Tony Hawk's Underground 2 Remix - Review

Tony Hawk's Underground 2 Remix

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Review
PSP
15
[u]„We are all Sk8terboyz“[/u]
 
Immer wenn man denkt, dass ein Spielkonzept veraltet und langweilig scheint, bekommt man ein neues Tony Hawk in die Hand und denkt: „Hmm, alles schon dagewesen, technisch auch nicht atemberaubend… wundert mich das ich die Finger nicht davon lassen kann…!“ Und tatsächlich, auch wenn der PSP Remix von Tony Hawk nichts wirklich Neues bietet, er fesselt wie jeder andere Teil mal wieder an die Konsole. Versucht also nicht zu widerstehen und genießt nette Grafik, tollen Sound und – wie immer – tolle Spielbarkeit!
 
 
 
 
[u]Geschichte:[/u]
 
Tony Hawk ist eigentlich ein Profi Skater und sollte brav auf Turnieren seine Runden drehen. Bei Underground 2 trifft er aber auf Klamauk Skater Bam Magera. Der ist seit Jackass bekannt für abgefahrene Ideen, die absurdesten Turniere und allerlei bekloppten Blödsinn. Mit der „World Destruction Tour“ erlebt ihr nun sein neuestes Werk und nehmt einfach mal direkt daran Teil. An der Seite von Tony Hawk und weiteren absoluten Profis des Buisness, tretet ihr gegen Bam Magera an. Der hat ebenfalls eine Horde Vollprofis um sich geschart und die beiden Teams versuchen nun, möglichst viele Punkte für möglichst bekloppte Aufgaben zu sammeln. Ohne Sponsoren und ohne Presse zieht ihr jetzt also von Stadt zu Stadt und skatet was das Zeug hält.
Die Story macht zwar inhaltlich nicht viel her, ist aber toll präsentiert und macht richtig Laune. Nach jedem Level bekommt man ein paar Schnipsel serviert, die Zwischensequenzen fangen den Humor toll ein. Nehmt das Schauspiel aber nicht allzu ernst, hat Neversoft nämlich auch nicht.
 
[u]Optik:[/u]
 
Mr. Hawk geht mit diesem Spielchen in die sechste Runde. Die beliebte Serie ist aber seit jeher kein Garant für technische Quantensprünge und veränderte sich in all den ins Land gegangenen Jahren nur um das Nötigste. Vor allem die beiden Underground Spiele auf dem TV ähneln sich doch arg. Der Sprung auf die mobile Konsole ist Neversoft dennoch gelungen, alles in allem macht THUG einen tollen Eindruck, ist aber weit von seinen Konsolengeschwistern entfernt.
Es gibt zahlreiche Clipping Fehler, die euch ab und an durch komplette Objekte fahren lassen, besonders schlimm wird es aber, wenn ihr stürzt und in Tischen oder Rampen hängen bleibt. Auch die Framerate ist nicht immer stabil, gottseidank bleibt es aber fast durchgehend flüssig. Auch die Animationen können teilweise nicht überzeugen, sobald man das Skateboard verlässt, laufen die Figuren geradezu lächerlich steif und unkoordiniert durch die Gegend. Auch die NPC’s und etwaige Fahrzeuge wackeln etwas seltsam durch die Gegend. Da tut es besonders gut zu sehen, dass sämtliche Animationen auf dem Brett tadellos eingefangen wurden. Es gibt wieder mal haufenweise Tricks, die eure Skater elegant und filegran ausführen.
Die Level selbst machen einen guten Eindruck, das Design wurde quasi 1:1 von den Heimkonsolen übernommen und alle Gebäude und Details wurden auch in die PSP Fassung portiert. Etwas leer wirken allerdings die Straßen, die wenigen Passanten und Autos hauchen den Leveln nur bedingt Leben ein. Auch kann man sagen, dass alles etwas eng wirkt. Die Level erscheinen im Vergleich zu den Vorgängern also nicht ganz so weitläufig und wirken mehr so, als seien sie tatsächlich nur aufs skaten ausgelegt. Ausnahmen gibt es hier aber auch. Die Qualität der Level kann übrigens nicht wirklich überzeugen, die Texturen sind größtenteils grob und auch relativ matschig. Ab und an gibt es sogar stellen, die zu spät ins Bild poppen. Maschendrahtzäune erkennt man ziemlich spät.
Die Atmosphäre ist hingegen wieder mal toll eingefangen, jedes Level hat markante Objekte die zur jeweiligen Stadt passen. Es gibt recht viele Details, also Plakate, Schriftzüge etc. Diesmal ist es auch noch wichtiger, die Level auch in die Höhe zu erkunden, in der zweiten Etage findet man oft ganz andere Dinge als wenn man lediglich unten skatet. Genrell kann man sagen, dass THUG auf der PSP wirklich gut aussieht, beim genaueren hinsehen aber doch zeigt, dass die Grafik noch einen guten Schritt von Cube, PS2 und Xbox weg ist.
 
 
 
 
[u]Akustik:[/u]
 
Wie eigentlich bei jedem Tony Hawk Spielchen, hat es sich Activision nicht nehmen lassen, euch einen hochkarätigen Lizenzsoundtrack zu spendieren. Insgesamt zeigen euch die 52 (!!!) Songs mal wieder was es heißt, richtig zu rocken! Ein bisschen Hip Hop kann ebenfalls nicht schaden und wer dem aufgeschlossen entgegenblickt, bekommt wieder mal ein spitzenmäßiges Soundspektakel, denn die Songs dröhnen äußerst qualitativ aus den Kopfhörern und den PSP Boxen. Doch nicht nur der tolle Hintergrund Sound weiß zu begeistern, auch die Sprachausgabe kann sich sehen… entschuldigung, hören lassen. Bam Margera, sein werter Herr Vater, und sämtliche Profi Skater liehen dem Spiel nämlich ihre Stimmen und runden die Atmosphäre professionell und perfekt ab!
Auch die restlichen Effekte machen einiges her, stehen aber weit hinter den stationären Konsolen. Trotzdem, Stürze, Verkehr, Mülltonnen und alle möglichen Umgebungsgeräusche klingen angenehm und fügen sich toll ins Geschehen ein. Jedoch kommt auch ein Tony Hawk nicht ohne Schelte davon. Ein paar mal kam es vor das Sprachausgabe und Hintergrundmusik einfach ausfielen. Erst als wir das Spiel vom PSP Hauptmenü neu starteten war wieder alles so wie es sein muss (Anmerkung: US Version!). Ebenfalls missfällt, dass man Musik und Geräusche nicht manuell lauter bzw. leiser machen kann, oftmals gehen die tollen Songs nämlich im Hintergrund unter – jedenfalls ohne Kopfhörer. Ansonsten gibt es nicht viel Neues im Skater Paradies. Und dennoch bleibt die Freude, dass man selbst einen so komplexen Soundtrack nahezu ohne Abstriche auf die PSP bekommen hat.
 
[u]Ladezeiten:[/u]
 
Es dauert dank Entwicklerlogos und Vorabladezeiten (inkl. eigenem Karrierefortschritt) schon extrem lange bis man im eigentlichen Spiel ist. Das nervt unglaublich, vor allem Unterwegs! Ansonsten müsst ihr euch nur zum Levelwechsel hin gedulden. Das dauert wieder gute 20 Sekunden ist in diesem Falle aber verschmerzbar. Ebenfalls leicht nervig gestaltet sich das speichern, 2x wird man hier gefragt ob man das ganze wirklich überschreiben will.
 
[u]Extras:[/u]
 
Wer das Spiel pausiert, kann sich mit wieder mal sehr witzigen Cheats vergnügen und schaltet so z.b. die Erdanziehungskraft teilweise aus. Ganz untypisch für Tony Hawk sind aber die fehlenden Videos. Weniger als eine Hand voll witziger Tricks und Stürze gibt es zu sehen, was sicherlich mit der geringeren Speicherkapazität der UMD’s zu begründen ist. Dank jeder Menge Editoren hat man abseits vom Haupspiel aber trotzdem einiges zu tun, wir drücken hier also sehr gern beide Augen zu.
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl:[/u]
 
„Wer braucht schon Neversoft?“ Mit diesem Slogan nimmt sich die Firma nicht zu Unrecht selber auf die Schippe, denn das Wort „editieren“ bekommt mit THUG 2 Remix fast schon eine neue Bedeutung. Bevor man nämlich die Straßen unsicher macht, kann man seinen Skater editieren. Verpasst ihm neue Klamotten, Tattoos, Mützen oder sogar Verbände. Sehr genial: Sogar ein eigenes Foto kann zum neuen Gesicht umgewandelt werden! Doch das gabs ja alles schon. Hier könnt ihr allerdings noch eigene Decks, eigene Aufkleber, eigene Tags, eigene Level und eigene Tricks kreieren. Wer also wartet bis er alles editiert hat, braucht sicher 2 Stunden bis er das Spiel überhaupt mal gesehen hat! Doch genug davon, denn auch wenn das alles Spaß macht, ein Spiel gibts ja auch noch zu spielen. Selbiges ist das Abbild der PS2, Cube und Xbox Fassung wobei PSP exklusiv noch 4 Level dazu gekommen sind. Wählt also den Story Modus aus und erlebt eure eigene Karriere.
 
 
Im Training bekommt ihr von den Profis alle Moves beigebracht. Flip- & Grabtricks klappen ebenso gut wie das grinden und die Manuals. Da die PSP fast so gebaut ist wie ein PS2 Pad, sollte sich THUG also exzellent steuern. Tut es aber ganz und gar nicht, im Gegenteil, die Steuerung ist auch für Veteranen nicht ganz leicht in den Griff zu bekommen. Die Protagonisten reagieren ab und an zu langsam, man fühlt sich ausserdem etwas eingeengt, immerhin kann man einen Controller so halten wie man will und sich auf den Bildschirm konzentrieren… bei der PSP ist der Controller aber der Bildschirm. Jedenfalls lässt es sich bei weitem nicht so angenehm steuern wie auf den Heimkonsolen. Seit THUG 1 kann man auch vom Board absteigen und das Gebiet ein paar Sekunden zu Fuß unsicher machen. Das geht auch hier, funktioniert aber wirklich nicht zufriedenstellend. Die extrem hakelige Steuerung, gepaart mit einer furchtbaren Kamera, macht alle Tricks jenseits vom Brett mehr zur Qual als zum Vergnügen. Gut also, dass jetzt die „Frustmoves“ dazugekommen sind bei denen man das Brett durch Button Smashing zerstören kann. Ebenfalls neu ist der Fokus, selbigen aktiviert man mit gefüllter Spezialleiste und bekommt dafür eine herangezoomte Zeitlupe, die euch alle Tricks perfekt landen läßt. Die wenigen Neuerungen fügen sich nur bedingt gut ins Spielgeschehen ein, das meiste wirkt eher aufgesetzt und als „wir brauchen was Neues“ Notlösung.
Ansonsten kann man zu Tony Hawk nur wenig sagen, was ihr nicht ohnehin schon alles wisst, spielerisch hat sich ja tatsächlich nicht allzuviel getan. Ohne Zeitlimit cruist ihr durch die Level und müsst die zu Anfang erwähnten Aufgaben bewältigen. Diese sind wie immer teilweise kreativ, teilweise aber schon altbekannt und ab und an auch repetativ. So durchfahrt ihr Fensterscheiben, löst Combos aus, verjagd Vögel, skatet bestimmte Tricks ab etc. etc. Alles eben schon mal dagewesen. Spaß macht es aber zweifelsfrei trotzdem, die Spielbarkeit ist einfach herrlich. Ausserdem wechselt man im Spiel zwischen den normalen Aufgaben, den Profi Aufgaben und den sogenannten Gast Aufgaben. Es gibt also einiges zu tun in den ausladenen Leveln, die mal wieder tadellos designt wurden. Alle Objekte können für Tricks zweckentfremdet werden, an allen Ecken und Enden kann man kombinieren und dank Manuals weitet man die Highscore Jagd nach belieben aufs ganze Level aus. Es fühlt sich einfach toll an draussen im Garten zu hocken und dabei an seinen Stats zu feilen, nur damit man bestimmte Spezialsprünge noch besser anbringen kann. Und dank den neuen Leveln und der großen Fülle an Aufgaben hält das Vergnügen für lange Zeit. Um das Spiel durchzuspielen benötigt ihr wohl nur 7 Stündchen, um THUG aber richtig zu genießen, bedarf es sicherlich die doppelte Anzahl an Stunden, vor allem da euch einige Aufgaben wieder zur Weißglut treiben werden. Da ihr ja auf der „World Destruction Tour“ Unterwegs seid, könnt ihr mit bestimmten Aufgaben sogar die Levelarchitektur verändern. Weckt den schlafenden Kranfahrer auf und verbreitet mit den darauffolgenden Reaktionen ein stadtweites Chaos. Gelungen, denn sonst wären die Aufgaben, wie oben erwähnt, zu eintönig. Macht euch aber immer wieder auf Überraschungen gefasst und macht die Level mit aberwitzigen Gestalten unsicher. Tony Hawk brilliert, abseits der genannten Mängel im Vergleich zu den Heimkonsolen, auch auf der PSP mit fesselndem und spaßigem Gameplay, es spielt sich also immer noch toll! Dank dem jetzt einstellbaren Schwierigkeitsgrad sind übrigens sowohl Anfänger, als auch Profis gefordert.
Neben dem Story Modus, gibt es im Titelbild auch noch ein paar andere Menüpunkte, die Editoren haben wir ja bereits angesprochen. Im Free Ride könnt aber auch einfach ohne Druck, also ohne Punkte und Aufgaben, herumskaten. Interessanter ist aber wohl der Classic Mode, der den Umfang sicherlich nochmal um weitere 3 bis 5 Stunden erhöht und mit Oldschool Spielspaß nochmal richtig begeistert. Die Anfangs so eng wirkenden Level erscheinen irgendwie größer, es gibt wieder ein Zeitlimit und altbekannte Aufgaben wollen gemeistert werden. Sammelt also SKATE und COMBO, findet das versteckte Tape und knackt saftige High Scores. Der Schwierigkeitsgrad ist hier übrigens gleich zu Beginn etwas höher angesetzt, was den Spielspaß aber nicht trübt.
THUG 2 Remix ist also für all diejenigen interessant, die das Spiel auf den Heimkonsolen verpasst haben, sich aber durchaus darüber im Klaren sein sollten, dass die Steuerung an Komfort eingebüßt hat. Ausserdem ist das Spiel auf dem Fernseher etwas lässiger, man kann es entspannter genießen. Macken bringt das neue Hawk Spiel also einige mit, es fesselt und begeistert aber dennoch.
 
[u]Mehrspieler:[/u]
 
Tony Hawk unterstützt drahtloses zocken und bietet in THUG 2 einen 4 Spielermodus. Leider konnten wir das Spiel bis dato nicht testen, was wirklich beeindruckendes wird euch aber ohnehin nicht geboten.
 
[u]Unterwegs:[/u]
 
Wenn man bereits mitten im Spiel ist, also der ersten langen Ladezeit aus dem Weg gegangen ist, spielt sich THUG 2 Remix auch ausserhalb der eigenen 4 Wände exzellent. Ob man jetzt einfach rumfährt oder Aufgaben bewältigt, Spaß macht es allemal und ob in Bus, Bahn oder einfach auf einer Wiese, das Trendsportspiel scheint fast schon wie gemacht zu sein um es draussen zu spielen. Wem die Aufgaben im späteren Verlauf zu schwierig werden, der bastelt halt an seinem Skater, dessen Board oder den Tricks. Zocker die viel Unterwegs sind sollten sich dieses Spielchen also mal näher anschauen! Leicht zu meistern ist es aber nicht.
 
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Contra
 
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