Herr der Ringe: Das dritte Zeitalter - Review

Herr der Ringe: Das dritte Zeitalter

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Review
PS2
15
Herr der Ringe – Das 3. Zeitalter
 
Welches Buch war eigentlich Pate für viele, viele Adventures, RPGs usw.? Genau! Herr der Ringe lässt sich mit Sicherheit als Urvater in Sachen Elben, Zwerge und Allgemein Fantasy bezeichnen. Was wäre also passender gewesen, als im „Herr der Ringe“ Universum ein Rollenspiel zu machen? Da zurzeit ja ohnehin eine Art Herr der Ringe Ebbe herrscht (der dritte und letzte Teil der Serie lief letztes Jahr im Kino), hat sich Electronic Arts wohl gedacht hier Abhilfe zu schaffen. Und da sich viele Adventures so schön bei Tolkiens Meisterwerk bedient haben, dachte man sich könnte man dies doch auch mit Sicherheit andersherum machen. Dazu aber im Verlauf der Review mehr.
 
Nachdem der erste Herr der Ringe Film „Die Gefährten“ überaus erfolgreich in den Kinos angelaufen war, krallte Electronic Arts sich die Lizenz um den Film und versoftete diese. Das erste Werk kam allerdings mit dem zweiten und gleichnamigen Film „Die zwei Türme“ raus. EA blieb seiner Line treu und brachte mit „Die Rückkehr des Königs“ ein weiteres „Hack’n’Slay“ Spiel heraus. Für ein weiteres Spiel wollte man jetzt anscheinend etwas völlig neues bieten. Nicht nur, dass man jetzt ein neues Genre für Herr der Ringe gewählt hat, man hat auch versucht eine neue und von den Film unabhängige Story zu knüpfen. Das gute daran: Man kann die gesamte Story der drei Filme noch mal Revue passieren lassen.
 
Die Story von Herr der Ringe: Das dritte Zeitalter
 
Die Charaktere in „Herr der Ringe: Das dritte Zeitalter“ sind völlig neu. Sie kommen weder im Film noch in den Büchern vor. Ihr schlüpft in die Rolle von Berethor aus Rohan. Er hat den Auftrag erhalten nach Boromir zu suchen. Auf seiner Reise stößt er auf eine Horde Orks. In diesem aussichtlosen Kampf eilt euch die Elbin Idrial zur Hilfe. Von nun an streitet man nicht alleine durch Mittelerde. Im Verlaufe des Spiels trifft man noch auf vier weitere Charaktere, die deutlich die bekannten Charaktere aus den Büchern zum Vorbild haben. Unter anderem wäre da eine Kriegerin namens Morwen oder ein Zwerg namens Hadhod.
Die Geschichte des Spiels zeigt die „Herr der Ringe Trilogie“ aus einer anderen Perspektive, ohne die eigentliche Geschichte zu verändern. Eure Wege kreuzen sich sogar oft mit dem der „Gefährten“. In manchen Situationen kämpft man Seite an Seite mit Aragon und Co.
Die Geschichte hat eigentlich ein enormes Potential und liefert dem Fan weitere Ansichten zum Roman. Man bewegt sich im Spiel allerdings sehr nahe an der eigentlichen Geschichte. Dabei hat man oft auch das Gefühl einfach den Gefährten nach zu laufen und immer einen Augenblick später am Ort des Geschehens zu sein.
Um den Fans zu ermöglichen noch Tiefer in die Welt von Mittelerde einzutauchen gibt es im gesamten Spielverlauf über 100 Sequenzen zu finden. Diese Filmchen zeigen Szenen aus den Herr der Ringe Filmen (teilweise sogar aus der Extended Version). Hier werden dem Spieler viele Hintergrundinformationen zu Charakteren, Ereignissen und Geschichten geboten. Die Videos sind in einer guten Qualität, zumal die original deutsche Synchronstimme von Gandalf diese mit seinen Erzählungen untermalt. Das „dritte Zeitalter“ erzählt, im Gegensatz zu den ersten beiden EA Herr der Ringe Spielen, die gesamte Geschichte der Trilogie.
 
Final Fantasy: Das dritte Zeitalter
 
Herr der Ringe: Das dritte Zeitalter hat Final Fantasy X ganz klar als Vorbild genommen. Man streitet aus der 3rd Person Perspektive durch eine Welt, deren Pfade festgelegt sind. Auf einer kleinen Map am oberen Bildschirmrand kann man sich orientieren. Wie in den klassischen Rollenspielen sind die Kämpfe per Zufallsgenerator jederzeit möglich. Außerdem wacht ständig das Auge Saurons über euch. Wenn es immer deutlicher blinkt, ist ein Kampf abzusehen. In den eigentlichen Kämpfen wird die Reihenfolge durch kleine Bilder der Protagonisten festgelegt.
Man streitet also durch eine schöne Oberwelt, die teilweise bekannt ist aus den Filmen. Dort trifft man auf zahlreiche Monster und Schatzkisten (mit Heilungstränken und Questbestandteilen etc.). Für einige Schätze muss man in der ansonsten sehr vorgesetzten Route etwas genauer suchen. Die eigentlichen Aufträge im Spiel bekommt man automatisch im Verlaufe der Reise. Man kann diese auch im gut aufgebauten Menu noch mal nach schlagen. Allerdings bieten die Quests keine Freiheiten. Man erledigt sich ohnehin, dass es ja nur einen Weg gibt, den man einschlagen kann. Was eigentlich sehr typisch für ein Rollenspiel ist, aber EA auch nicht berücksichtigt hat: Es gibt in der Oberwelt keine Städte in denen man mit Leuten reden könnte oder gar Handel betreiben könnte. Die elementaren Eigenschaften eines Rollenspiels wurden hier einfach weggelassen.
 
Die Kämpfe
 
Ein sehr wichtiges Element hingegen wurde nicht vernachlässigt: Die Kämpfe in Herr der Ringe das dritte Zeitalter. Diese sind rundenbasiert und schön animiert und in Szene gesetzt. Man hat im Kampf die Wahl zwischen normalen Angriffen, Spezialangriffen (diese verbrauchen aber auch Angriffspunkte) oder auch magischen Angriffen (dies beherrschen allerdings nicht alle). Sollte einem die Leben knapp werden oder man wurde von einem Zauber verflucht, kann man aber auch in den Objekten nach etwas nützlichem suchen. Mit der L1- Taste wechselt man während des Kampfes die einzelnen Charaktere seiner Party. Jeder hat Stärken und Schwächen. So auch bei den Gegnern. Diese kann man untersuchen und so seinen Kampf anpassen. Der so genannte Perfect-Mode wird immer wieder im Verlaufe der Kämpfe aufgefüllt. Dieser ermöglicht einen besonders starken Angriff, mit dem man oftmals die gesamte Gegnerschaft auf einmal löscht.
Die Kämpfe sind ein wahrer Hingucker, aber leider auch etwas monoton. Man kommt kaum in Bedrängnis, das die Charaktere relativ schnell in ihren Levels stiegen (in der ersten Spielhälfte fast nach jedem Kampf…). Ist ein Charakter im Level gestiegen, werden dieser auch die gesamten Werte geheilt. Außerdem gibt es auch viele viele Speicherpunkte, die ebenfalls die gesamte Party heilen.
Beim Aufleveln bekommen eure Spieler Punkte, die individuell verteilt werden können. Wie gesagt steigt man sehr schnell und man muss immer wieder in das Menü um die Punkte zu setzten. Mit der Zeit gestaltet sich dies als etwas nervig.
Wenn man im Spiel immer wieder seine Spezialangriffe zum Einsatz bringt, lernt man auch neue Moves. Das ist eigentlich recht abwechslungsreich. Abwechslungsreich sind auch die Gegner. Immer wieder trifft man auch neue Gestalten.
 
Im Laufe des Abenteuers findet man immer wieder Rüstungen und Waffen für eure Charaktere. Entweder nach einem Kampf oder in Schatztruhen. Diese sind immer den Charakteren individuell zugeschnitten und lassen sich nicht übertragen. Wenn man erst einmal etwas Neues im Inventar hat gestaltet es sich sehr einfach die Personen damit auszustatten. Unter dem Menüpunkt „Neue Waffen“ werden die neusten Erungenschafften aufgelistet. Nur noch ein Klick und eure Charaktere ist mit der neuen Waffe oder Rüstung ausgestattet. Die Werte der Gegenstände sind auch sehr genau dargestellt und ihr könnt abwägen, welches nun die stärkste ist.
 
Optik/Präsentation
 
In technischer Hinsicht ist „Herr der Ringe: Das dritte Zeitalter“ sehr gelungen. Die Animationen der Charaktere sind sehr gut. Hier wurde mit viel Liebe zum Detail gearbeitet. In den Kämpfen gibt es auch viele tolle Effekte zu sehen, die nochmals alles aus der Playstation 2 rausholen. Die Areale aus den Filmen sind sehr schön nachgestellt und lassen den Fan in die Welt der „Herr der Ringer“ eintauchen
Der aus dem Film bekannte Soundtrack untermalt auch die gesamte Geschichte. Von daher kann man auch hier sagen, dass dies sehr gelungen ist. Es wurden sogar die original Synchronsprecher für die bekannten Charaktere engagiert. Für die Neuen wurden aber auch sehr gute Stimmen gewählt. Alle Szenen und Gespräche im Spiel wurden synchronisiert. Auf dieser Seite hat sich Electronic Arts nicht lumpen lassen.
 
Die Extras des dritten Zeitalters
 
Das Spiel bietet eine solide Spielzeit von rund 25 Stunden. Hinzu bekommt man noch die zahlreichen Videos zu sehen. Darüber hinaus gibt es noch den Schatten-Modus, in dem ihr die Rolle der Bösen einnimmt. Leider beschränkt sich das Ganze dann aber nur auf die Kämpfe. Hier kann man zahlreiche Bonusobjekte erspielen, mit denen ihre eure Charaktere im laufenden Spiel ausstatten könnt. Ein weiteres und gelungenes Extra ist der Coop-Mode. Hier kann man zu zweit durch die Welt der Herr der Ringe streiten. Der zweite Spieler übernimmt im Kampf die Kontroller über die Hälfte der Charaktere. Das Laufen auf der Oberwelt kann dann jede Charaktere übernehmen. Hier kann man sich also auch gut abwechseln.
 
+ viele viele Videos und Infos zu Herr der Ringe.
+ Coop-Mode.
+ Technik.
+ immer wieder Upgrades und neue Waffen/Rüstungen.
 
- die Parallelstory zum eigentlichen Buch ist ätzend.
- Herr der Ringe: Das 3. Zeitalter ist eigentlich kein richtiges Adventure. Der Weg ist ziemlich gradlinig. Man hat also kaum Bewegungsfreiheit.
- wirklich keine Rätsel
- keine für RPG-typischen Reden/Einkaufen etc Möglichkeiten
- alle Charaktere sind Kopien
- zu einfach für alte RPG-Hasen.
 
 
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Becks
Herr der Ringe: Das dritte Zeitalter ist mit Sicherheit keine schlechtes Spiel. Das Spiel ist in technischer Hinsicht sehr gut gelungen. Auch der Coop-Mode erlaubt es das Spiel zu zweit zu spielen, was den Spielspass enorm erhöht. Für Filmfans sind auch die Videos sehr erfreulich. Man bekommt viele Informationen zum Herrn der Ringe Universum.
Das Spiel wurde auch nicht umsonst von vielen als „RPG-Light“ bezeichnet. Es ist ein optimaler Einstieg für Spieler, die sich mit dem Genre nicht so sehr befasst haben. Und hier ist auch der Knackpunkt für alle anderen. Für ein RPG fehlen einfach zu viele wichtige Elemente, um das Spiel wirklich in die höheren Wertungsbereiche zu bringen. Die Idee hätte eigentlich sehr viel Potenzial, aber die Geschichte im 3. Zeitalter ist eine Art Verfolgungsjagd. Als Spieler hat man ständig das Gefühl man läuft der Story nur hinterher. Eigentlich ist sie sehr platt. Um beim Thema „Laufen“ zu bleiben: Man hat absolut keine Bewegungsfreiheit. Der Weg ist genau vorgelegt und man kann im Prinzip nichts verfehlen. Was auch sehr sonderbar für ein Adventure ist, dass man auf wirklich kein einziges Rätsel stößt. Gespräche und Einkaufsmöglichkeiten hätten dem Spiel auch nicht geschadet. Ich würde sagen, dass das Spiel für Filmfans, Genreeinsteigern und Coop-Mode Freunde empfehlenswert ist. Anderen würde ich eher zum Probespielen raten.
 

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