotz 5 verschiedener Schwierigkeitsgrade, agieren die Gegner oft ein wenig hölzern und mechanisch. Vor allem im Quest Modus, wo menschenähnliche Bedingungen simuliert werden sollen, fällt das negativ auf. Noch mehr Kritik steckt Virtua Fighter für die eher einfallslosen Level ein. Quadratische Arenen, niemals mehrstöckig und teilweise sehr Klischeebelastet. Das ist schade, hier steckt noch Potential drin, auch wenn Sega wahrscheinlich bewusst auf Hindernisse mitten im Spielfeld verzichtet.
Ja, irgendwie ist Virtua Fighter eben hochwertige Kost für den Feinschmecker, der vielleicht sogar zum neuen Arcade Stick greift. Nur mit dem habt ihr eure Kämpfer (laut diversen Profis) perfekt im Griff. Wobei vor allem der Joystick eine Wonne ist, verglichen mit dem schwammigen Digi Pad der Xbox, das für solch ein Spiel nicht wirklich geeignet ist.
Das Spieltempo ist sehr hoch, bisweilen schier unglaublich schnell, so dass ihr neben der zurecht gelegten Taktik auch noch schnelle Finger und gute Reflexe braucht. Eine fies angesetzte Kombo raubt euch mitunter die halbe Lebensleiste und wer nicht zur rechten Zeit den rechten Move anbringt, verliert gegen einen Profi sehr deutlich. Wer wissen will, wie so ein Profi genau kämpft, kann sich im Hauptmenü einige Videos runterladen. Hinter dem Menüpunkt VF.TV verbirgt sich ein kleiner Kinomodus, ihr könnt Filme ansehen und euch an zwei Trailern erfreuen.
Virtua Fighter macht auch bei Teil 5 alles richtig und besinnt sich auf das, was das Genre braucht: Solides, schnelles und intelligentes Gameplay. Die Atmosphäre leidet aufgrund fader Menüs und fehlender Filmschnipsel zwar deutlich, dafür stimmt dank dem Quest Modus die Motivation. Nicht für jeden geeignet, für Liebhaber aber ein Segen.
[u]Mehrspieler_[/u]
Zwar mussten Xbox Besitzer länger auf das Spiel warten, dafür gibt es nun ein Feature, das sich gewaschen hat, die Motivation steigert und Virtua Fighter 5 quasi "Zukunftssicher" macht. Ganz recht, wir sprechen vom Online Modus, bei dem ihr euch nun mit dem Rest der Welt messen könnt. Erschreckend trocken und steril bringt euch ein Menü zur Charakterauswahl, vorher werdet ihr noch gefragt, ob ihr Ranglisten oder Spaßspiele bevorzugt. Sind diese wichtigen Entscheidungen getroffen, erfreut man sich an der eigens erstellen Spielfigur. Nicht mit übernommen werden leider euer Motto und der Ringname.
"Möge der Beste gewinnen" heißt es nun und wie üblich versucht ihr Kombos anzubringen, feindlichen Schlägen auszuweichen und als Sieger vom Platz zu gehen. Die Performance macht dabei nicht immer eine gute Figur: Hat ein Spieler eine leicht schlechtere Leitung, kann es zu Lags kommen, ab und an führt euer Kämpfer die gewünschte Aktion zu spät aus. Finden sich zwei Spieler mit guter Leitung, gibt es aber keinen Grund zur Beschwerde! Wer fleißig gewinnt, steigt in der Rangliste auf, wem das zu stressig ist, der spielt ein Spiel mit Freunden. Leider wird man hier nach jedem Kampf automatisch getrennt, eine optionale neue Charakterwahl gibt es nicht. Überhaupt fehlen hier ein paar Feinheiten, just zwei Modi, das eher unglücklich gewählte Menü und ab und sogar Lags. Zwar steigert der Mehrspieler Part den Spielspaßes von VF ein gutes Stück, perfekt ist er aber lange nicht.
Wie schon auf der PS3, kann man sich natürlich auch Offline vergnügen, was bei einem Beat `em Up natürlich enorm wichtig ist. Absolut flüssig und mit herrlicher Spielmechanik, gebt ihr hier eurem Sitznachbarn was auf die Mütze, Anfänger sollten aber niemals gegen Profis kämpfen. Ihr könntet euch bös blamieren.
[u]Erfolgschancen_[/u]
Tja, da müsst ihr am Ball bleiben. Um alle Erfolge freischalten zu können, müsst ihr jeden Gegner in der Spielhalle platt machen - jeden. Das ist nicht nur schwer, sondern verdammt zeitaufwendig. Viele andere Erfolge schalten sich bei diesem langwierigen Prozess frei, auch der Arcade Modus will aber mit allen Charakteren bezwungen werden. Wir sind froh zu sehen, dass es keine Ranglisten Erfolge gibt oder euch der Mehrspieler aufgezwungen wird, komischerweise ist aber gar kein Achievement mit dem neuen Multiplayer verbunden. Insgesamt also durchschnittlich, wobei Normalsterbliche wohl deutlich unter 300 Punkten bleiben werden und nur extrem Sammelwütige sich durch den Quest Modus beißen. Schade, ein bisschen Feintuning wäre dem Spielspaß förderlich gewesen.