[u]"Wir sind die Roboter..."[/u]
"Nehm ich jetzt die Standard Beine und die Tomahawk Bomben? Und viel wichtiger, behalte ich den dreifach Streuschuss?" In Custom Robo Arena müsst ihr rasante Kämpfe mit Robotern bestehen und zimmert euch aus insgesamt über 150 Upgrades und Waffensystemen die perfekte Kampfmaschine zusammen. Verpackt ist das in eine sympathische aber flache Haupthandlung, die Figuren gewinnt man trotzdem lieb. In den Kämpfen geht es dann deutlich schneller zur Sache: Ausweichen, zurückfeuern, Bomben ausklinken und Drohnen ins Gefecht schicken - die 1 gegen 1 Duelle bringen euch stellenweise gut ins schwitzen. Custom Robo sieht nett aus, klingt ein wenig zu rockig, ist insgesamt aber spaßiges Spiel geworden. Der Storymodus ist ein wenig zu leicht, das Gameplay etwas zu monoton, dafür macht es wirklich Spaß zu kämpfen und an seinem Roboter rumzubasteln, den man dann auch problemlos gegen Freunde kämpfen lassen kann!
[u]Handlung_[/u]
Neu in der Stadt und noch ohne irgendwelche Freude, schlüpft ihr in die Haut des kleinen Protagonisten. Da den Eltern der Umzug ein wenig unangenehm ist, schenken sie ihrem Spross einen eigenen Custom Robo! Das ist ein Grund zur Freude, schließlich wollt ihr mal ein richtig guter Commander werden und bei der Polizei arbeiten. In der Schule angekommen, macht ihr schnell Bekanntschaft mit der kessen Julia und dem schüchternen Jan. Die beiden Robo Freaks haben sogar ein eigenes Team, dem ihr natürlich beitretet.
Und das wars eigentlich auch schon, denn so sympathisch das Abenteuer auch umgesetzt ist, die Handlung flacht nach der ersten Stunde deutlich ab und führt euch fast nur noch von Kampf zu Kampf. Dafür sind die Figuren gut gelungen, außerdem stimmt die Atmosphäre. Erwartet also eine eher kindgerechte und niedliche Geschichte ohne Spannung oder Überraschungen, die euch aber dennoch gut unterhalten kann.
[u]Optik_[/u]
Im Story Modus bekommt ihr auf dem oberen Screen eine bunte kleine Welt, die vielen Standard RPGs in Sachen Darstellung ähnlich sieht. Während Innenräume und Figuren wenigstens einen gewissen Charme versprühen, sehen Städte und Landschaften doch sehr karg aus. Ohnehin findet man viele einfarbige Flächen und nur sehr wenig Details. Wenigstens werden die Dialoge von schick animierten Avataren begleitet.
Sobald ihr zum Kampf wechselt, wird aus der platten 2D Grafik ein waschechtes 3D Action Spiel. Auf quadratischen Schlachtfeldern geht es mit euren Robotern zur Sache. Die sehen auch aus wie echte Roboter, nämlich recht grob und kantig. Dafür gibts viel Abwechslung und Effekte. Während die eher zweckdienlich eingerichteten Arenen nur mit ein paar Kisten und Mauern begeistern, pfeffert ihr eurem Gegenüber zahlreiche Bomben, Laserschüsse und Feuersalven um die Ohren. Das sieht gut aus und macht Laune. Custom Robo wird bei den Kämpfen ziemlich schnell. Das Ganze sieht sehr dynamisch aus, bisweilen entsteht ein sympathisches Chaos aus Bomben, den zwei wieselflinken Robotern und über den Boden fahrenden Drohnen. Da die Framerate stabil bleibt, kehren wir die restlichen Makel einfach unter den Teppich. Denn auch wenn die Fights gut in Szene gesetzt sind, ist Custom Robo Arena insgesamt gesehen kein wirklich attraktives Spiel.
[u]Akustik_[/u]
Was direkt auffällt, ist die fehlende Power - die des Nintendo DS. Denn die schnellen und wilden, teilweise sehr rockigen Stücke, lassen ein wenig die Wucht vermissen. Durch die Lautsprecher verkommen einige Songs also zum Soundbrei, wohingegen die Melodien uns fast immer sehr gut gefallen haben. In den Kämpfen gibt es dann jede Menge Waffeneffekte, es entsteht eine spannende Kampfkulisse, die die visuelle Action perfekt unterstreicht.
[u]Ladezeiten_[/u]
Keine! Wie immer also? Nicht ganz, auch wenns nur wenige Augenblicke dauert, speichert das Spiel verhältnismäßig lang.
[u]Extras_[/u]
Keine
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
Das Spiel beginnt mit einem fulminanten Kampf, bei dem ihr wie versteinert vor dem DS hockt und versucht in dem ausweglosen Gefecht auch mal einen Treffer zu landen. Kurze Zeit später entlarvt man diesen Kampf aber just als Traum und das Spiel kann beginnen. Custom Robo Arena dreht sich, wie der Name schon verrät, um Roboterkämpfe. In quadratischen Arenen lasst ihr die kleinen Kampfmaschinen gegeneinander antreten und nur einer kann gewinnen. Das ist Herzstück des Spiels, und erfreulicherweise machen die rasanten Kämpfe wirklich Laune.
Doch unvorbereitet zieht niemand ins Gefecht. Wenn ihr einen Gegner herausfordert, solltet ihr also zunächst einige Einstellungen bearbeiten. Studiert die Waffensysteme des Feindes und stimmt eure Maschine darauf ab. Ist der Gegner schnell und Sprungstark, sollte man lieber Bomben dabei haben, die sich gut auf fliegende Feinde werfen lassen. Custom Robo bietet euch mit über 150 Waffensystemen jede Menge Möglichkeiten euren Roboter zu modifizieren und für den Kampf fit zu machen. Egal ob ihr euch für schnelle Streuschüsse, langsame Laser, einen Flammenwerfer oder einen kräftigen Direktschuss entscheidet. Auch Bomben und Drohnen können nach euren Wünschen hin eingekauft werden, mit den richtigen Beinen schraubt ihr außerdem an Sprungkraft und Geschwindigkeit. Das Sammeln der verschiedenen Teile macht Laune, man ertappt sich oft wie man das schwer verdiente Geld in den Shops ausgibt und freut sich jedes mal wenn man nach einem Sieg neue Upgrades erhält. Doch zurück zum Kampf, der nun endlich beginnen kann. Vor euch tut sich nun eine stets quadratische Arena auf, die mit Mauern, Brücken, beweglichen Wänden oder Kisten verschiedene Hindernisse und Verstecke bietet. Prägt euch schon zu Beginn mögliche Fluchtmöglichkeiten ein, denn in wenigen Sekunden startet der Kampf. Per Robo Kanone werdet ihr ins Spiel gebracht und solltet fortan mit allem auf den Gegner feuern, was ihr zu bieten habt. Alle Waffen haben unendlich Munition und zielen automatisch auf den feindlichen Robo, mit ein wenig Geschick und Übung landet ihr also rasch die ersten Treffer. Nicht vergessen darf man dabei ein anständiges Versteck, sollte also oft auch mal feuern und direkt danach in Deckung eilen. Die schnellen Kämpfe machen viel Spaß, ihr spielt mit den verschiedenen Einstellungen eures Robos und hüllt den Gegner in einen Mantel aus Explosionen und Sperrfeuer!
Leider ist Custom Robo Arena ein ziemlich faires Spiel. In diesem Fall ist sogar zu fair, denn wirklich gefordert wird man von fast keinem Gegner. Ist die Steuerung einmal verinnerlicht, lasst ihr dem Feind kaum eine Chance sich zu erholen, da es außerdem ein paar wirklich mächtige Waffensysteme gibt, könnt ihr auch starke Gegner gut in Schach halten. Wer mal verliert, darf es außerdem so oft probieren, bis man es schafft. Das nimmt dem Spiel teilweise die Lust am basteln, außerdem zieht sich der Storymodus so unangenehm in die Länge. Soll heißen: Auf Dauer verlieren die Kämpfe an Reiz!
Die andere Hälfte des Spiels ist die Story an sich, in der ihr mit Jan und Julia durch Städte und Ortschaften zieht, euch mit Lehrern und Turniergegnern unterhaltet oder mit eurem Robo trainieren könnt. Das macht zwar alles Spaß, nach wenigen Stunden stellt man aber fest, dass man fast nur noch von Kampf zu Kampf geschickt wird, ohne dass irgendetwas spannendes passiert. Schade, eine etwas komplexere Handlung hätte dem Spiel gut zu Gesicht gestanden. Es gibt also keine Sidequests oder spannenden Missionen, dafür könnt ihr mit eurem Robo noch ein paar Dinge machen. Kauft wie erwähnt neue Teile, lasst ihn in Dioramen posieren oder poliert ihm mit dem Stylus ordentlich die Fresse. Das erweckt seine volle Kampfkraft und ist so ziemlich das einzige Feature, wozu man den Touchscreen wirklich braucht. Der Rest des Spiels kommt bestens ohne die Fähigkeiten des DS aus, die Steuerung funktioniert auch mit den Buttons ziemlich gut.
Wie soll man Custom Robo Arena jetzt also einschätzen? Ihr bekommt einen umfangreichen Storymodus, der auf Dauer aber zu wenig Abwechslung bietet und ihr erlebt jede Menge rasante Kämpfe, die euch aber schnell nicht mehr wirklich fordern. Richtig geraten, es ist also weder ein besonders gutes Spiel, noch hat es eine schlechte Wertung verdient. Die Atmosphäre stimmt die ganze Zeit über und die wirklich flotten Kämpfe machen Laune, so dass wir zumindest gerne eine 08 vergeben. Custom Robo Arena macht viel richtig, scheitert aber irgendwie auch ein wenig an sich selbst.
[u]Mehrspieler_[/u]
Ihr habt einen hochgezüchteten Roboter gebaut? Mit allem Drum und Dran? Den besten Kanonen, den schwersten Bomben und den kleversten Drohnen? Dann tretet mit ihm gegen den Rest der Welt an! Custom Robo Arena unterstützt sowohl das lokale Spiel gegen Freunde (sogar mit nur einem Modul kann man reinschnuppern!), als auch spannende Online Gefechte. Entscheidet euch dabei entweder für den Zufall oder holt euch mit den Freundescodes ein paar "Gegner" ins Boot.
Im Online Kampf geht es stets über 3 Runden, wer 2x gewinnt geht als Sieger vom Feld. 60 Sekunden hat man Zeit seinen Robo zu modifizieren, da man auch Vorlagen speichern kann, könnt ihr euch in Windeseile perfekt auf den Gegner einstellen. Und dann geht es auch schon los. Man kämpft natürlich wie gehabt, wobei es Online doch deutlich heftiger zur Sache geht. Schonverfahren und leichter Schwierigkeitsgrad? Fehlanzeige, hier braucht ihr Können, eine Strategie und natürlich ordentliche Waffensysteme. Leider merkt man hier im Dauertest, dass es teilweise etwas unausbalanciert zur Sache geht. Es gibt eine Hand voll Waffen, gegen die kaum ein Kraut gewachsen ist. Ab und an hat man außerdem das Gefühl, dass es nicht ganz so rasant ist wie im Singleplayer Modus. Erfreulicherweise bleibt es aber nahezu komplett Lagfrei.
Mit Leuten aus eurer Freundesliste könnt ihr euch sogar unterhalten, wer nicht unbedingt Kämpfen mag, kann auch Dioramas tauschen. Wem es im Solo Modus also zu wenig Herausforderung gibt, bekommt im einfachen, aber sinnvollen und spaßigen Mehrspieler neue Gegner!
[u]Unterwegs_[/u]
Zum mitnehmen eignet sich das Spiel eigentlich ausgezeichnet. Die Kämpfe sind nicht allzu schwer und wer ein bisschen das Auge für die entstehende Hektik entwickelt hat, sollte auch auf Reisen keine Probleme haben. Bedenken sollte man nur, dass ein Kampf auch zu Ende geführt werden muss, vorher kann man den Spielstand nicht sichern!
