Okami im Review
Nur die Besten sterben jung. Ein Weisheit, die sich leider oft bewahrheitet. Aktuellstes Beispiel ist die Schließung der CloverStudios. Was haben wir für geniale und außergewöhnliche Spielkonzepte dieser Spieleschmiede zu verdanken: Viewtiful Joe und Killer7 zum Beispiel. Was wäre noch gekommen? Sieht man sich das letzte Werk der Entwickler an mag man es sich gar nicht vorstellen, welche Schätze da verloren gingen. Denn was Okami zu bieten hat, ist sehr selten in unserer heutigen Mainstream-Zeit geworden: Ein Spielerlebnis mit Herz, von Spielern für Spieler, fernab jedes Technik-Denkens und Fortsetzungs-Einerlei. Lest weiter und erfahrt alles Wissenswerte über das geniale Abschiedsgeschenk der CloverStudios: Bühne frei für Okami.
Der ewige Kampf zwischen Gut und Böse
Okami entführt euch mit seiner epochalen Geschichte rund um den ewigen Kampf Gut gegen Böse ins alte Japan. Genauer gesagt beginnt eure Reise im kleinen beschaulichen Dorf Kamiri. Das Dunkel ist über die Welt gekommen, hat das Licht und die Farben erblassen lassen. Monster suchen Landschaft und Dörfer heim, und das Leben der Menschen ist es nicht mehr wert, so genannt zu werden. Lediglich das kleine beschauliche Dorf Kamiri bleibt von der Plage verschont. Zu verdanken hat es dies dem Baumgeist Sakuya, welcher im heiligen Konohana-Baum seit Jahrhnunderten sein Zuhause hat. Eine alte Legende Kamiris besagt, dass vor 100 Jahren ein tapferer Krieger namens Nagi und der weiße Wolf Amaterasu das achtköpfige Ungeheuer Ogochi bezwungen haben. Auf ewig wurde dessen Geist daraufhin in der Mondhöhle gefangen gehalten, um nie wieder Leid über die Menschen zu bringen. Doch ein Unbekannter hat die Kräfte Ogochis neu entfesselt, und sie sind stärker als je zuvor. Mit den letzten verbliebenen Kraftreserven erweckt Baumgeist Sakuya den weißen Wolf wieder zum Leben, um als letzte Hoffnung der Menschen das Böse erneut zu bezwingen und das Leben zurück in die Welt zu bringen. Unnötig zu erwähnen, das ihr ab sofort in die Rolle des edlen weißen Wolfes schlüpft.
Soviel zur Story, welche mit ihrem wendungsreichen Verlauf noch einige Male für Überraschungen sorgen wird. Als klassisches Action-Adventure stellt Okami den Spieler vor die Aufgabe, die im Lande verteilten als Wächtersprösslinge bezeichneten Bäume zu finden und wieder zu beleben. Verbunden mit dem heiligen Baum Konohana brachten sie einst das Leben in die entlegensten Winkel Japans. Zu Beginn sind die zu bereisenden Gebiete jedoch von einem geheimnisvollen, schwarzen Nebel bedeckt, welcher jedes Erkunden oder Vorankommen unmöglich macht. Erst wenn ihr einen Sprössling gefunden und wiederbelebt habt kehren das Grün und das Leben zurück. Sodann habt ihr die Möglichkeit, die einzelnen Landstriche in bester Zelda-Manier genauer zu erkunden. Ihr erforscht Dungeons, unterhaltet euch mit zahlreichen liebenswürdigen Charakteren und löst knifflige Aufgaben, um den Plot voranzutreiben. Euren ständigen Begleiter stellt dabei das kleine Wesen Issun dar, welches euch regelmäßig mit Rat und Tat zur Seite steht und immer einen frechen Spruch auf den Lippen hat. Ähnlichkeiten zu Midna aus Twilight Princess sind nicht von der Hand zu weisen, auch wenn Issun nicht gleichermaßen durch besondere Fähigkeiten ins Spielgeschehen eingreift.
[b]Göttlicher Pinseleinsatz und andere Innovationen
[/b]
Als Gott auf die Erde gesandt, kann Amaterasu auf ein stattliches Repertoire an göttlichen Fähigkeiten zurückgreifen. Hier betritt die außergewöhnlichste und innovativste Idee an Okami (und wohl der letzten Jahre): Die virtuelle Bühne - der Einsatz des göttlichen Pinsels. Die komplette Welt ist in einem Wasserfarben-Stil gehalten, welcher durch den Einsatz des Pinsels beeinflusst werden kann. Von dem Moment an, in dem die erste Fähigkeit erlernt wurde, vergeht keine Minute mehr, in der nicht der Einsatz des Pinsels gefragt ist. Insgesamt 13 Pinseltechniken gilt es zu erlernen, mit denen Ihr Gegner besiegt, verdorrte Bäume zum Leben erweckt oder zerborstene Brücken repariert. Ein Beispiel: um an einer bestimmten Stelle im Spiel weiter zu kommen muss eine Brücke repariert werden. Durch Druck auf die R1-Taste wechselt die Ansicht in den Zeichen-Modus, welcher das Spielgeschehen einfriert und alles in einem montonen grau-braun-Ton darstellt. Wie auch im Erkundungs-Modus besteht hier die Möglichkeit, mit Hilfe des rechten Analogsticks die Kamera frei im Raum zu bewegen. Unersetzlich wenn in einem Kampf die Übersicht leidet und der richtige Blickwinkel gefunden werden muss. Ein Druck auf die Viereck-Taste setzt den Pinsel aufs Papier, während mit dem linken Analogstick eine bestimmte Bewegung ausgeführt wird. Im Falle der Brücke gilt es beispielsweise lediglich den Raum zwischen den beiden Enden mit Tinte zu füllen. Wird der Zeichenmodus verlassen, ist die Brücke auf wundersame Weise wieder repariert. Genial! Doch Vorsicht: Euer Vorrat an Tinte ist nicht unbegrenzt. Jede Aktion verbraucht ein Tintenfass, welche ihr durch in der Umwelt verstreute Nachfüllbehälter wieder auffüllt. Glücklicherweise füllen sich die Fässer aber auch von alleine wieder auf, sodass man keine Angst haben muss, einmal ohne göttliche Fähigkeiten dazustehen.
Auch im Kampf müssen die Pinsel-Eigenschaften klug angewandt werden. Die recht einfachen Kämpfe finden in abgegrenzten Arenen und in Echtzeit statt. Gegner werden durch grüne Schriftrollen symbolisiert, welche durch die Umwelt gleiten. Es liegt an euch zu entscheiden, den Kampf aufzunehmen oder einen großen Bogen um Konfrontationen zu machen. Es gibt 2 Arten um Gegner zu attackieren: Zum einen schwächt ihr euer Gegenüber durch Verwendung der Primär- und Sekundärwaffen. Insgesamt 9 Stück sind im kompletten Abenteuer zu entdecken, vom mächtigen Schwert bis zur tödlichen Perlenpeitsche. Welche Waffen primär und sekundär verwendet werden sollen ist dem Spieler überlassen. Ein als Sekundärwaffe ausgerüsteter Gegenstand verfügt über andere Eigenschaften als eine Primärwaffe. Entweder erhaltet ihr dadurch ein Schutzschild oder haltet euren Gegner durch Beschuss mit gefährlichen Nadeln auf Distanz. Weitere, im Dojo erlernbare Spezialattacken füllen im Laufe des Abenteuers euer Repertoire.
Ist ein Gegner ausreichend geschwächt, verliert er für einen kurzen Moment seine Färbung und ist somit wehrlos. Genau dies ist der Zeitpunkt in dem der göttliche Pinsel zum Einsatz kommt. Verpasst dem Gegner einen alles vernichtenden Kraftstreich, lasst ihm den Wind um die Ohren wehen oder verbrennt ihm dank einer in der Nähe befindlichen Fackel den Pelz. Die Anwendungsmöglichkeiten sind schier unerschöpflich und machen jeden Kampf zu einem wahren Erlebnis. Anhand eines konkreten Beispiels wollen wir euch dies verdeutlichen: ein bestimmter Gegner-Typus trägt auf seinem Rücken eine riesige Knolle, welche dessen Wunden Punkt beinhaltet. Ist der Gegner durch ausreichend Attacken geschwächt muss mit dem Pinsel ein Kreis um die Knolle gezogen werden. Auf diese Weise wird sie zum Aufblühen gebracht und gibt ihren Wunden Punkt euren Attacken schutzlos preis. Eine Kraftstreichattacke sollte den Rest erledigen. Diese Kombinationen aus Gegner schwächen und wunden Punkt attackieren zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Spiel und ersticken jeden Anflug von Langeweile im Keim.
Action-Adventure in seiner reinsten Form
In der Welt von Okami gibt es aber noch weitaus mehr zu erledigen als durch die Gegend zu laufen und Gegner ins Nirvana zu befördern. Die in Kämpfen sauer verdienten Yen wollen bei einem der zahlreichen Händler ausgegeben werden, versteckte Schätze warten auf ihre Entdeckung oder ihr konzentriert euch einfach darauf, eure Fähigkeiten durch Glückspunkte weiter aufzurüsten. Diese Erfahrungspunkte erhaltet ihr auf die verschiedenste Art und Weise: bringt verdorrte Bäume zum Blühen, indem ihr mit dem Pinsel einen Kreis um die Baumkrone zieht, füttert in der Welt umherstreunende Tiere mit dem richtigen Futter oder löst spezielle Nebenaufgaben, die euch von zahlreichen Bewohnern gestellt werden. Mit einer gewissen Anzahl an Punkten steht einer Aufrüstung nichts mehr im Wege. Zur Auswahl stehen dabei die Länge eurer Energie- und Tinten-Leiste, eure Geldbörse oder aber auch die Anzahl der Mägen, welche ihr durch Früchte aller Art im Laufe eurer Erkundungstouren gefüllt habt. Der Magen bewahrt euch davor bei totalem Energieverlust das Spiel vom letzten Speicherpunkt neu beginnen zu müssen. Vielmehr wird in solch einem Fall die Energie-Leiste dank der im Magen befindlichen Kraftreserven neu aufgefüllt, damit ihr an Ort und Stelle den Kampf fortsetzen könnt.
Die im gesamten Land verteilten Händler haben neben klassischen Energievorräten auch ganz besondere Gegenstände im Angebot. Waffen werden zum Beispiel mit dem sehr seltenen Goldstaub verstärkt, den nicht jeder Händler zu bieten hat. Weitere Gegenstände sind Schriftrollen mit Zaubersprüchen gegen Feinde, zur Verstärkung der eigenen Abwehr oder Items um euren Tintenvorrat für eine gewisse Zeit auf Maximum zu halten.
Wie im großen Vorbild Zelda sorgt auch in Okami ein reger Tag- und Nachtwechsel für Abwechslung. Viele Personen gehen ihren Geschäften nur zu bestimmten Tageszeiten nach. Doch auch die Nacht hat einige Vorteile zu bieten. Vergrabene Schätze sind durch ein verräterisches Leuchten wesentlich leichter zu entdecken. Gegner sind dafür deutlich aggressiver und verwickeln euch häufiger in Kämpfe als dies am Tag der Fall ist. Auch hier kommt der göttliche Pinsel euch zugute. Durch das Malen einer Sonne oder eines Halbmondes an den Himmel seid ihr Herr über Tag und Nacht.
Zahlreiche Hinweise und Tipps helfen schnell und unkompliziert weiter wenn man einmal nicht mehr weiß was als nächstes zu tun ist. Im übersichtlichen Menü findet der geneigte Abenteurer alles, was er zum Weiterkommen benötigt. Frustmomente sind damit auf ein Minimum reduziert. Im Journal werden die wichtigsten Hauptaufgaben nochmals zusammengefasst. So könnt ihr auch abseits der Hauptgeschichte ausgedehnte Entdeckungstouren in Kauf nehmen ohne Angst haben zu müssen die Hauptaufgabe aus den Augen zu verlieren. Im Bestiarium werden alle bisher im Spiel aufgetauchten Gegner festgehalten nebst einer Beschreibung wie sie am besten zu bezwingen sind. Habt ihr eine eurer Pinseltechniken vergessen? Kein Problem, denn auch diese sind mit Beschreibungen und Illustrationen nochmals im Menü vertreten. Überhaupt ist Okami sehr benutzerfreundlich. Müsst ihr umgehend ein gewisses Ziel aufsuchen, wird dies stellenweise durch einen auf dem Bildschirm befindlichem Pfeil oder eine Markierung auf der Karte angezeigt. Ein grüner Pfeil erscheint über Personen die noch etwas Wichtiges zu sagen haben und die ihr nicht einfach so stehen lassen solltet. Habt ihr euch einmal verlaufen, holt einfach die Landkarte hervor und schaut wo ihr euch gerade befindet. Die fair verteilten Speicherpunkte tun ihr Übriges um den Spielspaß konstant oben zu halten.
Alles unter Kontrolle
Schnell zugänglich, intuitiv und einfach, aber auch komplex. So lässt sich die Steuerung von Okami wohl am besten beschreiben. Schnell geht der Pinselgebrauch über die R1-Taste in Fleisch und Blut über und schon nach kurzer Zeit möchtet man ihn nicht mehr missen. Der Pinsel lässt sich mit dem linken Analogstick gezielt und präzise über den Bildschirm bewegen. Lediglich die Pinselerkennung lässt stellenweise zu wünschen übrig, sodass ihr mitunter ein Zeichen schon mehrere Male wiederholen müsst um den gewünschten Effekt auszulösen. Dies fällt aber nicht weiter ins Gewicht.
Held Amaterasu reagiert direkt und ohne Verzögerung auf eure Eingaben, und auch die Steuerung in Kämpfen ist hervorragend gelungen. Mit einem Druck auf den R2-Button weicht ihr einem gegnerischem Angriff blitzschnell aus, während ihr mit der Viereck-Taste Kombos verteilt. Die Anzahl der verfügbaren Kombos hält sich in Grenzen, ist dadurch aber auch leicht überschaubar. Durch wiederholtes Drücken auf die Dreickstaste könnt ihr an jeder beliebigen Stelle ein Loch graben, um so versteckte Schätze zu bergen oder Früchte aus einem Feld zu stehlen. Mit dem typischen Doppelsprung sind auch höhere Ebenen kein Problem. Lediglich die manuell zu justierende Kamera fängt das Geschehen auf dem Bildschirm nicht immer optimal ein, was besonders bei Kämpfen zu spüren ist. Oft verschwinden Gegner hinter der Kamera und ihr könnt nur noch erahnen, wo sie sich befinden.
Grafik für das Kunstmuseum
Wie beschreibt man etwas Unbeschreibliches? Etwas, das einen in seinen Bann zieht und ungläubig den Mund offen stehen lässt? Eigentlich gar nicht. Doch wir wollen es für euch versuchen. Kurzum: Okami ist ein Traum. Die Grafik präsentiert sich wie ein Gedicht aus Farben und Formen, jede einzelne Einstellung für sich allein betrachtet gleicht einem Gemälde. Den Jungs von den CloverStudios ist es auf beeindruckende Weise gelungen, den Charme und Stil japanischer Wasserfarben-Zeichnungen einzufangen. Nicht zuletzt dank eines Filters über der Grafik, welcher einen Pergament-Look perfekt imitiert. So habt ihr das Gefühl, einer sich bewegenden Zeichnung zuzusschauen. Einfach genial! Die Detailverliebtheit der Eintwickler ist atemberaubend. Amaterasu zieht einen ständigen Blumenteppich hinter sich her, Lotusblüten gleiten durch die Luft, am Himmel symbolisieren sich bewegende Linien den Wind und überall scheint das Leben zu pulsieren. Knallbunte Farben erfreuen das Auge und die cineastische Präsentation der Zwischensequenzen lässt euch eintauchen und vollkommen in der Welt von Okami aufgehen. Grafikfehler sucht ihr vergebens. Getrübt wird der perfekte Gesamteindruck lediglich von einem teilweise stark verspäteten Grafikaufbau und gelegentlichen Rucklern, welche jedoch nur bei extremen Effektaufkommen zum Vorschein kommen und das Gesamtbild nicht im geringsten stören. Der einzige Haken an der Grafik: Sie ist sehr stark von eurem Geschmack abhängig. Könnt ihr dem Japano-Stil nichts abgewinnen, dann wird wohl auch Okami euch kalt lassen.
Genauso gestaltet es sich beim Sound. Die in Dolby Pro Logic II präsentierte musikalische Untermalung unterstützt perfekt das Geschehen auf dem Bildschirm. Stark japanisch angehaucht versetzt sie euch ins alte Japan und verbreitet eine faszinierende Atmosphäre. Blüht ein Wächtersprössling auf und bringt das Leben zurück in die Welt, spürt ihr den Atem des Lebens im Nacken und könnt fast den wundervollen Duft der Blumen riechen. Negativ fällt hier nur die fehlende Sprachausgabe auf, welche durch eine Pseudo-Sprache wie in Banjo-Kazooie ersetzt wurde und schon nach einer kurzen Zeit auf die Nerven geht.
Fazit:
Okami ist ein Meisterwerk, welches es locker auf eine Stufe mit Meilensteinen wie God of War oder Zelda schafft. Den CloverStudios ist ein einzigartiges Erlebnis gelungen das man so schnell nicht wieder vergisst. Besonders der geniale und innovative Pinselgebrauch hat es uns angetan. Ob ihr nun etwas mit einem Pinsel vervollständigen müsst, den Wind in eine bestimmte Richtung wehen lassen oder euch von Plattform zu Plattform hangelt, immer ist der Pinsel Dreh- und Angelpunkt eures Denkens und lässt euch ungläubig den Kopf schütteln angesichts der verrückten und ausgefallenen Ideen der Entwickler. Rätsel und Kämpfe erhalten eine extreme Tiefe die unterhält und fesselt. Man hat das Gefühl aktiv an der Spielumgebung beteiligt zu sein. Bereist ihr ein Gebiet erneut, welches ihr dank eurer göttlichen Fähigkeiten zum Erblühen gebracht habt, umhüllt euch ein wohliges Gefühl des Stolzes: Ihr habt an der Entstehung mitgewirkt. Die interessante und wendungsreiche Geschichte wird euch so lange ans Pad fesseln bis ihr auch das letzte Geheimnis gelöst habt. Perfekt designte Dungeons, fordernde, kreative Rätsel, abwechslungsreiche Aufgaben gespickt mit vielen Minispielen und der quasi nicht vorhandene Frustfaktor tun ihr Übriges, um den grandiosen Gesamteindruck zu vervollständigen.
Abenteuerlustige und Entdecker werden ebenso ihre helle Freude haben. Im riesigen Reich gibt es so viele Dinge zu entdecken, Schätze zu sammeln oder bestimmte Gegner auszuschalten, sodass ihr auch abseits des Plots genügend Unterhaltung findet.
Die Grafik ist ein Kunstwerk. Oft haben wir uns dabei ertappt einfach nur auf einer Erhebung oder einem Plateau stehen zu bleiben und die frei bewegliche Kamera kreisen zu lassen. Die Umgebung ist einfach unglaublich stimmig gelungen und fängt ein Flair ein, wie man es sehr selten erlebt. Selbst manches Spiel der Next Generation kann da nicht mithalten. Dasselbe gilt für den Sound: stimmig, fesselnd und das Abenteuer perfekt ergänzend. Ein Traum!
Bei all dem Lob wollen aber auch die Kritikpunkte nicht vergessen sein. Die Pinselerkennung funktioniert nicht immer einwandfrei. Stellenweise entsteht dadurch das Problem dass man nicht weiß, ob das Rätsel so nicht gelöst werden kann oder ob das Kommando einfach nicht erkannt wurde. Auch der verspätete Grafikaufbau gibt Anlass zur Kritik. Besonders Kisten und Gegner sind davon betroffen. Wollt ihr mit Sicherheit ein Gebiet vollständig erkunden genügt es nicht, den Blick schweifen zu lassen. Jede Ecke will erforscht sein, um auch wirklich alles gesehen zu haben.
Bei hohem Gegner- und Effektaufkommen kann es das ein oder andere Mal zu Rucklern kommen. Diese treten aber wirklich sehr selten auf und werden hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Auch die Kamera muss quasi ständig manuell nachkorrigiert werden, was nach einer gewissen Zeit aber in Fleisch und Blut übergeht. Dass Kämpfe lediglich in abgegrenzten Arenen stattfinden, dürfte dem ein oder anderen auch sauer aufstoßen.
Dies ist ein Appell an alle Zocker da draußen: Bitte, bitte - gebt diesem Spiel eine Chance. Lasst euch nicht von der außergewöhnlichen Präsentation abschrecken. Lasst euch einfangen von einer Welt voller Magie und außergewöhnlicher Ideen, fernab jedes Mainstreams. Glaubt uns, ihr werdet es nicht bereuen. Ein Pflichtkauf für alle PS2-Besitzer und eine echte Alternative für alle, die von Twilight Princess enttäuscht waren.