Battlefield versus Call of Duty. Es ist DER KAMPF der Videospielgiganten in diesem Jahr. Im Vorfeld schenkte sich beide nichts und es wurden gut und gerne Seitenhiebe gegen den Feind ausgeteilt. Bisher lief der Kampf allerdings nur vor der Presse ab, doch mit dem Release von Battlefield 3, wird der Fight in die Wohnzimmer des Spieler verlagert. Wer am Ende die Nase vorn haben wird, werden wir euch in dieser Review leider nicht sagen können. Wir können euch allerdings einen Einblick dazu liefern, in wie fern das Spiel die Erwartungen erfüllen kann und ob es hält was DICE und EA regelmäßig predigten.
Krieg, wie es ihn bisher noch nicht gab!
In Sachen brachialer Multiplayer-Action konnten die Entwickler von DICE schon immer überzeugen. Während die Salven von Maschinengewehren an einem vorbei zischen und Granaten mit einem monströsem Sound den Boden aufreißen, Freunde im Kampf schreiend zu Boden fallen und Panzer sich ihren Weg durch zerstörte Straßen und Gebäude wagen, zerfrisst der Multiplayer von Battlefield 3 eure Freizeit und lässt euch nicht mehr los. Mit bis zu 24 Spielern kann der Krieg ausbrechen und ein Multiplayererlebnis ermöglichen, welches es bis heute so auf den Konsolen noch nicht gab. Maßgeblich dazu beigetragen, haben vor allem die verschiedenen Fahrzeuge die ihr benutzen könnt. Die vielfallt der Fahr- und Flugzeuge ist beeindruckend. Dem Spieler wird die Möglichkeit geboten in einem Kampfjet Platz zu nehmen um feindliche Formationen aus der Luft aus mit Raketen zu befeuern oder aber einen Kampf- oder Schützenpanzer zu steuern, mit welchem sich die Grundzüge der Gebäude zerstören lassen. Neben diesen gibt es auch noch verschiedene Hubschrauberarten und mobile Luftabwehrfahrzeuge. Besonders hervorzuheben sei dabei, dass die Fahrzeuge auch dem Klassensystem unterliegen. Je mehr Erfahrung ihr in den verschiedenen Fahr- und Flugzeugen sammelt, umso besser wird eure Ausstattung. Für die Flugakrobaten gäbe es zum Beispiel die Flairs (Täuschkörper) zur Abwehr als nettes Gadget. Bei der mobilen Flugabwehr sind es dahingegen bessere Raketen. Diejenigen die nicht so auf die Fortbewegungsmittel vertrauen, können sich in verschiedenen Squads mit bis zu vier Spielern formatieren und gemeinsam in den Kampf ziehen. Natürlich kann man auch alleine die riesigen Multiplayerkarten durchstreifen, doch falls der Tod einen ereilt, muss man am Ursprungsspawnpunkt von neuem beginnen. Squadmember haben hingegen die Möglichkeit bei einem Spieler ihres Squads zu spawnen, um so näher am Geschehen zu sein. Bevor man allerdings in den Kampf zieht, sollte man sich für eine der verschiedenen Soldatenklassen entscheiden. Von Vorteil ist natürlich eine gute Mischung im Squad. Zur Auswahl stehen dem Spieler der Sturmsoldat, welcher großzügig Medipacks verteilt und seinen Defibrillator zu Heilungszwecken nutzt, der Pionier, welcher von maßgeblicher Bedeutung bei der Fahrzeugabwehr und Reparatur ist, der Versorger mit seinem Munitionsvorrat und der Aufklärer mit seinen verschiedenen Sensoren. Die Klassen unterscheiden sich dabei natürlich nicht nur von den verschiedenen Fähigkeiten, sondern auch in der Waffenauswahl. Je länger man mit einer Klasse spielt, umso höher wird diese gelevelt und umso mehr Ausrüstungsgegenstände werden freigeschaltet.
Die Ausstattung der verschiedenen Klassen wird dabei von euch selber bestimmt. Zunächst fangt ihr mit den groben Merkmalen wie z.B. der Primärwaffe, Sekundärwaffe, Gadget 1 und 2 und der Spezialisierung wie z.B. den Sprint oder mehr Munition an. Detailliertere Einstellungen könnt ihr anschließend an eurer Primärwaffe vornehmen. Hier findet ihr die Art eures Visiers, Stabilisierungsfaktoren wie ein Dreibein oder auch Sekundärzubehör wie z.B. eine Taschenlampe. Diese könnte vor allem im Häuserkampf ein nützliches Zubehör darstellen, da die Gegner durch ihr Licht geblendet werden. Gleichzeitig ist sie aber natürlich sehr auffallend. Sobald ihr also eure Klassen voll eingerichtet habt und das Spiel betretet habt ihr zunächst eine geballte Anzahl von Servern zur Verfügung. Die Liste ist schier unendlich lang und bietet jedes Mal Multiplayeraktion mit bis zu 24 Spielern. Um den passenden Server zu finden, habt ihr die Möglichkeit einen Filter über die Server zu setzen, welcher nach Modus, Spieleranzahl, Spielerregion (Europa, Amerika, Asien etc.), Karten und Art (Normal, Hardcore, Infanterie) des Spiels unterscheidet. Battlefield 3 bietet die bereits 5 bereits aus Bad Company 2 bekannten Modi Rush, Eroberung, Teamdeathmatch, Squad-Rush und Squad-Teamdeatchmatch an. Vor allen bieten sich die Squad-Modi am besten für Clanwars an und fordern eine Menge Teamwork. Dank der neun riesigen Maps und den verschiedenen Klassen ist die Gameplaybalance nahezu perfekt. Die vielen kleinen Bugs der Beta wurden ausgebessert, die Grafik wurde aufgehübscht und insgesamt fühlt sich das ganze sehr rund und gut an.
Teilweise stellte ich mir genau eben jene Frage, während ich vor der Konsole saß und eigentlich Battlefield 3 spielte. EA und DICE machten keinen Halt davor Activision den Krieg zu erklären. Und wie sich nun herausstellt, versuchen sie ihren Feind mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. Die Story von Battlefield 3 weist auffallende Ähnlichkeiten zu Black Ops hin. Die Präsentation und die Inszenierung ähneln sich zwar, doch wirken sie bei Battlefield 3 recht verständlich und auf dem Teppich geblieben. Das Spiel beginnt bei einer rasanten Zugfahrt, deren Resultat eine Knarre am eigenen Kopf ist, woraufhin die Zeit um insgesamt acht Stunden zurück gedreht wird. Der Spieler wird also zunächst heiß gemacht, um daraufhin an den Ursprung dieser Situation geführt zu werden. Nun sitzt man da, als Sergeant Henry Blackburne, und wird von zwei NSA-Agenten verhört. Mit Informationen ausgestattet, welche das Leben von vielen New Yorkern retten könnten, erzählt Blackburn seine Geschichte und führt den Spieler so tiefer in das Spiel hinein. Zwar bietet die Story keine What the Fuck-Momente wie Call of Duty, dafür scheint sie allerdings wesentlich realistischer zu sein und mag mit ihrer tollen Kriegsatmosphäre viele Punkte gut machen. Während die Bad Company teile noch erfrischende Ironie und Humor zu bieten hatten, schlägt Battlefield 3 nun einen komplett anderen Weg ein. Das Spiel ist verdammt ernst geblieben und bringt dem Spieler die nukleare Bedrohung nahe. Dabei bewegt man sich während der Story in den Erinnerungen des Soldaten Blackburne umher und erlebt so die verschiedensten Handlungsstränge, welche am Ende zu einem fulminantem Finale führen sollen. Dank der verschiedenen Handlungsstränge, hatte DICE die Möglichkeit alles in das Spiel zu stopfen, was nicht Niet und Nagelfest ist. Es wirkt so als hätte man eine Checkliste bearbeitet um ja kein Szenario auszulassen:
EA: Snipen? DICE: Check!
EA: Panzer? DICE: Check!
EA: Jets? DICE: Check!
EA: Scripted Fights? DICE: Check!
Das bietet dem Spieler zwar viel Abwechslung, doch nach einer gewissen Zeit kommt es einem so vor, als sei man dazu gezwungen worden alles Mögliche in das Spiel hinein zu stopfen. Im Grunde genommen ist es ja eine gute Sache, doch die Abstände zwischen diesen Highlights sind zu gering. Normalerweise ist Battlefield auch immer für seine weitläufigen Level bekannt, doch wir mussten mit Bedauern feststellen, dass diese ebenfalls rationalisiert wurden, um dem Call of Duty-Schema zu weichen. Man läuft nun vorgegebenen Pfaden nach und hat nur sehr wenig Freiheiten. Dafür ist das Design der Gebäude, Wälder, Felder und Städte absolut gut gelungen. Seien es die großen Wälder von Aserbaidschan oder die vielspurigen Straßen von Teheran. Das Design passt jedes Mal. Nebenbei hat man auch noch die Möglichkeit so gut wie alles zu zerstören. Die Frostbite2-Engine macht gute Arbeit! Angenehm gut Ebenso sieht es mit dem Schwierigkeitsgrad aus. DICE hat hier die Schrauben stark angezogen. Zwar ist die Kampagne selbst mit knappen sechs Stunden Spielzeit recht kurz, doch aufgrund des Schwierigkeitsgrades recht anspruchsvoll. Selbst geübte Shooterfans sollten es bereits beim Mittleren Schwierigkeitsgrad nicht unbedingt einfach haben. Die Feinde sind extrem zielgenau und vor allem zahlreich. Ich weiß nicht wer bei DICE für die nicht aufhörende Spawnhorde verantwortlich ist, doch würde ich ihm gerne dazu gratulieren, dem Spiel sinnlos viele Gegner gegeben zu haben. Diese beleben zwar die Straßen und Städte, doch sind sie leider dumm wie Brot. Man kann teilweise direkt neben ihnen stehen ohne bemerkt zu werden. Oder aber sie laufen einfach an einem vorbei. Und wenn sie sterben, verschwinden sie nach einiger Zeit wie aus Geisterhand. Das hat zwar nichts mit ihrer Intelligenz zutun, sieht aber dennoch blöd aus. Das Selbe gilt übrigens für Autowracks
Neben dem Onlinemodus und der Kampagne gibt es übrigens auch noch den Online-Coop. Dieser besitzt insgesamt sechs Missionen, welche in ihrem Aufbau sehr der Kampagne ähneln. Zu Beginn sind allerdings nur zwei von den Missionen verfügbar. An und für sich sind sie recht spaßig, doch einen Coop stellen wir uns anders vor. Prinzipiell könnte man die Missionen auch alleine machen. Teamwork ist nicht zwingend notwendig und dient hier nur der Unterhaltung. Man sollte sie dennoch spielen, da man hier Freischaltbares für den normalen Online-Multiplayer bekommt.EA: Panzer? DICE: Check!
EA: Jets? DICE: Check!
EA: Scripted Fights? DICE: Check!
Technik die begeistert!!
Battlefield 3 ist in allen Belangen ein wahres Technikmonster. Absolute Spitzengrafik kombiniert mit einem Sound, welcher eure Wände beben lässt. Habt ihr eine 5.1 Surround Sound Anlage? Wenn ja, dann dreht sie voll auf, denn die Projektile und Explosionen haben einen so dermaßen realistischen Sound, dass man das Gefühl hat, man stehe mitten auf dem Kampffeld. Jede Waffe klingt einzigartig, jeder Raum hat eine andere Akustik und man hört den angestrengten Atem des Kampfjetpiloten so, als säße er direkt neben einem. Dank des Soundeffekten kracht und fetzt es an jeder Ecke. Verdammt: SO MÜSSEN SPIELE KLINGEN, und nicht anders! Der Soundtrack setzt sich natürlich auch von dem Standartscheiß der letzten Jahre ab. Kein Orchester, nur Elektro, Bass und atmosphärische Beats. Einfach herrlich! Kombiniert mit der wirklich exzellenten Grafik, präsentiert DICE hier eine Shooterperle der besonderen Art. Dank der vielen Licht- und Schatteneffekte verschwimmt an manchen Stellen fast die Schwelle zum Fotorealismus. Das Lichtmodell verleiht den weitläufigen Level eine fabelhafte Ausleuchtung und sucht im Shootergenre seines Gleichen. Zudem wirken die Karten durch die vielen Scripsoldaten sehr lebendig. Umso beeindruckender ist es, dass es während des Tests zu keiner Zeit zu einem Ruckler kam. Neben dem fabelhaftem Sound und der beeindruckenden Grafik darf man auch über die Animationen staunen. Es sieht einfach unglaublich realistisch aus, wenn einer der Kameraden beim um die Ecke Laufen hinfällt und sich wieder aufrafft um nicht von einer Kugel getroffen zu werden. Gleichzeitig sind die Animationen der Feinde allerdings gar nicht mehr zu brauchenPositiv
-Extrem realistische Grafik
-Verdammt gute HD-Texturen
-Sehr gute Lichteffekte
-intuitive Steuerung
-phänomenaler Sound
-sehr gute Synchronsprecher
-sehr guter Multiplayer
-Multiplayer Server-List
-zwischen den verschiedenen Squads wechseln
-super Klassenbalance
-verdammt viele Waffen und Upgrades
-verschiedenste freischaltbare Fähigkeiten
-Online Fahrzeuge
-absolute Kriegsatmosphäre
-Lupenreiner Netcode
-riesige Multiplayer-Maps
-Coop-Modus
-anspruchsvolle Schwierigkeit
Negativ
-kein Split-Screen
-dumme KI
-Keine Mute-Funktion Online
-ab und an schlechte Lippensynchronisation
-manche Stellen ähneln sehr den "Call of Duty"-Inszenierungen
-Online-Pass bindet Spiel an eine spezifische Konsole
(bei Gebrauchtspielen kostet der Pass extra)
-Ab und an recht flach und einfallslos im Singleplayer