Gravity Rush - Review

Gravity Rush

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Review
VITA
48
Was würdet ihr machen, wenn ihr eines Tages ohne jegliche Erinnerung an einem völlig fremden Ort erwacht? Wahrscheinlich würdet ihr euch erst einmal fragen, was in der letzten Nacht passiert ist. Was aber, wenn ihr darüber hinaus plötzlich zusätzlich über ungewöhnliche Kräfte verfügt? Sagen wir, die Gravitation zu euren Gunsten beeinflussen zu können? Ihr wärt wohl ziemlich verwirrt und überrascht - und genau so beginnt Gravity Rush, das neueste Spiel der japanischen Sony Studios für die PlayStation Vita.
 
 
 

Ey Mann, wo ist mein Stadtteil?

 
Gravity Rush beginnt für die Anfangs noch namenlose junge Frau genau wie oben beschrieben, und natürlich will sie herausfinden was es damit auf sich hat. Wo ist sie, warum hat sie diese besonderen Kräfte und was hat diese mysteriöse Katze damit zu tun, die seit dem Vorfall ständig an ihrer Seite zu sehen ist? Und dann ist da ja noch diese andere mysteriöse Frau namens Raven, die über die gleichen Fähigkeiten wie ihr verfügt und ständig plötzlich auftaucht und genauso schnell wieder verschwindet. Die Bewohner der Stadt Hekseville sind also Anfangs zurecht misstrauisch gegenüber dem unbekannten "Mädchen mit der Katze", und nur einer vertraut euch zu Beginn. Und nach einigen Unterhaltungen habt ihr dank ihm auch schon einen Namen: Kat, passend zur Katze an eurer Seite. Ihr erfahrt schnell, dass in dieser Stadt nicht alles mit rechten Dingen zugeht. So haben sich Dimensionslöcher aufgetan und Teile der Stadt wurden verschlungen. Darüber hinaus tauchen ständig Monster, genannt Nevi, in der Stadt auf, die die Menschen bedrohen. Eure Aufgabe ist also schnell klar: Den Menschen helfen die Monster zu besiegen und die verlorenen Stadtteile samt ihrer Bewohner zurück zu bringen. Dazu müssen natürlich zahlreiche Missionen absolviert werden.
 
In diesen geht es meistens darum Nevi zu bekämpfen oder Personen und Gegenstände an bestimmte Orte zu bringen. Dabei kommen euch eure neuen Fähigkeiten als sogenannter "Shifter" stets zugute. So ist nicht nur das Fortbewegen angenehmer indem man einfach durch die Lüfte shiftet (=fliegt) sondern es lassen sich auch Attacken aus der Luft starten und Gegenstände oder sogar Personen per Stasisfeld an der Seite von Kat durch die Luft befördern. Hat man einige Missionen erledigt, wagt man den Sprung in eine andere Dimension um den dort gefangenen Stadtteil zu befreien. Nach getaner Arbeit kehrt dieser zurück und man kann diesen Teil der Stadt nun ebenfalls betreten und natürlich neue Missionen starten. Die Stadtteile lassen sich dabei jederzeit völlig frei erkunden, ganz wie in einem Open World Spiel eben.
 
 

Diamonds are a girls best friend

 
Neben den Hauptmissionen die die Handlung voran treiben gibt es auch Herausforderungen, in denen es gilt, in einer vorgegebenen Zeit bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Dazu zählen Zeitrennen in denen man Juwelen sammeln muss, Gleitrennen durch die Stadt, so viele Monster wie möglich erledigen, uvm., wobei die Zeiten in drei Stufen (Gold, Silber, Bronze) unterteilt sind. Auch Online-Ranglisten werden für die Herausforderungen geboten. Pro Bestzeit verdient man Juwelen, die in Hekseville hauptsächlich als Treibstoff Verwendung finden. So können und müssen in der Stadt verschiedene Einrichtungen, darunter Aufzüge, Brücken, Fabriken, Schutzeinrichtungen, Beleichtungen, etc. durch diese Juwelen aktiviert werden. Dadurch steigt euer Ansehen bei den Bewohnern und die Maximalwerte für eure Fähigkeiten werden erhöht. Eure Fähigkeiten lassen sich, ebenfalls durch die Juwelen, aufleveln. So lassen sich z.B. eure Gravitationskräfte verbessern und ihr könnt länger shiften, größere Gegenstände heben, oder die Aufladezeit für eure Gravitationskräfte wird verkürzt. Auch eure Angriffs- und Defensivfähigkeiten lassen sich so verbessern. Dies verschlingt natürlich für jeden neuen Level mehr Juwelen, aber zum Glück liegen jede Menge dieser wertvollen Edelsteine einfach in Hekseville herum, sodass ihr nicht zwingend von einer Herausforderung zur nächsten stürmen müsst um eure Fähigkeiten auszubauen.
 
Abseits der Missionen und Herausforderungen sind die Handlungsmöglichkeiten jedoch stark beschränkt, und bis auf einige Bewohner die euch mit mehr oder weniger interessanten Infos versorgen, sowie den erwähnten Generatoren die mit Treibstoff versorgt werden wollen, gibt es nicht viel zu tun. Der Erkundungsaspekt wird ausschließlich mit der Suche nach Juwelen und Gullys, welche als Abkürzung dienen, hervorgerufen. Hier wären ein paar abwechslungsreiche Nebenmissionen wünschenswert gewesen.
 
 

Gravitation ist alles

 
Grafisch bietet das Spiel einen gezeichneten Stil der an diverse Animefilme erinnert. Diesen Stil mag man oder man mag ihn eben nicht. Doch er passt perfekt zum mysteriösen und futuristischen, leicht an den Steampunk-Stil gehaltenen Setting und er spart nicht mit Farbspielereien und Effekten. Auch musikalisch wird das Spiel jederzeit mit passenden und abwechslungsreichen Stücken unterlegt.
 
Die Steuerung geht nach kurzer Zeit einfach von der Hand, sowohl mit den Analogsticks, als auch die Feinabstimmung beim zielen sowie beim gleiten über den Boden mit der Bewegungssteuerung. So können Angriffe aus der Luft noch mittels dem Gyrosensor der Vita nachjustiert werden, um auch Gegner zu erwischen die sich am Boden fortbewegen. Die Steuerung der Gravitation ist zudem recht einfach: Mittels Druck auf die R-Taste schwebt ihr ein Stück über dem Boden und ein Kreis erscheint auf dem Bildschirm, der mit einem Fadenkreuz zu vergleichen ist. Mit diesem visiert ihr euer Ziel an und mit einem weiteren Druck auf die R-Taste ändert ihr die Gravitation in diese Richtung und gleitet zum Ziel. Während des Fluges lässt sich die Gravitation jederzeit in jede beliebige Richtung ändern, indem man einfach die selbe Vorgehensweise anwendet. Ein Druck auf die L-Taste versetzt die Gravitation wieder in ihren Normalzustand und ihr fallt zu Boden. Doch zum Glück können euch Stürze, egal aus welcher Höhe, nichts anhaben, es sei denn, ihr fallt ins Nichts.
 
 
In den Kämpfen kommt aber erst die wahre Stärke des Spielprinzips zur Geltung. Anfangs beschränken sich die Nevi noch auf kleine Größen die relativ einfach zu besiegen sind, im Verlauf des Spiels werden diese immer größer und natürlich stärker. Und obwohl es bei manchen Gegnern ganz schön fordernd sein kann, den Schwachpunkt zu erreichen und dann auch noch zu treffen, macht es unglaublich viel Spaß, seine Strategie mit Hilfe der eigenen Fähigkeiten umzusetzen. Später im Spiel werden die Kämpfe kniffliger und man muss die verschiedenen Fähigkeiten von Kat nicht nur ausreichend aufgepowert, sondern auch verinnerlicht haben, um die Schwachpunkte der Nevi attackieren zu können.
 
 

Wo gehobelt wird, fallen Späne...

 
Doch wo viel positives zu sagen ist, gibt es auch immer etwas negatives. Im Fall von Gravity Rush ist dies die Kamera, die ab und zu mal Probleme macht und dafür sorgt, dass man mal die Orientierung verliert. Das ist mit einem Druck nach unten auf dem Digipad zwar schnell behoben indem sich die Kamera zentriert, in Zeitrennen oder anderen hektischeren Situationen kommt so aber schnell mal Frust auf, gerade weil das Neustarten einer Mission leider meist dauert. Dies liegt an den leider relativ langen Ladezeiten beim Abbrechen und Neustarten von Missionen und Herausforderungen. Diese hätten ruhig kürzer ausfallen können, denn ein schnelles Neustarten einer Aufgabe ist so nicht möglich. Zugute kommt dem Spiel jedoch, dass in den gesamten Stadt zwischendurch keine Ladezeiten den Spielfluss unterbrechen, lediglich beim Benutzen der Gullys fällt eine Wartezeit an. Ebenso läuft das Spielgeschehen zum Großteil flüssig ab. Landet man mal in einer mit Gegenständen vollgestellten Ecke und spielt dort mit der Stasiskraft herum, oder wird man mal von sehr vielen Gegnern auf einmal in die Mangel genommen, kann es zu Slowdowns kommen. Während dem shiften durch und über die Stadt und auch sonst während hektischen Kämpfen mit mehreren Gegnern ist von diesen Problemen allerdings generell nichts zu sehen und das Spiel läuft flüssig. Auch andere technische Probleme sind erfreulicherweise nicht auszumachen.
 
 
 
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VOID

Fazit

Pro

+ Shiften macht Spaß!
+ Grafik sieht toll aus
+ Spiel läuft zum Großteil flüssig
+ toller Soundtrack
+ mit rund 10 - 12 Stunden Spielzeit ein ordentlicher Umfang
Contra

- ab und zu Slowdowns bei sehr vielen Objekten auf dem Bildschirm
- Kamera macht in manchen Situationen Probleme
- Stellenweise lange Ladezeiten
- wenig zu tun Abseits der Missionen und Herausforderungen
junkiexxl
Gravity Rush ist sicherlich nicht in jeder Hinsicht perfekt, aber dennoch haben die Entwickler ein unglaublich gutes Spiel erschaffen. Die Manipulation der Gravitation geht schon nach kurzer Zeit in Fleisch und Blut über, und zu Fuß ist man im wunderschönen Hekseville eigentlich nur sehr selten unterwegs. Dafür macht das shiften durch die Welt einfach zu viel Spaß. Von den Kameraproblemen und den Ladezeiten sollte man sich nicht abschrecken lassen, denn sonst entgeht einem eines der Handheld-Highlights dieses Jahres.

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