Die Call of Duty-Fans dürfen sich seit geraumer Zeit auf ein jährliches Update ihres Shooterlieblings freuen. Da verwundert es nicht, dass Activision statt neuer Grafik oder anderen Innovationen seinem Weg treu bleibt. Schließlich kaufen es die Fanboys weiterhin, greifen unbedacht zu und haben ihren Spaß mit dem Produkt. Hater hingegen würden das Spiel am liebsten kreuzigen und in den Tiefen der Gaminghölle schmoren lassen. Angeführt von den Battlefield-Fanboys würden die Hater ihren Hasstriaden keine Ruhe geben. Ich spreche von einem Krieg, welchen es bis heute so noch nicht in unserer Community gegeben hat. Man schenkt sich nichts, es werden fleißig Seitenhiebe verteilt und so kann es am Ende nur einen Sieger geben. Es ist ein Kampf der Giganten: David gegen Goliath, Himmel gegen Hölle, CoD gegen Battlefield! Wir haben Battlefield hier bereits näher unter die Lupe genommen. Wer am Ende die Nase vorne hat, erfahrt ihr nach unserer Modern Warfare 3 Review.
Dritter Weltkrieg
Es ist schon fast ein Ritual, welches Activision verfolgt. Jedes Jahr ein neues Call of Duty. Jedes Jahr wird der Spieler erneut in die actiongeladenen Gefechte geworfen. Seien es die Schlachtfelder des zweiten Weltkrieges, die des Kalten Krieges oder die Fronten, von Kriegen die wir noch nicht bestritten haben. Das System bleibt das Selbe und verspricht jedes Jahr Millionenerlöse. An und für sich ein lukratives Geschäft. Hier und da ein paar Neuerungen, ab und an mal ein oder zwei recycelte Gebäude und eine statische Grafik ohne Fortschritte. Während der Klassengegner Battlefield 3 jahrelang auf sich warten ließ und seine Ressourcen für Grafik und Sound aufbrauchte, verlangt man von Call of Duty Modern Warfare 3 nur eines: ACTION. Und im neusten Teil der Serie erreicht sie ihren dramatischen Höhepunkt. Zeit zum Aufatmen wird dem Spieler nicht gelassen, er wird von der einen actiongeladenen Handlung in die nächste geworfen. Und jede scheint spannender zu sein, als die vorherige. Kombiniert mit einer interessanten Geschichte eines noch nicht stattgefundenen Dritten Weltkrieges ergibt sich so die bisher beste und actionreichste Kampagne der Call of Duty Serie. Während sich die beiden anderen Modern Warfare Teile zu sehr auf stereotypischen Militär-Patriotismus einließen, erzählt der dritte Teil der Serie endlich die Geschichte des brutalen Krieges. Makarov ist immer noch auf freiem Fuß und spielt die Supermächte der Erde gegeneinander aus. Inzwischen hat der Krieg globale Ausmaße angenommen. Die Fronten verhärten sich und die Schauplätze werden zahlreicher. So führt es den Spieler beispielsweise nach New York, Hamburg, London und Paris. Die Russische Invasionstruppe agiert indes immer aggressiver, sodass es für Captain Price und seinem Team immer schwerer wird Gegenmaßnahmen ein zu leiten. Zumal Captain Price aufgrund des hinterhältigen Verrats von Sheppard selbst ganz oben auf der Abschussliste steht. Verdeckt versuchen die beiden mit einem neuen Team an Soldaten Makarov den gar aus zu machen und stellen dabei fest, dass es sich hierbei nicht nur um Soldatenleben dreht, sondern das Schicksal mehrerer Millionen Menschen auf den Spiel steht. Wo EA und DICE halt machen, scheuen Activision und InfinityWard vor nichts zurück. Dem Spieler wird die abgrundtiefe Brutalität des Krieges auf grausamer Art nahe gebracht. Seien es die schreienden und um ihr Leben bettelnden Passanten, oder aber eine harmonisch wirkende Familie mit Kind, welche von der einen auf die andere Sekunde durch einen Bombenanschlag aus dem Leben gerissen werden. Um die Dramaturgie anzuheben, spielt man zudem noch den Familienvater, welcher seiner Frau und sein Kind filmt, während die Bombe hochgeht. Activision will scheinbar nicht gut reden und die Spieler von Modern Warfare 3 mit solchen Szenen schockieren. Wer sich psychisch dazu nicht in der Lage fühlt, hat direkt zu Beginn des Spiels die Option, diese Szene ausblenden zu lassen. Eines steht jedenfalls fest. Während Battlefield 3 der Taktikshooter schlechthin ist, glänzt Modern Warfare 3 im actiongeladenen Setting, der Kriegsatmosphäre und in ihrer Inszenierung. Größter Kritikpunkt an der Kampagne ist allerdings die Dauer von jämmerlichen 6 Stunden. Aber CoD Fans sind sowieso nichts anderes gewohnt.
Wie Licht und Schatten!
Der wohl größter Unterschied zwischen Call of Duty: Modern Warfare 3 und Battlefield 3 macht mit Sicherheit der Multiplayer aus. Genauso wie Licht und Schatten, Feuer und Wasser, Liebe und Hass unterscheiden sich auch die Ausgestaltungen der beiden Onlineservices. Während Battlefield 3 der Taktiker schlechthin ist, weiß Modern Warfare 3 mit schnellen Rushgefechten seine Fans zu begeistern. Teamplay ist hier nicht unbedingt von Nöten, während man es in Battlefield 3 ohne seine Kameraden gar nicht weit bringt. Eingefleischte Call of Duty-Fans werden sehr schnell auf ihre Kosten kommen. Denn es gibt, wie bereits in den anderen CoD-Spielen, massig Content und einen beachtlichen Haufen an Spielmodi. Über "Team-Deathmatch" und "Herrschaft" bis hin zu "Suchen und Zerstören" und "Capture the Flag ist mal wieder für jeden Typen von Spieler das Richtige dabei. Neu von der Partie sind die beiden Modi "Abschuss Bestätigt" und "Teamverteidiger". Besonders "Abschuss bestätigt" hat es uns angetan und entpuppt sich als absoluter Freizeitvernichter. In dem Modi geht es darum, seinem Team die meisten Soldaten-Marken einzusammeln. Tötet man seinen Feind, so lässt er eine Marke fallen. Der Kill zählt allerdings erst, wenn er durch das Aufsammeln der Marke bestätigt worden ist. Das Aufsammeln klingt an und für sich recht einfach, die Frustration ist allerdings riesig, wenn man einen Meter vor der Marke selber umgebracht wird. In "Teamverteidiger" geht es im Prinzip um das Halten einer Flagge. Für die Zeit, in der das Team die Flagge hält, werden für jeden Abschuss Bonuspunkte berechnet. Neben diesen Standart Modi gibt es natürlich auch die Hardcore-Listen. Und den typischen Call of Duty-Content gibt es natürlich noch oben drauf. 512 Titel, 350 Embleme, über 50 individualisierbare Waffen, Herausforderungen, Kino, Killstreaks und Deathstreaks. Neu bei den Killstreaks ist, dass sie in zwei Kategorien eingeteilt werden. In der einen Kategorie, wird die Serie nach einem Tod aufgehalten, in der anderen Läuft sie weiter. Ebenfalls aufgefrischt wurden die Prestige-Level. Während man sie früher nur dazu nutzen konnte einen Waffenslot freizuschalten, hat man nun die Möglichkeit sein Prestige für Waffenpakete oder Double-XP einzusetzen. Apropos Double-XP: Wenn ihr euch bei Call of Duty-Elite anmeldet, ja es gibt auch einen kostenlosen Account, dann kommt ihr für zwei Stunden in den Genuss des Double-XPs. Freunde von weiterführenden Statistiken und Taktiken können sich mit dem kostenpflichtigem Elite-Account zudem noch Analysemöglichkeiten für das Spiel anschauen, um so ihre Effektivität zu steigern. Die Unterschiede zwischen Call of Duty und Battlefield werden aber nicht nur im Standartmultiplayer sichtbar. Viel gravierender sind sie beim Coop. Im Spezialeinheiten Modus von Modern Warfare 3 hat man die Möglichkeit mit seinen Freunden per Split-Screen oder aber mit Leuten aus dem Internet verschiedene Missionen zu erledigen. Je nach Effektivität und Geschwindigkeit bis zum Missionsziel gibt es mehr oder weniger Sterne zu verdienen.
[head]Alle Jahre wieder
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erschein ein neues Call of Duty. Deswegen macht es wenig Sinn auf die Technik des Spiels einzugehen. Wir wollen dennoch ein paar kurze Worte dazu loslassen. Im Gegensatz zum Konkurrenten Battlefield 3 haben sich die Entwickler hier weniger auf die kleinen Details und Effekte konzentriert. Aber wenn man mal ehrlich ist: Dieses Spiel ist ein purer Adrenalintrip bei dem man von der einen Actionszene in die nächste geschleudert wird. Alles läuft in einem Highspeedtempo ab, sodass die Augen sowieso nur sporadisch über den Bildschirm wandern und keine Zeit zur Bemängelung der fehlenden Details bleibt. Ebenso sieht es mit der KI aus. Sie sind keine Intelligenzbestien, dumm sind sie aber auch nicht. Und im direkten Vergleich mit dem Vorgänger sieht man sogar einige Fortschritte. Natürlich rennen sie immer noch besinnungslos in den Tod, allerdings retten sie sich auch gegenseitig und flankieren ihre Feinde. Soundtechnisch reiht sich das Spiel in den Rest der Reihe ein. Der Sound ist zwar gut, allerdings nicht so vergleichen mit dem bombastischen Klang von Battlefield 3.
Pros:
-gutes Gesamtpaket.
-absolutes Actionerlebnis
-gut erzählte Story
-interessante Wendungen
-tolle Inszenierung
-gute und packende Musik
-super Netcode (im Spiel)
-gewohnt gute CoD-Steuerung
-sehr umfangreiche Individualisierungsmöglichkeiten Online
-14 verschiedene Modi davon Abschuss bestätigt komplett neu
-massig Onlineherausforderungen
-über Prestige freischaltbare Features
-massig Content 512 Titel, 350 Embleme, 49 Waffen
-tolle Einsteigerklassen
-Death- und Killstreaks mit verbesserten Optionen
-sehr gute Multiplayer-Maps
-Spezaleinheiten Modus sehr gelungen
-Statistiken und Taktiken mit CoD-Elite erweiterbar
-KEIN ONLINEPASS NOTWENDIG
Contra:
-veraltete Grafik
-kurze Kampagne
-mittelmäßige Soundeffekte
-keine Serverlist
-kaum Onlineteam-Taktiken
-ab und an Zeitüberschreitungen bei Serververbindung
-mäßige Synchronsprecher
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