Dante und Vergil, die Söhne des legendären Dämons Sparda, verfolgen unterschiedliche Ziele: Vergil will das Böse heraufbeschwören, Dante will genau das verhindern. Was sich anfangs nach einer ausgelutschten Gut gegen Böse Geschichte anhört entfaltet sich nach kurzer Zeit zu einer relativ guten Story Die Entwickler haben sich sichtlich Mühe gegeben, eine interessante Geschichte einzubauen. Darin eingebunden sind eine Hand voll Charaktere, zwischen denen unterschiedliche Beziehungen herrschen. Allerdings kann man darüber nicht viel mehr schreiben ohne etwas zu verraten. Die Hintergrundgeschichte ist zwar nicht überragend im Grunde war alles schon einmal da - aber dennoch unterhaltsam. Vorangetrieben wird sie durch zahlreiche Zwischensequenzen.
Vergesst alles, was ihr je über Physik gelernt habt
Die Sequenzen lassen sich im Grunde einfach umschreiben: Vergesst alles, was ihr je über Physik gelernt habt, lasst euch darauf ein und habt ganz einfach Spaß daran. Wenn Dante auf einem Motorrad mit voller Geschwindigkeit senkrecht einen Turm hochfährt, an einer Kante abspringt, sich im Flug fünf mal überschlägt und nebenbei zahlreiche fliegende Monster erledigt, ist das zwar gänzlich unrealistisch - aber einfach wunderbar unterhaltsam.
Dante hat immer einen lustigen Spruch parat - schön, dass sich das Spiel selbst nicht vollkommen ernst nimmt. Etwas Humor schadet eben nie.
Locations wie diese Tanzfläche sind leider Ausnahmen
Dunkel, dunkel, dunkel. Die Umwelt in DMC3 ist zum Großteil sehr düster gehalten, was zwar atmosphärisch ist jedoch auf Dauer etwas eintönig wird. Einige Ausnahmen wie eine beleuchtete Tanzfläche bieten in dieser Hinsicht zumindest etwas Abwechslung. In das Kampfgeschehen eingebunden sind schöne Effekte, die Umgebungen sind detailliert und liebevoll gestaltet. Immer wieder finden sich jedoch niedrig aufgelöste Texturen und große Pixel.
Schön anzusehen sind hingegen die Lichteffekte. Zwar stimmt der Schattenwurf nicht immer hundertprozentig, im hektischen Gemetzel fällt das allerdings kaum auf. Leider sind einige Monster etwas lieblos zusammengebaut, Unterschiede zwischen dem optischen Auftreten der Gegner wäre auch wünschenswert gewesen meistens bekämpft ihr zwar große Gegnerhorden, allerdings sehen in der Regel drei bis vier Gegner komplett identisch aus. Auch Dante selbst könnte ruhig einige Details mehr vertragen. Die volle Punktzahl für die Grafik wird außerdem durch das teilweise sehr störende Kantenflimmern verhindert.
Die Animationen laufen zum größten Teil flüssig über den Bildschirm und sind sehr nett anzusehen. Allgemein kann man sagen, dass das Gesamtbild im Spiel schön anzusehen ist, obwohl sich einige störende Details summieren.
Richtig gut gelungen ist die akustische Untermalung zu DMC3: Ein Stilmix aus Metal, Gothic und anderen, relativ undefinierbaren Stilrichtungen. Sehr atmosphärische orchestrale Töne runden die rockige Stimmung ab. Es klingt schlichtweg hervorragend, die Musik sorgt für eine treibende Stimmung: Mit den Tracks im Hintergrund fällt es um Einiges leichter, die Monster in die Hölle zurückzuschicken. Hört man nicht aufmerksam auf den Text, wird es auch nicht auffallen, dass so gut wie jeder Song die gleichen Lyrics beinhaltet. Schade ist, dass es von dem hochwertigen Soundtrack nur zwei Lieder in das eigentliche Spiel geschafft haben, bei jedem Kampf beginnt der selbe Song von Neuem. Erst im letzten Teil wird das Theme von einem anderen Track abgelöst - mehr Abwechslung hätte nicht geschadet, besonders in den Zwischensequenzen zeigt Devil May Cry 3 nämlich, was es akustisch zu bieten hat.
Die Sprachausgabe ist rundum gelungen, auch wenn Vergils Stimme anfangs etwas gewöhnungsbedürftig scheint. Die Sprecher geben sich Mühe, die Story glaubhaft rüberzubringen und schaffen das auch. Besonders die Synchronisation des Jokers verdient ein großes Lob.
Trotz riesiger Bosse hat Dante immer einen Spruch parat
Insgesamt gibt es 20 Missionen, die ihr komplett linear nacheinander lösen müsst, bei einem Teil davon wartet gegen Ende ein Bossgegner. Hier hat Capcom Wert auf Abwechslung gelegt, jeder Boss lässt sich auf eine andere Art und Weise besiegen und auch das Design und Auftreten der Viecher wiederholt sich nicht. Jede der Aufgaben ist nach etwa +/- 20 Minuten bewältigt, abspeichern ist nur nach einer Mission möglich. So kann es durchaus mal zu Frustmomenten kommen, denn der Schwierigkeitsgrad ist richtig happig. Auf Easy bereits fordernd, schwankt er auf einer höheren Stufe zwischen hammerhart und einfach nur frustrierend. Deshalb ist es auch keine Seltenheit, dass man am Boss scheitert und danach das komplette Level wiederholen muss.
Aufgeweckte Zeitgenossen haben die Spielzeit mittlerweile im Kopf ausgerechnet - 7 Stunden. Dazu kommt noch das Aufwerten von Waffen und das Lernen von neuen Fähigkeiten in den Menüs; außerdem muss das Wiederholen von einigen Aufträgen mit einberechnet werden insgesamt kommt man etwa auf 8-9 Stunden. Eine enttäuschende Spielzeit, da sollte wirklich mehr drin sein besonders, weil gegen Ende sogar alle Endgegner recycled werden, was das Spiel in die Länge streckt.
Ein Kritikpunkt ist die Kameraposition. Sie lässt sich nur sehr träge nachjustieren und das ist gerade im Kampf manchmal nervtötend, weil sich nicht immer alle Gegner im Bild befinden. Also springt man wie verrückt herum, bis man wieder einigermaßen alles im Bild hat. Das kommt zwar nicht häufig vor, stört aber auch in den seltenen Sprungpassagen.
Das Kämpfen macht immer wieder Spaß. Durch das gelungene Combosystem versucht man ständig, seine beste Leistung zu übertreffen und achtet trotz der Gegnerflut im Hintergrund immer darauf, dass Dante beim Kämpfen stylish aussieht. Dabei geht die Steuerung wunderbar von der Hand, die Spielfigur reagiert schnell und Spezialattacken lassen sich gezielt ausführen.
Hauptsächlich wird in Dantes Erwachen gemetzelt Dämonen tauchen aus dem Nichts auf, um schließlich wieder von euch erledigt zu werden. Und in diesem Punkt liegen auch eindeutig die Stärken des Titels neben einem ausgewogenen Combo-System gibt es unterschiedliche Kampfstile und verschiedenste Waffen zur Auswahl. Für kurze Zeit kann sich Dante in einen Dämon verwandeln und kann dadurch effektiver und schneller angreifen nach einigen Sekunden verwandelt er sich jedoch wieder zurück.
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Im Verlauf des Spiels erhaltet ihr einige abgefahrene Waffen
Vier Stile hat der Spieler anfangs zur Auswahl: Konzentriert euch mit Swordmaster auf Schwertkämpfe, legt euren Fokus durch Gunslinger auf den Kampf mit Pistolen, wählt Trickster um an Wänden zu laufen oder Royalguard, um feindlichen Angriffen zu kontern. Gegen Ende kommen noch zwei weitere Stile dazu. Auf den Verlauf des Spiels hat die Wahl keinerlei Einfluss, ob ihr nun mit dem Schwert oder mit der Pistole auf die Gegner losgeht. Der Stil beschränkt sich auch nur auf die Kämpfe, alles andere ist bei jeglicher Wahl komplett identisch.
Das Waffenarsenal beschränkt sich glücklicherweise nicht auf die üblichen 08/15 Geschosse ihr dürft mit richtig abgefahren Ausrüstungsgegenständen wie einer gefährlichen Gitarre oder einem sprechendes Doppelschwert kämpfen.
Da pures Gemetzel jedoch auf Dauer zu anspruchslos wäre, gibt es auch einige Rätsel. Den Namen Rätsel haben diese jedoch nicht wirklich verdient, so beschränken sie sich in den meisten Fällen auf Suche das Artefakt und setze es dort ein. Auch Spiegel-Licht Rätsel reißen mittlerweile niemanden mehr vom Hocker. Hier hat das Spiel eine Menge Potenzial verschenkt, denn gute Ansätze sind genügend vorhanden. Geheimnisvolle Hinweise sollen bei der Lösung eines Rätsels helfen; erübrigen sich aber durch die simpel gestrickten Aufgaben.