Fight Night Round 3 - Review

Fight Night Round 3

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Review
PS3
62
Fight Night Round 3 Review
 
Der Boxsport ist in aller Munde und dass nicht erst seitdem der Gentleman wieder in den Ring gestiegen ist. Bereits vor rund 12 Monaten widmeten wir uns einer Boxsportumsetzung, die sowohl spielerisch, als auch in der Darstellung für einige offene Münder sorgte. Fight Night Round 3 wurde von uns in der PlayStation 2 und in der Xbox 360-Version ausgiebig gespielt und beurteilt. Jetzt, zum Start der PlayStation 3, heißt es auch für uns wieder die Boxhandschuhe über zu schnallen und nach einer kleinen Aufwärmrunde in den Ring zu steigen. Was gibt es für Veränderungen und was gibt es für Verbesserungen? Konnte EA in einem Jahr im intensiven Trainingslager an der Technik feilen, oder gibt sich Fight Night Round 3 auf der PlayStation 3 als Fallobst? Es hat sich tatsächlich einiges getan, wobei der Wegfall von Evander Holyfield (aus Lizenzgründen) noch die kleinste Veränderung darstellt.
 
Gong zur ersten Runde
 
Zwar haben wir mit der Xbox 360-Fassung von Fight Night Round 3 bereits eine der Next-Generation Versionen des Spiels getestet, doch nach so langer Zeit, wollen wir euch wieder einen kompletten Bericht über das Spiel und dessen Modi liefern. Die Möglichkeiten im EA Boxspiel sind nämlich zahlreich. Einem großen Vergleich mit den Unterschieden der beiden Versionen wollen wir uns dann im finalen Schlagabtausch zu einem späteren Zeitpunkt des Artikels widmen.
 
Als die im Vorfeld der Veröffentlichung von Fight Night Round 3 von Electronic Arts die ersten Bilder für die 360-Fassung gezeigt wurden, war die ganze Gamerwelt in großes Staunen geraten. So sollte also die hochauflösende Spielegeneration der Zukunft aussehen. Das tatsächliche Spiel dann konnte diesen Eindruck dann noch bestätigen.
Seit dem ersten Teil der Fight Night Serie lebt diese von der gelungenen Steuerung. Die so genannte "Total Punch Control" erlaubt intuitive und taktische Schläge. Diese wurde natürlich auch im dritten Teil übernommen und sogar verbessert. Die wichtigste Steuereinheit für die präzisen Schläge bildet der recht Analogstick. Mit diesem ist es möglich alle Schläge in Richtung Gegner abzufeuern. Für einen einfachen Jab reicht eine Bewegung nach rechts, für einen Hacken hingegen muss man einen Viertelkreis nach oben drehen. Sicherlich klingt dies im ersten Augenblick etwas ungewohnt, doch nach einigen Übungsrunden merkt man, dass diese Art der Steuerung sehr intuitiv reagiert und somit geradezu geeignet ist für den virtuellen Boxsport. Fans der Serie kennen und fürchten den Haymaker. Dieser vernichtende Schlag ist natürlich auch auf der PlayStation 3 vertreten und lässt sich mit einem doppelten Viertelkreis ausführen. Es gibt auch die noch effektiveren Schläge, die euch einen blitzschnellen Sieg erlauben. Landet man nämlich einen solchen Lucky-Punch, so ist es innerhalb weniger Sekunden möglich euren Gegner auf die Matte zu schicken. Einen solchen Treffer zu landen ist aber in der Regel sehr schwer, da er in der Ausführung sehr langsam ist. Für die ersten Computer-Gegner reicht es aber allemal. Selber sollte aber ständig an seiner Verteidigung feilen, um niemals selbst Opfer des Flash K.O. zu werden.
Andrerseits kommt so eine wirklich spannende Komponente ins Spiel. Man kann in den letzten Kampfsekunden das Blatt wenden, auch wenn man über die gesamte Distanz Schläge bezogen hat. Sollte einmal glücklicherweise ein solcher Treffer landen, dann steht der ganze Verlauf des Kampfes plötzlich auf dem Kopf. Eine weitere Form dieser besonders harten Schläge wäre da noch übrigens der "Stun Punch". Dieser ist in der Ausführung sehr anspruchsvoll (erst ein Halbkreis in die eine, dann ein Dreiviertelkreis in die andere Richtung), aber dementsprechend effektiv. Sollte dieser Schlag gelingen, so wechselt man in die 1st Person-Ansicht und kann seinen Gegner mit Schlägen eindecken. Erfahrene Spieler können sich aus dieser Situation durch gute Deckung selbst befreien, die anderen verlieren zu Recht den Kampf. Das Spiel lebt von dieser wichtigen Regel: Wer austeilen kann, muss auch einstecken können. Der Angriff ist mindestens genauso wichtig, wie die Verteidigung. Eine spannende Komponente, die den dritten Teil der Fight Night Serie so auszeichnet.
 
Bereit für Runde 2?
 
Die größte Herausforderung in Fight Night Round 3 ist die eigene Karriere. Zwar gibt es noch einige weitere Modi, doch für den Einzelspieler bildet dieser Modus die größte Anziehungskraft. Wie bereits in den Versionen für die Xbox 360 und PlayStation 2 ist der Aufbau auch auf der PlayStation 3 im Prinzip sehr einfach und langweilig. Wünschenswert wäre eine Art Weltrangliste, in der man durch gute Leistungen aufsteigt. In Fight Night Round 3 läuft das Ganze aber ein wenig anders ab. Man kämpft darum den Namen seiner selbst erstellten Figur in der ganzen Welt bekannt zu machen. Siegt man einige Male, so bekommt man die Chance auf einen Titelkampf in seiner Klasse. Hat man diesen gewonnen, beginnt das selbe Spielchen von vorne. Dabei steigen die Belohnungen und der Schwierigkeitsgrad im Gleichschritt. Um den anstehenden Aufgaben gewachsen zu sein, kann man im Trainingslager seine Fähigkeiten verbessern. Zu Beginn bewegt man sich noch unter Amateuren und die gewonnen Preisgelder lassen keine großen Sprünge zu. Hat man aber erstmal die größeren Geldsummen gewonnen, so kann man die effektiveren Coaches engagieren und noch bessere Trainingsergebnisse erzielen. Es gibt verschiedene Übungen, die vor jedem Kampf in einer Art Minispiel abgehandelt werden. Wer keine Lust hat, diese immer wieder zu spielen, der kann alles auch automatisch ablaufen lassen, allerdings steigen dabei die Fähigkeiten nicht so schnell. Weitere Verbesserungen für euren digitalen Schützling gibt es übrigens noch im Shop, den man auch jederzeit aufsuchen kann. Durch neue Handschuhe und Shorts wird euer Boxer komischerweise auch schneller und stärker.
Electronic Arts ist bekanntermaßen ein Vorreiter was die Nutzung von Lizenzen angeht. Allerdings verstehen sie es auch andere Marken in ihren Spielen zu integrieren und für mehr Authentizität zu sorgen. Während Burger King nach zahlreichen Einblendungen irgendwann anfängt zu nerven, bringt ESPN euch die spannenden Kämpfe auf den Bildschirm. Sollte man im Karriere-Modus einmal verlieren (was sogar dem Besten mal passieren dürfte), so hat man ab diesem Zeitpunkt einen Rivalen. In unregelmäßigen Abständen werden Kämpfe mit diesem veranstaltet und sorgen so für noch mehr Spannung in der Karriere. ESPN bringt aber noch mehr. So bilden die legendären Kämpfe im Spiel ein wahres Highlight. Wer genug von der eigenen Karriere hat, der kann mit den ganz großen Namen der Boxgeschichte in den Ring steigen. Das beste Beispiel für die großen Namen wären da wohl Muhammad Ali und Joe Frazier.
Des Weiteren kann man auch ganz normale Kämpfe im "Fight Now-Modus" ansteuern. Doch wie auch bei den klassischen Kämpfen dürfte dies nur für wenig Dauerspaß bei Einzelspieler sorgen. Interessanter ist der Online-Modus, der es euch erlaubt sich mit der virtuellen Boxelite der gesamten Welt zu messen. Hier kann man wie üblich sich für Ranglisten- oder normale Kämpfen entscheiden. Dank der vielen Ranglisten und den vorhandenen Lobbies findet man in der Regel auch schnell einen Gegner, die wahlweise sich sogar auf dem selben Kampfniveau bewegen.
 
In der dritten Runde gibt's was aufs Auge
 
Auch nach einem Jahr bleiben die schwabbelnden und zermalmten Gesichter in der Replay-Ansicht erstaunlich. Auf der PlayStation 3 ist Fight Night Round 3 ebenfalls ein Grafikfeuerwerk, welches besonders mit dem grandiosen Detailgrad auf einem HDTV begeistern kann. Jeder Muskel bewegt sich, jede Schweißperle ist sichtbar und die Animationen wirken sehr realistisch. Besonders in der Zeitlupenwiederholung kommen diese ganzen Punkte zum Tragen und sorgen für offene Münder vor dem Fernsehbildschirm. Irgendwie ist man immer wieder erstaunt beim Anblick und nach einer Weile merkt man sogar, wie intensiv sich durch die Grafik das ganze Spielerlebnis entwickelt. Man leidet und fühlt mit. Auch außerhalb des Ringes bewegt sich die Grafik auf höchstem Niveau. Es gibt Effekte in Form von Sonnenstrahlen und animierten Fans. Es gibt zwar vereinzelt ein paar kleinere Clipping-Fehler, bei all der Pracht dürfte dies aber nicht zu sehr ins Gewicht fallen.
Mit dem Sound wurde Fight Night Round 3 ein sehr ordentlicher Rahmen, zum ohnehin gelungenen Gesamteindruck, hinzugefügt. Besonders in den jetzt schon so oft erwähnten Wiederholungen, können die Geräusche der splitternden Knochen überzeugen. Diese wirken überaus realistisch und zaubern euch eine Gänsehaut. Genauso verhält es sich mit den Treffern, denen man irgendwie auch anhören kann, wie gewaltig sie waren und ob sie richtig saßen. Der englischsprachige Kommentar (übrigens ist das komplette Spiel auf Englisch) ist eher dezent, aber durchaus passend. Besondere Stimmung kann er kaum ins Spiel bringen, vor allem weil einige K.Os. sogar von einen Sponsor präsentiert werden. Außerhalb des eigentlichen Kampfgeschehens gibt es außerdem noch einen sehr gelungen HipHop-Soundtrack zu hören. Künstler wie Akon vermitteln mit ihren Tracks die passende Stimmung zum Boxspektakel. Einziger Wehrmutstropfen: Die Lieder wiederholen sich zu oft.
 
PlayStation 3 und Xbox 360 im Ring
 
Bevor es zu großen Zickereien oder Geschrei kommt, holen wir alle mal schnell und ohne große Umschweife auf den Boden der Tatsachen zurück: Die beiden Spiele sind im Prinzip komplett identisch. Ein paar Feinheiten und Neuerungen konnten aber trotzdem bei der PlayStation 3 Variante ausfindig gemacht werden.
Mit "Get in the Ring" hat Electronic Arts eine Art Arcade-Modus in das Spiel integriert, bei dem man im Prinzip in den Körper des Boxers schlüpft. Aus der Ego-Perspektive kann man so um sich schlagen. Was eigentlich sehr gut klingt, kränkelt aber etwas an der Steuerung. Man kann aus dieser Sicht gar nicht genau einschätzen, ob der Gegner überhaupt in Schlagweite ist. Wenn man die beiden Figuren von der Seite im normalen Spielbetrieb sieht, ist dies natürlich kein Problem. Bei diesem zwar gut gemeinten Modus aber, fehlt dieser elementare Bestandteil und sorgt für mehr Frust als Lust. Aber nicht alles bei dieser Umsetzung ist schlecht. Zum Beispiel wird das Sichtfeld nach vielen Schlägen immer kleiner. Da kann man mal erahnen, wie es für einen Profiboxer nach einigen Runden im Kampf aussieht. Mittendrin, statt nur dabei. Aber leider wird es eben auch dadurch nicht besser spielbar, ganz im Gegenteil. Der SIXAXIS Controller bzw. dessen Bewegungssensoren werden auch nur hier für eine einfache Sache gebraucht. Wenn man seinen Controller schnell von seinem Körper weg bewegt, so führt an einen unerlaubten Schlag aus. Dies darf man nicht zu oft wiederholen, da der Schiri so den Kampf eventuell abbrechen muss. Dies ist aber auch alles, was die Bewegungssensoren nutzt und dürfte gerade bei solch einen Spiel als ausreichend eingestuft werden.
Grafisch hat sich auch etwas getan. Leider aber auch im negativen Sinne. Anti-Aliasing wurde in der PS3-Version komplett raus genommen. Wieso, weiß nur Electronic Arts selber. Mindestens genauso nervig entwickeln sich nach kurzer Zeit die langen Ladezeiten, mit denen man leider nur allzu oft konfrontiert wird. Es gibt aber auch ein paar Verbesserungen. Zum Beispiel wirken die Boxer jetzt noch detaillierter. Man kann deutlich einzelne Blutadern erkennen und auch die Lichteffekte wurden leicht verbessert. Die kleinen Details wirken einen Hauch besser, aber ansonsten ist es wie gesagt das selbe Spiel.
 
Positiv:
 
+ gelungene Steuerung
+ exzellente Grafik
+ taktische Kämpfe möglich
+ Online-Modus
 
Negativ:
 
- lange Ladezeiten
- Clipping-Fehler
- viel Werbung
 
 
 
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Fazit

Pro
 
Contra
 
Becks
Fight Night Round 3 ist und bleibt die zurzeit beste Umsetzung des Boxsportes auf Konsolen. Die optische Präsentation ist auch auf der PlayStation 3 überaus gelungen. Allerdings darf man sich bei diesem Spiel nicht nur von der Grafik blenden lassen, denn auch spielerisch hat dieser Titel einiges auf den Kasten.
Wer nun im Besitz eines der anderen Versionen ist, der braucht nicht die PS3-Fassung, denn die Unterschiede sind nur minimal. Zwar gibt es einige Neuerungen, aber dafür gibt es auch einige Patzer. Also insgesamt kann man sagen, dass jeder Boxsport-Freund auf der PS3 mit diesem Titel glücklich wird.

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