auch auf der ruine http://www.ruine.de.vu
[u]Technik:[/u]
Leider musste ich feststellen das Nintendo das Motto Never change a winning Team sehr ernst genommen hat. Die Grafik von Black Hole Rising entspricht exakt der des genialen Vorgängers. Immernoch sieht man das geschehen stark vereinfacht aus der Vogelperspektive. Die Kampffahrzeuge sind genausogroß wie alles andere auch (egal ob Soldat oder Fabrik), nämlich immer ein Kästchen. So bleibt die Übersicht vorhanden und die Atmosphäre eines Kriegsschauplatzes ist wieder mal perfekt eingefangen. Wer die Kampfsequenzen anläßt bekommt zudem noch nette, aber sehr cartoonlastige Kurzkämpfe zu sehen. Insgesamt ist die Optik bunt, unspektakulär und dient eigentlich nur zur besseren Übersicht. Aber auf ihre ganz eigene Art und Weise bleibt sie genial.
Das die Optik bei einem GBA Strategiespiel nicht viel besser sein kann läßt sich ja aktzeptieren, dass der Sound allerdings ebenfalls der gleiche ist, finde ich fast schon eine Frechheit. Klar, die neuen Einheiten (also die Offiziere) haben andere Musikstücke, aber die altbekannten Recken (Max, Andy, Sami) werden von der gleichen Musik begleitet wie bei Teil 1. Sehr enttäuschend wie ich finde. Aber noch kurz generell was zur Musik: Jeder CO hat ein anderes Musikstück, das immer dann erklingt sobald er am Zug ist. Man hat pro Level also immer nur 2 Musikstücke, da ja immer nur zwei Offiziere zeitgleich kämpfen. Positiv anzumerken ist, dass diese Melodien einen wenigstens nicht nerven. Zwar summt man weder mit, noch erhöht es die Spannung dramatisch (das passiert wenn ihr eure Super Power einsetzt), aber insgesamt kann der Sound mit gelungener Mittelmässigkeit punkten.
Das technische Fazit lautet schlicht und ergreifend: unspektakulär. Keine Massenschlachten, keine richtigen Größenverhältnisse, keine gut animierten Figuren und keine grandiosen Effekte. Dennoch ist der wichtige Kern vorhanden - eine gute Atmosphäre und viel Charme. Für das was Advance Wars 2 zeigen will gerade zu perfekt eingefangen, aber im Vergleich zum Vorgänger nicht aufgewertet!
[u]Spielbarkeit:[/u]
Auch hier fühlte ich mich direkt heimisch. Es gibt verschiedene COs, was gleichbedeutend mit dem Truppenführer ist. Deren Rolle übernehmt ihr und habt so nicht nur Zugriff auf sämtliche Einheiten eurer Armee, sondern auch auf die jeweilige Super Power eures Charakters. Diese ist charakterspezifisch und löst Schneestürme oder kurzfristige Superkräfte aus. Doch soweit sind wir noch nicht, denn erst weist euch Nell (sie ist irgendwie soetwas wie euer Chef) in die Kampftaktik ein. Das ist seeeeeehr detailliert und dauert ein wenig zu lang. In der achten Mission bekomme ich immer noch neue Hinweise zu Eigenschaften diverser Fahrzeuge. Aber ich bin ja auch ein AW Veteran. Neueinsteiger freuen sich ob der detaillierten Tipps und kommen so schneller hinter die Finessen von Black Hole Rising. Wichtig ist nämlich welche Einheit wen am besten ausschalten kann, wo die besseren defensiv Standpunkte sind und wie man Städte einnimmt. Das ist wichtig fürs eigene Guthaben, denn jedes eroberte Gebäude bringt am Ende der Runde mehr Bargeld.
Wenn ihr Teil 1 gespielt habt, dann merkt ihr schnell das die alten Feinde nun Freunde sind und wieder mal läuft alles so aufs Kriegsspiel hinaus. Niemand sieht Leute verenden oder Panzer explodieren... es wird einfach nett verharmlost. Aber das ist auch gar nicht wichtig, denn Advance Wars braucht recht viel Gehirnschmalz und protzt wieder mal mit gigantischem Umfang, da es neben dem langen Hauptspiel auch noch zig andere Karten zum freispielen gibt. Der Multiplayer wird ebenfalls wieder groß geschrieben und erlaubt galante Duelle im Schwimmbad 
Doch ich rede mal wieder um den heißen Brei herum. Meist beginnt man ein Level mit einer bestimmten Zahl an Einheiten und hat eine Fabrik neben seinem Hauptquartier. Darin kann man Soldaten bauen, Panzer zusammenschrauben und bastelt sich so eine Armee zusammen. Rundenbasierend zieht man nun auf der Karte umher und stellt sich dem Gegner. Um die Kämpfe zu symbolisieren verringert sich einfach immer die Zahl neben dem Fahrzeug (von 10 ausgehend). Um siegreich aus der Schlacht hervorzugehen braucht man aber viel Feingefühl für die vielen unterschiedlichen Einheiten, denn Flackgeschütze richten nichts gegen Panzer aus, während selbige nichts gegen Hubschrauber bringen. So muss man gewieft taktieren und kommt von dem süchtigmachenden Spiel einfach nicht mehr los. Absolut ausgereift genialer Spielspaß, der sich zwar exakt wie der Vorgänger spielt, aber immer noch quasi perfekt bleibt!
[u]Unterwegs:[/u]
In den späteren Leveln braucht man die volle Konzentration und schlägt sich oftmals lange Zeit im selben Level rum. Das Problem dabei ist, dass der kleinste Fehler bestraft werden kann, und man unterwegs deshalb nur spielen sollte, wenn man seine Ruhe hat. Für die kurze Bahnfahrt trotz ständiger Speicherfunktion nicht zu empfehlen.
[u]Gesamt:[/u]
Advance Wars 2 ist leider das exakte Ebenbild vom ersten Teil. Exkat gleiche Technik, wenig neue Einheiten und irgendwie hätte es auch ein Add On sein können. Es gibt nur wenig spielerische Neuerungen (wie große Kanonen etc.) und man kommt sich genau aus dem Grunde ein wenig verarscht vor. Ich jedenfalls hatte mir ein paar Neuerungen erhofft und muss dennoch gestehen das AW2 die 92% vollkommen verdient hat. Das Spielprinzip macht immer noch krankhaft süchtig, ist spielerisch GENIAL und wer Teil 1 nicht gespielt hat, sollte sich den Titel unbedingt kaufen... Dann kann man auch noch 3% draufschlagen, denn die hab ich nur abgezogen, da Nintendo uns quasi keine Veränderungen spendiert hat!
