Aus dem Movieland wurden 6 Oscars gestohlen nun liegt es an dem Helden Joe und seiner Partnerin Silvia, die Trophäen wieder wohlbehalten zurückzubringen. Allerdings merken die Beiden schon schnell, dass hinter der Sache mehr als nur ein einfacher Diebstahl aus Habgier steckt.
Schon durch das Intro wird man keine komplexe Storyline erwarten und findet diese auch nicht. Dennoch versteht es die Geschichte, den Spieler während der komplette Spielzeit gut zu unterhalten. Und das alleine schon deshalb, weil sie komplett aus der Luft gegriffen ist und sich keine Sekunde lang selbst für voll nimmt. Gespickt mit zahlreichen Hommagen an Filmklassiker und angelehnt an das Klischee schlecht inszenierter Filme mit Alienthematik bietet die Story eine willkommene Abwechslung zu dem, was der heutige Gamer ansonsten aufgetischt bekommt.
Während die heutigen Spiele zumeist auf immer realistischere Texturen und komplexere Charaktermodelle setzen, so übt sich Viewtiful Joe in der Perfektion des Cel-Shading-Styles. Der Grafikstil ist kurz gesagt anders. Mit seinen extrem knalligen, bunten Farben und den dicken Linien hebt sich der Titel visuell deutlich vom Stil der üblichen Software ab.
Dargestellt werden wie im Vorgänger zumeist Filmkulissen nach verschiedenen Themen, so sorgt ihr etwa in futuristischen Städten oder Urwäldern und Pyramiden für Ordnung.
Letztendlich bleibt der Style Geschmackssache bevor man allerdings ein vorschnelles Urteil fällt, sollte man das Spiel einmal in Bewegung gesehen haben. Denn das Geschehen flimmert zu jeder Zeit absolut flüssig über den Bildschirm und wirkt dabei erfreulicherweise wie komplett aus einem Guß.
Geschwindigkeits- oder Farbrausch? Die Effekte sind sehr gelungen
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Auch die kleinen Details wissen zu begeistern, in diesem Punkt haben sich die Entwickler wirklich viel Mühe gegeben. Besonders gelungen ist allerdings die Kombination zwischen dreidimensionaler und zweidimensionaler Ebene ihr werdet desöfteren um Kurven gehen, obwohl ihr konstant in eine Richtung steuert. Das heißt also, dass sich die Hintergründe bewegen, und das auf eine sehr ansehnliche Art und Weise.
Natürlich ist Viewtiful Joe 2 ist, wie schon der Vorgänger, ein kleines Stilwunder. Die Grafik passt schlichtweg perfekt zum Spiel und ist in Bezug darauf auch kaum zu verbessern, hat also die volle Punktzahl verdient.
Wer zweidimensionale Jump&Runs schon von der Liste der lebendigen Genres gestrichen hat, der sollte sich Viewtiful Joe 2 auf jeden Fall genauer ansehen. Das gesamte Spiel steuert sich zweidimensional.
Der Schwerpunkt im Gameplay liegt auf den Kämpfen Joe bzw. Silvia verkloppen hunderte von Robotern auf erfrischend stilvolle Weise. Wie im Vorgänger gibt es wieder die VFX-Kräfte, mit denen ihr in eine Zeitlupe schaltet, dem Geschehen einen Geschwindigkeitsschub verpassen könnt oder ranzoomt, um erheblichen Schaden anzurichten. Neu hinzugekommen ist leider nur die Record-Funktion von Silvia, mit der Angriffe gleich dreimal hintereinander ausgeführt werden.
Im Normalfall werden etwa 5-10 Gegner auf dem Screen verhauen, dabei dürfen Zeitlupe, Mach Speed usw. natürlich eingesetzt werden.
Silvia ist diesmal auch bei den Kämpfen mit dabei[/i][/b]
Aber auch die Rätseleinlagen wissen zu gefallen. So müssen die VFX-Kräfte zum Lösen einiger Kopfnüsse benutzt werden. In einem Wasserbecken, das langsam gefüllt wird, kann der Gamer etwa mit der Mach Speed-Technik den Wasserpegel schneller ansteigen lassen, mit der Zeitlupenfunktion wird das Gegenteil bewirkt. Eine Plattform, die sich durch einen Propeller in der Luft hält, sink durch den Einsatz der Zeitlupenfunktion nach unten, durch Mach Speed bewegt sie sich schnell in die Höhe.
Besonders bei den Rätsel wurden einige sehr nette Ideen umgesetzt, teilweise muss man unerwartet taktisch vorgehen und kommt schon auch mal ins Grübeln. Insgesamt ist die Balance zwischen Kämpfen und Rätselpassagen sehr gelungen.
Und gerade deshalb macht das Spielen von VJ2 so viel Spaß das Spiel ist eine wunderbare Mischung aus Hau drauf-Action und Abschnitten, in denen man auch mal nachdenken muss. Außerdem ist es sehr erfreulich, endlich wieder einmal ein 2d-Spiel zu zocken, ohne dabei auf die heutigen technischen Standards verzichten zu müssen.
Hauptsache gut aussehen.
Jedoch leidet auch Viewtiful Joe 2 wie viele Fortsetzungen unter mangelnden Neuerungen. Im Grunde kamen nur das Feature mit Silvia und wenige neue Moves hinzu, wobei Silvia nur selten wirklich nützlich ist. Ein Coop-Modus würde ideal in das Spiel passen und wurde unverständlicherweise wieder gestrichen. Auch neue VFX-Kräfte (abgesehen von der Record-Funktion) gibt es nicht. Wieso kann man die Zeit nicht zu einem gewissen Punkt zurückspulen? In diesem Punkt ist auf jeden Fall noch einiges rauszuholen, denn der Titel spielt sich im Grunde wie der Vorgänger nur noch etwas schneller und komfortabler.
Das Recyclen von Endgegner war schon in jedem Spiel störend, wird aber leider auch hier voll ausgekostet. So gut wie jeder Endgegner erscheint später noch einmal und muss auf die fast identische Art bekämpft werden. Dies hat natürlich neben des Deja-Vú Effektes auch den üblen Beigeschmack der künstlichen Streckung der Spielzeit.
Neben dem leider kurz geratenen Hauptspiel gibt es noch den Modus The 36 Chambers, bei dem einige kurze Aufgaben gelöst werden müssen. Die Räume werden im Hauptspiel freigeschalten, für Motivation ist also gesorgt.
Akustisch präsentiert sich der Titel mit einer absolut genialen englischen Sprachausgabe, die wunderbar auf das satirische Thema der Story zugeschnitten ist. Emotionen werden durch vollkommen überbetonte Sätze ausgedrückt, das Geschrei von Joe und Silvia im Kampf unterstreicht den durchgedrehten Charme des Titels. Leider erklingen wie schon im Vorgänger belanglose und uninspirierte Hintergrundmelodien in den verschiedenen Abschnitten, ab und zu gibt es jedoch nette Ansätze von Rock- und Technomusik. Viewtiful Joe 2 lebt akustisch allerdings von der überaus gelungenen Sprachausgabe, die wirklich kaum zu verbessern ist und zu dem Stil passt wie die Faust aufs Auge.
Der Schwierigkeitsgrad wurde merklich nach unten geschraubt, Einsteiger dürften anfangs dennoch einige Probleme haben, werden aber nach einiger Zeit das Spiel gut meistern können.
Derart harte Brocken wie die Glorreichen Fünf aus dem ersten Teil gibt es nicht.
Das Gegnerdesign ist sehr skurril[/i][/b]