Fluch der Karibik: Die Legende des Jack Sparrow Review
Einer der größten Kinoerfolge der letzten Jahre hat endlich einen Nachfolger bekommen. Seit dem 27.Juli läuft der zweite Film um Kapitän Jack Sparrow und seinen Abenteuern in den deutschen Kinos. Und wie bei jedem erfolgreichen Konzept wird geguckt, wie man es am besten vermarkten und den größten Profit damit schlagen kann. Eine solche weitere Einnahmequelle für Filme sind die Videospiele. Zu fast jedem großen Film muss es ein passendes, digitales Ebenbild zum selbst erleben geben. Und gerade Fluch der Karibik, mit ihrem unverwechselbaren Hauptdarsteller Johnny Depp, ist eine optimale Vorlage für ein gelungenes Videospiel. Doch leider haben es diese Spiele nicht immer leicht. Oftmals wird ihnen nur die 'Lizenzausnutzung' vorgeworfen, die ein paar verirrte Käufer locken soll. Ob Fluch der Karibik: Die Legende des Jack Sparrow für die PlayStation 2 da ein positives Zeichen setzten kann, könnt ihr in unserer neusten Review zum Spiel lesen.
Die Legende des Jack Sparrow
Die Entwickler hinter Fluch der Karibik: Die Legende des Jack Sparrow haben ein löbliches Konzept bei der Umsetzung verfolgt. Anstatt sich bei der Story komplett von dem neuen Film zu bedienen, wollte man etwas Einzigartiges bieten. Zu Beginn des Spieles findet man Jack und seinen Freund Will mit dem Kopf in der Schlinge wieder. Die beiden Halunken sollen gehängt werden. Bevor es aber mit den beiden Helden nun endgültig aus ist, handelt Jack noch aus, dass sie vor der Exekution noch ihre Geschichte erzählen und sich rechtfertigen dürfen.
In bester Münchhausen-Manier serviert Captian Jack Sparrow Lügengeschichten, dessen wahrer Anteil für immer sein Geheimnis bleibt. Und genau diese Geschichten müssen nachgespielt werden. Dabei macht die Story Wendungen, die euch sogar bis nach Asien oder die Weiten einer Eislandschaft bringen. Es wird also ordentlich Abwechslung in den Level geboten. Man selber steuert Jack. Allerdings hat man immer eine Begleitperson, mit der man wechseln kann. In der Regel ist diese Person Will Turner, in einigen Fällen aber kann man auch Elizabeth spielen. Gut, dass man daran gedacht hat die zweite Person auch von einem weiteren Mitspieler steuern lassen zu können. Es verfolgt einem nämlich das Gefühl, dass die computergesteuerte Figur etwas zu Tief ins Grogglas geguckt hätte. Eine wahre Hilfe sind diese nämlich nie.
Fluchen in der Karibik
Fluch der Karibik: Die Legende des Jack Sparrow ist ein klassisches Action-Game. Man steuert seine Figur durch abgegrenzte Abschnitte und muss sich ständig mit irgendwelchen Piraten oder sonderbaren Gestalten beulen. Die Tastenbelegung ist recht simpel gehalten. Während man mit dem Stick seine Figur lenkt, kann man mit den Buttons verschieden starke Angriffe ausführen. Weitere Aspekte, die das Gameplay etwas anspruchsvoller gestalten sollen, wären dann noch die Möglichkeit sich mittels R1 zu schützen und mit L1 den gegnerischen Angriffen auszuweichen. Zum Tragen kommen diese Dinge allerdings nicht so richtig, denn es reicht, wenn man sich stumpf durch die Meute schlägt. Nur die Wurfwaffen auf der Dreiecks-Taste sind hilfreich. Mit dieser Distanzwaffe kann man so manchen Piraten in die Flucht schlagen.
Während der Reise durch die Karibik findet man immer wieder verschlossene Schatztruhen (ohne diese könnte man es ja auch nicht als Piratengeschichte verkaufen). Darin befinden sich entweder Herzen, mit denen man seine Energieleiste auffüllt, oder auch Goldschätze. Besiegte Gegner hinterlassen übrigens auch in einigen Fällen Gold. Das tolle an Gold ist, dass man sich dadurch neue Moves freikaufen kann. Wer einen Blick in das Menü wagt, der findet den Unterpunkt Upgrade. Wer jetzt auf ein ausgeklügeltes Level-Up System hofft, wird bitter enttäuscht. Die gesammelten Goldtaler können hier lediglich in neue Fähigkeiten umgewandelt werden. Das besondere allerdings ist, dass man davon im Spiel selber nur wenig mitbekommt. Stattdessen entwickelt man einfach eine einfache Routine beim Kampf mit den Gegnern.
Und wer befürchtet in der Karibik zu Sterben, der muss keine Angst haben. Das gesamte Spiel ist recht einfach. Man hat zu Beginn eines Levels vier Leben. Verliert man eines seiner 'kostbaren' Leben, so beginnt man an selber Stelle wieder. Und als ob dies nicht genug wäre, so bekommt man die volle Anzahl an Leben zum Start jeden Levels wieder. Von den Levels gibt es übrigens ganze 24. Ein Lügenbaron wie Jack würde daraus vielleicht eine unendliche Spieldauer interpretieren können, doch lasst euch sagen, dass diese alle recht kurz sind. Kombiniert mit dem recht einfachen Schwierigkeitsgrad, ist das Spiel schneller durch, als ein Kinobesuch.
Fluch der Karibik oder sollte man es lieber Fluchen in der Karibik nennen!?
Während man seine Streifzüge durch die Welten von 'Die Legende des Jack Sparrow' absolviert, überraschen einen zahlreiche Gegner. Wenn diese allerdings mit so wenig Details und einer so dümmlichen KI daherkommen, dann fragt man sich wieso das Ganze dann nicht wenigstens flüssig abläuft!? Überhaupt wirkt das gesamte Spiel sehr langweilig. Die Landschaften weisen einen Grafikstand der allerersten Generation an PlayStation 2 Spielen auf. Und wen das noch nicht abgeschreckt hat, der sollte sich noch die Geschichte des Leveldesigns anhören: Im Kampf mit den fiesen Piraten kann es nämlich auch gerne mal vorkommen, dass man weggestoßen wird und sich in der Landschaft verhakt. Das heißt, man kommt da nur durch wildes rumdrücken wieder raus. Zwar ist das Spiel mit einem weitern menschlichen Mitspieler deutlich angenehmer, als mit dem doofen Computer, allerdings kommt es oft vor, dass man sich missversteht und verschiedene Wege geht. In einigen bizarren Fällen versperrt man aber dadurch seinem Mitspieler den Weg und der kann nicht mehr wieder zu euch stoßen. Frust der Karibik eben...
Positiv:
+ starke Lizenz und original Stimmen
+ 2-Spieler Modus
Negativ:
- einfacher Schwierigkeitsgrad
- unflüssiger Ablauf
- recht kurz
- langweiliges Gameplay
- zahlreiche Bugs
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