Sehr überraschend kam die Ankündigung dieses Games letztes Jahr von Capcom, genau wie die anderen 4 Titel, die Capcom noch releasen will.
P.N. 03, was für Product Number 03 steht, ist das erste dieser 5 Games, das nun releast wurde (27.03. in Japan).
Ob dies ein Schnellschuss war oder Protagonistin Vanessa Z. Schneider überzeugen kann, werden wir jetzt feststellen!
P.N. 03 ist glücklicherweise auch für Zocker ohne Japanischkenntnisse absolut kein Problem, da die Bildschirmmenüs komplett in Englisch gehalten sind, ebenso wie die Sprachausgabe. Lediglich die Unterhaltungen Vanessas über einen Communicator mit einem unbekannten Namens Client, dessen Identität später im Game enthüllt wird, sind in Japanisch gehalten.
Schmeißt man den Gamecube an und hat das Spiel gestartet, stehen 3 Optionen zur Auswahl: Neues Spiel (auf Easy, Normal und später auch Hard), Spiel Laden und Optionen, wo man unter Setup Soundeinstellungen vornehmen kann sowie die Steuerung abändern. Außerdem ist hier noch ein cooler Viewtiful Joe Trailer zu finden.
Story
In der Zukunft haben die CAMS (Computer Arms Management System) die totale Kontrolle über die Planeten erlangt und beschlossen, die Menschen zu töten. Das Militär entscheidet sich dazu, eine Person loszuschicken, die Maschinen auszuschalten und ihre Basen zu infiltrieren. Vanessa Z. Schneider kommt ihnen da wie gerufen, da sie Rache für den Tod ihrer Eltern fordert.
Mehr kann ich zur Story leider nicht sagen, da die weiterführenden Elemente der Story (die Unterhaltungen Vanessas mit dem Client) komplett und ausschließlich japanisch sind.
Startet man ein neues Spiel, findet man sich auch schon direkt im Geschehen wieder. Man sieht den Wüstenplanet Öde und auf einmal taucht eine Energiekugel a la Terminator 2 auf, in der Vanessa zum Vorschein kommt, allerdings nicht nackt
Nach dem coolen Intro kommen nach den ersten Schritten schon direkt die ersten Gegner, wie herumsausende Geschütze und große, schwere Geschütze, die Energiekugeln abfeuern, auf einen zu. Die Gegner tragen lustige Namen wie Löwenzahn, Ranke Pilz und Iris. Durch geschicktes Ausweichen und Vernichten der Gegner kommt man weiter. Dabei ist jeder Level in Räume unterteilt. Nach jedem Außenareal oder einem Raum, Gang oder einer Halle kommt eine Tür. Betritt man diese, wird eine Zwischenbewertung eingeblendet, in der z B steht wie viele Gegner man gekillt hat, wie lange man dazu gebraucht hat und noch zwei weitere, wichtige Sachen.
Man sieht, den wievielten Raum des Levels man betreten hat (z. B. 12/21) und kann so klar sehen, wann das Level zu Ende ist. Weiterhin sieht man, wie viel Geld man sich verdient hat, was mit Zeit, getöteten Gegnern und Kombos zusammenhängt. Tötet man einen Gegner, erscheint oben rechts eine Anzeige, wo z. B. 500Pkt steht, daneben eine 1 für einen Gegner und darüber eine Zeitanzeige, die abläuft. Tötet man, bevor die Zeit abgelaufen ist, einen weiteren Gegner, bekommt man mehr Punkte (je nach Gegnertyp) und die Kombozahl springt auf 2. Läuft hiernach die Zeit komplett ab, erhält man einen Geldbetrag der das Produkt aus Kombozahl und Punktzahl ist. Je mehr Gegner man also tötet, bevor die Zeit abläuft, desto mehr Kohle. Dieses Geld kann man dann in einem Shop in Upgrades für den aktuellen Anzug investieren, wie Aufwertung des Schutzschildes oder ein Automatikgeschütz oder in ganz neue Anzüge mit neuen Attacken! Man kann auch Continues kaufen. Stirbt man in einem Level, muss man ein Continue einsetzen, um in dem letzten Raum wieder zu beginnen. Falls man Lebensenergie oder Energie für Spezialangriffe verliert, kann man diese durch aufsammeln von grünen bzw. orangen Energiekugeln, die Gegner hinterlassen, wieder auffüllen. Hat man kein Continue mehr, ist man Game Over und muss den ganzen Level von vorn machen. Maximal kann Vanessa 99 Continues tragen.
Grafik
Die Grafik ist mit einem Wort
eintönig.
Im gesamten Spiel schreitet man durch Komplexe, die aus weiß-grauen Wänden und Böden bestehen, welche absolut leblos sind. Ausser ein paar Rillen im Boden oder verschieden designten Wänden gibt es nichts zu sehen. Die einzige Abwechslung sind hier die Gegner, die auftauchen. Das Spiel besteht aus 11 Levels, wobei es 3 oder 4 Wüstenlevels gibt, die alle aus ockerfarbenen Dünen und Wänden bestehen
der Rest sind die weißen Komplexe. Das einzige was hier überhaupt farbig ist, sind die verschiedenen Anzüge, die Vanessa erwerben kann. Doch dem nicht genug. Nicht nur, dass die Grafik langweilig ist, man sieht auch überall Treppcheneffekte, was in einem weiss-grauen Spiel mit Rillen in den Böden besonders zur Geltung kommt. Nur Vanessa wurde gut gemodelt, bewegt sich sehr flüssig und sieht auch gut aus
Sound
Der Sound passt super zum Game.
Während man durch die Gänge und Wüsten läuft, den Robotern ausweicht und stylische Angriffe auffährt, läuft ein cooler Techno-Beat zum Game und Vanessa schwingt die ganze Zeit ihren
Körper im Takt dazu. Echt cool gemacht, nur leider wiederholen sich die verschiedenen Backgroundmusiken ab Level 5 oder 6 (insgesamt gibt es 11 Levels).
Das Spiel unterstützt Dolby Pro Logic 2.
Steuerung
An die Steuerung gewöhnt man sich recht schnell, da sie intuitiv erlernbar ist.
Auf dem A Knopf werden die normalen Schüsse abgegeben, dazu ausweichen kann man mit R oder L. Mit Y duckt man sich und kann sich auch dann nach vorne, links oder rechts zur Seite rollen. Mit B wird Vorwärts oder Rückwärts gesprungen und mit Z dreht Vanessa sich blitzschnell um 180 Grad. Aus Tastenkombinationen mit dem digitalen Steuerkreuz und dem A Knopf werden dann anzugspezifische, wirkungsvolle Attacken ausgeführt. Mit dem C-Stick kann man die Kamera hinter Vanessa etwas mehr nach Links, Oben oder Rechts verschieben, was allerdings komisch aussieht und meiner Meinung nach schwer zu steuern ist.
Umfang
Jetzt kommen wir neben der eintönigen Grafik zur größten Katastrophe des Spiels: dem Umfang. Spielt man das erste mal durch, braucht man schon höchstens 2-2 ½ Stunden..und das für ein Action Game und vor allem zum Vollpreis!
Ich habe mich jetzt schon mehrmals auf allen Schwierigkeitsgraden durchgekämpft und meine letzte Spielzeit betrug 1 Std. 13 min., was wirklich katastrophal ist, nicht motivierend. Das Spiel ist praktisch etwas für die lange Mittagspause und das ist für 60 Euro schon ein Ding. Auch der Widerspielwert liegt praktisch bei Null, da die leblosen Korridore jedes Mal dieselben sind und das Gegneraufkommen verändert sich auch nicht, nur halten sie mehr aus und Vanessa weniger. Zwar nicht gerade innovativ den Schwierigkeitsgrad so anzukurbeln, aber es wirkt. Als Belohnung fürs durchzocken auf Easy und Hard sahnt man jeweils einen neuen Anzug ab..einer ist besonders knapp
Aber auch das hilft dem Game nicht, beim zweiten Mal an Spannung zu gewinnen. Im Endeffekt ist der Viewtiful Joe Trailer nach dreimaligem Durchspielen spannender als P.N. 03
leider!
Fazit
Viele coole Ideen wie das Punkte/Shop System, die leichte Steuerung mit der jeder coole Ausweichmanöver hinlegen kann und die sehr gut designten Gegner, doch das alles kann nicht über das triste Leveldesign und über die kurze Spielzeit hinwegtäuschen. Man kann sich praktisch eine Pizza bestellen und bis der Bote da ist, sieht man den Abspann
mit etwas Talent
Das Spiel ist viel zu kurz und zu einseitig und sollte hierzulande lieber direkt in die Players Choice Reihe aufgenommen werden.
Für ein Game mit derartig kurzer Spielzeit kann man keine 60 Euro verlangen.
Im Endeffekt ein beim ersten Mal lustiges Action Game, das danach null Motivation auf ein zweites Mal entfacht.