Theme Park Review
Theme Park ist eine wahre Perle unter den Videospielen. Das Game hat bereits eine lange Geschichte hinter sich, bevor es jetzt auf dem Nintendo DS veröffentlicht wurde. Ursprünglich kam Theme Park bereits im Jahre 1994 auf den Markt. Das Spiel wurde von Peter Molyneux und seiner Firma Bullfrog Productions entwickelt. Es gab Umsetzungen für das Mega Drive, dem Super Nintendo und für die PlayStation. Theme Park konnte viele neue Maßstäbe im Genre der Wirtschaftssimulationen setzen und wurde innerhalb kürzester Zeit zu einem wahren Klassiker.
Jetzt bietet sich jedem Spieler, der diesen Titel einfach verpasst hat, nach rund 13 Jahren die Möglichkeit etwas Videospielgeschichte nachzuholen. Electronic Arts hat das Spiel fast in seiner ursprünglichen Form auf den Nintendo DS übertragen und mit einer bequemen Touchscreen-Steuerung bestückt. Das wird ein Spaß!
Hereinspaziert!
Ach, ist es nicht herrlich als kleines Kind in eine nahezu unendliche Fantasiewelt abzutauchen. Im Karussell drehen sich die Pferde, im Geisterschloss spukt es, auf dem Schießstand gibt es tolle Gewinne... überall duftet es nach Leckereien und die Stimmung ist herrlich. Ein Besuch in einem Freizeitpark klingt verlockend und nach einer ganzen Menge Spaß. Doch wie ist es eigentlich, wenn man diejenige Person ist, die erst dafür sorgen muss, dass es ein unvergessliches Erlebnis wird? In Theme Park wird genau dieser Frage nachgegangen, denn hier schlüpft man in die Rolle eines Parkmanagers und hat die Chance den Freizeitpark seiner Träume aufzubauen. Dabei geht es aber nicht nur um einfache Fragen wie dem Eintrittsgeld. Neben dem Aufbau der ganzen Attraktionen, müsst ihr für die Verpflegungen der Gäste sorgen, Wege bereitstellen, Waren ordern, ja sogar den Preis der einzelnen Cola bestimmen. Das Leben eines Parkmanagers fühlt sich an wie eine riesige Achterbahn.
Das klingt nach einer ganzen Menge Arbeit? Das ist es auch, aber das Spiel lässt euch nicht alleine bei der angestrebten Karriere als Manager. Nachdem man einen Namen für seinen Park eingegeben hat und den Schwierigkeitsgrad gewählt hat, landet man auf der berühmten Weltkarte von Theme Park. Hier kann man sein Bauland auswählen. Zunächst steht aber nur ein Stückchen Erde in England zur Verfügung. Dieses Stück Bauland ist der ideale Untergrund für die ersten Gehversuche. Das Grün ist komplett von einer Mauer umzingelt und bietet euch nun genügend Möglichkeiten eure Parkfantasien auszuleben. Jeder, der bereits etwas Erfahrung hat, kann gleich loslegen. Alle anderen lassen sich bei der Hand nehmen und verfolgen das ausführliche Tutorial, in dem euch die Steuerung mit dem Stylus und alle wichtigen Menüs näher gebracht werden. Außerdem bekommt man auch erste Tipps, worauf beim Bau immer besonders zu achten ist. Die erste Grundregel zum Beispiel ist es, dass man die Ausgänge der Attraktionen gut platziert und den Eingangbereich möglichst viel Platz verschafft. Damit können sich vor den Geschäften lange Warteschlagen bilden und die Attraktionen können noch mehr Gäste anlocken. Zwar lässt sich das Tutorial überspringen, aber für alle Anfänger und diejenigen, die das Spiel seit langer Zeit wieder in Angriff nehmen ist es absolut empfehlenswert.
Gewinne, Gewinne, Gewinne!
Schnell sind die ersten Attraktionen aufgebaut und euer Park pulsiert innerhalb kürzester Zeit mit Leben. Doch das Spiel beschränkt sich nicht nur auf den einfachen Aufbau, denn überall wo sich Menschen aufhalten gibt es Konflikte, Wünsche und Müll. Das alles gehört auch zu eurem Aufgabenbereich. Das heißt man muss Personal einstellen, welches sich um die kleinen, aber mindestens genauso wichtigen Angelegenheiten kümmert. In der Regel schmeißen die Besucher ihren Müll einfach achtlos weg. Das heißt, wenn es nicht genügend Reinigungspersonal gibt, so verwandelt sich euer Park in eine Müllhalde und entsprechend schnell kippt die Stimmung der Gäste, bis sie schließlich ganz wegbleiben. Das Reinigungspersonal nennt sich in Theme Park "Mädchen für alles" und muss sich sogar mit dem Produkt einer rasenden Achterbahnfahrt (das Geräusch eines Gastes der sich übergibt wurde aus dem Klassiker übernommen) abgeben. Aber es gibt noch viel mehr Personal, dem man als Manager hin und wieder sogar auf die Finger gucken muss. Da wären zum Beispiel die Mechaniker, die jede Attraktion in Stand halten müssen und bei Reparaturen schleunigst zur Stelle sein müssen. Neben den zahlreichen Animateuren, die die Laune der Gäste hochhalten sollen, gibt es noch Securitykräfte, die für die nötige Sicherheit im Park sorgen.
Es gibt zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten im Spiel. So kann man seinem Personal sogar etwas den Lohn erhöhen und gut zusprechen. Dadurch werden diese sogar motiviert. Dank der Menüs, die auf dem Touchscreen immer deutlich dargestellt werden, ergibt sich eine sehr einfache und bequeme Steuerung für alle Belange des Parks. Man muss für jeden Stand in dem zum Beispiel Cola oder Pommes verkauft wird, den Preis kalkulieren. Mit Hilfe von Statistiken und Tipps kann man jederzeit einsehen, was die Besucher gerade bedrückt oder was sie fordern. So ist es hin und wieder ratsam den Eintrittspreis zu erhöhen, denn alle Kosten müssen sich wieder decken. Man muss immer die Waage halten, wodurch sich der Aufbau eures Parks als überaus mühsam gestaltet. Aber genau das ist es, was an Theme Park soviel Spaß macht.
Hier gibts keine Kupplung, nur das Gaspedal! Und ab geht das!
Die ersten Schritte macht man im Sandkasten. In diesem Modus geht noch vieles von alleine. Die Anzahl der Attraktionen steigt im Verlaufe der Spielzeit und die Mitarbeiter sind in der Regel einfach zufrieden mit ihrer Arbeit. Wer aber richtige Manager-Qualitäten besitzt, der sollte sich lieber gleich in den Simulations-Modus begeben. Hier gibt es neben der reinen Gestaltung des Parks nämlich noch viele weitere Fragen zu klären.
Die Entwicklung von neuen Attraktionen muss finanziert werden. Wer also gerne die neusten Fahrgeschäfte anbietet, muss dementsprechend viel Geld in die Forschung investieren. Dass dies nicht immer ganz einfach ist, stellt sich spätestens dann heraus, wenn das Geld knapp wird. Die Mitarbeiter fordern höhere Gehälter, also liegt es an euch sich geschickt mit diesen zu einigen. Sollten die Verhandlungen scheitern, so könnte das in einem Streik enden, der den Park sehr hart treffen würde. Während man also an allen Enden mit seinem Geld jongliert, muss man auch auf einen ständigen Warenfluss achten. Wer da noch den Überblick hat, der trägt sein restliches Geld auf den Aktienmarkt. Hier kann man ganz schnell Geld gewinnen, oder auch verlieren. Theme Park bietet einfach alles, was eine gute Wirtschaftsimulation haben muss.
Das tolle dabei ist aber, dass man in der Regel alles bestens unter Kontrolle hat. Die Umsetzung für den Nintendo DS orientiert sich ganz deutlich an das PC-Original. Es wurde nahezu vollständig und detailgetreu auf den Nintendo Handheld übertragen. Nur kleinere Einschränkungen muss man in Kauf nehmen. Alles wirkt etwas mickrig auf dem kleinen Bildschirm, allerdings ist die Bedienung sauber umgesetzt und dürfte nach wenigen Minuten keine Schwierigkeiten bereiten. Dank der deutlichen Icons, lassen sich nahezu jede Informationen schnell und übersichtlich aufrufen. Die Übersichtskarte bewegt man mit dem Steuerkreuz, während man mit dem Stylus jeden Winkel des Parks punktgenau ansteuern kann. Man nutzt den Stylus auch für jeden Bau, denn mit dessen Hilfe zieht man die Linien für Wege und bestimmt den Standort einer Attraktion.
Der Klassiker lebt im DS weiter
Electronic Arts hat es geschafft den Klassiker in einer würdigen Form auf den Nintendo DS umzusetzen. Theme Park spielt sich nicht nur bequem, sondern es sieht seinem Original sehr ähnlich. Fans des ursprünglichen Spiels werden gleich dieselben Figuren und Attraktionen erkennen und viel Nostalgie verspüren.
Aber es gibt nicht nur dieselben schönen Erinnerungen, sondern auch dieselben Probleme. Denn bei einem erneuten Start und Aufbau eines Parks, werdet ihr mit den selben Problemen konfrontiert, die man beim ersten Durchlauf hatte. Daher ist ein zweiter Anlauf in der Regel nicht mehr ganz so spannend und bietet nicht die nötige Abwechslung. Nur das Land und das Verhalten der Besucher verändert sich. Um etwas Abwechslung ins Spiel zu bringen gibt es eine Wi-Fi Unterstützung. Mit dieser ist es möglich den Park eines Freundes als Gast zu besuchen.
Aus technischer Sicht ist Theme Park ein solider Titel. Wenn man bedenkt, dass das Original schon einige Jahre auf den Buckel hat, dann kann man bei der Grafikpräsentation ein Auge zudrücken. Technisch ist alles sicherlich nicht "up-to-date", dafür kann das Spiel aber mit seinem Retroflair punkten. Im Spiel gibt es verschiedene Hintergrundmelodien, die sicherlich etwas monoton sind, aber ansonsten sehr gut in das Spiel passen. Viele Geräusche und Soundeffekte kennt man aus dem Original und dürften den bereits so oft erwähnten Retro-Flair weitere Impulse geben. Übrigens wurden sogar einige kleinere Videos in das Spiel eingebaut, die auf dem DS doch sicherlich noch zur Minderheit gehören. Zwar fehlen wiederum die Videos aus der CD-Rom Fassung, aber so hat man ein solides Mittelmaß für das Spiel gefunden.
Positiv:
+ gelungene Umsetzung des Klassikers
+ gute Steuerung
+ komplexe Managementmöglichkeiten
Negativ:
- in jedem Spielanlauf die selben Probleme
- keine neuen Features
- nur ein Speicherplatz