"StarFox! Wir brauchen Eure Hilfe!". Nachdem Oberschurkenwissenschaftler Andross die ganze Galaxie bedroht, kann nur das StarFox Team diese retten. Der sympathische Hundegeneral ruft euch gleich zu Beginn des Spiels um die Invasion von Andross im Planetensystem aufzuhalten und ihn zu besiegen. Das ziemlich tierische StarFox Team besteht auf Fox McCloud, Slippy Toad, Falco Lombardi und Peppy Hare, wobei ihr die Rolle von Fox übernehmt. StarFox 64 3D ist ein Remake des Klassikers vom N64 und bietet euch wie gehabt verschiedene Wege um über sieben Etappen zum Showdown gegen Andross auf Venom, dem Heimat bzw. Exilplaneten von Andross zu kommen.
Die Spielmechanik ist die gleiche geblieben: Ihr steuert euren Arwing auf einer fest vorgegebenen Route und ballert alles, was euch feindlich gesinnt ist, gnadenlos ab. Ab und zu werden eure Wingman (Falco, Peppy oder aber Slippy) in euer Sichtfeld fliegen und ihr seid gut beraten nicht sie, sondern die Verfolger, die ihnen im Nacken sitzen, abzuschießen. Der Bewegungsspielraum ist begrenzt, man kann sich in den meisten Missionen nicht frei bewegen sondern hat einen bestimmten Bewegungsradius während sich das Schiff kontinuierlich vorwärts bewegt (Eine Art Rail-Modus). Den Arwing kann man für einen kurzen Moment mit B abbremsen oder aber mit X beschleunigen um z.B. durch sich schließende Tore hindurchzufliegen. Will man einem seiner Wingman helfen, so ist es nützlich mit X zu beschleunigen und die Verfolger des Wingman abzufangen.
Es gibt noch einen zweiten Bewegungsmodus in dem das Spiel je nach Level schaltet: In diesem Modus kann man wirklich frei ein Areal abfliegen und ist nicht in der Richtung beschränkt. Fliegt man aus dem Areal heraus, leitet der Arwing eine automatische Wende ein.
Was als Neuerung zum ursprünglichen StarFox vom SNES zum N64 hinzukam waren die Levels bei denen man z.B. in einem Panzer zu Land gegnerische Installationen oder aber Waggons eines Zugs abschießt. Der Panzer lässt sich sehr flott steuern und ist nicht annährend so träge wie man vielleicht erwarten würde. Man hat auch die Möglichkeit über das gleichzeitige Drücken beider Schultertasten für einen kurzen Moment zu schweben und so auf dem Boden liegenden Hindernissen auszuweichen.
Zum Waffenarsenal von Fox' Arwing gehören neben einem aufrüstbarem Laser in mehreren Stufen auch eine Streubombe, die abgeworfen und zeitverzögert aktiviert werden kann. Der Laser kann aufgeladen und gleichzeitig zielsuchend eingesetzt werden, so dass er Kettenexplosionen verursacht und man mehr Punkte bekommt. Zur Verteidigung besitzt der Arwing die "Rolle", auf englisch "Barrel roll" ("Do a barrel roll!"), bei der er sich schnell dreht und allen eintreffenden Salven ausweichen kann.
Das Spiel bietet einen lokalen Multiplayer bei dem nur ein Spieler das Modul haben muss und über die Share Funktion des 3DS das Spiel an andere 3DS verteilt werden kann. Als kleines Gimmick nimmt die Kamera fortlaufend während des Spiels über die Innenkamera Portraits der Spieler in kritischen Situationen auf und blendet sie über den Arwings ein. Es gibt drei Modi die man nutzen kann:
- Im Modus Überleben beharken sie sich gegenseitig so lange, bis nur noch einer übrig ist.
- Einen Punkt für jeden Abschuss gibts im Modus Punkte-Schlacht. Sieger ist, wer als erster sein Punkte-Soll erfüllt hat.
- Zeit-Schlacht ist ein Rennen gegen die Uhr: Es gilt, in einer bestimmten Zeit so viele Gegner wie möglich vom Himmel zu holen.
Das Spiel läuft flüssig und ohne Probleme und bietet im Vergleich zur N64 Version einige Neuerungen: Neben dem stereoskopischen 3D gibt es auch die Steuerung des Arwings durch Neigung des Geräts. Beginnen wir aber zuerst mit dem 3D-Mehrwert der neuen Version. StarFox ist ein 3D Weltraumactionshooter und als die ursprüngliche Version damals auf dem Super Nintendo seine Premiere hatte, war es das erste Spiel überhaupt auf der Konsole, das "echtes" 2D-3D anbot. Dafür wurde ein spezieller Chip ("Super FX Chip") auf die Spielmodule mitaufgelötet, der dem Super Nintendo die Power für Polygonberechnungen zur Verfügung stellte. Einige Jahrzehnte später können wir nun auf dem Nintendo 3DS echtes 3D sehen und von der verbesserten 3D-Optik profitiert das Spiel sogar bis zu einem gewissen Grad. Man kann nun Abstände in den Leveln in denen man beispielsweise Gegenständen ausweichen muss, besser abschätzen. Dazu muss aber gesagt werden, dass das ursprüngliche Spiel das auch schon gut löste. Das Spiel bietet einen guten 3D-Tiefeneffekt und man sollte ihn auf jeden Fall ausprobieren. Zwingend notwendig ist der 3D-Effekt auch bei diesem Titel nicht.
Neben dem 3D-Modus bietet das Spiel auch die Steuerung des Arwings über Neigung des Handhelds selbst. Man kann also den Arwing steuern indem man den 3DS nach rechts oder links neigt oder nach oben und unten kippt. Hier ergibt sich aber ein offensichtliches Problem: Man kann mit der Motionsteuerung den 3D Modus nicht wirklich nutzen, da man sofort ab einem gewissen Neigungsgrad die 3D-Optik verliert und das Bild verschwimmt. Generell ist bei dieser Spielweise der 3D-Modus nicht wirklich zu empfehlen, da man doch bewusst oder unbewusst, das Gerät stärker bewegt als man sollte. Die Motionsteuerung ist ausgeprochen responsiv erfordert aber eine gewissen Einarbeitungszeit. Man kann weiterhin den Schiebepad benutzen um den Arwing zu steuern und es werden sicherlich Gamer geben, die die Kombination beider Steuerungsmöglichkeiten gut finden. Für uns hingegen war die klassische Steuerungsmöglichkeit die bessere.
Verzichtet man auf die Bewegungssteuerung kann man den 3D-Modus einschalten, ansonsten lässt man diesen aber lieber aus.
Ein Fehler wurde aus der Originalversion übernommen: Man fliegt z.B. mittels Beschleunigen durch ein Tor hindurch, welches sich kurz darauf schliesst. Das Problem ist nun, dass man seinen Arwing nicht mehr sieht, weil er vom Tor verdeckt wird. Die Kamera hätte an dieser Stelle besser positioniert werden können, denn man fliegt nun für einige Sekunden blind.
[head]Grafik & Sound
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Grafisch ist das Spiel wesentlich aufgewertet worden im Vergleich zur N64-Version, dennoch wirken manche Planetenoberflächen relativ karg und hätten durchaus mit mehr Beiwerk ausgestattet werden können, da der 3DS sehr wohl in der Lage ist, ein paar Polygone mehr über den Bildschirm zu pushen. Klar ist das Spiel ein Remake, dennoch wäre ein wenig mehr ziemlich erfreulich gewesen - schön ist die Grafik dennoch allemal. Der Sound im Spiel überzeugt und auch die deutsche (!) Synchro der einzelnen Figuren ist gut gelungen. Manchmal fängt insbesondere Slippy aber an zu nerven mit seinen Sprüchen und man wartet nur darauf, ihn vor das Visier zu bekommen um ihn im Friendly Fire abzuschießen...
Der Soundtrack des Spiels ist klasse und mitreißend. Sobald man das Spiel mindestens einmal durchgespielt hat, kann man im Hauptmenu auf die Musikbibliothek des Spiels zugreifen und sich jeden Track nach belieben anhören.
+ Spielgefühl des Klassikers lebt wieder auf
+ Schöne aktualisierte Grafiken
+ Kurzweiliger Zeitvertreib
- Motionsteuerung und 3D schliessen sich gegenseitig aus
- Leider kein Online-Multiplayer oder Co-Op. Wie genial wäre es, wenn Freunde die Rollen von Peppy, Slippy oder Falco übernehmen könnten?