Metroid Prime 3: Corruption - Review

Metroid Prime 3: Corruption

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Metroid Prime 3 Corruption Review
 
Im Jahre 1986 begann eine Ära, die bis heute andauert. In diesem Jahr erschien Metroid für das Nintendo Entertainment System und bis heute verbindet man mit diesem Namen ein Space-Abenteuer, welches mit jeder neuen Veröffentlichung einfach einzigartig ist. Den ersten Abstecher mit Samus Aran (die Spielfigur in der Metroid Reihe) in eine 3D Welt wagten die Retro Studios, die im Auftrag von Nintendo Metroid Prime für den Nintendo GameCube entwickelt haben. Das Studio aus den Vereinigten Staaten hat es geschafft das packende Spielprinzip in die dritte Dimension zu verfrachten und dabei den eigentlichen Geist des Spiels beizubehalten. Ein Akt, der in der Szene als sehr schwierig befunden wurde. Den Retro Studios ist es aber mit Bravour gelungen und sie konnten mit Metroid Prime und Metroid Prime 2: Echoes zwei der besten GameCube-Titel aller Zeiten kreieren. Den finalen Part der Prime-Triologie haben sie sich aber für eine ganz besondere Plattform aufbewahrt. Im Jahre 2005 präsentierte Nintendo auf der E3 eine kleine Sequenz mit Samus und ihrem berüchtigten Schiff. Das waren die ersten Szenen des ersten Spiels für das Nintendo Revolution-System. Mit Hilfe der revolutionären Steuerung des Nintendo Wii wollen die Retro Studios die Komplettierung der Prime-Triologie zu einem einzigartigen Erlebnis und würdigen Abschluss führen.
 
Die Sage geht zu Ende...
 
Metroid Prime 3 Corruption spielt direkt im Anschluss von Teil 2 und bildet das Ende der Prime-Triologie. Die Geschichte hinter dieser Serie ist sehr durchdacht und bietet den Fans ein sehr verstricktes und komplexes Abenteuer. Allerdings verliert man dadurch aus sehr schnell die Übersicht über alle Ereignisse. Beginnen wir also zunächst mit dem Ursprung allen Übels. Nach dem Kampf auf einer Weltraumfregatte im Orbit von Tallon IV muss Samus auf dem Planeten notlanden. Auf diesem Planeten dann entdeckt sie die geheimnisvolle und radioaktive Substanz Phazon. Dieser Stoff birgt ungeahnte Kräfte und ist für die Verseuchung des gesamten Planten Tallon IV verantwortlich. Die Piraten nutzen dieses Material und führten verschiedene Mutationsexperimente an alle möglichen Lebewesen damit aus. Unter anderem wurden auch Versuche an Metroids unternommen, welche in der ultimativen Lebensform Metroid Prime gefruchtet sind. In einem finalen Kampf schafft es Samus aber dieses Wesen zu besiegen. Bevor Metroid Prime kurz vorm Tod stand, konnte es noch das Phazon aus Samus Phazon Suit entziehen und dabei auch noch einen Teil ihrer DNA aufsaugen. Durch diesen Prozess entstand ein Wesen mit dem Namen Dark Samus, welches aus purem Phazon besteht.
 
In Metroid Prime 2: Echoes landet Samus auf dem Planeten Aether. Sie ist einem Notsignal gefolgt, der als letztes Lebenszeichen einer Galaktischen Flotte der Föderation empfangen wurde. Diese haben zuvor ein Schiff der Piraten entdeckt und sind diesem gefolgt. Seit diesem Zeitpunkt aber, hat man nichts mehr von ihnen gehört. Auf dem Planeten angekommen macht Samus eine schreckliche Entdeckung. Die gesamte Crew wurde von einer mächtigen Überzahl der spinnenartigen Ing getötet. Kurze Zeit später gibt sich auch Dark Samus, das Wesen mit einem identischen genetischen Code von Samus Aran, zu erkennen. Bei diesem Aufeinandertreffen gerät Samus in einen Dimensionsstrudel und findet sich auf der dunklen Seite des Planeten Aether wieder. Die Atmosphäre dieser dunklen Seite ist hochgradig giftig und es ist nur eine Frage der Zeit, bis Samus daran stirbt. Mit Hilfe der Luminoth, die auf der dunklen Seite von Aether leben, findet sie einen Weg aus dieser aussichtslosen Situation. Dieses Volk, welche an die Chozo erinnern, erklären ihr den Zerfall des Planeten Aether und die Aufteilung in Hell und Dunkel, der durch einen Meteoriteneinschlag ausgelöst wurde. Im Krieg zwischen den Ing (also den dunklen Wesen) und den Luminoth ist das Volk der Luminoth fast vollständig ausgerottet worden. Ihre Energiequellen wurden aus den Tempeln des Volkes geraubt und genau dies muss Samus wieder rückgängig machen. Damit bringt Samus den Luminoth wieder das Leben und den Ing den Tod.
 
Metroid Prime 3 setzt nun genau nach den Ereignissen aus Teil 2 an und schließt die gesamte Geschichte um das Phazon. Natürlich sind Vorkenntnisse in der Geschichte wünschenswert und lassen den Spieler alle Details deutlicher erscheinen. Trotzdem ist es aber kein Muss die beiden Vorgänger gespielt zu haben.
Im dritten Teil wird eine Station der Föderation auf dem Planeten Norion von den Weltraumpiraten angegriffen. Zur Verteidigung der Station eilen Samus und die anderen Kopfgeldjäger Rundas, Ghor und Gandrayda heran. Im Auftrag des organischen Computers Aurora wird diese Truppe damit beauftragt die Station zu bewachen. Diese Aufgabe stellt sich ziemlich schnell als äußerst schwierig heraus, denn ein riesiger Meteorit rast geradewegs auf Norion zu. Die einzige Möglichkeit diesen Flugkörper aufzuhalten besteht darin, dass sich alle Kopfgeldjäger auf den Planeten begeben und eine Kanone mit einer mächtigen Durchschlagskraft aktivieren. Dazu müssen drei Generatoren aktiviert werden. Kurz vor der Aktivierung der Kanone aber erscheint plötzlich Dark-Samus. Der Meteorit befindet sich zu diesem Zeitpunkt bereits in der äußeren Atmosphäre des Planeten und es bleibt nicht mehr viel Zeit. Dark-Samus attackiert Samus Aran mit einer Phazon-Attacke und pflanzt einen Kern des sonderbaren Elements in ihren Körper. Trotz des mörderischen Anschlags schafft es Samus mit letzter Kraft die Katastrophe abzuwenden und die Kanone zu aktivieren. Danach fällt sie in ein Koma von dem sie sich nicht so schnell erholen wird.
Einen Monat nach den Ereignissen auf Norion erwacht Samus aus ihrem Tiefschlaf. Ein völlig neuer Anzug ziert nun ihren Körper. Dabei handelt es sich um den Phazon Enhancement Device (PED) Suit, welches eine Umrüstung ihres eigentlichen Varia Suit ist. Dieser Anzug erlaubt es Samus das in ihr verschmolzene Phazon zu kontrollieren. Mit Hilfe des Phazon kann Samus so in den Hypermodus wechseln und den auf die Materie basierenden Hyper-Beam abfeuern. Diese Technik ist aber sehr gefährlich und könnte bei falscher Nutzung sogar ihren Tod herbeiführen. Bei jeder Anwendung verbraucht sie große Teile ihrer Energie und die dunkle Materie übernimmt immer mehr Kontrolle. Samus Besessenheit von der Dark-Samus wächst immer stärker (daher auch der Titel Corruption). Ähnlich wie Samus erging es auch den anderen Kopfgeldjägern, die allerdings früher aus ihrem Koma erwachten. Alle haben sich auf verschiedene Planeten begeben, um dort die phazonproduzierenden Meteoriten der dunklen Samus, die Leviathane, zu zerstören. Man will die Ausbreitung des
Phazon endgültig aufhalten.
 
You are the Bounty Hunter
 
Nach soviel Vorgeschichte wollen wir uns nun mitten ins Abenteuer begeben. Ja, richtig gelesen. Zwar sieht Metroid Prime seit dem ersten Teil eher nach einem Ego-Shooter aus, doch tatsächlich handelt es sich eher um ein Action-Adventure mit gelungenen Shooter-Einlagen. Vor euch liegt ein langer, aber spannender Weg durch die verschiedensten Welten. Man wird überflutet mit packender Action und wohlwollend in ruhige Areale geführt. Die Balance und Abwechslung zwischen diesen beiden Aspekten ist wunderbar von den Entwicklern ausgewogen worden und lässt ein Spiel von einen nahezu perfekten Gus erscheinen.
 
In Metroid Prime 3 Corruption darf man wirklich selber Hand anlegen.
Es gibt zahlreiche Änderungen im eigentlichen Gamedesign des Spiels zu vermelden. Die größte Veränderung ist natürlich die Steuerung. Aber auch kleinere Neuigkeiten sind durchaus nennenswert. Da wäre zum Beispiel die Sprachausgabe. Auf der Raumstation im Orbit von Norion angekommen hat man die Möglichkeit jeden Mechaniker und Offizier anzusprechen. Zwar kommen keine großen und tiefgründigen Dialoge zustande, aber dafür gibt es zum ersten Mal eine Sprachausgabe in der Serie zu hören. Diese wird es im Laufe des Spiels sogar häufiger geben. Wenn einem die Sprachausgabe aber nicht sonderlich aufgefallen ist, dann sollte dies nicht verwunderlich sein. Viel spannender ist nämlich die Kulisse in der man sich bewegt. Hier bekommen die Wii-Spieler endlich wieder eine richtig stimmige Welt zu sehen, die nur so von Details aufwartet. Ohne Übertreibung lässt sich Metroid Prime 3 Corruption als die neue Grafik-Referenz auf Wii bezeichnen. Die gebotene Qualität bringt auch keine Hoch- und Tiefstimmungen. Das Spiel hält von Anfang bis Ende das hohe Niveau. Befindet man sich vor einer Tür, so ist man schon sehr gespannt darauf, was sich wohl dahinter verbirgt. Man hat auch genügend Zeit sich die Räume auszumalen, denn hin und wieder bemerkt man, dass die Türen sich nur sehr langsam öffnen. Das ist der Zeitpunkt in dem das Spiel lädt. Irgendwie ist das Ganze ein wenig nervig, denn manchmal glaubt man tatsächlich, dass sich die Tür nicht öffnen lässt. Wer aber Metroid Prime kennt, der erfreut sich lieber über die ansonsten quasi nicht vorhandenen Ladezeiten. Die Platzierung des Ladens beim Öffnen der Türen ist davon abgesehen sehr geschickt gewählt worden. Nur so ist es nämlich möglich, dass man im normalen Spielverlauf keine Ladezeiten bemerkt. Ähnlich verhält es sich beim Reisen auf der Weltkarte. Erstmals nimmt Samus tatsächlich Platz in ihrem Schiff und man kann dieses auch einmal von innen sehen. Auf einer Karte kann man so Landeplätze ausfindig machen und ansteuern. Beim Wechsel zwischen zweier Welten bekommt man eine kleine Flugsequenz zu sehen. In diesem wird wohl auch nebenbei das Spiel geladen, aber diese Art und Weise ist deutlich angenehmer als bei anderen Spielen und reist euch nicht aus der wunderbaren Atmosphäre des Spiels.
Das Schiff hat aber deutlich mehr Funktionen, als man es im ersten Augenblick denken mag. Das schnittige Teil ist nämlich auch als wichtiges Instrument einsetzbar. Bestimmte Areale lassen sich mit dem Visor Scan Samus abtasten. Sollte sich ein großes Hindernis darauf befinden, so kann man seinem Schiff den Befehl erteilen dieses mit einer Rakete zu zerstören. Andere Gegenstände müssen transportiert werden. Auch diese Aufgabe übernimmt das Schiff, welches euch vom Cockpit aus zusätzlich viele Schalter und Statistiken bietet. Es ist einfach klasse, dass zum Abschluss der Triologie das Schiff so zu verdientem Ruhm und passenden Einsatz kommt. Viele Sachen sind sicherlich nur eine Art Spielerei, doch gerade durch solche Elemente fühlt man sich vom Abenteuer noch mehr hineingezogen.
 
Endecke das Abenteuer!
 
Auf Schritt und Tritt entdeckt man etwas in Metroid Prime 3: Corruption. Das ist nicht nur inhaltlich gemeint, sondern man erwischt sich immer wieder selbst dabei, wie man seine Augen einfach in dieser Welt schweifen lässt. Mal befindet sich auf den hohen Weiten einer Wolkenstadt (erinnert stark an Star Wars) und genießt die Aussicht, im anderen Augenblick befindet man sich in einem engen Gang, der von verwachsenen Wurzeln und pulsierenden Leuchten nur so strotzt. Gerade in solchen Gängen dampft es plötzlich aus allen Löchern und lässt Samus Visier beschlagen. Passend zu diesem Moment erscheinen dann auch noch die bizarren Monster und machen euch das Leben schwer. Eine Ecke weiter hingegen, findet man dann wiederum zahlreiche Hebel und Mechanismen, zwischen denen irgendwelche Gänge und Schächte führen. Überall herrscht wahres Leben und irgendwie entwickelt man immer mehr den Gedanken, dass es scheinbar in jedem Raum etwas zu entdecken gibt.
 
Die Galaxie wartet drauf von euch endeckt zu werden.
Bei der Erforschung ganzer Planeten nutzt man eine unverzichtbare Karte, die sich im Menü aufrufen lässt. Sie befindet sich zwar ständig im oberen Bildschirmrand, aber nur nach dem Aufrufen lässt sie sich auch drehen und zoomen. Metroid-Anfänger dürften zu Beginn des Spiels sich ein wenig erschlagen fühlen. Die Welten sind wieder einmal sehr groß und verwinkelt und haben nahezu unüberschaubare Wege und Gänge, die zu komischen Gebilden verwachsen sind. Wer aber ein wenig Einarbeitungszeit in der Nutzung der Karte investiert, bekommt ein unschlagbares Hilfsmittel. Die Karte wirkt nämlich nur zu Beginn etwas erschlagend, macht aber nach dem ersten erfolgreichen Gebrauch eine sehr gute Figur. Auch werden in dieser Karte eure nächsten Missionsziele angezeigt, die es euch erlauben innerhalb des Spiels im Prinzip nie ins Stocken zu geraten. Man bleibt von Anfang an am Ball. Und trotz des so gradlinigen Verlaufes, gibt es Abseits der Hauptmissionen immer noch eine ganze Menge zu entdecken. Sollte man trotzdem mal die Orientierung verlieren, so ist man nie unterfordert oder gar gelangweilt. Man nutzt diese Spaziergänge und passiert Passagen, die man aufgrund der neuen Waffen und Fähigkeiten nun auch erreicht. Das Erkunden und Wiederaufsuchen bereits besuchter Areale ist ein wichtiger Bestandteil des gesamten Spiels. Jede Figur, jedes Element und jeder Gegenstand lässt sich mit Samus Visier einscannen. Dadurch erhält man zusätzliche Informationen und kann seine Bibliothek mit neuen Inhalten füllen. Liest man sich ein wenig in diesem Lexikon der Info ein wenig rein, so merkt man immer mehr, was die Entwickler für eine detaillierte, glaubhafte und durchdachte Welt aufgebaut haben.
 
Beginnt man Metroid Prime 3: Corruption und hat auch schon die Vorgänger gespielt, so wirkt das Spiel im ersten Augenblick grafisch nicht unbedingt viel besser als Teil 1 und 2. Schreitet man weiter, so tauchen immer wieder Elemente auf, die dem Spieler ins Erstaunen versetzen. Alles baut sich so schön Schrittweise auf, dass sich alles nach und nach weiterentwickelt. Im direkten Vergleich zu seinen Vorgängern bietet Metroid Prime 3 technisch von allem einfach mehr. Bessere Effekte, Explosionen, schöneres Licht und mehr Details. Besonders die Architektur des Spiels profitiert von dieser verbesserten Präsentation. Alles wirkt so imposant und irgendwie scheinen die erhabenen Bauten ganz von alleine eine Geschichte erzählen zu wollen. Trotz allem wurden aber die wichtigsten Elemente, die die Serie so auszeichnen und ihren Charakter verleihen beibehalten. Man verwandelt sich in einen Morphball und kann so ganz abgelegene Winkel untersuchen oder auch bestimmte Mechanismen auslösen. Samus ist mit einem Standardlaser ausgestattet und besitzt als Sekundärwaffe vernichtende Raketen. Große Abgründe überwindet sich mit gekonnten Doppelsprüngen und durch die Erforschung sämtlicher Areale gelangt man an weitere Lebenscontainer.
 
Revolutionäre Steuerung
 
An dieser Stelle muss man gar nicht lange um den heißen Brei reden oder gar Vergleiche zu anderen Spielen ziehen. Man kann es klipp und klar sagen: Die Steuerung von Metroid Prime 3 Corruption ist genial. Lange haben uns die Entwickler der Retro Studios auf diesen Titel warten lassen. Wenn man das fertige Produkt jetzt aber spielt, so kann man mit Fug und Recht behaupten, dass sie diese lange Entwicklungszeit sehr gut genutzt haben. Zwar ist Metorid Prime 3 in erster Linie ein Adventure, aber die gebotenen Shooter-Einlagen für die Kämpfe mit den kleinen oder auch großen Gegnern bringen die richtige Würze ins Spiel. Und genau hier kann die Steuerung auftrumpfen. Hier wird die Wii-Steuerung so genutzt, wie es sich Nintendo wohl erträumt hat. Die Action ist schnell und zahlreich, trotzdem hat man immer das Gefühl alles bestens unter Kontrolle zu haben. Jeder Punkt und jeder Gegner kann blitzschnell anvisiert und eliminiert werden. Dabei reagier das Fadenkreuz immer sehr gut. Die Steuerung geht nach wenigen Minuten völlig über und man fühlt sich beim Spielen einfach verdammt gut. In diesem Zustand kann einfach alles auf euch zukommen. Egal ob man nun mit dem Greifhaken grade über einen tiefen Hindernis hängt und gleichzeitig von irgendwelchen fiesen Vögeln angegriffen wird. Man zielt auf den Bildschirm und vernichtet während des Fluges alles, was euch in die Quere kommt. Gegenüber der GameCube-Steuerung, hat Metroid Prime hier einen großen Sprung nach vorne gemacht. Man kann mit Hilfe der Z-Taste Gegner anvisieren. So ist es ein leichtes sich um diese zu bewegen. Aber auch hier wurde einiges verbessert. Hat man es mit mehreren Gegnern zu tun, so kann man zwar einen anvisieren, muss aber nicht zwangsläufig auf ihn schießen. Während man also einen der Feinde dazu nutzt um zu strafen, versorgt man den anderen mit der nötigen Portion Plasma. Mehrere Gegner sind also noch effektiver zu bekämpfen und man wird das Gefühl nicht los alles immer unter voller Kontrolle zu haben. Sollten einem die Standardeinstellungen nicht gefallen, so kann man aber auch diese individuell anpassen. Innerhalb der Menüs kann man so die Sensibilität verändern. Als Schussknopf wird die A-Taste verwendet, während man mit dem B-Trigger Sprünge ausführt. Raketen hingegen feuert man mit dem Steuerkreuz der Wii-Mote aus. Diese Tastenbelegung funktioniert wunderbar.
 
Spielerisch fühlen sich die aus Metroid Prime bekannten Ereignisse und Elemente also völlig neu an. Doch dabei hat man es nicht belassen. Im letzten Teil der Prime-Triologie besitzt Samus Aran noch über neue Fähigkeiten. Den Lasergreifhaken beispielsweise setzt man in vielerlei Hinsicht ein. Wie bereits erwähnt kann man mit dieser nützlichen Waffe große Abgründe überqueren. Sehr dynamisch ist aber auch der Einsatz im Kampf. Ist ein Pirat nämlich im Besitz eines Schildes, so kann man durch Schwingen des Nunchucks sein Greifhaken ausfahren und ihm dieses aus den Händen reisen. Nicht nur, dass dies sehr gut funktioniert, die Bewegungen, die man dazu ausführen muss, fühlen sich total echt. Die Entwickler haben überhaupt sich bemüht die Steuerung in vielen Dingen einzubauen, ohne dass es übertrieben wirkt. Zum Beispiel müssen bestimmte Hebel durch Drehbewegungen der Wii-Mote ausgeführt werden. Zwar hätte es sicherlich auch ein einfacher Knopfdruck gemacht, aber diese Variante ist einfach noch spaßiger.
 
Die Steuerung klingt auf dem Papier sicherlich komplex und genau das ist sie auch. Das besondere dabei ist aber, dass man mit dieser Komplexität sehr schnell umgehen kann und sie sogar für sich nutzt. Der Spielaufbau ist so geschickt inszeniert worden, dass man sich wirklich allmählich mit allen Feinheiten vertraut machen kann. Alles beginnt so harmlos und mit der richtigen Portionierung wird die Dosis an Action immer weiter erhöht. Dieses Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten ist aber nach einiger Zeit bitter nötig, denn die Bosskämpfe haben es wirklich in sich. Nicht, dass sie besonders hart von Schwierigkeitsgrad sind, sondern eher weil sie in Sachen Gameplay immer wieder etwas völlig anderes vom Spieler abverlangen. In Metroid Prime 3 Corruption erwarten Samus zahlreiche riesige Gegner, die in ihrer Art des Kämpfens nicht unterschiedlicher hätten sein können. Alle Waffen müssen im richtigen Augenblick zum Einsatz kommen. Da sind ein gutes Händchen und der routinierte Umgang mit der Steuerung ein Muss. Wer diese Faktoren erfüllen kann, der bekommt packende Kämpfe präsentiert, die nur wenige Spiele in ähnlicher Form bieten können. Man freut sich regelrecht auf den nächsten großen Gegner. Die Balance zwischen Taktik, Action und Intelligenz der Gegner ist einfach sehr gut. Man wird als Spieler gefordert und muss sich wirklich einbringen. Blindes Vorgehen ist zum Scheitern verurteilt. Wer aber im richtigen Augenblick die richtige Taktik für sich entdeckt, der wird ein funkeln in den Augen bekommen und diese Kämpfe nicht so schnell wieder vergessen.
 
Zur perfekten Stimulation aller Reize gehört sicherlich auch die passende Musik. Diese kann Metroid Prime 3 Corruption auch bieten. Der Soundtrack hat für jede Welt eine passende musikalische Untermalung parat und kann die Stimmung sehr schön abrunden. Der Sound kann insgesamt das hohe Niveau des Spiels halten. Es sei noch gesagt, dass das Spiel über Dolby Pro Logic II Sound verfügt.
 
Wer einen Multiplayer-Modus vermisst, dem muss gesagt werden, dass Metroid Prime kein Shooter im klassischen Sinne ist. Das Spiel ist ein Adventure und bietet ein hervorragendes Singleplayer-Erlebnis. Den Versuch eines Multiplayers haben die Retro Studios bereits bei Teil 2 ausprobiert. Man hat wohl festgestellt, dass man diese Resourcen lieber in ein harmonisches Einzelspieler-Werk investiert, als in einen falsch platzierten Modus. Weitere Features bekommt man aber dafür in anderer Form. Durch das Scannen und Einsammeln bestimmter Informationen werden Metroid-Punkte gutgeschrieben. Mit diesen kann man dann Artworks, Miis und Musikstücke freischalten. Durch den WiiConnect 24 Modus können außerdem noch besondere Punkte mit seinen Freunden austauschen. Nur mit diesen ist es möglich an die ganz besonderen Dinge ranzukommen.
 
Positiv:
 
+ ein würdiger Abschluss der Prime-Triologie
+ perfekte Balance zwischen Action und Adventure
+ (bis jetzt) die beste Wii-Grafik
+ fesselnde und präzise Steuerung
 
Negativ:
 
- keine besonderen Features abseits des Single-Players (was das Spiel aber eigentlich nicht nötig hat)
- geringe Ladezeiten vor Türen
 
 
[i]
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Fazit

Pro
 
Contra
 
Becks
Für wen sich dieser Artikel zu euphorisch liest, der sollte das Spiel erst einmal intensiv antesten. Zahlenspiele der Auflösung oder Größe der Speichermedien sind völlig uninteressant, wenn man ein Produkt spielt, dass einfach sehr gut durchdacht ist und bis ins letzte Detail mit viel Einsatz zur Perfektion getrieben wurde.
 
Metroid Prime 3 Corruption ist ein sehr würdiger und passender Abschluss der Triologie, der die Serie nochmals wieder ganz nach oben bringt. Dieses Spiel zeigt die gesamte Güte des Spielprinzips auf und erweitert das komplette Konzept hinter Metroid. Und das in vielen Hinsichten. Zum Beispiel sieht man Samus Aran trotz ihres starken Wesens und ihren mächtigen Waffen am Boden. Eine Erscheinung, die den gestandenen Metroid-Fan mal zur Abwechslung ernsthaft verblüfft. In diesem Spiel nimmt man wirklich alles selber in die Hand. Diese These wird auch durch die unglaublich gut funktionierende und harmonische Steuerung deutlich unterstützt. Metroid Prime 3 ist ein Abenteuer das seines Gleichen sucht und plattformübergreifend eine der besten Symbiosen aus Abenteuer, Action, Kämpfen, Forschen, Geschichte, Items, Waffen und Setting bildet.
 
So müssen Videospiele sein.
 

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