[u]Filzbälle[/u]
Smash Court macht eigentlich alles ziemlich richtig und Namco hat seine Hausaufgaben gemacht: Schicke Grafik, netter Sound, original Spieler, einige Extras, ein Editor und viele Spielmodi, nebst einem 2 Spieler Multiplayer. Und doch wird euch das Spiel nicht vom Hocker hauen, denn im wichtigsten Punkt dem Gameplay fehlt es Smash Court an Faszination und Genialität. Nichts desto weniger ist das von Sony gepublishte Spiel ein absolut solides Sportgame zum mitnehmen, leider aber nicht viel mehr.
[u]Optik_[/u]
Über die Grafik kann man nicht viel Negatives sagen. Was sofort auffällt, ist das schicke Menü und das, für ein Tennis Spiel, sehr attraktive Intro. Auch die Matches selbst können sich sehen lassen: Die Spieler wirken sehr detailliert und fein, animiert sind sie zudem flüssig und elegant. Zwar enden einige Bewegungsabläufe recht abrupt, trotzdem erfreut man sich an Aufschlägen, Top Spins und Hechtsprüngen. Die Stadien erzeugen eine gute Atmosphäre, Balljunge, Schiedsrichter und abgenutzter Rasen, hier ist alles so wie beim richtigen Tennis. Als einzig wirklicher negativer Punkt bleiben also die gesichtslosen Pappkameraden, die Namco wohl als Zuschauer bezeichnen würde. Smash Court ruckelt nicht und bleibt auch ansonsten von Kinderkrankheiten verschont, deshalb gibts satte 4 Punkte von uns!
[u]Akustik_[/u]
Stille
kein Zuschauer rührt sich und nur das Stöhnen zweier Sportler hallt durch das Stadion. Das ist auch bei Smash Court 3 nicht anders, während der Ballwechsel gibt es nur angestrengtes Keuchen und natürlich das markante Geräusch des Filzballs, der auf ein gespanntes Gummi trifft. Das klingt auch beides ziemlich gut, die Ballwechsel tönen realistisch und angenehm. Wenn dann ein Punkt gemacht wird, jubeln die Fans und bringen Stimmung auf die PSP, auch die Stadionsprecher haben uns gut gefallen.
Die Musik in den Menüs ist ebenfalls nett, kann aber nach einigen Spielstunden sehr nervig werden. Es handelt sich weitestgehend um seichtes Rock-Geplänkel ohne jeglichen Tiefgang für ein Sportspiel aber typisch und nicht wirklich schlecht. Kleines Highlight sind die Original Sounds aus Galaga und PacMan, die man in den Minispielen zu hören bekommt!
[u]Ladezeiten_[/u]
Super schnell seid ihr zwar nicht im Spiel, wir haben aber auch schon Schlimmeres erlebt. Da man aber just vor einem schwarzen Screen sitzt, ist es leider ein wenig suboptimal geworden.
[u]Extras_[/u]
Drei kleine Tennis-Minispiele hat Namco uns spendiert, darunter die beiden launigen PacMan- und Galaga Tennis Adaptionen. Hier dienten die Klassiker als Grundlage für eine witzige Spielidee, allzu oft wird man sich in jenen Modi aber trotzdem nicht messen.
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
Galaga und PacMan Tennis? Macht sowas Sinn? Ja, um genau zu sein sind die Ideen hinter diesen beiden Minispielen ziemlich witzig und für kurze Zeit auch sehr spaßig. Lasst euren Filzball die gelben Pillen fressen oder versucht euren Gegner vom Mutterschiff gefangen nehmen zu lassen. Wir beginnen unseren Test mit dieser Einleitung, weil Smash Court 3 ansonsten kaum Besonderheiten aufweist. Tennis ist nun mal Tennis
Doch so voreilig wollen wir gar nicht urteilen, dass schicke Hauptmenü ist ja vollgestopft mit Möglichkeiten. Neben den bereits erwähnten Minispielen, könnt ihr euch in einem komplexen Training unterrichten lassen, ein schnelles Spiel austragen, euch einigen Statistiken widmen oder im Arcade Modus ein paar Turniere spielen. Herzstück des Spiels ist aber das Profiturnier. Warum der Karrieremodus hier so heißt ist uns nicht klar, schlechter wird er dadurch natürlich nicht. Im Gegenteil, ihr beginnt mit einem Editor, bei dem ihr nicht nur Name und Herkunft anpassen könnt, sondern eurem Spieler auch einen ganz eigenen Look verpassen dürft. Größe, Gewicht, Aufschlag Animation und natürlich das komplette Gesicht wollen bearbeitet werden, bis euch die Person wirklich sympathisch ist.
Kurz danach müsst ihr euch einen Rivalen aussuchen. In jedem Karrierejahr ist das ein anderer Gegenspieler, eine wirkliche Bedeutung hat das aber nicht. Jetzt endlich geht es los mit dem Trainingsturnier, das ihr noch relativ einfach zu euren Gunsten entscheiden könnt. Wichtig für den Spielspaß sind die Erfahrungspunkte. Ein Sieg lässt euer Fähigkeiten Level ansteigen und ihr könnt verschiedene Stärken weiter verbessern. Verteilt also Punkte auf Kraft und Wendigkeit oder kauft euch sogar Spezialschläge dazu. Dieses Feature fesselt euch mehr an den Karriere Modus, fortan begleitet ihr den Sportler durch verschiedene Turniere, erhaltet Fanpost, Einladungen zu Events oder könnt im Shop neue Klamotten erstehen. Das Karriere Hauptmenü bleibt übersichtlich und schick, ein Zeitplan gibt euch außerdem verschiedene Optionen. Um beispielsweise Sponsoren anzuheuern, müsst ihr eine Prüfung bestehen, also das Spiel unter bestimmten Bedingungen gewinnen. Habt ihr das Drumherum geregelt und fühlt euch fit genug, könnt ihr euch nun endlich dem eigentlichen Sport widmen.
Spielerisch ist Smash Court leider nicht so abgerundet und überzeugend. Ihr könnt zwar alle Standard Schläge ausführen, hechtet den Bällen hinterher und prügelt eurem Gegenüber gerne mal das Filz um die Ohren, alles in allem fühlt es sich aber nicht vollends überzeugend an. Das liegt zum großen Teil an den Kontrollen: Die Figuren agieren teilweise etwas schwammig und indirekt, bewegen sich nicht so straff wie gewünscht und außerdem gibt es keine visuelle Unterstützung. Man muss das Timing einfach mit der Zeit beherrschen, auch Aufschläge werden bei der Konkurrenz gern etwas besser dargestellt. Das alles hat zur Folge, dass man eine gewisse Zeit braucht, um sich gegen die KI behaupten zu können. Bis man es überhaupt schafft, einen scharfen Aufschlag zu bringen der nicht ins Aus geht oder einen Top Spin platziert in eine Ecke zu bringen, vergeht viel Zeit und die Lernkurve ist trotz Training deshalb nicht sonderlich gut gelungen.
Wenn man es dann mal draufhat, macht Smash Court natürlich Spaß. Lobs, Schmetter- und Stoppbälle, viele Turniere und eine motivierende Karriere, alles gut umgesetzt, aber weit davon weg, etwas zu bieten was andere Tennisspiele nicht haben. Allerdings hat Smash Court 3 einen gewaltigen Vorteil: Man kann es überall mit hin nehmen. Konkurrenz gibt es dennoch, Sega hat zum Beispiel zwei Spiele im Rennen die nicht übel sind. Unser Fazit ist also mittelmäßig: Präsentiert wird das Spiel sehr gut, Smash Court bietet euch auch alles was ein Tennisspiel bieten muss! Trotzdem springt der letzte Funke nicht über. Wer Lust auf Sport für unterwegs hat, darf zuschlagen, der Rest spielt Probe!
[u]Mehrspieler_[/u]
Leider können sich maximal 2 Spieler mit dem Filzball duellieren, was aber glücklicherweise auch mit nur einer UMD via Game Sharing funktioniert. Einem sportlichen Duell steht also nichts mehr im Wege, auch Online könnt ihr gegeneinander antreten. Das erweitert natürlich den Umfang und macht für ein paar Matches in jedem Fall Spaß!
[u]Unterwegs_[/u]
Wie wir bereits beschrieben haben, ist die Lernkurve recht langwierig und bis man das Timing und die Steuerung komplett verinnerlicht hat, dürften ein paar Stunden vergehen. Ist das passiert kann man Smash Court natürlich überall mit hinnehmen und Spaß haben!