Red Steel - Review

Red Steel

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WII
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Red Steel Review
 
Es war das erste Projekt, das für die Wii mit konkreten Bildern präsentiert wurde und konnte alle wichtigen neuen Elemente der Konsole in einem Spiel vereinen. Ubisofts Red Steel macht Gebrauch von der einzigartigen Steuerung der Wii in einer Weise, die wirklich geradezu perfekt klang. Ein Ego-Shooter, in dem man zum ersten Mal direkt Zielen kann. Außerdem bestacht das Spiel mit einer genialen Japan-Atmosphäre und einzigartigen Schwertkämpfen. Neben Twilight Princess, ist dies wohl das interessanteste Stück Software für die neue Nintendo-Konsole. Ist hier ein neuer Meilenstein im Genre entstanden, der die Ego-Shooter auf ein völlig neues Niveau bringt?
 
Das Schicksal liegt in deiner Hand
 
In Red Steel wird man ganz plötzlich ins kalte Becken geworfen. Eine große Einleitung zur Geschichte gibt es zunächst nicht. Im Laufe des Spiels erst erfährt man Stück für Stück, was es mit dem Sato-Clan, der Yakuza und Miyu auf sich hat.
Man trifft seine Verlobte Miyu in einem Restaurant in Los Angeles. Gemeinsam will man mit dem angehenden Schwiegervater zu Abend essen, doch alles kommt ganz anders. Eigentlich wollte man diese Gelegenheit nutzen, um beim Vater um die Hand Miyus anzuhalten. Bevor sich aber diese Gelegenheit bietet, wird Sato von einer feindlichen Gang überfallen. Die Leibwächter Satos schaffen es Miyu zunächst in Sicherheit zu bringen. Ihr Vater wird verwundet und nun gilt es für euch die Verfolgung aufzunehmen. Gemeinsam mit Sato muss man Miyu aus den Büroräumen holen (wo sie von den Leibwächtern in Sicherheit gebracht wurde) und sich schleunigst verziehen.
Diese Ereignisse bilden auch gleichzeitig eine Art Tutorial, in dem die komplexe Steuerung des Spiels erklärt wird. Und genau hier nimmt die Geschichte auch erst konkrete Formen an. Man fühlt sich zu Beginn noch etwas verwirrt, wer nun wen hier angreift. Während der Verfolgungsjagd aber, zeigen die vermeidlichen Leibwächter ihre wahren Fratzen. Diese sind nämlich vom Sato-Clan ausgetreten und dienen jetzt Ryuichi, der nun den wichtigsten Kopf der Yakuza darstellen will. Sein höchstes Begehr ist nicht die Tochter von Sato, sondern das Kantana-Giri. Es ist ein altes Schwert des Sato-Clans und symbolisiert die Macht der Familie. Es wurde nur ganz selten genutzt, doch nachdem Sato im Sterben liegt und seine Tochter entführt wurde, gibt es nur noch Scott (die Hauptperson) und das Schwert. Nun liegt das Schicksal (diesmal wortwörtlich) in euerer Hand. Befreit Miyu und rächt eure Familie.
 
Blutiger Stahl
 
Wie bereits erwähnt wird man sehr Behutsam an die neue Steuerung gewöhnt. Doch bereits zu Beginn des Abenteuers gibt es knallharte Baller-Szenen. Ein Raum, mit zahlreichen Gegnern ist keine Seltenheit. Außerdem können viele Hintergrundgegenstände vernichtet werden, so dass wirklich große Rauchwolken aufziehen und man das Gefühl hat in eine richtige Baller-Orgie geraten zu sein. Im Prinzip klappert man bei Red Steel die Level Raum für Raum ab. Zwischendurch und vor neuen Ereignissen wird zwischengespeichert, so dass man lange Strecken nicht ständig wiederholen muss. Um dem Ganzen noch die nötige Auflockerung zu verreichen, gilt es in den Missionen aber nicht immer nur das Ende zu finden. Mal muss man Geiseln aus einem Raum befreien oder eine Fabrikanlage so schnell wie möglich verlassen, bevor es in die Luft gejagt wird.
Neben den üblichen Medipacks und Schutzwesten im Spiel bietet Red Steel in einer Hinsicht was besonders. Neigt sich die Energie nämlich dem Ende zu, so muss man sich schleunigst in Deckung begeben (man duckt sich mit der Z-Taste). Harrt man einige Sekunden aus, so füllt sich die gesamte Energie wieder und man kann sich ins Getümmel werfen. Die beste Methode ist und bleibt den Gegner vorher zu erledigen, ehe er euch auch nur ein Haar krümmen kann. Diese kündigen sich nämlich oftmals lauthals an und wenn dann noch eine Spannungsbogen erzeugende Musik aufklingt, ist es Zeit für euch die Waffen zu zücken.
Natürlich gibt es im Ego-Shooter Red Steel genügend Schießspielzeug. Schrotflinte, Maschinengewehr, Pistolen und Sniper sind dabei. Allerdings darf man zurzeit nur zwei davon bei sich tragen. Darüber hinaus hat man noch ein Schwert und Granaten in seinem "Reisegepäck". Übrigens ist es recht schwer Waffen und Granaten, die in der Regel von umgelegten Gegnern hinterlassen werden, zu übersehen. Ein leuchtender Rahmen ziert die Waffen, so dass sie euch gleich ins Auge springen. Steht man direkt über eine einsammelbare Waffe, so genügt es ein wenig mit dem Nun-Chuck zu rütteln, ehe sie in eurem Inventar aufgenommen wird. Genau so werden auch Schalter betätigt und Türen geöffnet. Alles wird stets mit dem Lautsprecher der Wii-Mote akustisch untermalt.
 
Beim Einsatz der vielen Waffen hat sich Ubisoft einiges Einfallen lassen. Man kann jede Waffe mittels einer einfachen Nun-Chuck Bewegung nachladen. Mit Hilfe des A-Knopf auf der Wii-Mote können Gegner sogar erfasst werden. Somit gestaltet sich das Zielen etwas einfacher. Während man den A-Knopf gedrückt hält, kann man außerdem seine Wii-Mote nach vorne und hinten bewegen. Das hat den Effekt des Zoomens und kommt natürlich gerade bei Sniper-Waffen sehr gut zur Geltung.
Doch das eigentliche Highlight sollten die Schwertkämpfe bilden. Leider lässt sich die Klinge aber nicht frei schwingen. Man kann lediglich horizontale und vertikale Attacken ausführen. Schwertkämpfe kommen immer wieder im Spiel vor. Oftmals handelt es sich bei den Gegnern dann um Zwischen- und Endgegner. Das heißt, dass man in der Regel mit seinen Schusswaffen kämpft und diese nur zwischendurch weglegt. Man kann nicht selber entscheiden, wie man seine Gegner um die Ecke bringt. Während die Wii-Mote als Griff eures Schwertes genutzt wird, kann man mit einer abgebrochenen Klinge gegnerische Angriffe abwehren. Dazu nutzt man einfach den Nunchuck. Die Kämpfe in Red Steel sind wenig dynamisch und viel mehr taktisch zu bewältigen. Man muss genau aufpassen, wie euer Gegner sich bewegt. Man kann einfache Angriffe mit dem Nunchuck abwehren und zum Gegenschlag ausholen. Es gibt aber auch die Möglichkeit mit dem Analogstick auszuweichen. Das ist besonders bei starken Angriffen empfehlenswert. Im Verlaufe des Spiels aber, lernt man noch andere Angrifftechniken kennen, die euch bei jedem Einsatz sogar den Respekt euer Gegner einbringt. Ein ständiger Blick auf die Kraftanzeige eurer Feinde bringt übrigens einen weiteren taktischen Aspekt ins Spiel. Werden eure Spezialangriffe vom Gegner abgewehrt, so verlieren sie zwar keine Energie, aber dafür nehmen ihre Klingen Schaden. Sollte also mal die Klinge nahe dem Ende sein, so ist es ratsamer sich auf die Zerstörung der Waffe zu konzentrieren, anstatt die Energie in Angriff zu nehmen. Zwar sind die Schwertkämpfe jetzt im Nachhinein nicht ganz so ausgefallen, wie man es sich bei der Ankündigung von Red Steel vorgestellt hat, aber dafür fesseln sie auf eine andere Weise. Auf jeden Fall ist es eine willkommene Abwechslung im Spiel.
 
Respekt muss man sicher erst einmal verdienen
 
Gerade in der Welt der Mafiosis spielt der Respekt eine wichtige Rolle. Und das ist bei den japanischen Vertretern dieser Zunft nicht anders. Respektpunkte in Red Steel gibt es praktisch an jeder Ecke, da es auch an jeder Ecke Gegner gibt. Zum Beispiel kann man nach einem gewonnenen Schwertkampf entscheiden, ob man die Person nun tötet oder großzügigerweise am Leben lässt. Entscheidet man sich für die zweite Variante, so gebührt euch ewiger Respekt. Man hat aber auch die Möglichkeit im normalen Spielverlauf den Respekt der Gegner einzufahren. Mit Hilfe eines Spezialangriffs (welchen man im Verlauf von Red Steel erlernt) kann man den Schurken die Waffen aus der Hand schießen. Wenn man dann mit der Wii-Mote eine Bewegung ausführt, die euren Feinden symbolisiert, dass sie sich ergeben sollen, so erhält man weitere Respektpunkte. Es zahlt sich aus eure Gegner zu verschonen, denn nur so gelangt man in eine höhere Stufe und kann sich irgendwann als Großmeister bezeichnen lassen. Nur so ist man in der Lage neue Moves zu erlernen, mit deren Hilfe man zu noch mehr Ruhm in der Welt der Yakuza gelangt.
 
Red Steel hat passend zum Namen auch einen roten Faden, der die gesamte Geschichte erzählt. Man bekommt immer nur soviel serviert, dass man den nächsten Auftrag in Angriff nehmen kann. Erst allmählich bröckelt die Fassade und man erahnt was hier eigentlich gespielt wird. Zwischen den einzelnen Abschnitten wird die Geschichte mit Comic-Strips erzählt, die durchaus gelungen sind und zum gesamten Konzept des Spiels passen.
Red Steel ist ein echt hübsches Spiel mit einer eigenen Atmosphäre, allerdings gibt es genügend Gründe zur Kritik. Die gebotene Grafik ist maximal auf gutem GameCube-Niveau. Es gibt teilweise schwache und verwaschene Texturen auf die Augen und diese werden dann noch mit einigen trüben Farben umrahmt. Es wird viel Abwechslung geboten. Mal befindet man sich in einem Waschsalon, mal in einem japanischen Garten, doch alle Szenarien kämpfen mit demselben Problem. Mal fühlt sich etwas seiner Freiheit beraubt, da in der Regel man sich in kleinen und engen Räumen bewegt. Nur selten bekommt man die freie Luft zu sehen. Wenn es dann mal soweit ist, so fühlt sich das Spiel schon prompt viel besser an.
Das Spiel mit Licht und Schatten wurde ebenfalls nicht konsequent eingesetzt. Gerade die Macher eines Splinter Cells können so etwas viel besser. In einigen Abschnitten wird man geradezu erschlagen von einem Licht, dass sich durch die Ritzen einer Wand seinen Weg macht und ist recht angetan. Dass die Gegner aber keinen eigenen Schatten werfen ist hingegen nicht zu verzeihen. Übrigens verschwinden besiegte Gegner immer wieder aus heiterem Himmel, als wären sie von einem UFO entführt worden. Manchmal aber hat man das Gefühl, dass dies genau das Richtige ist und sie so schnell wie möglich auf ihren Heimatplaneten wieder zurück müssen, denn die Bewegungen die teilweise gezeigt werden, können nicht von diesem Planeten stammen. Die KI ist in der Regel sehr einfach gehalten. Sicher kein Vergleich zu Far Cry Vegeance, aber man merkt, dass viele demselben Muster folgen.
Musikalisch hingegen ist das Spiel sehr gut. Man bekommt zur richtigen Zeit, die passende Musik. Durchgeknallter J-Pop und gelungene Asia-Musik passen zur gesamten Thematik. Zum passenden Musik-Mix gibt es auch eine passende deutsche Synchronisation. Wirklich vorbildlich.
 
Als Gesamtpaket aber gesehen ist Red Steel ein solider Launch-Titel. Technisch wäre sicher mehr drin gewesen, die Steuerung hätte ebenfalls noch etwas mehr Feinschliff verdient, doch insgesamt ist dieses Spiel ein Schritt in die richtige Richtung. Der Weg ist aber noch lang und steinig.
 
Positiv:
 
+ gelungene Musik und Synchronisation
+ gute Geschichte
+ Mehrspielermodus
+ gute Wii-Steuerungsideen
 
Negativ:
 
- verbesserungsbedürftige Grafik
- Clipping- und andere technische Schwächen
- schwache KI
- träge Kamera
- unter 10 Stunden beim ersten Durchspielen
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Becks
Red Steel war in meinen Augen der absolute Vorzeigetitel für Nintendos neuer Konsole. Es wurde exklusiv dafür entwickelt und lebte besonders von der Steuerung. In Kombination mit dem genialen Setting und der Japan-Thematik hätte hier eine sehr große Serie entstehen können. Dies kann aber frühestens mit einem zweiten Teil geschehen, denn dafür hat das Spiel noch viele Mankos. Die Grafik hat zwar einige nette Effekte und gute Ansätze, aber insgesamt bewegt man sich höchstens auf GameCube-Niveau. Die Steuerung ist zu Beginn etwas ungewohnt, aber im Verlaufe des Spiels freundet man sich immer mehr damit an. Die perfekte Lösung für Ego-Shooter ist sie aber noch nicht. Dazu müsste noch einiges verbessert werden. Wer etwas Geduld aufbringt und die ersten Stunden des Spiels übersteht, der wird aber von einem Spiel gefangen, das sich immer besser spielen lässt. Im Gleichschritt bewegt sich auch die Geschichte. Red Steel ist also ein gelungener Launch-Titel, der auf einen noch besseren zweiten Teil hoffen lässt und schon mal eine gute Basis bildet.

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