Enchanted Arms - Review

Enchanted Arms

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Review
PS3
20
Enchanted Arms PS3 Review
 
Vor rund einem halben Jahr haben wir ein Rollenspiel für die Xbox 360 getestet. Genauso ungewöhnlich wie der ursprüngliche Name ([eM] -eNCHANT arM-) war die Tatsache, dass es sich doch tatsächlich mal um ein RPG handelte, welche ja bekanntermaßen auf der Box nur sehr spärlich verteilt sind. Aufgrund dieser Begebenheit konnte das Spiel durchaus gefallen. Doch irgendwie konnte sich Enchanted Arms trotz seiner zahlreichen guten Ansätze nicht so richtig behaupten. In jeglicher Hinsicht war das Spiel mittelmäßig und konnte diesen Aspekt während des gesamten Abenteuers nicht ablegen.
Nun, passend zum Release der PlayStation 3, hat Ubisoft das Spiel wieder nach Europa gebracht und beglückt die PS3-Fans mit der Special-Edition. Was im ersten Augenblick nach einigen großen Verbesserungen klingen mag, entpuppt sich dann doch eher als heiße Luft. Doch dies ist kein Grund sich nicht in die Welt von Enchanted Arms zu begeben…bis jetzt herrscht auf der PlayStation 3 nämlich auch RPG-Armut.
 
Die Geschichte um Atsuma und seine Freunde
 
Enchanted Arms spielt in einer bizarren Zukunft. Die Geschichte beginnt in Yokohama. Vor tausenden Jahren hat diese Stadt einen gewaltigen Krieg zwischen Menschen und dunklen Mächten überstanden. Jetzt aber, scheint alles friedlich zu sein. Es gibt sogar eine Universität an der Atsuma, Makoto und Toya studieren. Diese drei Freunde bilden den Kern für den Anfang des Spiels. Während Toya eine Art Musterschüler darstellt, ist die Spielfigur Atsuma eher das genaue Gegenteil. Während der Vorlesungen kommt es nicht selten vor, dass Atsuma damit beschäftigt ist seine Augen zu schonen, als am Unterricht teilzunehmen. Atsuma ist ein ehrlicher und guter Kerl, aber er hat eben andere Prioritäten, wie zum Beispiel sein Hund, im Leben. Der dritte im Bunde ist Makoto. Dieser feine Kerl lässt sich wohl am besten als Freund von Toya bezeichnen, den er abgöttisch anhimmelt.
Und wie es sich eben für ein solches Abenteuer mit dem epischen Anspruch gehört, bleibt es nicht lange bei der friedlichen Stimmung. Während Yokohama eigentlich das große Fest zu Ehren der Stadt feiern wollte, wütet eine schreckliche Katastrophe über die Stadt. Das Dreiergespann, hat sogar extra den Unterricht geschwänzt um nichts zu verpassen und nun befinden sie sich mitten in einem Albtraum. In der Stadt bricht die Panik aus und die drei Freunde entschließen sich dazu dem Ganzen auf den Grund zu gehen.
 
Das Spiel führt euch langsam in die Geschichte und die Steuerung ein. Der Anfang ist sehr überschaulich. Zu Beginn des Spiels schreitet man nur durch Dialoge voran. Man erfährt mehr über Atsuma, Toya und Makoto. Wie bereits erwähnt ist in der Stadt zurzeit ein Fest und auf diesem findet gerade ein Turnier für die besten Golem-Trainer statt. Golem sind Wesen (ähnlich Pokemon) die für den Kampf trainiert werden können. Die erste Aufgabe besteht darin ein solches Golem in seine Party aufzunehmen. Erst dann ist man berechtigt an dem Turnier teilzunehmen. Zu Beginn des Turniers wird man dann endlich mit dem Kampfsystem des Spiels konfrontiert, ehe der plötzliche Tumult dem Spiel eine völlig neue Wendung gibt. Die Erde bebt und aus dem Nichts erscheint alles wie vor tausenden Jahren als der berüchtigte Golem-Krieg ausgebrochen ist. Bei dem Versuch dem Ganzen auf den Grund zu gehen, wird Atsuma plötzlich zum Anführer der Truppe und später sogar ein Verdächtiger. Der Grund dafür ist sein rechter Arm, der anscheinend von Kräften aus jener Zeit durchzogen wird.
 
Ein starker Arm
 
Bis man aber nun hinter die Geheimnisse und die Wahrheiten gelangt ist es ein weiter Weg. Ein Weg, der natürlich voll gespickt ist mit Kämpfen. Enchanted Arms bietet ein durchdachtes Kampfsystem, welches sich aber im Groben kaum von den gängigen Rollenspielen unterscheidet. Man trifft auf unterschiedlichste Figuren und Gegner. Einige sind euch gut gestimmt, andere wollen euch gleich ans Leder. Man trifft auch immer wieder auf Golems, die nach einem Sieg in euer Inventar an Kreaturen aufgenommen werden können. Ingesamt gibt es über 100 dieser Figuren, von denen man aber leider nur ein einziges zur Zeit im Kampf einsetzten darf. Die eigentliche Party besteht maximal aus vier Figuren, von denen eben ein Platz für euer Golem zur Verfügung steht.
 
Während man sich durch die Pfade von Enchanted Arms bewegt, gelangt man immer wieder in die klassischen Zufallskämpfe. Das Kampfgeschehen selber findet auf einer Art Spielbrett statt. Es gibt zwei Bereiche. Eines für die Gegner und eines für die eigene Truppe. Auf diesem Brett kann man sich Feld für Feld bewegen. Wer seine Figuren richtig aufstellt, kann sogar starke Kombinationsangriffe starten. Das selbe probieren die Gegner natürlich auch. Jede Figur kann zu Beginn einer Runde bewegt werden (allerdings nur in einem bestimmten Radius). Man muss also schauen, wie die Gegebenheiten sind und wie sich die Gegner positioniert haben, um möglichst effektiv kämpfen zu können. Genauso verhält es sich mit den Angriffen. Einige schaden allen Gegner, die sich drei Felder vor einem befinden, andere bilden ein Kreuz und können so gleichzeitig mehreren Gegner Schaden zufügen. Auf einem Feld kann sich nur eine Figur befinden. Sobald alle Figuren auf dem Brett gestellt wurden und die richtigen Angriffe gewählt wurden, beginnt der Schachtzug (Angriff). Dieser wird in einem kleinen (Echtzeit-) Video präsentiert. Beim ersten Anblick ist dies sicher interessant, aber für den späteren Spielverlauf gibt es glücklicherweise eine Art Vorspulfunktion.
Wie in einem solchen Spiel üblich verfügt jede Figur über andere Angriffsmethoden. Neben den Angriffen gibt es aber noch die Möglichkeit Items einzusetzen oder magische Angriffe zu nutzen. Um diese Palette an Fähigkeiten zu erweitern, muss man neue Angriffe erstmal erlernen und in den Menüs entsprechend ausrüsten. Man findet immer wieder neue Waffen, Angriffe und Fähigkeiten im Verlaufe des Spiels. In der Regel sind die Fundorte Shops, in denen man zur Kasse gebeten wird. Die Shops haben in Enchanted Arms aber keinen Tressen an dem man bedient wird. Kristalle die im ganzen Land verteilt sind, bilden in dieser Welt die etwas andere Art eines Supermarktes. Die interessantesten Fähigkeiten kosten natürlich auch am meisten Geld, welches man in Truhen (die ebenfalls im gesamten Land verteilt sind) oder nach erfolgreichen Kämpfen findet.
Weitere Gameplay-Tiefe bekommt das Spiel durch das Kernmaterial. Mit diesen Elementen kann man seine Waffen erweitern und verbessern. Auch bei den Golems kommen diese zum Einsatz. Es gibt die Helfer in verschiedenster Ausrichtung, die daher auch entsprechend unterschiedliche Stärken haben. Mit den verschiedensten Kernmaterialien, lassen sich die unterschiedlichsten Dinge zusammenbauen. Übrigens, bekommt jede Figur nach einem erfolgreichen Kampf Erfahrungspunkte, sogar die Figuren, die am Kampf gar nicht teilgenommen haben.
 
Der Weg zum Ziel
 
Zwischen euch und dem Ziel des Spiels liegen einige Gefahren. Zu diesen darf man auch die zahlreichen Dialoge zählen, die zwar die Story vorantreiben, aber auch eure Nerven strapazieren. Einige haben den Anschein nicht so recht die Geschichte zu erzählen, sondern vielmehr die Spielzeit in die Länge zu ziehen. Wer aber alles ganz genau zur Story wissen will, der bekommt in diesem Spiel auch die Antwort.
Viel Zeit verbringt man auch hinter den Menüs, die es euch erlauben jederzeit abzuspeichern. Diese Funktion ist überaus praktisch, denn man kann an jeder Stelle speichern und fängt genau an dieser sein Abenteuer wieder an. Außerdem gibt es verdammt viel hier einzustellen. Wie bereits erwähnt kann man neue Fähigkeiten erlernen. Diese Unterteilen sich zum Beispiel in Skills und Suporrt-Skills. Gut diese Unterteilung ist noch hinnehmbar, aber leider wurde dies mit fast jedem Akt, den man vollführt, so gehandhabt. Lernt man einen neuen Move, so muss man diesen auch innerhalb der Menüs erstmal aktivieren. Es gibt leider einfach zu viele Schritte, die man im besten Fall hätte sogar komplett weglassen können. Man muss sich schon eine ganze Weile mit den Funktionen des Spiels beschäftigen, ehe man wirklich den Durchblick hat.
 
Die geschlossene Welt von Enchanted Arms
 
Die Welt von Enchanted Arms lockt euch zur Erkundungstour ein. Zumindest hat man im ersten Augenblick dieses Gefühl. Nach einiger Spielzeit aber merkt man, dass das Spiel sehr linear aufgebaut ist und man einem unsichtbaren Faden folgt. Es gibt eigentlich nicht die Möglichkeit sich in diesem Spiel zu verlaufen. Sollte man sich mal abseits der Pfade bewegen wird man sogar darauf hingewiesen, dass man sich doch lieber wieder zurückbewegen soll. Es gibt im Menü sogar ständig den Hinweis, was nun als nächstes anliegt.
Trotzdem bietet Enchanted Arms eine sehr eigene und durchaus faszinierende Welt. Ob nun das moderne Yokohama oder das stilechte London. Alle Locations sind überaus sauber dargestellt und weisen keinerlei gröberen Grafikfehler auf. Leider wirkt dadurch die Welt auch etwas ausgestorben und steril. Aber die großen Bauten sind trotzdem ein Blick wert und können mit dem rechten Analogstick genauer begutachtet werden. Diese kleinen Highlights werden dann aber schnell durch die monotonen Tunnelabschnitte im Spiel wieder wettgemacht, denn diese haben nicht nur einen gradlinigen Verlauf, auch die Farbgebung ist überaus langweilig. Entchanted Arms ist ein Wechselbad der Gefühle. In den Kämpfen gibt es sehr gelungene Lichteffekte zu sehen. Wenn Atsuma erstmal den brennenden Phoenix auf die Gegnerschar wirft, so ist man wieder glücklich mit dem Spiel. Leider wiederholen sich die Szenen im Spiel nur zu oft, so dass nach gewisser Spielzeit alles vielmehr nervt. Wie gesagt, Entchanted Arms hat seine Reize, aber diese verpuffen durch die ständige Wiederholung. Ein weiteres Indiz dafür, dass das Spiel ein typisches Durchschnittspiel ohne große Akzente ist.
 
Ein ganz wichtiger Bestandteil einer jeden Geschichte sind die Figuren, die diese erzählen und genau da ist Entchanted Arms auch nicht wirklich überzeugend. Jede Figur hat sich einen gewissen Anspruch bzw. gute Ansätze, wirklich überzeugend oder gar tiefgründig ist keiner. Von anderen Rollenspielen kennen wissen wir, wie es richtig geht. Atsuma, die Hauptfigur, ist ein gutes Beispiel. Der Stil, die Klamotten, die Frisur. Irgendwie hat man das Gefühl alles ist schon einmal dagewesen. Rein technisch kann man den Figuren keine Vorwürfe machen, aber eine kleine Bindung baut man trotz aller gemeinsam bewältigter Gefahren nicht auf. Wenn man dann noch in dieser Welt auf ein nerviges Mädchen mit Cowboyhut trifft, so ist jegliche Atmosphäre schnell in Luft aufgelöst.
Übrigens ist das gesamte Spiel auf Englisch gehalten. Sowohl die gesprochenen Dialoge (wahlweise auch auf Japanisch), als auch der eingeblendete Text wurde nicht übersetzt. Bei der großen Masse an Text und Dialogen ist dies für Spieler, die der Sprache nicht so mächtig sind, überaus ärgerlich. Trotz der annehmbaren Qualität der Synchro und Texte, erwischt man sich oft dabei, dass man die langen Texte einfach nur wegklickt, denn stellenweise hat man es einfach zu "gut" gemeint. Die sonstige Akustik des Spiels ist völlig okay. Zwar wiederholt sich die Kampfmusik immer wieder, dafür ist sie sehr passend und stimmt immer wieder auf das Kampfgeschehen ein. Während man auf Erkundungstour ist, gibt es eine dezente Musik zu hören. Insgesamt bietet die Soundkulisse von Entchanted Arms sicher keine Revolutionen, aber immerhin ist sie gelungen und passt.
Und was macht nun diese Version zur Special Edition? Die Unterschiede zwischen PS3- und XBox 360- Fassung sind wirklich minimal und rechtfertigen auf gar keinen Fall einen Neukauf. Es gibt lediglich ein paar neue Videos, exklusive Golems und einen minimalen SIXAXIS-Einsatz. Bei Spezial-Attacken hat man die Möglichkeit durch das Rütteln des Controllers, diesen aufzuladen. Darüber hinaus gibt es bei den Reisen durch die Steppen und Dungeons bestimmte Punkte, an denen man sich entlanghangeln kann. Dazu muss man nur kurz den Controller bewegen, anstatt einen Knopf zu drücken. Grafisch und technisch hat sich ansonsten nicht viel getan.
 
Positiv:
 
+ saubere Grafik
+ gute Synchronsprecher
+ Spieldauer von über 30 Stunden
+ an jedem Punkt kann gespeichert werden
 
 
Negativ:
 
- linearer Spielaufbau
- komplett in Englisch
- lange Dialoge
- viele Menüs und Unterpunkte (unübersichtlich)
 
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Becks
Enchanted Arms ist echt ein gutes Spiel und macht durchaus Spaß. Leider gibt es aber keinen Aspekt in dem das Spiel wirklich vollkommen überzeugen kann. Alle Anleihen und Versuche sind maximal nett. Dies gilt für die Story, das Kampfsystem, die Grafik und die Figuren. Das Spiel kommt nicht aus eigener Kraft aus dem Sumpf der Mittelmäßigkeit heraus. Wenn jemand ein wenig guten Willen zeigt und dem Spiel die reichende Hand gibt, der kann kurzweilig an Enchanted Arms Vergnügen finden. Doch bei der unüberschaubaren Masse an hochkarätiger Software, die es zur Zeit für Konsolen gibt, dürfte dies nur in den wenigsten Fällen auch tatsächlich geschehen.

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