[u]"A, A, A und nochmals A!"[/u]
Dass der Testbericht zum Spiel erst jetzt online geht hat nicht so viel mit meinem Gebrauchtkauf zu tun, sondern viel mehr damit, dass ich mein "Testteam" nicht wirklich dazu bekommen habe zeitgleich bei mir einzutreffen.
Schlußendlich haben wir es dann teilweise zu dritt und nur manchmal zu viert gespielt. Das Fazit ist klar, ein sehr ordentliches Hack & Slay Spielchen dem aber noch ein gutes Stück fehlt um an Genreprimus Baldurs Gate ranzukommen. Das sind zwar fast nur Kleinigkeiten gepaart mit nervigem Ruckeln, dennoch merkt man das ein kleines Stück Qualität fehlt. Nichtsdestoweniger gibts klasse Sound, gelungene Grafik, einen genialen Multiplayer, viele Gegenstände und jede Menge Schwielen an den Händen - denn ein Buttonsmasher ist das Spiel allemal.
[u]Geschichte:[/u]
Das Spiel beginnt mit einem spannenden Kampf von Zwerg, Dieb, Kämpfer und Magier gegen einen finsteren Dämon der die 4 tapferen Kämpfer in seinem letzten Atemzug vernichtet. Als Helden gefeiert, herrschte endlich wieder Frieden bis etliche Jahre später einige zwielichtige Personen versuchen den Dämon wieder zum Leben zu erwecken. Das Experiment geht teilweise schief (wach ist er schon, nur nicht unter Kontrolle) und wieder erstarkt unterwirft der böse Finsterling das ganze Land. Doch was beim Bösen klappt funktioniert auch beim Guten und so werden die 4 Helden von einst ebenfalls in das Reich der Lebenden zurückgeholt um den Kampf erneut zu gewinnen...
Im Spiel nicht wirklich präsent und nur durch einige Storybrocken zusammengehalten ist das Gesamtkonzept eher standard, passt aber einfach immer wieder gut ins Genre. Viel wichtiger sind im Spiel aber einzelne Aufgaben die immer mit Einzelschicksalen erzählt werden: Eine Bande von Banditen die etwas sucht, Reisende die eurer Hilfe bedürfen etc. etc. Wirklich spannend fand ich das ganze aber nicht, es ist eher Mittel zum Zweck und wenn ich nicht genau so eine Hintergrundgeschichte erwartet hätte wäre ich enttäuscht, so find ich das ganze schon in Ordnung.
[u]Optik:[/u]
Die Optik von Dungeons & Dragons hat mit einem Problem zu knabbern das einfach nicht in ein flüssig scrollendes Hack & Slay Spiel passt und einem sofort auffällt - es ruckelt. Und das fast durchgehend und besonders dann wenn man auf Fässer und Kisten einschlägt. Ich weiß nicht warum, aber 100% flüssig läuft das Game in den seltensten Fällen wobei die Stabilität der Framerate nicht vom Gegneraufkommen beeinflusst wird. Nach guten 20 Minuten fällt einem das Gestocke zwar nicht mehr so extrem auf, den Spielablauf störts aber dennoch...
Gut das D&D ansonsten eine gute Figur macht, die fantasievollen Welten beeindrucken mit schönem Design und tollen Texturen. Ausserdem gibts Details wie herumfliegende Objekte oder Gegner denen plötzlich ein Körperteil fehlt. Aus der Distanz macht das ganze dennoch eine wesentlich bessere Figur als wenn man mit der Kamera bis ganz nah ans Geschehen heranzoomt. Das ist möglich, wirklich gebraucht wird dieses Feature aber nicht. Die Kreaturen und Protagonisten sind nett animiert, mehr aber nicht. Ein wenig geschmeidiger hätte das ganze schon sein können, es reicht aber vollkommen aus.
Effekttechnisch begeistert D&D mit schönen Feuer- und Wasserspielereien, ausserdem mit netten Spiegeleffekten und weiteren Details, je nach Levelthematik. Insgesamt sieht D&D also wirklich sehr gut aus, die Grafik wirkt zwar stellenweise sehr von Baldurs Gate abgekupfert, aber das macht ja nichts. Nur das ständige Ruckeln trübt die insgesamt tolle Fantasy Atmosphäre. Wer darüber hinwegsehen kann bekommt ein hübsches Hack & Slay!
[u]Akustik:[/u]
Wow, also Surroundtechnisch holt das Spiel schon so einiges aus den Boxen raus, vor allem der Subwoofer ist im Dauereinsatz und das Spiel zaubert insgesamt eine herrliche Klangkulisse in euer Zimmer die nur stellenweise leicht monoton wirkt.
Das liegt daran das man ziemlich lange mit den gleichen Gegnertypen beschäftigt ist und die Viecher meist auch mit den gleichen Zaubersprüchen beharkt. Da es aber nur recht wenige Kampfschreie gibt und die meisten Gegner sich auch gleich anhören geht das Szenario einem stellenweise auf die Nerven. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass jede Waffe anders klingt und wenn man bei den Zaubersprüchen ein wenig variiert tobt im Zimmer ein Effektgewitter. Denn ansonsten hat D & D alles genau da wo es hingehört, Pfeile durchschneiden die Luft, dicke Waffen schlagen mit einem ordentlichen Wumms zu und wenn sich Klingen kreuzen klingt das ebenfalls hervorragend. Besonders ins Ohr geht bei dem Spielchen die glasklare Surround Abmischung bei dem man die Action wirklich im Raum orten kann. Selbst im Multiplayer hört man sich selbst in der einen Ecke des Zimmers, schiesst einen Pfeil quer durch den Raum und trifft einen Feind in der anderen Ecke. Auch der Subwoofer unterstützt die Action mit voller Kraft und insgesamt läßt sich die eventuell eintretende Monotie durch den gelungenen Rest verschmerzen.
Die Hintergrundmusik ist qualitativ und gefällt mir gut, beschreiben würde ich sie dennoch als Standard. Es gibt zur Thematik passende düstere Musik, die wabert aber eher begleitend und unauffällig im Hintergrund und hat nur ab und an ihre Höhepunkte. Dennoch machts einfach Spaß wenn man sich drauf konzentriert, für genügend Atmosphäre sorgen die Klänge also auf jeden Fall. So bleibt ein positives Soundfazit, der beeindruckende Surround Sound wird von guten Effekten und gelungener Hintergrundmusik gekrönt, ein Gefühl das das ganze aber nur Standard ist bleibt ebenfalls zurück!
[u]Ladezeiten:[/u]
Die Ladezeiten sind leider ein klein wenig nervig da man beim Ortswechsel immer wieder mit dem Ladescreen konfrontiert wird. So startet man meinetwegen im Geschäft des Schlosses, braucht eine Ladezeit um auf den Marktplatz zu kommen und dann noch eine (30 Sekunden später) um in den Dungeon zu gelangen. Ist man dann im Dungeon und muss nach 20 Minuten nochmal in das Geschäft muss man sich 4 Ladezeiten antun bis man in alter Frische weiterkämpfen kann. Insgesamt also schon lästig, aber nicht weil sie so lang sind (das geht schon noch), sondern eher weil sie schlecht integriert wurdern.
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl:[/u]
Hastig auf die Knöpfe gehauen, schon geht der nächste Gegner blutend nieder. Bevor man um die Ecke rennt öffnet man noch schnell die gut versteckte Kiste und empfängt die herbeieilenden Feinde mit einem Hagel aus Pfeilen - Mist, die Energie ist alle. Also zieht ihr die Kampfaxt und schwingt euch ins Getümmel, zerschmettert 2 Gegner die aber direkt von 2 anderen ersetzt werden und mit einem gewaltigen Finisher hebt ihr diese direkt aus ihren Latschen und sammelt stolz die liegengebliebenden Waffen ein. Ja, ihr seid ein wahrer Held, ein Abenteuerer feinster Sorte und es ist an euch das Böse zu verdrängen.
Doch man wird nicht als starker Held geboren, und da Dungeons & Dragons ein Hack & Slay Rollenspiel ist schenkt euch jeder vernichtete Gegner ein paar Erfahrungspunkte. Habt ihr davon genug, steigt eure Figur ein Level auf. Achso, wo wir grad bei den Protagonisten sind, zu Beginn dürft ihr euch Genretypisch natürlich entscheiden ob ihr als mächtiger Zwerg, tapferer Krieger, listiger Dieb oder weiser Magier in die Schlacht zieht. Davon hängen auch eure Attribute ab (Stärke, Charisma, Weisheit, Intelligenz etc.) die ihr jetzt, wo ihr ein neues Level erreicht habt, verändern dürft. Ausserdem gibts eine neue Fähigkeit für euren Recken, so erweitert ihr eure magischen Fähigkeiten, verbessert den Umgang mit bestimmten Waffen oder stärkt allgemeine Werte. Ebenfalls bekannt für Rollenspiele dieser Art ist die Vielzahl von Waffen und Rüstungen wobei es bei Dungeons & Dragons nicht so viele Gegenstände gibt wie bei Genrekollegen. Ausserdem können bestimmte Waffen nur von bestimmten Charakterklassen getragen werden so das man im Multiplayer schnell die Lust verliert dem anderen lachend alles wegzuschnappen (was auch mal zu heftigen Diskussionen führen kann!!!). Dennoch findet man von der Streitaxt über Dolche, Speere und Schwerter alles was das Herz begehrt. Das gesammelte aber überflüssige Gut verkauft man und versorgt seinen Helden dafür mit Heiltränken die man per Kurzwahl wieselflink auch im Kampf verwenden kann. Ohnehin ist die Steuerung sehr gut gelungen, der A Knopf wird zwecks des Angriffs behämmert und mit B und Y sowie dem X Knopf zaubert man und setzt zu Finishing Moves an. In einem Ingame Menü programmiert man die Tasten quasi selber, das Spielgeschehen läuft dabei in Zeitlupe weiter, so tauscht man z.b. die Wurfgeschosse aus ohne ins Menü wechseln zu müssen. Das ist exzellent übersichtlich gelungen, das eigentliche Menü zeigt einem ausserdem bestandene Aufgaben und Missionen auf, ein detailliertes Charakterprofil und natürlich alle Waffen und Gegenstände.
Viel Info, im Spiel ist das aber selbstverständlich und bietet nichts was Spiele davor nicht auch schon gehabt hätten. Im Grunde genommen wisst ihr jetzt schon alles was man wissen muss und könnt frohen Mutes durch die Level marschieren. Von denen gibt es so einige, wie z.b. ein Blätterdach hoch in den Bäumen, alte Schlösser, miefige Höhlen und Sümpfe und von Fallen übersähte andere Gebäude. Für Abwechslung ist jedenfalls gesorgt wobei man sagen muss das man sich nach 30 Minuten im gleich Szenario schon zu langweilen beginnt. Die Schlosspassage mit Kirche, Dungeon und Marktplatz war mir insgesamt z.b. zu eintönig. Eintönig ist ein gutes Stichwort um auf den Innovativen Gehalt des Spiels zu kommen. Selbiger existiert leider nicht, Hack & Slay und nichts darüber hinaus, neue Ideen werdet ihr also nicht finden.
Es liegt eben am Genre das man durch die tollen Dungeons rennt, Suchaufgaben löst und jede Menge Gegner umnietet. Egal auf welche Art und Weise, Hauptsache sie sterben möglichst schnell und das auch noch ohne euch zu treffen. Das gelingt aufgrund kaum vorhandener KI nicht immer, es kommt schon mal vor das euch die Gegner (recht abwechslungsarm!) nicht mehr aufstehen lassen und immer und immer wieder treffen. Kann also sehr nervig werden, vor allem wenn man alleine spielt. Denn im Singleplayer kommt hinzu, dass es auf Dauer einfach langweilig wird. Richtige Kopfnüsse gibt es nicht und so spaßig das Spielprinzip auch sein mag, es bleibt simpel. Wer weiß worauf er sich einläßt bekommt aber solide Actionkost!
[u]Mehrspieler:[/u]
Hier kommt der größte Pluspunkt des Spiels (vor allem im Baldurs Gate Vergleich) zum tragen, denn Entwickler Atari hat einen 4 Spieler Coop Modus integriert. So habt ihr auf einem Kampfbildschirm all eure Freunde direkt an eurer Seite und geht gemeinsam gegen die Horden von Gegnern vor. Klingt nicht nur spaßig, ist es auch. Dank farbiger Kreise (abschaltbar) gibts keine Verwirrung, technisch bleibt das ganze ebenfalls sehr übersichtlich und der Spielspaß steigt eigentlich mit jeder Person die euch im Abenteuer begleitet. Extrem genial ist das Ingame Menü, dass es möglich macht das Spieler 1 sich beispielsweise neue Moves auf die Buttons legt, alle anderen aber weiter kämpfen können - in Zeitlupe!
Das sammeln von Gold mutiert schnell zum Kleinkrieg, bei den Waffen geht das aber nicht da jede Waffe nur von einem Charakter getragen werden kann, sprich ein Magier kann kein Zweihänder Schwert tragen. Das Spielprinzip bleibt komplett gleich, auch das lästige Ruckeln bleibt nicht aus. Die Kämpfe werden jetzt taktischer da jeder Kämpfer eine Aufgabe übernehmen kann, ausserdem kann man Endgegner einkreisen. Das ganze macht einfach eine Menge Spaß da man immer alle Hände voll zu tun hat, Zauber kombinieren etc. geht aber leider nicht. Mir hat der Multiplayer sehr viel Spaß gemacht, im Grunde genommen ist es zwar nur das Singleplayer Spiel für mehrere Leute, das rockt dadurch aber ein gutes Stück mehr und wertet D&D auf...!