erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
[u]"Prometheus Driver"[/u]
Von Game Arts entwickelt, von Square Enix gepublisht und von Microsoft finanziert, kommt die Weltraum Saga auch endlich in unsere deutschen Gefilde. Ob sich das Warten gelohnt hat? Was Story und Präsentation angeht, so ist Sylpheed angenehm erfrischend (vor allem auf der 360) und kann mit den liebenswerten Figuren und Zwischensequenzen an die Konsole fesseln. Das Spiel selbst wirkt dagegen teilweise unausgereift und dadurch nicht ganz so atmosphärisch wie der Rest. Wer sich damit anfreunden kann, dass man nicht länger als 6 Stunden an der Konsole sitzt, dafür aber mit einer guten Story belohnt wird, außerdem selbst entscheidet wie tief man in die Thematik eintaucht, darf gerne zugreifen. Die Demo ist mit dem richtigen Spiel jedenfalls nicht vergleichbar!
[u]Handlung_[/u]
Im Jahre 2600 haben die Menschen bereits weite Teile des Weltalls kolonialisiert. Fremde Planeten werden per Terraforming bewohnbar gemacht und die menschliche Rasse bevölkert nun mehr 11 Galaxien. Doch die Situation bleibt nicht friedlich. Verschiedene Völker tun sich zusammen und eine Rebellion entsteht, im Jahre 2632 angeführt von der verbitterten Doris Egan. Ein Krieg zwischen den Terranern und den Streitkräften von ADAN beginnt, in dem ihr eine wichtige Rolle spielt.
Denn ihr erlebt die Geschichte aus der Sicht von Katana, einem jungen und mehr als talentierten Fliegerass, das für die Terraner in die Schlacht zieht. Project Sylpheed überzeugt mit einer ausladend präsentierten Geschichte, die euch auf jeden Fall motiviert bis zum Abspann zu spielen. Sympathische Charaktere und viele Zwischensequenzen machen Laune, zumal die fortschreitende Handlung wirklich Spaß macht. Ums Ballerspiel wurde eine interessante und intensive Geschichte geschrieben, die Project Sylpheed deutlich aufwertet!
[u]Optik_[/u]
Auf dem Bildschirm ist die Hölle los: Bemannt ihr das erste mal euren Jet, könnte euch vor HUD Anzeigen tatsächlich ein bisschen schwindelig werden. Unzählige Freunde und Feinde, Markierungen und Anzeigen scheinen euch fast schon zu blenden. Doch nach einer Weile hat man sich an all das gewöhnt und die leicht überladene Darstellung beginnt sogar Sinn zu machen. Davon ab bietet euch Project Sylpheed riesige Weltraum Areale, die voll gestopft sind mit Feinden. Mehr gibt es allerdings nicht zu sehen, Levelgrenzen gibt es nicht und so fliegt ihr "nur" vor einem schicken Hintergrund durch die Gegend, was aber gut aussieht und absolut zum Spiel passt! Ab und an dominiert ein Planet jenen Hintergrund, mal ist es nur ein Meer aus Sternen.
Nicht so toll sieht hingegen euer Gleiter aus. Er wirkt undynamisch und klumpig, kann dafür aber mit Waffensystem eurer Wahl ausgestattet werden, die man auch im Spiel sieht. Project Sylpheed erscheint stellenweise etwas zu grob und kantig, man vermisst grandiose Texturen und Explosionen, alles sieht zwar nett aus, nicht aber sehr gut. Teilweise gerät das Spiel dabei ins Ruckeln, entschädigt wird man für die Unzulänglichkeiten in den Zwischensequenzen. Die sind fabelhaft designt, rasant geschnitten und insgesamt mehr als stimmig geworden. Square Enix hat also eine solide Optik geschaffen, die ein paar Schwächen hat, dafür aber auch mit einigen Glanzpunkten überrascht.
[u]Akustik_[/u]
Wer über eine 5.1. Anlage verfügt, sollte selbige unbedingt laut aufdrehen. Project Sylpheed hat nicht nur eine gute Synchro und tolle Hintergrundmusik, sondern auch wuchtige Effekte und irgendwie sogar einen leichten Retro Touch, der sich schon im Hauptmenü bemerkbar macht.
Katana, Margras, Ellen und Co. wurden exzellent vertont, sprechen aber weiterhin Englisch. Das klingt gut und weder aufgesetzt, noch unangebracht, wenn in den Zwischensequenzen dann auch noch die fast schon epische Hintergrundmusik einsetzt, fühlt man sich mittendrin im Abenteuer. Die wilden, elektronisch-futuristischen Tracks wirken ab und an etwas ungewollt hektisch, ansonsten aber qualitativ und passend. Die Waffeneffekte überzeugen ebenfalls, es gibt Knistern in den Funksprüchen, heftiges Rauschen wenn man vollen Schub gibt und andere markante Geräusche, die einem glaubhaft vermitteln an einem interstellaren Gefecht teilzuhaben.
[u]Ladezeiten_[/u]
Da haben die Japaner uns aber ein flottes Spielchen auf die 360 gebracht. Die Ladezeiten sind im Hauptmenü fantastisch versteckt und obendrein auch noch ziemlich kurz. Zwischen den Videosequenzen und dem Spiel vergehen nur wenige Augenblicke, der Auto Save arbeitet zwar auffällig, aber ebenfalls schnell und sicher. Save Slots hat das Spiel übrigens massig: Ganze 20 verschiedene Files könnt ihr speichern.
[u]Extras_[/u]
Schaut euch die Zwischensequenzen erneut an, begutachtet Statistiken
Nichts was wir als richtige Boni bezeichnen würden.
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
Hinter dem etwas undurchschaubaren Namen "Project Sylpheed", versteckt sich ein waschechter Weltraum-Shooter, um den Square Enix eine Rollenspiel ähnliche Story gespannt hat, um die Atmosphäre zu verdichten. Das hat ausgezeichnet geklappt, man ist motiviert das Spiel bis zum Ende durchzuspielen und etwaige Mängel dabei zu übersehen.
Das was Sylpheed falsch macht, wirkt nicht fehlerhaft, sondern nur unausgereift. So fehlt euch im Spiel oft die Übersicht: Das voll gestopfte HUD zeigt euch nicht nur Feinde, sondern auch freundliche Tanker, Missionsziele, eure Munition, einen Radar, eine Karte, den Abstand zum Feind, eure Schildenergie und Geschwindigkeit. Man muss also schon ein paar Missionen spielen, um nicht den Überblick zu verlieren. Dieses "Problem" rückt aber mit jedem Level mehr und mehr in den Hintergrund, da man weiß was wichtig ist und man zudem den Sinn einiger Anzeigen zu schätzen weiß. Erfahrene Spieler erkennen also direkt was Sache ist, regeln ihren Schub, rüsten die richtige Waffe aus und stürzen sich ins Gefecht. Das findet in den unendlichen Weiten des Alls statt, weshalb es ein richtiges oben und unten nicht gibt. Ihr könnt euch ganz in der Tradition alter Weltraum Ballereien um die eigene Achse und in jede Himmelsrichtung drehen, ohne dass euch irgendwelche Begrenzungen oder Horizonte dazu zwingen zu wenden oder euch gerade auszurichten. Montiert an eurem Flieger sind 4 Waffensysteme, darunter eine "Noseweapon", mit der man die Feinde besonders gut aufs Korn nehmen kann.
Zieht deshalb nicht vorschnell in die Schlacht, denn im Hanger und Arsenal könnt ihr euren Jet vor jeder Mission anständig tunen. Entwickelt Waffen weiter oder tauscht sie aus, um im Kampf maximale Effektivität zu erreichen. Das macht Laune und motiviert, ist gleichzeitig aber etwas undurchsichtig. Zur Not drückt man einfach die automatische Auswahl, so dass euer Raumschiff mit den besten Teilen durch die Lüfte segelt. Wer in den schweren Schwierigkeitsgraden spielt, muss natürlich auch auf das steigende Gewicht und die maximale Munitionsmenge achten. Klingt aber komplizierter als es in Wirklichkeit ist. Und immerhin werdet ihr mit multiplen Sprengköpfen, durchschlagkräftigen Raketen, surrenden Lasern, Maschinengewehren oder fetten Bordkanonen und Torpedos belohnt.
Mit diesen Waffen könnt ihr nun dem Feind einheizen, der ebenfalls in wendigen Fliegern durchs All rast. Die Jäger schaltet man am besten mit einer ruhigen Hand oder zielsuchenden Raketen ab. Dabei bietet euch das Spiel aber noch weiter Möglichkeiten: Markiert einen bestimmten Feind, gleicht eure Geschwindigkeit an oder folgt immer dem Gegner, der euch am nächsten ist. Man braucht zwar nicht alle Funktionen, hilfreich ist es aber allemal. Schnell kommen zu den kleinen Fliegern auch noch richtig wuchtige Kriegsschiffe dazu. Auch diese gut gepanzerten und heftig feuernden Kreuzer müsst ihr aus den Angeln heben, Ausweichmanöver und Spezialattacken helfen euch dabei. Wer Y lange gedrückt hält, entlädt zum Beispiel alle seine aktiven Waffen auf den Feind (sehr effektiv!), vollführt eine Rammattacke oder verlangsamt die Zeit. Außerdem hat jeder Feind einen Schwachpunkt, den man natürlich direkt attackieren kann. Die Steuerung und die Spielbarkeit geben euch nie so ein "direktes" Gefühl wie z.B. Rogue Leader, bei Project Sylpheed fühlt man sich hingegen ein wenig träger und hilfloser, gleichzeitig aber auch freier. Wenn man die Steuerung und die Spezialattacken erstmal richtig beherrscht, machen die Kämpfe wirklich Laune. Schnellt mit einem Superschub nach vorne, zerstört ein Kriegsschiff, macht eine 180° Drehung und vernichtet ein paar Jäger, bis ihr schließlich an der Akropolis andockt, um eure Munition aufzustocken. Der Einsatz der verschiedenen Waffensysteme läd zum experimentieren ein und auch wenn es ab und ein wenig stumpf erscheint, kann das Ballerspiel gut unterhalten. Die Atmosphäre stimmt ganz einfach und wer mit seinen Raketen gleich 10 bis 20 Gegner aufs Korn nimmt, verspürt ein gutes Gefühl. Die Kämpfe machen eben einfach viel Spaß.
Eure Missionen sind dabei leider nie sonderlich abwechslungsreich: Unterstützt verschiedene Einheiten oder beschützt Raumkreuzer, eigentliche Aufgabe bleibt es aber, den Feind vom Himmel zu ballern. Um genau diese Schwäche zu eliminieren, wird Project Sylpheed von zahlreichen Zwischensequenzen unterbrochen und von vielen Dialogen begleitet. Im Spiel kann man sich auf das gesprochene Wort eurer Kameraden zwar kaum konzentrieren, dafür heizt die Story den Kampf so richtig an. Man fühlt sich durch die ausführlichen Briefings wichtig und zieht gerne in den Kampf. Leider ist der nach 4 bis 5 Stunden an Bord eures Raumschiffs wieder vorbei. Wenigstens lädt Sylpheed dank gespeicherter Statistiken zum erneuten Spiel ein. Dabei beginnt ihr von vorn, behaltet aber eure freigespielten Waffen. Das sorgt nicht nur für bessere Missionsbewertungen, auch die härteren Schwierigkeitsgrade erforscht man dann sehr gern.
Die Weltraum Saga ist dezent unübersichtlich. Dazu trägt nicht nur die Darstellung bei, sondern auch die Tatsache, dass man seine Subziele nicht angezeigt bekommt. Man kennt maximal die Hauptaufgabe, sieht dann aber ab und an, dass es noch 7 weitere Unterziele gab von denen man nichts erfahren hat. 5 Stunden sind uns natürlich außerdem zu kurz und irgendwie fehlt das gewisse Extra. Das ist allerdings ein Punkt, den jeder für sich persönlich entscheiden muss. Viele Leute werden Luftsprünge machen, weil wieder mal ein Spiel in jener Tradition auf den Markt kommt. Unser Fazit ist also klar: Project Sylpheed ist bei weitem kein Meisterwerk, aber ein Spiel, dem man eine Chance geben kann und sollte. Leider hat sich Microsoft mit der Demo keinen Gefallen getan, Action Freunde riskieren mal einen Blick!
[u]Erfolgschancen_[/u]
Leider lassen euch die Entwickler bei den Achievements weitestgehend im Regen stehen. Die Erfolgsbeschreibungen sind nur teilweise verständlich und als Spieler tappt man so fast ständig um Dunkeln. Mal gibt es einen Erfolg und mal nicht, unabhängig davon, welchen Rang ihr in der Mission erreicht habt. Sehr wahrscheinlich sind die Untermissionen der Schlüssel zum Erfolg, zu denen man nie eine besondere Beschreibung erhält. Abgesehen von jener Problematik, erfordern einige Erfolge verdammt viel Zeit. Der Gigatonnenclub und die 10.000 Abschüsse setzen beide mehrfaches Durchspielen voraus, was nicht unbedingt motivierend ist. Auf knappe 400 Punkte kann man aber auch so kommen, eben je nachdem wie viel Glück man mit den Nebenmissionen hat.