Brothers in Arms DS Review
Der Nintendo DS hat bereits oft gezeigt, dass sogar völlig untypische Spiele auf dem Nintendo Handheld sehr gut funktionieren können. Ein gutes Beispiel für diese These ist Metroid Prime Hunters. Es zeigte, wie Ego-Shooter auf einem Handheld aussehen und sich steuern lassen könne. Nachdem auch der Online-Modus recht gut funktionierte, haben wir eigentlich mit vielen weiteren Ego-Shootern für den DS gerechnet. Leider aber haben die Entwickler wohl kein Potential in diesem Genre gesehen.
Da kam die Ankündigung von Ubisoft den Titel Brothers in Arms für den Nintendo DS umzusetzen wie gerufen. Die Frage ist jetzt natürlich, wie gut das Spiel nun für den DS ist und in wieweit es an den Primus Metroid Prime Hunters ranknüpft. Ist es ebenfalls ein guter 3D-Shooter mit gelungener Optik? Wie lässt sich das Spiel steuern und gibt es einen Online-Modus? Alle diese Fragen wollen wir in unserem Test zu Brothers in Arms DS klären.
"Es ist fatal in einen Krieg zu ziehen, ohne ihn gewinnen zu wollen."
Brothers in Arms DS erzählt keine wirkliche Geschichte. Man bekommt einfach ein Szenario vorgelegt, dass dank zahlreicher "zweite Weltkrieg Ego-Shooter" hinlänglich bekannt sein dürfte. Man selbst schlüpft in die Rolle eines Soldaten und darf diverse Missionen erleben, die wiederum in drei Kampagnen unterteilt sind. In jeder Mission gibt es zwar unterschiedliche Aufträge, aber der Weg zum Ziel sieht immer recht ähnlich aus. Einzig der Schwierigkeitsgrad steigt mit jedem neuen Level und die Szenarien wechseln. Man beginnt in der Normandie, gelangt dann an die Nordküste Afrikas und schließlich in den Ardennen.
Eure Waffe gegen die bösen Nazis ist der Stylus. Man bewegt seine Spielfigur aus der 3rd-Person Sicht mittels des Steuerkreuzes. Die Blickrichtung kann man auf dem Touchscreen bestimmen. Und dies funktioniert ziemlich gut und nach wenigen Spielminuten hat man das Prinzip schnell verinnerlicht. Auf dem Touchscreen gibt es aber noch einige weitere Dinge, die zu beachten sind. Man kann hier zwischen seinen Waffen wählen. Am oberen Rand wird die momentane Waffe eingeblendet. Tippt man diese an, so erscheinen darunter die weiteren Waffen aus dem Arsenal. Ein weiterer Touch und schon ist die Waffe gewechselt. Nachladen funktioniert ähnlich schnell. Man muss lediglich auf das Nachladesymbol auf dem Touchscreen klicken und das Symbol in die Mitte ziehen. Des Weiteren gibt es ein Zoom-Funktion (besonders bei Sniper-Gewehren empfehlenswert) und die Granaten. Um eine Granate zu werfen klickt man auf das entsprechende Symbol. Nun muss man seinen Stylus so weit auf einer Skala bewegen, wie weit man beabsichtigt die Granate zu werfen. Zwar wirkt die Steuerung zu beginnt etwas überladen, doch wie bereits erwähnt gelingt nach einigen Missionen alles eigentlich recht gut. Allerdings kommt es in hektischen Situationen schnell zu Fehleingaben. Auch das Drehen der Figur funktioniert nicht blitzschnell, wie man es eigentlich in einem solchen Spiel erwarten dürfte. Aber immerhin sind die Gegner so gnädig und nutzen diesen Umstand nicht aus.
Brothers in Arms DS bietet beste 3D-Grafik auf dem Handheld.
"Kriege bestätigen nicht wer recht hat, sondern wer übrig bleibt."
Im Spiel selber sind die Missionen recht simpel aufgebaut. Das heißt, es gibt eigentlich keine Chance sich zu verlaufen oder nicht zu wissen, was als nächstes anliegt. Ein Truppenführer gibt euch Befehle und diesen sollte man einfach folgen. Man marschiert seine Routen ab und wird durch ein Symbol darauf hingewiesen wo es als nächstes lang geht. Man klappert also immer solche grünen Punkte ab und knallt nebenbei noch einige Feinde ab. Es gibt klassische Maschinengewehre, Raketenwerfer, Sniperwaffen oder auch stationäre Geschütze. Mit einem einfachen Klick auf die Aktionstaste (diese wird auf dem Touchscreen eingeblendet) kann man sich schnell hinter einem solchen Geschütz platzieren. Ähnliches gilt auch für die Fahrzeuge, die man in Brothers in Arms DS hin und wieder mal steuern darf. Die Steuerung der Panzer oder Jeeps erfolgt ähnlich wie beim gesamten Spiel.
Taktische Komponenten wie bei den anderen Versionen gibt es auf dem Nintendo DS nicht. Man hat also nicht die Möglichkeit selber Befehle zu geben, sondern man muss nur welchen folgen. Hier wird man also zu einer reinen Tötungsmaschine ausgebildet.
Die Steuerung mit dem Touchscreen funktioniert wunderbar.
"Solange es Menschen gibt, wird es Kriege geben."
Die Missionsinhalte sind schnell aufgezählt, da sie nicht besonders originell sind. Man erobert Stützpunkte des Feindes, löscht feindliche Nester aus oder nimmt einfach strategisch wichtige Punkte ein. Die nötige Abwechslung dabei sollen die Fahrzeuge, die man ja steuern darf, mit ins Spiel bringen. Trotz des einfachen Aufbaus schafft es Brothers in Arms DS den Spieler bei der Stange zu halten, denn die Action auf den Bildschirm nimmt kaum ein Ende. Kaum ist man aus seinem Panzer gestiegen, so nähert sich schon die nächste Horde an Gegnern. Ein Kampf jagt den anderen und es wird geballert, was das Zeug hält. Die Angriffe und Kämpfe fallen auch oft sehr unterschiedlich aus. Zum Beispiel muss man die feindlichen Soldaten vom Kirchturm mit der Sniper abschießen, während man einen Panzer mit einem Raketenwerfer beseitigt. Eine Alternative wäre es auch direkt zum Panzer zu laufen und eine Handgranate zu platzieren. Wie gesagt sind die Missionen in den Aufträgen nicht wirklich spannend, aber die Ausführung ist dafür abwechslungs- und actionreich.
Brothers in Arms DS ist in drei Kampagnen unterteilt, die insgesamt 16 Missionen bieten. Nach erfolgreicher Soldatenkarriere kann man noch weitere Schwierigkeitsstufen freischalten. Direkte Zusammenhänge zwischen den Kampagnen gibt es nicht. Leider wirken aber alle stets sehr linear und die KI der Gegner und der Begleiter sind eher auf unterem Niveau.
"Krieg ist nur dem reizvoll, der keinen erlebt hat."
Was dem Spiel noch verdammt gut getan hätte, wäre ein Online-Multiplayer. Dass es funktioniert hat Metroid Prime Hunters auf dem Nintendo DS bereits bewiesen. Die Entwickler von gearbox haben einen solchen Modus aber leider nicht integriert. Alternativ hat man aber die Möglichkeit in einem lokalen Netzwerk gegen Freunde zu spielen. Man darf mit bis zu drei Spielern antreten, allerdings benötigt hierbei wieder jeder ein eigenes Modul, wodurch sich dieser Modus sehr einschränkt. Spaß macht eine solche Schlacht aber natürlich schon.
Technisch kann das Spiel auf weite Strecken wirklich überzeugen. Für Nintendo DS-Verhältnisse bietet Brothers in Arms eine Top-Grafik. Wie man es von den Spielen für Nintendos Handheld gewohnt ist, kränkelt das Spiel aber auch an den groben Pixel, aber dafür ist die Welt sehr detailreich und läuft im Großen und Ganzen sehr flüssig ab. Man hat es geschafft, trotz der beschränkten Hardware, eine wirklich gute Atmosphäre aufzubauen. Im Mittelpunkt des Spiels steht ganz eindeutig die Action. Taktische Komponenten gibt es im Kampf kaum zu berücksichtigen. Dazu trägt auch der Sound bei, der im Prinzip mit der guten Grafik mithalten kann. Es gibt für Nintendo DS ungewöhnlich, sogar Sprachausgabe zu hören. Wobei die deutschen Truppen sogar deutsch sprechen. Spielerisch funktioniert alles (für einen 3D-Shooter auf einem Handheld) erstaunlich gut. Brothers in Arms DS ist eine echte Überraschung.
Positiv:
+ schöne DS-Grafik
+ gelungener 3D-Shooter
+ wunderbare Steuerung
+ actionreich
+ Sprachausgabe
Negativ:
- kein Online-Multiplayer
- lineare Missionsabläufe
- kurze Kampagnen