Splinter Cell: Double Agent - Review

Splinter Cell: Double Agent

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Review
360
22
erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
 
[u]"Spione wie wir"[/u]
 
In die vierte Runde geht Sam Fisher nun schon und zeigt keine Zeichen von Ermüdung. Im Gegenteil, Ubi Soft schafft erneut einen genialen Mehrspieler und auch in der Solo Kampagne glänzt der Agent mit dem Knackpo in spannenden Einsätzen. Kennern der Serie fallen viele Dinge auf die weggelassen wurden, wie man das findet ist jedem selbst überlassen, dafür begeistern eine dichtere Story und der Fakt, dass eigene Entscheidungen nun eine größere Rolle spielen. Technisch spielt Double Agent ganz oben mit, der Sound haut uns komplett um, die Grafik ist exzellent, aber leider von Tearing durchzogen.
Splinter Cell möchten wir euch in jedem Fall ans Herz legen, gesagt sei aber auch schon vorab, dass viele Dinge nicht so bahnbrechend sind, wie sie einst angekündigt wurden. Wer die anderen Teile kennt, entdeckt nur bedingt was Neues, eine richtige Frischzellenkur war das also nicht.
 
 
[u]Handlung_[/u]
 
Das erste mal ist Sam Fischer als Doppelagent unterwegs. Was sich spielerisch als geschickter Schachzug erweist, kommt auch der Handlung zu Gute. Die ist diesmal nicht nur politisch und etwas abgehoben, sondern bringt menschliche Gefühle, Vertrauen und wesentlich mehr Spannung mit ein. Nach dem Tod seiner Tochter hat Sam nichts mehr zu verlieren und nimmt deshalb diesen mehr als heiklen Auftrag an, der in einem Gefängnis beginnt und euch in aller Herren Länder führt.
Die Geschichte ist stets sehr spannend, außerdem kommuniziert Fischer nun ein wenig reger mit seiner Außenwelt, jedenfalls hat uns die Story von Double Agent exzellent gefallen und man fühlt sich doch deutlich mehr mit einbezogen als früher. Bombastische Wendungen dürft ihr auch diesmal nicht erwarten, aber eure eigenen Entscheidungen können den Spielverlauf nun ein wenig mehr beeinflussen.
 
[u]Optik_[/u]
 
Teil 4 der Serie hat es schwer. Warum? Naja, schon Chaos Theory sah auf der alten Xbox einfach fantastisch aus, bot bombastische Umgebungen, Texturen und Lichteffekte. Double Agent steht dem natürlich in Nichts nach, der Sprung von Teil 3 zu Teil 4 ist aber auch nicht weltbewegend.
Definitiv aufgepeppt wurden die Figuren: Die Animationen sind so fein und elegant wie eh und jeh, dafür wirken Gesichter und Haut, also Texturen, nun noch realistischer und vor allem bei Detailaufnahmen äußerst attraktiv. Die Umgebungen sind diesmal weitestgehend hell. Das ist man als alter Splinter Cell Veteran nicht wirklich gewohnt, das Spiel bekommt dadurch fast schon einen neuartigen Touch. Die Level sind äußerst detailliert und realistisch, wirken authentisch und protzen mit tollen Texturen, Spiegelungen und Lichteffekten. Dafür ist die Nachtsicht nun deutlich schlechter, einsetzen muss man sie bei Double Agent aber ohnehin nicht so oft. Dank der Präsentation ist Splinter Cell auf der neuen Xbox ein wahrer Hingucker. Die Atmosphäre ist dicht und gelungen, das Gesamtbild beeindruckt euch beim spielen und wer in Shanghai, Afrika oder auf hoher See umherschleicht, bekommt Effekte, Qualität und eine Spielwelt wie aus einem Guss.
Leider ist Sam Fischer aber nicht ganz gesund, einige Kinderkrankheiten hätte er lieber vorher auskurieren sollen. Tearing gibt es nämlich jede Menge und fast bei jedem schnellen Kameraschwenk. Ohnehin sieht das Spiel, wenn man es schnell spielt, wie immer nicht mehr so gut aus. Wer langsam agiert hat mehr von der Optik und weniger Tearing. Dafür kann es aber vereinzelt sogar zu Rucklern kommen! Beides schadet dem Spiel nicht wirklich, uns fehlte dennoch der Moment, bei dem es uns den Atem verschlägt. Klar, die Eislandschaft mit dem niederstürmenden Schnee ist beeindruckend, überhaupt sieht Double Agent fantastisch aus, irgendwas hat Ubi Soft aber diesmal vergessen, denn die gewisse Magie die man vor allem bei Teil 1 und 3 spürte scheint verflogen...
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
Über jeden Zweifel erhaben ist wieder mal der Soundtrack. Die spannenden Stücke begleiten und untermalen perfekt, verstehen es aber auch das Spielgeschehen anzutreiben und zu motivieren. Die interaktive Akustikkulisse, geschaffen von Michael McCann, ist auf jeden Fall hörenswert und ein echter Kandidat für Sammler von Videogame Soundtracks.
Die Sprachausgabe, wir haben die Deutsche genutzt, ist im Business immer noch eine der besten. Egal ob Sam selbst, irgendwelche Söldner oder feindliches Führungspersonal, die Stimmen passen wie die Faust aufs Auge, machen ihren Job verdammt gut und vermitteln filmreife Atmosphäre. Außerdem gefiel uns auch die Häufigkeit und der Inhalt der Sprachausgabe. Die Effekte konnten uns - wie immer - ebenfalls überzeugen und wer eine 5.1 Anlage besitzt erfreut sich über eine exzellente Surround Abmischung, die euch Gegner und Waffen perfekt im Raum orten lässt. Außerdem rummst der Subwoofer gerne mal. Jedenfalls sind die realistischen Feuerwaffen gut in Szene gesetzt, Double Agent klingt in jedem Areal authentisch, vergisst aber auch die Action nicht. Durchdacht und toll umgesetzt.
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
Die Ladezeiten sind lang und vor jeder Mission muss man schon eine gute Portion Geduld mitbringen. Zwar gibts ein kurzes Video und ein Briefing, aber trotzdem zieht es sich ein wenig. Dafür wird man in den Missionen nur selten unterbrochen. Geschieht das, wartet man wieder lange, Gott sei Dank ist das aber nur selten der Fall. Ein Spielstand ist satte 3MB groß, das speichern geht dementsprechend langsam von der Hand, ist aber noch im Zeitrahmen. Sam Fischer, wir sind zwar nicht unzufrieden, aber durchaus Besseres gewohnt!
 
[u]Extras_[/u]
 
Es gibt zwar eine limitierte Edition mit jeder Menge Bonuskram und in einer schicken Metallbox, wir Deutschen bekommen diese aber natürlich nicht zu sehen. Wir nehmen also mit einem mageren Trailer zu Rainbow Six vorlieb, was nicht wirklich als Extra taugt...
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
 
Wer von dem Spiel jede Menge Neuerungen erwartet, dürfte bitterlich enttäuscht werden. Double Agent beinhaltet einige spielerische Veränderungen, von der keine aber so gravierend ist, als das man sie als komplett neuartig oder extrem faszinierend betrachtet. Wer also einen der anderen Teile bereits gezockt hat, weiß worauf es auch hier wieder ankommt.
 
Fast komplett eliminiert wurde die Nachtsicht. "Dank" der Rechenpower gibt es nun wesentlich mehr erleuchtete Level, tageslicht Einsätze oder sogar einen weißen Tarnanzug, da man im Schnee operiert. Dank steht deshalb in Anführungszeichen, weil auf der 360 genau deshalb etwas fehlt. Die Nachtsicht wird quasi nicht mehr gebraucht, statt großer dunkler Hallen und Korridore gibt es nun z.B. sonnenbestrahlte Außenareale. Um unsichtbar zu sein muss man nun in Winkel und Nischen schlüpfen, außerdem müssen die Laufwege besser koordiniert werden. Fazit: Des einen Freud, des anderen Leid. Während viele die geniale Nachtsicht vermissen, freuen andere sich darüber, endlich mal alles sehen und entdecken zu können. Auch wegrationalisiert wurden die beiden Balken unten links im Bildschirm. Wie gut versteckt ihr seid, erfahrt ihr jetzt in 3 Stufen durch ein Lämpchen an Sams Rücken. Der stufenlose Balken von früher war flexibler und spannender integriert, auch seht ihr nun nicht mehr, wie laut eure Aktionen sind. Viel mehr verlangen die Entwickler von euch einen Hauch mehr Feingefühl, da man eben selber abschätzen muss wie laut man ist und wie einsichtig euer Versteck ist.
Ohnehin scheint Double Agent ein Stück schwerer geworden zu sein. Keine Angst, der Schwierigkeitsgrad kann frei gewählt werden, dennoch sind die Wachen hellhörig, auf Zack und haben fast immer Taschenlampen dabei um euch aufzuspüren. Das Leveldesign ist jetzt ein wenig freier und auch deswegen ist Double Agent nicht der leichteste Vertreter der Serie. An einigen Stellen braucht es mehrere Anläufe, aber Trial & Error ist den Fans von Sam Fischer ja ohnehin ein Begriff. Im gängigen Spielablauf hat sich trotz der eingangs erwähnten Änderungen nicht viel getan: Bewegt den Stick nur langsam um zu schleichen, sucht die Dunkelheit und plant eure Laufwege. Außerdem solltet ihr euer Inventar kennen. Sams Pistole kann Lichtquellen jetzt lautlos für einige Sekunden ausschalten, ansonsten könnt ihr jede Lampe ausschießen. Den Feinden solltet ihr das Licht nicht allzu häufig ausknipsen, wer klever agiert umrennt Gefahrenherde oder betäubt seine Gegner. Das geht wie immer mit einem fiesen Würgegriff oder aber den witzigen Gadgets von Sam. Die Haftkameras können Feinde nun blenden, Gas versprühen, es gibt weiterhin Ringgeschosse, Stromstöße und jetzt auch wieder verstärkt Granaten. Neu ist bei Double Agent eine Bewertung am Ende jeden Levels. Dort bekommt man Abzüge für gefundene Körper, nicht erfüllte Missionsziele und Todesopfer. Versteckt die besiegten Feinde also gut und versucht möglichst keinen Alarm auszulösen. Abgesehen davon, dass Sam wie immer schnell stirbt, ist der Alarm sehr wichtig um am Ende vielleicht doch mal 100% einzuheimsen. Die Missionsziele sind jederzeit per Opsat einsehbar. Neben den Primärzielen gibt es natürlich auch Sekundärziele, das alles ist diesmal aber bedeutend wichtiger. Sam arbeitet quasi für zwei Parteien und während die Zündung einer Bombe von der kriminellen JBA gern gesehen wird, ist es für die NSA ein ziemlicher Schlag ins Gesicht. Deshalb gibt es nun zwei neue Balken, die das Vertrauen der jeweiligen Partei anzeigen. Jede Mission bietet die Möglichkeit das Vertrauen zu festigen, ihr könnt es aber auch verlieren. In den normalen Leveln ist das aber mehr Schein als Sein, witziger sind da die JBA Hauptquartiere:
Hier schwirrt ihr in regelmäßigen Abständen herum und könnt in einem vorgegebenen Zeitrahmen jede Menge Aufgaben erfüllen. Dabei fordert die NSA viele schwierige Dinge, für die ihr gesperrte Bereiche betreten müsst und fast jederzeit riskiert, von der JBA enttarnt zu werden. Dieses freie agieren ist eine gelungene Abwechslung und macht eigentlich erst richtig deutlich, was es mit dem Doppelagenten Feature auf sich hat - zumal ihr selbst entscheiden müsst, was ihr tut!
 
 
Splinter Cell ist wie immer ein Spiel, für das man in Stimmung sein muss. Wer gerade eine Partie Halo 2 hinter sich hat, wird kaum die nötige Ruhe und Konzentration finden, in die Haut von Sam zu schlüpfen. Es bedarf kleverer Spielweise, der unbändigen Lust auch mal still zu verharren und auch ein wenig spielerisches Geschick. Die Steuerung ist wie immer sehr komplex, die Übersicht verliert man aber nicht und bis auf ein paar Aktionen bei denen der A Knopf mehrfach belegt wurde ist sie wie immer ein präziser und treuer Begleiter. Genau wie die frei schwenkbare Kamera und die gelungene Save Funktion. Zu jeder Zeit sichert ihr euren Spielstand, Frust kommt so eigentlich nicht zu Stande. Double Agent ist leider nicht ganz so umfangreich wie seine Vorgänger, die circa 9 Level halten euch trotzdem 12 Stunden bei der Stange. Sofern ihr nach einem mal durchspielen schon keine Lust mehr habt…
Die Atmosphäre des Spiels ist über jeden Zweifel erhaben. Da springt man voller Dramatik aus einem Flugzeug, rettet sich gerade so auf den vereisten Boden und ist schon wenige Minuten später auf einem frostigen Hochseedampfer. Die Technik verschmilzt absolut genial mit der tollen Spielbarkeit und bringt euch mitten rein ins Agentenleben. Die Handlungen wirken authentisch, das Missionsdesign ist gelungen und trotzdem bleibt ein fader Beigeschmack. Ist langsam die Luft raus bei Sam? Bietet Double Agent ausreichend viele Neuerungen? Macht es immer noch Spaß? Gott sei Dank können wir die letzte Frage mit JA beantworten, wobei wir die Entscheidungen bei den anderen beiden euch selbst überlassen. Wir sind der Meinung, dass die Frischzellenkur nicht wirklich gewirkt hat und Sam bei der Xbox 360 Fassung nur den Next Gen Bonus mitnimmt. Splinter Cell 3 war in den meisten Belangen besser und dazu auch noch umfangreicher. Trotzdem ist auch Teil 4 ein geniales Stück Software, sehr realistisch und fordernd und wird euch mit dem packenden Spielablauf wieder Stunde um Stunde ans Pad fesseln. Richtig gut gefallen, haben uns die vielen kleinen Minispielchen. Anstatt immer nur Türschlösser zu hacken, braucht Sam für einige Dinge jetzt mehr Hirnschmalz und gerne auch mal viel Fingerspitzengefühl – beim Tresor knacken zum Beispiel. Solche Neuerungen sind sehr Willkommen, gestalten sie das Leben des Agenten doch noch ein Stück realistischer. Und es ist an Spannung kaum zu überbieten wenn man beim Tresor knacken ertappt wird, das Licht angeht und man in letzter Sekunde unter den Schreibtisch hechtet und hofft, nicht entdeckt zu werden...
 
[u]Mehrspieler_[/u]
 
Der Mehrspieler agiert wieder als völlig eigenständiger Modus, hat mit dem Hauptspiel gar nicht mehr viel zu tun. Es gibt weder die NSA, noch einen Sam Fischer selbst. Der Multiplayer hat sogar ein eigenes Hauptmenü, in dem es jede Menge Optionen gibt. Im Grunde genommen heißt es: Spione gegen Söldner. Da das auf den ersten Blick recht kompliziert anmutet, gibt es ein gutes Videotutorial, welches eigentlich keine Fragen offen lässt. Danach tretet ihr einfach einem Spiel bei und übernehmt dabei entweder die Rolle des Spions oder die des Söldners. Diese Kampfstarken Einheiten spielen in der Ego Perspektive und steuern sich auch so. Gimmicks habt ihr nur wenige, als da wären ein kräftiges MG nebst Granatwerfer und eine Taschenlampe. In den Leveln ist es eure Aufgabe, die Spione zu erschießen und wenn es geht vom Hacken verschiedener Terminals abzuhalten. Das ist nämlich das Ziel der agilen Spione, die ganz andere Schwerpunkte haben. Aus der gewohnten 3rd Person Perspektive klettern, springen, rennen, hangeln und turnen die schwarz in schwarz gekleideten Agenten durch die Level. Sie scheinen fitter und sind schneller als Sam Fischer selbst und haben zahlreiche Möglichkeiten den Söldnern zu entkommen. Selbst wenn man als Spion also beim Hacken erwischt wird, peilt man die nächste Dachluke an, erklimmt ein Rohr oder verschwindet in schmalen Schächten - da passt kein Söldner rein!
 
Wie man sich denken kann, sorgt das für jede Menge Spannung, Taktik und auch Spielspaß! Egal welche Rolle man übernimmt, was anfangs sehr komplex scheint ist in Wahrheit herrlich simpel und kann für viele Stunden fesseln. Die Level sind ausreichend groß und toll designt.
Wem das noch nicht reicht, der bekommt einen ganzen Batzen Herausforderungen spendiert, die man zumeist im Team mit einem Freund erledigen muss. Der sollte per Xbox Live mit euch verbunden sein und schon geht ihr zusammen gegen Bots vor und versucht Terminals zu knacken. Wer einen Kollegen hat den er gut kennt, gewinnt hier weitere Spielstunden voll Agentenspaß. Der komplexe Mehrspieler weiß also auch in Teil 4 ausgezeichnet zu gefallen und erweitert das Einzelspieler Erlebnis sinnvoll und sehr üppig! Den einzigen Abstrich müssen wir bei der Optik machen. Die Grafik wirkt ein gutes Stück simpler und ist nicht mehr so ansehnlich wie im Einzelspieler.
 
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VOID

Fazit

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Contra
 
shadowman
Sam Fischer ist einfach mein Stealth Held. Selbst der vierte Teil macht wieder richtig viel Spaß - und ich hab die anderen drei auch durchgezockt. Doch irgendwie hatte ich mehr Innovationen erwartet. Das "Doppelagenten" Feature wird nur teilweise richtig genutzt, außerdem hat mir die Nachtsicht von der ersten Sekunde an gefehlt. Toll das wir jetzt Tageslevel darstellen können, aber warum dann fast jegliche Nachtlevel eliminieren? Auch die anderen Sichtmodi wurden kaum benötigt, ich hab sie jedenfalls nicht gebraucht. Alles in allem also ein Top Spiel, wobei mich vor allem Chaos Theory unterm Strich mehr überzeugt hat!

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