Pro Evolution Soccer 6 - Review

Pro Evolution Soccer 6

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Review
360
30
Einleitung
 
Kann Pro Evolution die Messlatte für realistische Fußballsimulationen auch dieses Jahr wieder ein Stück höher legen? Welche Verbesserungen gibt es in der NextGen? Was ist neu, oder wurde gar ein Beschnitt der Features vorgenommen? Alles das wollen wir in unserem PES6 Review klären!
 
Nippon-Kicker
 
Die japanische Herkunft kann PES6 auch in diesem Jahr nicht verbergen. In den Menüs dudelt – wie schon gewohnt – Synthesizer-Musik, die man nach wenigen Spielminuten entnervt deaktiviert. Zudem erinnert die Menüstruktur und das Design stark an fernöstliche Rollenspiele, statt an westliche Sportsimulationen. Atmosphäre sucht man auch im neuen PES-Teil vergebens. Es wird Zeit das Konami hier endlich ansetzt!
 
Immerhin: Es wurden neue Ligen integriert. Italien, Spanien, die Niederlande und Frankreich wurden integriert mit offiziellen Lizenzen. Aus England haben es nur ManU und Arsenal ins Spiel geschafft, aus Deutschland sogar nur der FC Bayern aus München (außer den „Titan“ Oliver Kahn). Einige weitere Clubs wurden mit Einzellizenzen ins Spiel integriert.
 
EA Kontra Konami und ein fehlender Editor
 
Deutsche Fußballfans könnten den neuen Teil von PES auf der Xbox 360 scheuen, denn neben den fehlenden Originalvereinen und -spielern gibt es keine Möglichkeit ein sog. Option-File auf die Xbox 360 zu laden und es wurde auch kein vollständiger Editor eingebaut wie es in der PS2 Version der Fall ist. Lediglich die Spielernamen können editiert werden und mittlerweile werden diese in einem minimalistischen Option-File angeboten, welches aber nur die falschen Spielernamen korrigiert. Keine Vereinsnamen, keine Stadien, keine Wappen, keine Trikots usw. Schade! Hier hat Konami großes Potential verschenkt und die Xbox 360 Version um einiges unattraktiver als die PS2 oder gar PSP Version gemacht!
 
Ursprung allen Übels ist umgangener Rechtsstreit mit Electronic Arts.
 
Spielmodi – alt, aber nicht neu
 
Altbekanntes findet sich in PES6: Schnelles Spiel, diverse nationalen Ligen, WM, EM, Pokale und die Meisterliga sind erneut vorhanden. Ein umfangreicher Trainingsmodus findet sich in der Xbox 360 Version nicht! Dadurch wird es den Spielern schwer gemacht die für den Xbox 360 Controller angepasste Steuerung zu verinnerlichen. Neue Spielmodi sucht man in der Xbox 360 Version vergebens.
 
Die Liste der gestrichenen Features findet mit dem Trainingsmodus und neuen Spielmodi aber kein Ende. Auch der bei einigen Spielern lieb gewonnene PES-Shop wurde ersatzlos gestrichen in der Xbox 360 Variante, es lassen sich keine Replays speichern und von ehemals 36 Originalstadien dürfen lediglich 8 die „nächste Generation“ erleben.
 
Über Xbox Live können Ranglisten und normale Spiele ausgetragen werden, aber weiterhin nur eins-gegen-eins Partien. An der lokalen Xbox können immerhin bis zu vier Spieler gegeneinander antreten.
 
Gameplay – Besinnung auf die Stärke des Spiels
 
PES6 bietet auch dieses Jahr das realistischste und abwechslungsreichste Gameplay aller Fußballspiele am Markt. Dabei sind die Entwickler nicht auf der Stelle getreten sondern haben das Gameplay an den richtigen Stellen verbessert.
 
Die K.I. Wurde nochmals deutlich aufgepäppelt. Dies führt aber auch dazu, dass die beiden einfachen Schwierigkeitsgrade auch für Anfänger und Gelegenheitsspieler irgendwann zu einfach sind, die höheren Grade hingegen aber einen Tick zu fordernd. Dies kann auch Dauer frustrieren, denn während man in einem Fall jeden Gegner wegputzt wird bei nur einem Schwierigkeitsgrad höher das Tore schießen zur echten Qual. Hier hätten die Entwickler noch etwas die Balance finden sollen!
 
Immerhin reagieren die Abwehrreihen nun bei Alleingängen nicht mehr ganz so übermäßig stark, stehen aber bei Flanken und Kurzpassspiel besser als zuvor. Eins-gegen-Eins Situationen sind dennoch nur schwer zu meistern, wie im realen Fußball. Die Stürmer laufen sich nun öfter intelligent frei. Leider zeigt sich dabei ab und an eine große Schwäche des Spiels: Die Stürmer befinden sich viel zu oft in klaren Abseitspositionen was doch sehr nervig sein kann.
 
Im Allgemeinen wurde das Spieltempo spürbar angezogen und das Mittelfeldgeplänkel dadurch etwas entschärft, was die Attraktivität des Spiels erhöht und den Spaßfaktor damit ebenfalls. Der Realismus leidet darunter glücklicherweise nicht. Die K.I. übt sich in schnellem, aggressiven und intelligenten Spielaufbau und versucht selbigen rigoros bei Angriffen des Spielers zu zerstören. Natürlich kommt es auch immer wieder vor, dass die K.I. den Ball im Mittelfeld hält, bis die eigenen Spieler aufgerückt sind oder sich Lücken in der Verteidigung auftun. Dies ist aber durchaus realistisch und nachvollziehbar.
 
Die Ballphysik wurde nochmals realistischer programmiert, als dies ohnehin schon der Fall war. Interessant und spielerisch wertvoll ist auch die Überarbeitung der Kollisionsabfrage von Spielern und Ball. So wird des öfteren ein Schuss oder eine Flanke spürbar, bzw. sichtbar abgefälscht und führt damit zu interessanten Spielsituationen. Zudem werden so Tacklings und Grätschen realistischer in Szene gesetzt. Hierbei entscheidet der Schiedsrichter mittlerweile sogar öfter auf Vorteil anstatt jede Kleinigkeit sofort abzupfeifen. Dafür wird nun schneller mal eine Karte gezückt. Elfmeter werden zudem auch deutlich weniger gepfiffen als im Vorgänger.
 
Durch den schon besagten nicht vorhandenen Trainingsmodus mit diversen „Mini-Spielen“ und Tutorials, werden selbst gestandene PES-Spieler zu Beginn ein wenig Mühe haben die etwas veränderte Controller-Belegung einzuüben. Zudem werden viele der Tricks nur kurz in der Anleitung erläutert und sind somit nur mit viel Geduld zu erlernen. Die Anzahl der Tricks wurde leicht erhöht, wird aber wohl selbst von Profis in ihrer Gesamtheit nicht erlernt und genutzt werden. Nun gibt es mehr Täuschungsmanöver, eine überarbeitete Ballkontrolle und ein verbessertes Dribbling.
 
Grafik und Sound – Nostalgie, Unvermögen, Hörgenuss
 
Was Konami auf der NextGen grafisch abliefert ist den Namen „High Definition“ nicht annähernd wert! Zwar sind die Texturen nun höher aufgelöst, das Geschehen auf dem Platz flimmert nicht mehr und dank 16:9 Seitenverhältnis ist der Überblick besser den je, aber was die Qualität der Texturen und Spieler-, sowie Stadion-Modelle angeht, verliert PES immer mehr Boden an die Fifa-Reihe, die aber auch seit längerem keinen Quantensprung mehr vollbracht hat. Einzig die Animationen können weiterhin überzeugen und sind sehr schön anzusehen. Aufgrund der niedrigen Polygonzahlen und detailarmen Texturen sind aber auch diese nicht NextGen würdig!
 
Der Stadionsound hingegen kann überzeugen: Passende Reaktionen des Publikums auf das Geschehen des Spiels wird dort geboten. Einzig die Kommentatoren wurden abermals nicht überarbeitet. Die gleichen Phrasen und Analysen kennen wir schon aus den Vorgängerversionen. Zudem sind diese auch noch recht häufig völlig unpassend.
 
Die Präsentation des Spiels kann insgesamt keinesfalls überzeugen und schafft ein atmosphärisches Tief. Die Spannung und Attraktion von PES lebt weiterhin ausschließlich vom - unübertroffenen, aber nicht ganz fehlerfreiem - Gameplay.
 
Xbox 360 Kontra PlayStation 2
 
Die Xbox 360 Version von PES6 weist teilweise gravierende Unterschiede zur PlayStation 2 Variante auf. Wir listen Euch hier die wichtigsten Unterschiede auf:
- Auf Xbox 360 nur „freies Training“, Tutorials nur auf PS2.- Editor: auf PS2 identisch zum Vorgänger, auf Xbox 360 können lediglich Namen der Spieler editiert werden.- Xbox 360 = 8 Stadien, PS2 = 36 Stadien.- Wiederholungen nur auf PS2 speicherbar.- PES-Shop nur auf PS2 verfügbar.- Spielermodelle auf der PS2 von PES5 übernommen, die Xbox 360 wurden mit neuen Animationen beglückt.
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
DarthSonic
Ein Fazit für Pro Evolution Soccer 6 auf der Xbox 360 zu ziehen fällt schwer. Zwar wurde das Gameplay nochmals und vor allem sinnvoll verbessert, aber es finden sich auch einige negative Seiten im Gameplay wieder. Zudem gibt es etliche Features der PS2 Variante nicht auf der Xbox 360. Dabei fallen insbesondere gewichtige Punkte wie die fehlenden Tutorials negativ auf! Grafisch gibt es auch keinen nennenswerten Grund warum man die Xbox 360 Version unbedingt besitzen muss. Hardcore-Fans der Serie kommen sicherlich nicht an einem Kauf der Neuauflage vorbei, unschlüssige Käufer die zwischen PES6 und Fifa 07 schwanken werden wohl das atmosphärisch dichtere und besser verpackte Produkt aus dem Hause EA kaufen, Neueinsteigern wird der Einstieg schwerer den je gemacht durch die gewöhnungsbedürftige und nicht durch Tutorials erlernbare Steuerung, die PES-typisch sehr umfangreich ist. PlayStation 2 Besitzer sollten – aus besagten Gründen - zur Version für Sonys Konsole greifen.

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