Untold Legends: The Warrior's Code - Review

Untold Legends: The Warrior's Code

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Review
PSP
23
[u]„Das Tier im Manne“[/u]
 
Untold Legends ist ein solides Hack & Slay Spielchen, das euch im Alleingang aber sehr schnell langweilig werden wird. Zwar gibt es Magie, viele Waffen und Gegenstände, ein gelungenes Upgrade System, viele Gegner und Level, doch der Spielablauf ist so monoton, so gleich bleibend, dass die Erforschung von Tempeln und die Suche nach dem Weg recht schnell die Luft ausgeht. Sehr wohl ändert sich das im Mehrspieler, auf dem wohl scheinbar doch der Fokus liegt. Drahtlos mit einem Freund verbunden spielt es sich im Coop wesentlich angenehmer, auch wenn „the Warrior’s Code“ kein wirklich guter Titel ist und uns in keinem Belang überzeugen konnte.
 
 
[u]Handlung_[/u]
 
Mit dem ersten Teil, der auch für die PSP erschien, hat the Warrior’s Code nichts mehr gemein. Diesmal schlüpft ihr in die Haut eines Wechslers, der von dem neuen Imperator gejagt wird. Dieser Fiesling hat sich mit seiner dämonischen Armee zum grausamen Herrscher geschlachtet und hat es nach allerlei Zerstörungen und Tod nun auf euch abgesehen. Doch zusammen mit dem Widerstand übernehmt ihr eine führende Position bei den Rebellen und versetzt dem Feind einen Gegenschlag nach dem anderen.
Leider verliert die nette Fantasy Geschichte schnell an Reiz und schafft es nicht, über die gesamte Spielzeit zu faszinieren, geht unter und bringt einfach keine Spannung mit sich. Es ist zwar immer noch eine Steigerung zu Teil 1, wirklich Spaß macht die Story aber nicht.
 
[u]Optik_[/u]
 
Die isometrische Perspektive gleicht hier schon fast einer Draufsicht, die störenderweise viel zu Nah an eurem Helden klebt. Also zoomt man schnell ein Stückchen weiter weg und genießt etwas mehr Übersicht. Und die braucht man auch, denn ein großer Nachteil von Untold Legends sind die langweiligen Umgebungen. Egal ob ihr einen Palast oder Tempel unsicher macht, innerhalb der Gemäuer gleicht ein Gang dem anderen, große Räume ähneln sich auch extrem und markante Punkte gibt es meist nicht wirklich. Die Texturen sind bei genauer Betrachtung zwar gut gelungen, aber wenn man eine halbe Stunde durch ein Gewölbe läuft, ist der Anblick öde und fad.
Ein größeres Problem stellt allerdings das Scrolling dar. Nicht wirklich flüssig bewegt sich eure Figur durch das Spiel, was den Spielspaß zwar nicht trübt, aber fürs Auge angenehmer hätte sein können. Euer Protagonist ist gut animiert, auch die Gegner wehren sich optisch ansehnlich. Die bunten Effekte schmücken euren Bildschirm und werten das Spiel auf, etwas unschön wirken hingegen einige Objekte, die unnötig grobpixelig und zudem kantig aussehen. Das grafische Gesamturteil ist also durchwachsen, aber nicht wirklich negativ. Wenn man genau hinguckt erkennt man Qualität im Spiel, mehr wäre aber auf jeden Fall drin gewesen.
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
Sobald es Sprachausgabe zu hören gibt, bewegt sich diese auf erfreulich hohem Niveau. Der Erzähler macht seine Sache gut, auch die Charaktere bringen in ihren Dialogen ordentlich Stimmung mit. Glaubwürdig und gut synchronisiert, allerdings mit der großen Macke, dass nicht alles synchronisiert wurde. Wundert euch also bitte nicht, wenn die Figuren mal Deutsch und mal Englisch sprechen…
Auch die Musik ist sehr atmosphärisch, das Hauptmenü glänzt mit einem schönen Song, im Spiel gehts gediegen zur Sache und es läuft eher begleitend nebenher. Leider muss man also gut zuhören um die Qualität der Stücke zu erkennen. Klassisch und mysteriös lauft ihr durch Tempel und Höhlen und bekommt durch die verschiedenen Effekte einges an Action geboten. Die Gegner stöhnen und beschießen euch, ihr selbst teilt auch ordentlich aus und nur ein wenig mehr Abwechslung hätten wir uns gewünscht. Insgesamt ist Untold Legends ein gut klingendes Spiel, das aber nicht voll und ganz überzeugen kann, da vieles im Detail zu inkonsequent umgesetzt wurde.
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
Schicke Art Works und markige Zitate schmücken den Ladescreen, der meist bei einem Ortswechsel auftaucht. Das passiert leider relativ häufig und dauert zudem auch noch recht lange. Dennoch überraschen einen die Ladezeiten nicht wirklich negativ, eigentlich sind sie genau das, womit wir auch gerechnet hatten. Könnte trotz allem aber natürlich besser sein.
 
[u]Extras_[/u]
 
Bitte schreibt uns, falls ihr was entdeckt habt. Also außer den Zwischensequenzen die man sich im Hauptmenü erneut ansehen kann.
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
 
Hack & Slay Spiele haben immer einen relativ einfachen Charme, der einen gefangennehmen kann und soll. Untold Legends ist zwar auch simpel gestrickt, aber trotzdem geht das Konzept hier nicht auf. In den Grundzügen hat das Spiel alles da wo es auch sein soll: Viele Gegenstände, Magie, mächtige Waffen, jede Menge Gegner und die verschiedensten Tempel und Landschaften. Und was tut man dort? Richtig, man bearbeitet den X Knopf. Mit dessen Hilfe vollführt ihr eure Standard Attacke, mit der ihr das Spiel beenden könnt, ohne jemals von aufgeladenen Superschlägen oder Magie Gebrauch gemacht zu haben. Untold Legends ist eines der stumpfesten Button Smasher Games, dass uns seit sehr langer Zeit unter gekommen ist. Wer sich zu Beginn für die körperlich stärkste Rasse entscheidet, hat absolut keine Probleme, denn der normale Angriff ist selbst bei Endgegnern ausreichend. Diese Schwäche des Spiel kann man gerne umgehen, indem man versucht Gelegenheits-Angriffe zu timen oder verschiedene Zauber zu verstärken, aber nach spätestens 5 Stunden macht man sich die Mühe nicht mehr.
Neben der besagten Kämpferrasse gibt es natürlich das Standard RPG Aufgebot, also noch einen Dieb, einen Magier und ein paar mittelklasse Charaktere, die mit schicken Namen geschmückt wurden. Nach einem netten Intro geht es dann direkt ins Spiel, wobei schon jener erste Level charakteristisch für den weiteren Spielablauf ist: Oben rechts habt ihr eine übersichtliche Karte, marschiert in die noch nicht entdeckten Gebiete und bearbeitet ununterbrochen den X Knopf, um die anstürmenden Feinde dem Erdboden gleich zu machen. Dabei öffnet ihr Truhen, sammelt Gegenstände auf und… das wars. Für jeden vernichteten Gegner gibt es ordentlich Erfahrungspunkte, hier hat man bei Sony keine Experimente gewagt und sich dem Standard hingegeben. Verbessert also nach und nach eure Statuswerte und lernt neue Magie. Euer Zauberkraft und Gesundheit regenerieren sich langsam von selbst, wer nicht gerade von fünf Gegnern umringt wird, hat mit dem Spiel keine Probleme. Der Schwierigkeitsgrad ist also gerade für die kräftigen Charaktere zu niedrig angesetzt, mit einem Magier hat man beim Kampf Mann gegen Mann natürlich schlechtere Chancen. Das schlechte Leveldesign lässt den Zauber betonten Kämpfern unter euch übrigens wenig Raum zur Selbstverwirklichung. Zumeist gibt es nur enge Gänge oder sehr schnell auf euch einprügelnde Gegner. Distanzattacken machen wenig Spaß und der robuste Typ ist einfach im Vorteil.
 
 
Wer nicht mehr genug tragen kann, teleportiert sich einfach zum nächstbesten Lager und verkauft sein Gut dort. Neu eingekleidet ist man meist schon im jeweiligen Palast, denn die Gegner lassen mehr als genug Ware liegen. Wir haben tatsächlich nicht ein einziges mal selber Rüstungen und Waffen kaufen müssen und schon nach wenigen Stunden hat man durch die Verkäufe quasi unendlich viel Geld verdient – das Shopsystem wirkt also wenig durchdacht! Besser gefallen hat uns die Waffenvielfalt. Nah- und Fernkampf, Upgrades mit Juwelen und dazu Heiltränke (inklusive Schnelltaste), Rüstungen und Schilde. Auch die Magie ist nicht schlecht, deren Nutzen und Umsetzung übertrifft den Standard aber auch nicht.
Eigentlich ist Untold Legends gut durchdacht. Ohne Experimente bringt man Charaktere, Kampf- und Upgrade System hinein, eine gute Karte sorgt für Übersicht und selbst die Lademenüs machen mit schicken Art Works was her. Leider fehlt jeglicher Grund weiterzuspielen. Die Motivation ist dermaßen gering, weil das Spiel nach guten 4 Stunden einfach langweilig wird und immer das gleiche bietet. Gelangt über eine mehr oder weniger weitläufige Landschaft zu neuen Rebellenfreunden, erkundet einen Tempel für sie und zieht weiter. Die Tempel sind dabei eintönig, haben viel zu viele Sackgassen und wenig zu bieten. Die Kämpfe bereiten euch auch Kopfweh, wie wir eingangs schon gesagt haben, artet es in stumpfes Button Gesmashe aus, wobei mit schiessenden Gegnern auch noch eure Nerven strapaziert werden. Da die KI fehlt, benötigt man keine Taktik und kein Feingefühl, vom Gameplay her ist Untold Legends absolut unspektakulär. Einzige Besonderheit mag das Wechsler Feature sein. Per Tastenkürzel (L + Dreieck) verwandelt ihr euch nämlich in eine rasende Bestie und nehmt die Feinde mit mehr Kampfkraft auseinander.
Was ist gut am Hack & Slay Spiel von Sony? Sicherlich der Multiplayer und der simple Spielspaß. Man braucht kein guter Zocker zu sein um die Horden von Feinden auszulöschen, hat einige Stunden also auf jeden Fall Spaß mit dem einfach gestrickten Spiel. So wollen wir uns gern selber widersprechen, denn auch wenn wir zu Beginn gesagt haben, dass Untold Legends diesen Charme nicht hat, so ganz unexistent ist er nicht. Die Atmosphäre kommt stellenweise wirklich ausgezeichnet rüber und wenn man nicht zu lange am Stück spielt, sieht man vielleicht sogar den Abspann – wobei der wirklich ziemlich viele Stunden entfernt ist…
 
 
[u]Mehrspieler_[/u]
 
Wer sich im Singleplayer schnell langweilt, könnte mit dem Mehrspieler endlich neue Motivation finden. Denn das Spiel ist deutlich auf mehrere Personen zugeschnitten und bestens geeignet, um mit einem Freund durch die Pampa zu marschieren und ordentlich Gegner zu vernichten. Egal ob Ad Hoc oder per LAN, sobald ihr einen Freund parat habt, könnt ihr euch zusammen ins Spiel stürzen. Das funktioniert recht einfach und schnell und neben dem Coop Modus gibt es sogar noch Abwandlungen eines Death Match und Capture the Flag Modus. Nichts davon ist wirklich weltklasse, aber eine nette Dreingabe ist es allemal. Prunkstück ist aber der erwähnte Coop Modus, bei dem ihr der Storyline zusammen mit einem Freund folgt. Das ist gut gelungen und macht deshalb natürlich ein gutes Stück mehr Spaß, rettet den Titel aber trotzdem nicht.
 
[u]Unterwegs_[/u]
 
Unterwegs ändert sich nicht wirklich viel am Spielspaß, aber Untold Legends ist dank seiner Struktur doch recht gut geeignet um im freien oder auf dem Weg zur Arbeit gezockt zu werden. Man ist schnell drin, kann ein paar Gegner besiegen oder neue Gebiete auf der Karte erkunden.
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Ich hab für den Test etwas länger gebraucht, da die Motivation bisweilen völlig flöten ging. Ich bin selbst großer Baldurs Gate Dark Alliance und Champions of Norrath Fan, halte also durchaus viel von Hack & Slay Spielen. Aber Untold Legends macht wenig aus dem netten Konzept. Zu wenig um als anständiges Spiel durchzugehen.
Völlig am Rande möchte ich noch bemerken, dass ich das Cover ziemlich hässlich finde!

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