Final Fantasy: Crystal Chronicles - Review

Final Fantasy: Crystal Chronicles

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Review
NGC
23
[u]Gesamteindruck:[/u]
 
Eines der wohl umstrittensten Spiele der letzten Zeit. Während Nintendo Fans bei der Ankündigung Freudensprünge machten, sorgt das Endprodukt für Stirnrunzeln und man stellt sich beim spielen oft die Frage warum dieses und jenes Feature so dämlich umgesetzt wurde. Und dennoch fesselt das Spiel ungemein mehr als viele Magzine uns glauben machen wollen. Mit Crystal Chronicles bekommt man also ein völlig anderes Final Fantasy als man es von der Playstation her kennt und statt einem taktischen Rollenspiel gibts ein actionlastiges Hack & Slay Spielchen. Um herauszufinden ob ihr das Spiel mögt oder nicht, lest euch mein Review durch. Fakt ist aber, wenn ihr Leute mit GameBoys kennt, ladet sie ein und kauft euch dieses Spiel. Das neuartige Spielgefühl und die Connectivity machen richtig Laune. Es macht trotz vieler kleiner Ungereimtheiten Spaß und ich glaube wenn das Spiel nur „Crystal Chronicles“ geheißen hätte, hätten auch die Magazine höher gewertet. Denn es ist zwar wirklich nicht das was man erwartet hat, aber dennoch ein gutes Spiel dessen Multiplayer es in diese Wertungshöhen hieft!
 
[u]Story:[/u]
 
Die Welt von Final Fantasy ist von einem giftigen Nebel namens Miasma eingehüllt. Damit dieser Nebel nicht die Bewohner angreift, hat jede Stadt und jedes Dorf einen eigenen Kristall der einen schützenden Wall erzeugt. Dieser Kristall muss allerdings jedes Jahr gereinigt werden und dazu benötigt man das Myrrhe Tau. Das wird aus seltenen Bäumen gewonnen die von vielen Monstern „bewacht“ werden. Deshalb schickt jedes Dorf eine eigene Karavane mit einem magischen Kelch auf die Reise um neues Tau mit nach Hause zu bringen. Und genau solch eine Karavane spielt ihr in Crystal Chronicles...
Leider leider bekommt der GameCube kein Final Fantasy im üblichen Stil. Das bedeutet das es so gut wie keine Story gibt und nur eingestreute kurze Dialoge den Hauch einer dichten Atmosphäre erzeugen. Der Hauptstrang wird nicht etwa spannend erzählt, Nein, man besucht Level um Level und bekommt ab und an mal einen kleinen Brocken Geschichte vor die Füße geworfen den man im Tagebuch nachlesen kann. Das finde ich sehr sehr schade, denn es ist nicht so das die Geschichte nichts hergegeben hätte. Mit ein bisschen Mühe hätte man sicherlich eine spannende Geschichte schreiben können und statt wenige Minuten Ingame Zwischensequenzen auch schöne, lange FMV Sequenzen einstreuen sollen.
 
[u]Grafik:[/u]
 
Crystal Chronicles ist kein Final Fantasy im üblichen Sinn und das macht sich auch bei der grafischen Präsentation bemerkbar. Denn während die RPG’s immer ein wenig realistischer werden, kommt das Cube exklusive Actionspiel mit einer eher niedlichen Grafik daher, dessen Charaktere nicht sexy oder cool wirken, sondern ein wenig knuffiger.
Das ganze darf man aber nicht falsch verstehen, ihr bekommt keineswegs etwas comicartiges oder irgendwelche bunten Cel Shading Welten, Nein, die komplette optische Präsentation verprüht einen gelungenen Fantasy Flair und wird euch schnell in ihren Bann ziehen. Und das klappt natürlich nur wenn das ganze auch qualitativ umgesetzt wurde, was Square Enix definitiv geschaftt hat. Die vielen Welten und Orte die man bei FF CC besucht sehr abwechslungsreich und haben immer einen anderen Stil. Egal ob schöne grüne Landschaft, düstere neblige Höhlen, mystische Pilzwälder oder seltsame Paläste, dem Auge wird stets was neues geboten. Dabei wurde aber nicht nur auf stimmige Kulissen geachtet, auch die Qualität stimmt. Die Kamera schwenkt automatisch in die verschiedensten Winkel und setzt das ganze meist von schräg oben in Szene. So kann man das komplette Level begutachten und endteckt das ein ums andere mal wundervolles Bump Mapping auf Böden und Wänden. Zwar nicht immer, aber auch der Rest kann sich durchaus sehen lassen. Kräftige Farben die dennoch realistisch wirken, und immer traumhafte Umgebungen. Da fliesst mal herrlich animiertes Wasser, man bestaunt große Pilze und in den Minen liegen Felsbrocken herum und man erklimmt Holzstege. Es wirkt also alles sehr verspielt und aus einem Guss, denn die Kulissen haben sowohl große Räume oder Areale in denen man Platz zum Kämpfen hat, es gibt aber auch engere Räume mit netten Details wie vielen Sträuchern, Felsen, und sogar Betten und Regalen.
Doch die Level allein machen ja noch keinen optischen Hochgenuß. Und so ist es eine Freude zu sehen das sich sowohl sämtliche Gegner, als auch die eigenen Figuren höchst galant bewegen. Dabei bewundert man die flüssigen Bewegungsabläufe sowohl bei magischen Zaubern für die man sich auflädt, als auch bei ganz normalen Schlägen. Auch die Gegner fliegen, kriechen, rennen und springen sehr fein animiert durch die Gegend und begeistern durch detailliertes Design. Fliegende Augen, finstere Trolle, schnelle Panther mit 2 Schwänzen oder große Käfer. Mir haben die fantasievollen Kreaturen jedenfalls gefallen und auch wenn man bei den Protagonisten oft die gleichen Kombos entdeckt, wirds nicht langweilig.
Denn es ist ja nicht so das man steif mit einer Waffe kämpft und just einen Schweif sieht. Nein, im Gegenteil, Final Fantasy ist ein effektgespicktes Spektakel das nicht mit Lichteffekten geizt. So sind die aufgeladenen Schläge umhüllt von kräftigen Farben, die in Blitzen oder Kugeln auf den Gegner treffen. Hinzu kommen alle möglichen Zaubereffekte, von grellem Feuer bis hin zu Eis und kombinierten schwarzen Blitzen, die den Bildschrim stellenweise in ein discoreifes Farbenspiel verwandeln. Wenn 4 Leute ihre Attacken vom Stapel lassen erkennt man gar nichts mehr, hier blitzt es grün, da taucht ein roter Blitz auf, der Gegner steht in Flammen und ein Mitglied heilt sich in kräftigem blauen „Vita“ Zauber. Eure Augen werden dem Geschehen kaum folgen können und es macht wirklich sehr sehr viel Spaß dem effektvollen Treiben zuzuschauen. Dabei geht auch hier niemals die Qualität verloren. Blurreffekte, verwischende Farben oder ein transparenter, wabernder Effekt, hier gibts einfach alles. Hinzu kommen fantastische Wasserspiegelungen und natürlich das tadellose Endgegnerdesign, die ebenfalls ab und an mit Bump Mapping überzogen sind.
Crystal Chronicles krankt zudem nicht mal an Kinderkrankheiten und bietet weder Ruckeleinlagen oder Clipping Fehler. Die stimmige Atmosphäre ist qualitativ und wird euch mit ihrem etwas eigenen Fantasy Stile das ganze Spiel über begeistern! Es gibt eigentlich nur 2 kleine Makel die mir aufgefallen sind wobei das zum einen die ab und an flimmernden Büsche sind (selten und nur in den grünen Leveln!) und zum anderen die teilweise etwas unübersichtlichen Level, bei denen man nicht immer exakt sieht wo man langlaufen kann. Ansonsten einfach Top. Ich meine, lauft mal hinter einem Dorfkristall vorbei und versucht mich dann vom Gegenteil zu überzeugen
 
[u]Sound:[/u]
 
Insgesamt ist die Klangkulisse eine Mischung aus der Augsburger Puppenkiste, irgendwelchen schottischen Liedern und typischen Fantasy Melodien. Das mag seltsam klingen, verschmilzt im Spiel aber zu einer wunderschönen, teilweise atemberaubenden Klangkulisse die perfekt in so ein Spiel passt.
Alles beginnt mit dem Titelsong, der mich dank der lieblichen japanischen Stimme und einer tollen Melodie sofort bezaubert hat. Selten hab ich einen so schönen Titelsong für ein Spiel gehört. Und eigentlich hat mich der komplette Sound verzaubert, denn die meisten Level sind klever vertont worden und vermitteln einen tollen Fantasy Flair. Den Pilzwald durchforstet man zu etwas mystischeren Klängen, die Minen klingen eher düster und in grünen Arealen lauscht man einfach schönen Hymnen. Jedes Level bietet also einen anderen Soundtrack, der stets gemächlich vor sich hindudelt. Die Musik ist also nicht interaktiv und auch bei heißen Gefechten bleibt es eher ruhig und wirkt dann eher dezent im Hintergrund. Leider gibt es einige Level bei denen sich die Melodie recht schnell wiederholt. Das wird, wenn man den Weg dann partout nicht findet, leider recht nervig und klingt unqualitativ. Das ist sehr schade, denn die Atmosphäre ist ansonsten einfach genial. Die Stücke klingen nicht wie 08/15 Songs, sondern haben ihren ganz eigenen Stil, der sich anhört wie die Mischung die ich zu Beginn erwähnte. Also irgendwie haben viele Songs was keltisches drin und strahlen eine wunderschöne Atmosphäre aus, die meist sehr idyllisch klingt.
Der Surroundsound ist optimal gelungen, egal ob die Gegner nun von hinten auf einen schiessen oder man gewaltige Zauber vom Stapel läßt, man kann alles genau orten und freut sich ob der gelungenen kodiereung. Der größte Makel an Final Fantasy ist in meinen Augen die nicht vorhandene Sprachausgabe. Die habe ich in den kurzen Dialogen wirklich vermisst und ich denke man hätte der Atmosphäre noch ein wenig mehr Ausdruck verleihen können, hätte man gute Synchronsprecher verpflichtet. Das das geht sieht man an den gelungenen Levelpräsentationen, denn da läßt eine nette Frauenstimme immer einen kleinen, zum Level passenden lyrischen Schwank vom Stapel.
Die umfangreiche Effektkulisse konnte mich ebenfalls voll und ganz in ihren Bann ziehen. Brutzelnde Zaubersprüche, kräftige Schwerthiebe und brachial laute Endgegner bringen das Zimmer kurzzeitig zum beben. Kisten explodieren, Wasser plätschert friedlich vor sich hin und wenn man einen Miasma Strom passiert, dröhnen schrille Töne aus den Boxen. Alles in allem hochqualitativ wie die komplette Sounduntermalung die mich wirklich durch tolle Atmospäre überzeugt hat. Einzig einige Levels in denen man sich zu lange aufhält werden auf Dauer nervig, da sich die Stücke wiederholen, ansonsten gibts hier wirklich nichts zu mäkeln, der verspielte, neuartige Stil wird euch begeistern!
 
[u]Ladezeiten:[/u]
 
Mit einem Ladescreen hat man bei Final Fantasy zwar nicht zu kämpfen, dafür taucht bei größeren Raumwechseln meist ein schwarzer Screen auf der dort auch 3 Sekunden bleibt. Getarnte Wartezeiten eben Ausserdem dauert es sehr lange bis die GBA’s verstanden haben das sie mit dem Cube verbunden sind. Insgesamt aber sehr löblich umgesetzt, gestört hats überhaupt nicht!
 
[u]Idee:[/u]
 
Die Grundidee ist innovationslos und ziemlich „normal“. Dafür ist die Spielmechanik einfach viel zu simpel. Das besondere ist jedoch die 4 Spieler Connectivity Action die einem ein völlig neues Spielgefühl vermittelt. Man hat plötzlich 2 Bildschirme und so kommt eine neue, sehr gelungene Atmosphäre zustande. Und da das der Schwerpunkt ist, punktet FF CC auch hier, im Singleplayer gibts allerdings wirklich nichts neues!
 
[u]Extras:[/u]
 
Im Multiplayermodus kann man Minispiele ergattern und so eine Art Wagenrennen fahren. Im Singleplayer Modus kann man ausserdem den GBA als Radar benutzen, so wie man es im MP die ganze Zeit macht. Und noch ganz wichtig, haltet die Augen auf, die Erstauslierferung beinhaltet ein gratis Linkkabel!
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl:[/u]
 
Das Spiel beginnt in euerm kleinen Heimatdorf, dessen Namen ihr selber bestimmt. Und natürlich bestimmt ihr auch wer ihr selber seid. 4 Rassen und einige Kostüme stehen dabei zur Auswahl und hat man sich entschieden verabschiedet man sich nach dem fabulös präsentierten Intro von seiner Familie. Den Beruf der Eltern musste man zu Beginn übrigens auch auswählen. Dabei gibt es 8 Jobklassen, unter anderem Bauer, Müller, Schmied und Schneider. Leider ist mir dieses Feature nicht konsequent genug umgesetzt. Denn an sich find ich die Idee nicht schlecht. Die Familie schreibt einem regelmäßig (nach jedem Dungeon) Briefe und verlangt von euch entweder ein bestimmtes Nahrungsteil oder fragt euch wie es euch geht. Ihr könnt natürlich auch zurück schreiben, habt aber nur 2 vorgefertigte Antworten zur Verfügung. Je nach dem wie nett oder spendabel ihr seid, ändert sich der Gemütszustand eurer Eltern. Nur ist mir nicht so recht klar was das bringt. Mir ist nämlich keine Veränderung aufgefallen, ob mein Vater jetzt ein breites Grinsen auflegt oder nicht. Eigentlich sollte es ja so sein das der Sohn eines Schmieds günstiger an Rüstungen etc kommt. Und teilweise ist das auch so, aber insgesamt ist mir das Familienfeature viel zu lasch umgesetzt. Schade, verspielte Chance, denn die Ansätze sind gut und atmosphäresteigernd ist das ganze auch!
Nach dem Abschied findet man sich selbst auf der Weltkarte wieder. Die lässt sich leider nicht frei bereisen, ihr müßt immer nur einen Weg auswählen und eure Karavane fährt von alleine in diese Richtung. Das ist recht öde, vor allem da es meist nur einen kleinen alternativ Weg gibt und der Rest sehr linear ist. Also auf einem Teilabschnitt der Karte sind gerade mal 5 Orte. Ab und an kommt es vor das man auf dem Weg zu einem Dungeon oder einer Stadt aufgehalten wird. Dann begegnet man anderen Karavanen, grüßt sich kurz oder bekommt eine ganz kurze Erzählung zu hören... nur warum? Was zur Hölle bringt das? Hat Square Enix echt geglaubt dadurch retten sie die Storyline? Ich habs in der Tat nicht verstanden. Klar, so sieht man mal das jedes Dorf eine Karavane hat, erfährt vom schwarzen Ritter etc., aber im Endeffekt sind diese Sequenzen völlig sinnfrei. Wieder ein dickes Schade!
So, jetzt befindet man sich entweder in einer Stadt oder einem Dungeon. Ich gehe mal von letzterem aus. Nach einer wunderbaren Levelpräsentation startet man und bekommt vorher die Gelegenheit sich ein wenig im Menü umzuschauen. Der erste Unterpunkt ist die Kommandoliste. Hier hat man ein paar Slots zur Verfügung die man mit Zaubern und Gegenständen belegen kann. Diese Auswahl habt ihr dann im Kampf zur Verfügung, könnt unterwegs aber jederzeit wechseln, wenn ihr den Feuerzauber meinetwegen durch den Eiszauber ersetzen wollt. Eigentlich sehr simpel und gut gelungen. Das Gegenstände Menü zeigt euer Inventar und beschreibt die Funktionen und im Ausrüstungsmenü seht ihr wie stark eure Waffen und Schilde sind. Der Rest ist für den Kampf recht unwichtig und um den geht es ja jetzt Der kleine Mogry (den man unnützerweise auch anmalen kann) trägt brav euren Kelch und folgt euch sehr geschickt, so dass ihr euch um den Miasmanebel eigentlich keine Sorgen zu machen braucht. Es ist, ganz im Gegensatz zum MP, fast so als wäre er gar nicht da. Seht ihr den ersten Gegner, könnt ihr auf R jetzt durch die Slots schalten die ihr vorhin belegt habt. Angriff, Abwehr oder beliebige Zauber. Ausgelöst wird dann alles mit dem A Knopf. Das ist anfangs vor allem bei Endbossen ein wenig hektisch und ungewohnt, aber nach ner halben Stunde völlig simpel und gut gelöst. Neben der Standartattacke mit der normalen Waffe kann man den A Knopf gedrückt halten und sammelt seine Kraft auf. Ein kleiner Kreis erscheint und den muss man nur noch auf den Gegner lenken um anzugreifen. So funktionieren auch die Zaubersprüche. Auch das funktioniert nach einigen Versuchen sehr sehr gut und es hagelt Schläge und Magie!
Das Spieltempo ist dabei eher langsam, die Gegner bearbeiten euch nicht kontinuierlich und sind deshalb ziemlich leicht zu besiegen, weil sie eben öfter mal ne kurze Pause machen. Die KI ist nicht besonders hoch, aber stets sehr fair und mit ein bisschen Übung macht ihr Trolle, Käfer und Flugmonster platt. Kritisch wirds bei mehreren Gegner und bei solchen, die ebenfalls zaubern können. Dann müsst ihr selber ständig ausweichen weil Steine vom Himmel donnern, Gift aus der Erde brodelt oder Feuer auf euch niederhagelt. Dabei wird der Radius der Gegnerattacken immer größer und schnelle Reaktionen sind gefragt. Die Kämpfe sind insgesamt recht hart und man muss sich schon drauf konzentrieren, ein simples abschlachten ist nicht drin! Die Zaubersteine findet man übrigens alle in den Dungeons selbst und verliert sie danach wieder. Das heißt das man den Feuerzauber meinetwegen im ersten Level zur Vefügung hat, im zweiten aber keinen abbekommt (sondern andere). Dafür kann man sie im Menü kombinieren und noch größerer Angriffe starten. So funktioniert das Kampfsystem und auch Endgeger wollen so besiegt werden. Insgesamt leider nicht sehr komplex, aber ungemein spaßig finde ich! Ein Hack & Slay eben, aber mit mehr Charme. Und im Multiplayer macht das ganze erst wirklich Sinn und Laune, wobei man insgesamt schon sagen muss das es wirklich an Umfang und Komplexität mangelt!
Die Rätsel in den Höhlen und Geisterstädten sind von simpelster Natur. Eigentlich sucht man nur den Weg zum Endboss und muss sich ab und an mal auf einen Schalter stellen Also nicht annähernd mal eine Kopfnuss oder gar eine komplexe Raterei. Und das ist ein klein wenig traurig. Sicher, zu viert macht Rätseln auch nicht so viel Spaß, aber dem Singleplayer hätten ein paar Rätseleinalgen mehr als gut getan. Kisten können noch gefunden werden und oftmals gibts dadrin wertvolle Artefakte. Deren Eigenschaften (mehr Herzen, kräftiger, bessere Abwehr etc.) hat man dann bis zum Ende des Dungeons und danach kann man sich eines dieser Relikte aussuchen. Das ist der Ersatz für die fehlenden Erfahrungspunkte. Und das es die nicht gibt finde ich richtig furchtbar. So finde ich meine Bezeichnung „Action RPG“ schon fast ungerechtfertigt und Final Fantasy müsste eigentlich zum reinen Hack & Slay Titel degradiert werden.
Auch die Gegner hinterlassen viele Objekte, so z.b. Rohstoffe und Skizzen. Um eine neue Rüstung oder Waffe zu bekommen benötigt man beides. Und das ist mitunter gar nicht so einfach (im MP richtig schwer!) und unnötig kompliziert. Denn die Schmiede wollen euch oft genug nichts basteln, oder eure Rasse kann das Equipment gar nicht gebrauchen. Das wäre ja an sich in Ordnung, nur leider ist der Umfang an neuen Utensilien ziemlich gering! Es gibt also nicht haufenweise Schwerter, Schilde, Ringe, Roben etc, sondern nur sehr begrenzte und beschnittene Auswahl. Wieder mal ein Schade. Lustig hingegen finde ich die Nahrungsmittel, da eure Hauptfigur nur bestimmte Früchte gerne mag und das auswirkungen auf die Heilkräfte eben dieser Zutat hat. Wenn ihr also Fisch mögt, heilt euch dieser besser als z.b. Rundmais oder Bunttrauben
Das waren jetzt ziemlich viele Enttäuschungen. Allerdings muss man bedenken das viele Enttäuschungen nur daher kommen, da wir was anderes erwartet haben. Crystal Chronicles ist eben kein Rollenspiel sondern ein Hau Drauf Abenteuer mit Rollenspielelementen. Und die sind garnicht mal so zahlreich. Wenn man also seine Hoffnungen auf ein zweites Secret of Mana oder neues Final Fantasy bei Seite läßt bleibt ein gutes Spiel. Denn mir haben die Kämpfe sehr viel Spaß gemacht. Die Gegner angreifen, ausweichen, aufladen und weiterdraufhauen. Das macht Laune. Leider nicht ansatzweise soviel wie im MP, aber das war fast abzusehen. Dafür kann ich die gute Atmosphäre alleine besser genießen. Denn ich weiß nicht warum, aber FF CC übt einen ungeheuren Charme auf mich aus. Ich mag es einfach die Level zu durchforsten und mich bei den genialsten Endgegnern der letzten Jahre abzumühen. Diese großen Viecher sind meist sehr sehr stark, haben kleine Freunde und Helfer und wollen nur mit viel Mühe besiegt werden. Im Singeplayer ist das schon gelungen (und ne gute Ecke leichter), im Multiplayer eine Offenbarung!
Noch ein Wort zu den Leveln. Denn die sind eigentlich die größte Enttäuschung für mich gewesen. Im MP suchte man oft den Weg, hatte viel mit den Gegnern zu tun und stritt sich um Items. Das alles fehlt wenn man alleine spielt und die anfangs komplizierten Level sind sehr schnell durchschaut. Ausserdem erreicht man schon nach recht kurzer Zeit den Endgegner. Rätsel gibt es wie gesagt nicht und irgendwie war ich leicht irritiert, denn es ist unglaublich linear und es gibt unglaublich wenig zu tun. Der Weg ist das einzige Problem und bis auf eine Mogry Höhle gibt es nichts zu entdecken. Unglaublich viel Potential wurde hier verschenkt. Und obwohl mir dieses Defizit völlig klar ist, fasziniert mich FF CC trotzdem. Also es macht wirklich süchtig. Man will nicht mehr aufhören zu spielen, und freut sich schon nach dem aufstehen auf das Game. Simple Action mit dickem Fantasy Plus. Und auch wenn die Level recht kurz sind, der Umfang ist insgesam ganz angenehm. Im MP braucht man zwar länger, aber auch der Singleplayer bietet angemessene 12 bis 15 Stunden.
Insgesamt ist Crystal Chronicles ein Spiel mit vielen Macken, und sehr vielen verschenkten Ideen. Die Familie wurde nicht anständig eingefügt, die Mogrys sind mit ein Rätsel, die Zwischenstopps auf der Karte unnötig, die Miasmaströme nur Schikane und das Waffenupgade System ist auch eher ein Scherz! Die Level sind zu kurz und Rätsel vermisst man auch. Die Singleplayerwertung wird gerettet von den spaßigen Kämpfen, der sehr guten Atmosphäre und dem [u]seltsamerweise[/u] süchtig machenden Spielsystem. Die gute Wertung hat Nintendos Game aber zum Großteil der Technik und dem Multiplayer zu verdanken. Bei letzterem vergisst man jegliche Mängel und macht das Spiel zu einem abendfüllenden Unterhaltungsprogramm mit Bier, Smalltalk und heißen Endboss Taktiken. Schade Square Enix, hier wäre EINIGES mehr drin gewesen, auch wenn ich im Gegensatz zum Rest der Welt schon recht hoch werte!
 
[u]Multiplayer:[/u]
 
Die Idee den GBA mit dem Cube zu verbinden hatte Nintendo ja von Anfang an, bisher war es aber nur eine Option die dem 15,00 € teuren Kabel nicht gerecht wurde. Mit Final Fantasy wird dieses Feature aber jetzt konsequent genutzt. Ich find das auch absolut klasse, jedoch müßt ihr beachten das Square Enix uns dieses geniale Feature dummerweise nicht OPTIONAL serviert hat, Nein, man wird knallhart gezwungen den GBA zu benutzen da einem sonst sowohl der 2, 3 und 4 Spieler Modus verwährt bleibt. Doch genug Geschwafel, ich geh jetzt mal davon aus ihr habt es geschafft ein paar Freunde zusammen zu trommeln – und dann erwartet euch das: (ich beschreibe fast nur die Änderungen im Gegensatz zum Singleplayer, über die Menüs, Items etc. könnt ihr also beim Spielspaß lesen)
Eine Couch, 4 Leute, 4 GBA’s und 4 Kabel. Und schon kanns losgehen. Die Handhelds brauchen ca. ne halbe Minute bis sie reagieren und Spieler 1 hat stets die Überhand, also die Kontrolle in den Hauptmenüs. So benennt ihr euer Heimatdorf und jeder sucht sich danach auf seinem GBA eine Rasse aus und stylt sie nach eigenem ermessen. Allein das macht schon Spaß, denn jeder labert laut durch die Gegend wen man denn nehmen soll, was das und jenes bedeutet und dann sieht man auf dem TV plötzlich wie sich seine Freunde entschieden haben. Und schon gehts los. Spieler 1 bestimmt auf der Weltkarte wos langgeht und sobald man ein Dorf oder einen Dungeon erreicht hat sieht man 4 Leute mit 4 verschiedenen Farbringen. Das seid ihr und mit Hilfe des GBAs übernimmt man die Kontrolle. Dabei schlägt man mit A zu und löst so auch Zaubersprüche aus. Mit R blättert man durch das Aktionsmenü (das man zuvor belegen muss) und wählt so zwischen Angriff, Verteidigung, Gegenständen oder Zaubern aus. Mit der Select Taste löst man sich vom TV Bildschirm und navigiert sich nun durch die diversen Menüs auf dem GBA. Das sind die gleichen wie im Singleplayer und so kann jeder für sich, wann er will, Zauber auswählen, Briefe lesen und alles was man dort eben machen kann. Standart ist der im Einspieler Modus fehlende Radar der Gegner anzeigt oder euch eine Umgebungskarte präsentiert.
Für viel Kritik sorgte der Kelch, der nicht wie im Singleplayer von einem Mogri getragen wird, Nein, jetzt muss stets einer der Spieler diesen Topf tragen. Bei 4 Spielern macht das auch wirklich Sinn und sogar viel Spaß, aber wenn man nur zu Zweit spielt wird das ganze schnell zur super nervigen Sache! Mir und meinen Freunden hat der Kelch jedenfalls viel Freude bereitet und für heiße Diskussionen gesorgt. Zwar trägt man ihn meist abwechselnd und ab und an sogar mal freiwillig, aber es macht ja noch viel mehr Spaß den Nachbarn blöd anzuprollen und ihm zu sagen er soll gefälligst mal den Topf tragen. Genial. Denn genau diese Art von Kommunikation hat sich Nintendo gewünscht. Und das nicht nur beim Kelch, die ganze Zeit über tauscht man Gegenstände, schreit nach Heilung oder lästert über den Spieler der vor rennt um sich die wertvollen Gil unter den Nagel zu reissen. Ich sag euch, das Zimmer tobt bei diesem Spiel.
Spielerisch gibt es den genialen Vorteil das man seine Zauber kombinieren kann. Mit dem richtigen Timing legen die Spieler ihre Zielkreise übereinander und fusionieren einen simplen Angriff zu einer gewaltigen Attacke. Das sorgt für Teamgeist, Zusammenhalt und Motivation. Genau wie die Tatsache das meist nur eine Person einen Heilzauber hat, die andere aber über einen Zauberspruch verfügt mit dem man Tote auferstehen lassen kann. So kommt eine taktische Variante dazu und besonders vor Endbosskämpfen muss man sich eine Strategie ausdenken und Items hin und her tauschen. Das macht man auch mit Nahrung, Rohstoffen und Skizzen.
Ein besonderes Schmankerl für Multiplayer Sessions sind die Bonusaufgaben die per Zufall beim betreten jedes Dungeons verteilt werden. So hat Spieler 3 meinetwegen die Aufgabe keine physischen Attacken zu verwenden, während Spieler 4 möglichst viele Truhen öffnen sollte. Das ist kein Zwang, aber am Ende jedes Levels bekommt man Punkte, je nachdem wie gut man seine Aufgabe erfüllt hat. Und der beste darf sich als erster eins von den Artefakten aussuchen die man im Dungeon eingesammelt hat und die eure Attribute verbessern. Das sorgt für Diskussionen, hämisches Gelächter und natürlich auch Neid.
Insgesamt ist der Multiplayer eine wahre Offenbarung für Leute mit GameBoys. Die Connectivity wurde bisher noch nie so gut umgesetzt und es tritt genau das ein was Nintendo wollte. Man lacht zusammen, kämpft zusammen, arbeitet Taktiken aus und doch hat jeder noch seinen ganz eigenen Screen und kann den anderen auch Sachen verheimlichen und einfach Dinge umstellen ohne das die anderen das mitbekommen. Die Jagd nach den Schätzen die die Gegner hinterlassen sorgt für nicht jugendfreie Flüche und die Motiavation ist trotz der vielen Schwächen (die das Spiel immer noch hat) immens hoch. Ich hab mit meinem Testteam (links auf der Ruine, rechts bei Consolewars) über 9 Stunden am Stück gespielt und wir hatten bis zum Ende Spaß. Auf die Defizite geh ich beim Singleplayertest ein, es sind nämlich die gleichen, nur das man hier einfach nicht drauf achtet sondern seinen Spaß hat. Besonders gut gelöst hat Square Enix übrigens die Tatsache das man in Dungeons nicht warten muss wenn einer im GBA Menü rumgurkt. Während die andern 3 normal weiterlaufen, folgt der andere Spieler automatisch und stirbt nicht etwa im Miasma. Mein Fazit ist also exzellent, zwar wird es nicht leicht immer 4 GBAs zusammen zu kriegen, wenn man das aber geschafft hat, erwartete einen ein neues, unnachahmliches Spielgefühl, mit einer andersartigen, aber perfekten Atmosphäre! Genial, der Multiplayer rettet die Wertung nicht nur, Nein, er korrigiert sie weit nach oben!
 
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