Naruto Ultimate Ninja Heroes Review
Naruto-Fans der ersten Stunden beobachten die momentane Situation um den Anime mit gemischten Gefühlen. Es ist schön, dass auch nun die Fans in Deutschland in den Genuss der Serie kommen, doch bei der Synchronisation und Umsetzung wurde viel vom eigentlichen Geist der Serie "kastriert". Doch was sind die positiven Aspekte dieser Entwicklung? Ganz einfach: Endlich erscheinen die passenden Games zu Serie auch hierzulande. Bereits für den Nintendo GameCube und der PlayStation 2 wurden einige Spiele im Naruto-Universum veröffentlicht. Durchweg waren diese Spiele keine typische Lizenzsoftware, sondern konnten sowohl Fans als auch Kritiker durchaus überzeugen. Nun ist die PlayStation Portable an der Reihe. Wie schon bei den PlayStation 2 Titeln ist Cyber Connect 2 für die Umsetzung verantwortlich, während Ubisoft uns den Titel nach Europa bringt.
Der ultimative Ninja
Fans der Serie dürfte über die Geschichte um Naruto bestens Bescheid wissen. Im Prinzip wurden zahlreiche Schauplätze und Elemente der Serie hier authentisch in das Spiel integriert. Angesiedelt ist Naruto Ultimate Ninja Heroes fast zu Beginn der Serie. Die Geschichte beginnt kurz vor der Chu-Nin-Prüfung. Die erste Hürde ist das Überlebenstraining im Todeswald (wie in der Serie).
Naruto Ultimate Ninja Heroes ist eine Umsetzung des PlayStation 2 Titels Naruto: Narutimate Hero (hier bekannt als Ultimate Ninja), welches wir bereits am 1. Oktober 2004 ausführlich für euch getestet haben. Die Unterschiede zwischen diesen beiden Titeln liegen im Detail. Während man in Narutimate Hero noch ganz auf sich alleine gestellt war, kämpft bei Ninja Heroes grundsätzlich im Team. Das heißt man wählt aus den bekannten Dreier-Teams oder stellt sich seine eigene Gruppe zusammen. In der Regel verläuft ein Kampf auch immer 3 gegen 3. Das heißt man beginnt mit einer Figur, ist diese geschlagen, kommt der nächste zum Zug. Hat man einen Kampf erfolgreich bestritten, so wird der Figur wieder etwas Lebensenergie spendiert und diese darf dann wieder am Kampf teilnehmen. Ziel ist es, das gegnerische Team mit seinen verfügbaren Kämpfern komplett zu schlagen. Eine weitere entscheidende Änderung gibt es bei den Spezial-Attacken, die mit Hilfe der Chakra-Kraft ausgeführt werden. Im Vergleich zu Narutimate Hero wurden diese nämlich entscheidend gekürzt bzw. abgeändert. Während man in Narutimate Hero drei verschiedene Geheimtechniken mit großer Durchschlagskraft ausführen konnte, gibt es in Ultimate Heroes nur noch einen starken Angriff. Dafür aber kann man das im Kampf angesammelte Chakra auchfür zwei verschiedene Jutsu Techniken nutzen. Für jede der 12 Charaktere (+ 8 erspielbare) gelten die selben Eingaben. Die erste Jutsu Technik wird mit zweimal Links und einmal Kreistaste betätigt. Naruto beispielsweise generiert so einen Klon, der den Gegner von hinten angreift. Dadurch kann man ihn in die Luft befördern und mit einem gezielten Angriff von oben erheblichen Schaden zufügen. Die zweite Jutsu-Technik wird mit der Eingabe zweimal unten und Kreistaste aktiviert. Mit dieser Aktion führt der namensgebende Naruto einen heftigen Angriff mit einem großen Ninjastern aus. Wie gesagt benötigen alle diese Angriffe Chakra-Punkte. Diese werden in einer Leiste unter der Energieanzeige dargestellt. Durch gute Angriffe und Items auf den Kampfschauplätzen kann man diese füllen. Für die Geheimtechnik benötigt man eine komplett gefüllte Chakraleiste. Betätigt man dann einmal die Dreieckstaste, so werden die Kräfte freigelassen. Der nächste Schlag, der euren Gegner dann trifft ist verheerend und besitzt die größte Durchschlagskraft. Die Geheimtechnik wird übrigens auch mit einem kleinen und schön (in Echtzeit) animierten Video dargestellt. Jede Figur besitzt eine andere Technik. Außerdem besitzen die Kämpfer in der Regel nach dem Einsatz eines solchen Angriffs auch verbesserte Attribute. Das heißt, dass die Kämpfer gerade Blut geleckt haben und ihre Angriffe für kurze Zeit noch zerstörerischer sind.
Ninja sind die besseren Piraten
Es gibt verschiedene Möglichkeiten Naruto Ultimate Ninja Heroes zu spielen. Aber wie auch in Sachen Gameplay und Grafik hat man sich hier ganz deutlich an Naruto Narutiment Heroes für die PlayStation 2 orientiert. Kein Wunder, denn beide Spiele stammen aus der Feder derselben Entwickler. Kernstück des gesamten Spiels ist der Heldenmodus, in der auch die Geschichte um Naruto mehr oder weniger erzählt wird. Wieso mehr oder weniger? Eigentlich besteht die gebotene Story nur aus kleinen Dialogen, die zwischen den Protagonisten vor dem Kampf ausgetauscht werden. Wer die Serie nicht kennt, der wird kaum verstehen, was es mit dem Überfall auf das Dorf Konoha auf sich hat. Aber kommen wir lieber zum Spielverlauf. Wie gesagt kämpft man in einer Gruppe und kann sich aus den verschiedenste Figuren seine eigene zusammenstellen. Es gibt verschiedene Schwierigkeitsstufen, bei denen entsprechend dem Fortschritt sich die Anzahl der Kämpfe und die Stärke der Gegner erhöhen. Bei Leicht (Überlebenstraining) stellt man sich fünf Gruppen, die im Prinzip noch recht einfach zu schlagen sind. In der Stufe Mittel (Konoha-Zerstörung!) hingegen gibt es sechs Stufen zu meistern, außerdem sind die Gegner schon deutlich stärker. Hat man sich erst einmal für eine Gruppe entschieden, so kann man noch die Reihenfolge festlegen. Vor dem Kampf kann man aber seine Ninja noch mit besonderen Items bestücken. Man kann beispielsweise das Tempo für einen Kampf erhöhen oder eine bessere Verteidigung spendieren. In den späteren Spielverlauf ist diese Komponente sehr wichtig, weil auch die Gegner über verbesserte Fähigkeiten verfügen.
Zu den weiteren Modi zählt der Gegen CPU-Modus. Eigentlich ist dieser Modus selbsterklärend. Mit allen Charakteren, die man bis dahin erspielt hat, kann man in Ruhe einen Kampf gegen den Computer austragen. Hier kann man auch die verschiedensten Einstellungen wie Kampfzeit und Handicap einstellen, bevor es zum Kampf kommt. Ein weiterer und wichtiger Modus für den Einzelspieler ist der Aufstiegstest. Wie in der Serie geht es hier um die Missionen, die in verschiedenen Rängen unterteilt sind. Umso höher der Ninja-Rang, umso härter ist die Mission. Natürlich muss man sich aber die höheren Ränge erst durch gute Leistungen erspielen. Man beginnt mit dem Rang "Akademie" und arbeitet sich bis zum "Ho-Kage" (der höchste Rang im Dorf Konoha) hoch. Für jede erfolgreiche Mission bekommt man Schriftrollen in den unterschiedlichsten Farben. Mit Hilfe dieser Rollen kann man dann die nächsten Missionen freischalten. Der Drahlos-Modus hingegen ist für die Multiplayer gedacht. Man kann Profile der Kämpfer tauschen und vor allem gegeneinander kämpfen. Es ist sogar möglich mit nur einer UMD mit seinen Freunden zu spielen. Game Sharing, wie es sein sollte. Das ganze Programm wird dann noch durch Narutos-Haus (hier kann man die erspielen Boni wie Bilder anschauen), dem Parameter-Extra (hier können die Fähigkeiten der Kämpfer verbessert werden) und den Optionen komplettiert.
"Ich werde Hokage!"
Naruto ist spielerisch im Prinzip sehr einfach aufgebaut. Es gibt nur einen Angriffs-Knopf. Des Weiteren gibt es einen Knopf zum Springen und einen für die Distanzwaffen. Trotzdem bietet das Spiel ein komplexes Gameplay. Durch die verschiedenen Techniken und dem Zusammenspiel mit Chakra können spannende Duelle stattfinden.
Naruto Ultimate Ninja Heroes bietet für ein Handheld-Spiel wirklich eine hübsche Grafik. Die Serie wurde wirklich sehr schön umgesetzt. Es gibt Zeichnungen der Figuren, die direkt aus dem Anime stammen könnten. Außerdem sind die Kampfschauplätze sehr authentisch und dürften besonders den Fans der Serie zusagen. Im Vergleich mit der PlayStation 2 Version gibt es aber einige Defizite. So wurden die drei verschiedenen Animationen der Chakra-Angriffe nicht in der PSP-Version integriert. Genau diese waren aber die grafischen Highlights der Heimkonsolen-Version. Und im Gegensatz dazu werden die Spielfiguren nie aus der Nähe gezeigt. Der Cell-Shading Look mit ein paar Schattenkonturen war wirklich gelungen, Davon sieht man aber auf der kleinen Handheld-Version leider nicht mehr viel. Diese Einsparungen hat man sich beim Sound glücklicherweise erspart. Die gebotenen Melodien lassen einen herrlichen Japan- und Ninja-Flair rüberkommen und passen sowohl in den Kämpfen, als auch in den Menüs. Übrigens wurde für die deutsche Version von Naruto Ultimate Ninja Heroes die englische Synchronisation der Serie übernommen, während alle Bildschrimtexte auf Deutsch sind. Die japanische Original-Version ist leider nicht auswählbar.
Positiv:
+ einfaches, aber gelungenes Gameplay
+ zahlreiche Modi für den Solo-Spieler
+ schöne Umsetzung der Serie
+ Multiplayer mit einer UMD
Negativ:
- auf Dauer zu monoton
- stark schwankender Schwierigkeitsgrad