Burnout Legends Review
Mittlerweile hat sich die Burnout-Serie von Criterion auf jeder aktuellen Konsole einen Namen verschaffen und Raserfreunde konnten ihrer Leidenschaft frönen. Die Meßlatte für den mobilen Rennspaß hat Criterion bereits mit Burnout Legends auf der PlayStation Portable sehr weit oben angesetzt (wie im Burnout Review [PSP] zu lesen). Die Nintendo DS-Version, die jetzt im Testlabor behandelt wird, besteht aus demselben Material. Der Zusatz Legends weißt wie bei der PSP-Variante auf ein Best of' hin. Sowohl die besten Fahrzeuge und Strecken sind aus den Teilen zwei und drei übernommen worden und verschmelzen zu einem Gesamtwerk.
Lass die Straßen brennen
Das bekannte Schema aus Burnout kommt auch beim Nintendo DS Ableger zum Tragen. Im Singleplayer begibt man sich auf große Welttournee. Verschiedene Rennveranstaltungen finden in den Staaten, Europa und Asien statt. Hier kann man systematisch jeden Event nach einander abklappern. Erfolge bringen neue Veranstaltungen mit sich. Der größte Teil der zwölf Strecken stammt aus dem dritten Teil (Takedown). Die reine Anzahl der Strecken klingt zunächst etwas mager, doch müssen die Kurse auch gespiegelt befahren werden. Und außerdem mangelt es dem Spiel nicht wirklich an Umfang. In der World Tour müsst ihr euch durch insgesamt 70 Aufgaben kämpfen.
Die Events sind auch in verschiedenen Rennklassen unterteilt. Zu Beginn fährt man in der Kompakt-Klasse und richtig schnell wirds dann in der Super-Klasse. Eine höhere Klasse bringt auch höhere Geschwindigkeit mit sich. Der Anfang muss noch in recht lahmen Gefährten absolviert werden. Doch eure Erfolge werden durch neue Flitzer mit ordentlichem Dampf gekrönt. Der Fuhrpark ist groß. Insgesamt kann man 70 Fantasie-Autos erspielen. Etwas seltsam ist allerdings, dass man bei der Auswahl zunächst nur nach Äußerlichkeiten gehen kann, denn es werden weder stärken noch schwächen der Fahrzeuge angezeigt. Hier heißt es dann einfach mal ausprobieren...
Mach mir den Mr.Burns!
Die verschiedenen Modi in Burnout DS dürften den erprobten Brunout-Fahrern bereits bekannt vorkommen. Innerhalb der World Tour wird so für Abwechslung gesorgt. In den Rennen ist es oberste Priorität (welch Überraschung) als erster durchs Ziel zu rasen. Hierbei darf man aber auch wieder richtig die Sau rauslassen und seine Mitstreiter mit allen erdenklichen und nicht ganz faireren Mitteln attackieren. Im Face-Off steht man dann nur einem Gegner gegenüber. Bei den Cups werden mehrere Rennen hintereinander abgeklappert und wie beispielsweise in der Formel 1 gute Platzierungen mit der entsprechenden Punktzahl belohnt. Der Fahrer mit den meisten Punkten ist zum Schluss der Sieger. Der Eliminator ist beinahe genau so actiongeladen wie das namensgleiche Highlight von den American Gladiators. Bei dieser Veranstaltung gehen mehrere Fahrzeuge an den Start. Nach jeder Runde wird der Letztplatzierte in die Luft gejagt. Klingt etwas brachial, treibt aber den Angstschweiß in den Nacken und wirkt unglaublich motivierend. Mit der Brechstange geht es dann noch im Road Rage zur Sache. Hier wird dem Spieler eine bestimmte Anzahl an Takedowns vorgegeben, die innerhalb einer bestimmten Zeit vorgenommen werden müssen. Takedowns ist in diesem Fall einfach ein Wort für die Zerstörung der Konkurrenz. Die Gegner können gegen die Leitplanke oder andere auf der Straße befindlichen Fahrzeuge gedrängt werden. Die Jagd nach der Bestzeit wird in der Vorschaurunde praktiziert. Um an die begehrten Goldmedaillen zu gelangen muss man nur eine bestimmte Rundenzeit unterbieten. Komplimentiert werden die Events mit den Crash und Verfolgungen. In den Zweitären nimmt man Platz in einem Polizeiauto und muss einen Flüchtigen zur Aufgabe zwingen (und wie sollte es besser gehen, als wenn man sein Fahrzeug schrotet). Bei den Crahes ist es Ziel einen möglichst großen (finanziellen) Schaden anzurichten. Innerhalb eines bestimmten Streckenabschnittes kreuzen Fahrzeuge die Fahrbahn und man muss probieren möglichst viele Autos in einen Verkehrsunfall zu integrieren. Umso größer der Schaden umso besser eure Belohnung. Wie gesagt, Burnout-Freunde werden sich sofort heimisch fühlen.
The feeling of Speed
Für ordentliche Geschwindigkeit auf der Straße sorgen die Boosts. Wie in den anderen Ablegern der Serie werden Takedowns und waghalsig Aktionen auf der Rennstrecke (beispielsweise die Fahrt auf der Gegenfahrbahn) durch Boost-Power belohnt. Mittels R-Taste wird dann die Flamme gezündet. Doch so richtig funktioniert es im Gegensatz zu allen anderen Teilen hier nicht ganz so, wie man es sich vorstellt. Einem richtigen Geschwindigkeitsrausch kann man nur sehr schwer verfallen, wenn die nötigen Effekte fehlen. Für einen Tunnelblick sorgt zwar ein Effekt, der den Hintergrund etwas in die Ferne rückt, doch der Verwischeffekt wäre wohl zuviel des Guten gewesen. Ansonsten ist Burnout Legends auf dem Nintendo DS sicherlich sehr gelungen, doch gerade bei Burnout ist dies ein elementarer Bestandteil.
Technisch einen Vergleich mit der PSP-Variante zu machen wäre unfair. In dieser Hinsicht zieht die Nintendo DS Variante in jeglicher Hinsicht den Kürzeren. Daher wollen wir uns auf die DS-Version als eigenständiges Spiel konzentrieren.
Besonders wichtig in einem Rennspiel ist natürlich die totale Kontrolle. Und hier wirkt Burnout Legends in vielerlei Hinsicht etwas sehr schwammig. Bei hohen Geschwindigkeiten passiert es schnell, dass euer Rennflitzer bei hektischen Bewegungen die Kontrolle verliert und ihr euch in der Mauer wieder findet. Das Driften ist auch nicht wirklich möglich und das Spielen mit Gas und Bremse wirkt nur sehr selten harmonisch. Ein Rennspiel wir Burnout hat sicherlich niemals den Anspruch ein realistisches Rennspiel darzustellen, aber etwas mehr dürfte man in diesen Tagen schon erwarten. Burnout Legends spielt sich am ehesten wie ein Arcade-Rennspiel, dass bereits einige Jahre auf den Buckel hat. Getrübt (und die These aus dem Vorsatz wird bestätigt) wird das Ganze durch die schlichtweg miserable Kollisionsabfrage. Nach manchen Crashes findet man sich im Nirvana der Polygongrafiken wieder. Auf den Rennstrecken ist nebenbei auch nicht so viel los, wie man es von einem Burnout gewohnt ist. Es sind deutlich weniger (nicht im Renngeschehen aktive) Fahrzeuge unterwegs. Sicherlich ist Burnout DS sehr einfach gestrickt, doch trotz dieser Kritiken muss man zugeben, dass das Spiel Spaß machen kann.
Das Grundgerüst von dem Burnout seither lebt kommt auch beim Nintendo DS zum Tragen, den auch auf dem Nintendo Handheld bleibt das Spiel ein spaßiger Racer. Das Gameplay mag sicherlich nicht auf höchsten Niveau spielen, doch für ein kleines Rennen zwischendurch reicht es. Die Grafik ist auch gar nicht so schlecht, wie man aufgrund einer Screenshots vermuten dürfte. Das Spiel bietet eine gewisse Weitsicht und einen gelungen Grafikaufbau. Die Gebäude und Bauten am Streckenrand erscheinen nicht einfach aus dem Nichts oder gar aus einer Nebelschwade. Man kann wirklich wieder erkennen, dass es sich hier um ein Burnout handelt. Trotz fehlender Effekte, gibt es auch hier einen akzeptables Geschwindigkeitsgefühl.
Der Sound ist insgesamt okay. Die wenigen Stücke, die sich auf der Karte befinden, sind rockig und im besten Brunout-Stil. Die Motoren- und Crash-Geräusche auf der Strecke wirken leider etwas schwach auf der Brust.
Von den besonderen Fähigkeiten des Nintendo DS wird nur wenig genutzt. Auf dem Touchscreen wird während des Rennens eine Karte der Strecke abgebildet und im Multiplayer wird die Wireless-LAN Funktion genutzt. Mit einem Einzelkartenspiel ist es möglich mit einem Freund zu zocken. Im Multikartenspiel können bis zu fünf Fahrer sich duellieren.
Positiv:
+ Guter Umfang
+ Burnout-Feeling (wenn auch nicht ganz so stark wie in den anderen Versionen)
Negativ:
- nicht gerade anspruchsvolle Steuerung
- schwache Crashes und Kollisionsabfrage
- kein Speed-Effekt