Bully: Die Ehrenrunde - Review

Bully: Die Ehrenrunde

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Review
PS2
24
Wenn Rockstar ein Spiel entwickelt, dann horchen auch gleich alle Moralapostel auf. So auch bei ihren neusten Werk, dass bereits im Vorfeld der Veröffentlichung erste Skandal verbuchen konnte. Doch die Spielergemeinschaft ist sich zum größten Teil einig und freut sich mit regelmäßigen Abständen über die Abenteuer der Grand Theft Auto Serie. Um nicht immer wieder dieselbe Thematik aufzugreifen, hat die 75 Mann starke Truppe von Rockstar Vancouver sich an ein neues Konzept gewagt.
 
Gründe um ein Schulhofrowdy zu werden gibt es sicherlich viele. Oftmals aber sind es die sozialen Umstände, die einen Heranwachsenden zu so etwas treiben. Im Falle von Jim Hopkins sind es die Eltern, bzw. ein gewisser Teil davon. Ohne genauer auf die Vorgeschichte einzugehen, liefert die Mutter samt neuem Ehemann den Helden dieser Geschichte an der Bullworth Academy ab. Während die neuen Ehepartner sich bereits auf ihre anstehenden Flitterwochen freuen, wächst der Trotz bei Jimmy. Ob Rockstar hier auf Umstände in unserer Gesellschaft hinweisen will, ist vielleicht offen, aber die Art und Weise ist auf jeden Fall mit sehr viel Spaß verbunden. Die Begrüßung an der neuen Schule nimmt der Direktor höchstpersönlich vor. Dieser mahnt allerdings gleich zu Beginn, dass hier einiges anders läuft... womit er auch absolut Recht hat.
 
Wie es bei Jungen in Jimmys Alter üblich ist, lernt er auch gleich ein paar neue ‚Freunde’ kennen. Gary und Petey sind seine ersten Ansprechpartner und vor allem Gary bringt Jim auf dumme Gedanken. Es mag sicherlich viel Außergewöhnliches an der Bullworth Academy geben, aber normalen Schulunterricht gibt es an dieser Anstalt auch. Wobei man das Wort ‚normal’ in einem Videospiel etwas anders deuten muss. Innerhalb der geregelten Zeiten (auch Canis Canem Edit verfügt über einen Tages- und Nachtzyklus) findet zweimal am Tag Unterricht statt. In Fächern wie Englisch, Kunst, Sport, Chemie oder Arbeitslehre muss man fünf Stufen einer Prüfung ablegen. Die Dinge, die man an dieser Schule lernt, taugen dafür aber tatsächlich was fürs „wahre Leben“. Besteht man die Prüfungen, die in der Regel aus Minigames bestehen, so verbessern sich spezielle Fähigkeiten Jims. Beispielsweise wird man dank des Englischunterrichts deutlich wortgewandter und ‚könnte’ Streitigkeiten durch die richtige Wortwahl diplomatisch im Keim ersticken.
 

Grand Theft Schulhof

Strukturell ähnelt das Spiel sehr stark seinem Vorbild Grand Theft Auto, allerdings kann Canis Canem Edit viele eigene Akzente setzen. Aufträge sind steht’s übersichtlich auf der Karte und dem ständig eingeblendeten Radar zu sehen. Eine wirklich hilfreiche Funktion verbirgt sich darüber hinaus noch hinter dem digitalen Steuerkreuz. Ein Klick nach links zeigt aktuelle Neben- und ein Klick nach rechts zeigt die aktuellen Hauptmissionen an. Man muss auch in diesem Rockstar Werk nicht die ganzen 100% erspielen um die Endsequenz zu sehen, allerdings sollte man die vielen und einfallsreichen Nebenmissionen nicht verpassen. Der derbe Humor, den Rockstar- Spiele so auszeichnet und niemals ganz ernst genommen werden sollte, findet sich auch in diesem Werk wieder.
Man trifft auf die skurrilsten Gestalten. Viele Charaktere haben eigene Motive und Hintergrundgeschichten. Von Freaks bist sportliche Footballspieler ist alles dabei.
 
Man hat das Gefühl, dass Rockstar seinem ursprünglichen Plan etwas gewichen ist und einen ‚guten’ Helden kreiert hat. Zwar sind die Methoden wirklich oft, die eines Bad-Boys, doch die Motive sind in genauso vielen Fällen gut gemeint bzw. Taten für andere Mitschüler.
 
Zu den Hauptmissionen zählen Aufgaben wie ein Tagebuch aus dem Lehrerzimmer klauen, einen der Freaks durch die Schule zu eskortieren oder auch dem Alkoholikerlehrer aus der Irrenanstalt zu befreien. Viele Missionen bauen auf den vorangegangenen Ereignissen auf. Es gibt verschiedenen Gruppierungen auf der Bullworth Academy (die Streber, die Sportler, die Snobs etc.) und all diese muss man davon überzeugen, dass es nur einen wahren „Herrscher des Schulhofes“ gibt.
Bei den Nebenmissionen geht es hauptsächlich ums Geldverdienen. So kann man beispielsweise Zeitung im Paperboy-Style austragen oder im städtischen Park den Rasen mähen. Besonders lustig sind aber auch die Fahrradrennen, die an vielen Orten der Stadt stattfinden.
 

Zeugnisvergabe

In Sachen Präsentation liefern uns die Jungs aus Vancouver ein wirklich ordentliches Werk, dass sogar Grand Theft Auto in die Schranken weißt. Canis Canem Edit ist vielleicht nicht ganz so riesig und weitläufig wie San Andreas, dafür sind alle Gebäude, Landschaften und Figuren deutlich schöner. Hin und wieder hat man zwar das Gefühl, dass das Spiel etwas ins Stocken gerät, aber insgesamt läuft alles flüssig ab und geht gut von der Hand. Lediglich die Kamera macht öfters mal einen steifen und unbeweglichen Eindruck. Diese ist nicht immer ganz optimal. Der Gesamteindruck überzeugt trotz teilweise dunkler Grafik aber.
Musikalisch wird aber bei weitem nicht so ein Programm wie in der GTA-Serie geboten. Zwar sind alle Stücke in CCE passend zur Thematik, viele haben aber Dudel-Charakter und dümpeln einfach so vor sich hin.
Das Gameplay ist genauso abwechslungsreich wie die Missionsinhalte. Man fährt Skateboard oder Fahrrad, ballert mit seiner Zwille rum, streut Murmeln auf das Footballfeld oder stopft nervige Mitschüler in den Spint. Sollte man von dem ständig patrouillierenden Schulaufsehern verfolgt werden, so springt man schnell in die nächste Tonne und späht solange aus, bis sich die Lage beruhigt hat.
 
Insgesamt lässt sich sagen, dass CCE sicher kein GTA ist, aber dafür ist es eine gute Alternative mit eigenem Charme, Thematik und Witz.
Man kann das Spiel zwar in rund 15 Stunden beenden, doch wer will, der kann diese Spielzeit auf ein vielfaches erhöhen. Die Welt von Bully mit der Bullworth Academy, dem Vergnügungspark, dem Strand und der Stadt bietet jedenfalls genügend Möglichkeiten für jeden.
 

Positiv:



+ derber Humor
+ abwechslungsreiche Missionen
+ endlich mal witziger Unterricht
+ stimmige und weitläufige Welt

Negativ:


- etwas verwaschene Farben
- (teilweise) zickige Kamera
- Steuerung von Skateboard und Fahrrad nicht ganz optimal
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Becks
Canis Canem Edit ist wie Grand Theft Auto. Nur eben in einer anderen Umgebung und mit anderen Aufgaben. Das sollte jedem klar sein. Sicherlich können sich einige Spieler, die sich nicht mit GTA so recht anfreunden konnten, sich für CCE aka Bully begeistern, aber das Spiel wirkt so, als wäre es gerade für die Fans der anderen Rockstar Produkte zugeschnitten.
Doch das soll den Titel nicht im Geringsten abwerten. Canis Canem Edit hat eine einzigartige Stimmung und wunderbare Missionen. Den Bad-Boy spielen kann wirklich Spaß machen.
 

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