Gameloft steht eigentlich wie kein anderes Unternehmen der Videospielbranche für Downloadtitel, doch mittlerweile gibt es auch zahlreiche Titel für unsere geliebten Handheldsysteme. Schon in der frühen Phase des digitalen Distributionsweges haben die Franzosen den Markt aufgemischt, viele bekannte Serien kopiert und mittlerweile auf dem Sektor der mobilen Videospielunterhaltung zu beliebten Serien heranwachsen lassen. Eines dieser Titel trägt den Namen Asphalt und wurde schon in zahlreichen Varianten veröffentlicht. Neben typischen Umsetzungen für die iOS-Geräte gab es sogar schon einen Ableger für den Nintendo DS. Nun legt man einen Gang zu und will sich der Fähigkeiten des Nintendo 3DS bedienen. Als direkten Konkurrenten zum Start der neuen Nintendo Hardware tritt lediglich Ridge Racer 3D an. Doch wer rast hier wem davon?
Die Spielwiese für Rennfahrer
Asphalt bezeichnet eine natürliche oder technisch hergestellte Mischung aus dem Bindemittel Bitumen und Gesteinskörnungen...und ist der Untergrund für rasante Rennaction auf dem Nintendo 3DS. Diese Serie wollte nie eine Simulation imitieren, sondern richtet sich ganz klar an die Freunde des Arcade-Rennvergnügens im Stile eines Need for Speed oder Ridge Racer. Neben rasanten Drifts kann auch der ungehemmte Einsatz von Nitro in diesem Racer zelebriert werden, wozu über 40 verschiedene und lizenzierte Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Typischer Weise beginnt man seine Karriere in Asphalt 3D hinter dem Steuer eines eher klein gewachsenen Wagen, wie dem Mini Cooper, ehe man nach dem Anhäufen des nötigen Kleingeldes auch so mächtige Fahrzeuge wie den McLaren oder Lamborghini in seinen persönlichen Fuhrpark aufnehmen darf.
[img right]144290[/img] Mit dem Kopf durch die Wand geht es dann auf 17 verschiedene Rennstrecken, die auf allen möglichen Teilen des Globus verteilt wurden. Dabei dienen echte Städte wie Berlin oder San Francisco als Vorbild, was allerdings nur aufgrund von irgendwelchen Sehenswürdigkeiten festgemacht werden kann. Echte Rennstrecken dieser Welt haben es nicht in das Spiel geschafft, was man anhand der zum größten Teil recht simplen Streckenführung merkt. Lediglich die Gelegenheiten einer Abkürzung oder von gewagten Sprüngen bringen hier ein wenig Abwechslung ins Spiel. Man merkt Asphalt 3D in jeder Phase seiner ursprüngliche Herkunft an, denn auf dem ersten Blick sieht vieles im Spiel einfach bunt und schick aus, doch gräbt man ein wenig tiefer und sucht nach etwas Substanz, wird man feststellen, dass dieser Racer lediglich für den schnellen Spaß für zwischendurch ausgelegt ist und wahrscheinlich am meisten Sinn auf einem Handy macht. Immerhin profitiert Asphalt auf dem Nintendo 3DS von echten haptischen Tasten, die eine Steuerung deutlich angenehmer gestalten. Auch auf dem 3DS das Gameplay auf ein Minimum an Können reduziert und man bekommt das Gefühl beim Lenken lediglich zwischen links und rechts entscheiden zu können. Ein wenig Spielraum oder ein wenig mehr Feingefühl beim Navigieren der Fahrzeuge im Stile einer Simulation, hätte hier sicherlich wunder gewirkt.
Die Konkurrenz schläft nicht
Asphalt 3D besitzt eigentlich alles, was das Rennfahrerherz begehrt und präsentiert sich mit seinem Karrieremodus sehr abwechslungsreich. Das alleine macht aber ein Rennspiel noch lange nicht aus und erst das richtig Zusammenspiel aller Aspekte lässt einen Racer zum Hit werden. Der Einsatz des Nitros im Spiel ist beispielsweise eine sich immer wiederholende Prozedur. Auf der Strecke sammelt man die entsprechenden Items ein und ist dann in der Lage bei voll aufgeladener Anzeige sogar seine Konkurrenten von der Piste zu schießen. Das gegnerische Fahrerfeld ist leider auch zu nichts anderem Nütze, denn diese fahren wie ein geschlossenes Kollektiv stumpf ihre Runden ab. Zu Beginn eines jeden Rennens fahren sie euch zunächst davon und warten im Anschluss nur darauf von euch eingeholt zu werden. Dazu benötigt es eben nur einiges an Nitro und ein wenig fahrerisches Können. Es ist einfach wichtig keine groben Schnitzer oder gar einen Unfall zu fabrizieren. Sollte es doch einmal dazu kommen, wird es nur sehr schwer gelingen, das Feld wieder einzuholen. Durch diese Prozedur fühlt sich jedes Rennen im Prinzip immer gleich an.
Immerhin besteht der Karrieremodus aber nicht nur aus einfachen Rennen, sondern will mit verschiedenen Rennereignissen, die auch abseits vom Modus gespielt werden können, immer wieder aufs Neue euer fahrerisches Können herausfordern. Es gibt freie Rennen, Zeitrennen, Verfolgungsjagden, Straßenkämpfe, Preisrennen, Driftrennen und Kopf-an-Kopf Duelle. Alle eingefahrenen Rundenzeiten können via Street-Pass natürlich mit anderen Spieler ausgetauscht werden und so zur Verbesserungen der eigenen Zeiten motivieren. Direkte Duelle mit anderen Mitspieler können ebenfalls veranstaltet werden. Dazu steht der Mehrspielermodus zur Verfügung, bei dem 2-6 Freunde antreten können. Einen Online-Multiplayer gibt es wie bei Ridge Racer auch in diesem Titel nicht.
[img left]144289[/img] Befindet man sich bei Asphalt 3D zum ersten Mal an der Startlinie ist man zunächst einmal recht erfreut an der bunten Grafik mit satten Farben und teilweise richtige schicken Streckentextur. Beginnt allerdings erst einmal das Rennen und baut das Spiel seine Geschwindigkeit auf, geht vieles vom scheinbaren Glanz verloren. Die Framerate des Titels hat an vielen Stellen zu kämpfen und auch das plötzliche Aufplopen der Hintergrundgrafik trägt nicht gerade zum Rennspielerlebnis bei. Auf Screenshots kann Asphalt 3D sicherlich überzeugen und hat auch stellenweise seine Momente, aber insgesamt ist gerade der Framrateneinbruch für ein Rennspiel eine bittere Pille. Die Tiefenwirkung der 3D Darstellung ist aber insgesamt okay und kann gerade bei den rasanten Sprüngen punkten. In Sachen Sound haben sich die Entwickler, ähnlich wie bei den Fahrzeugen, aber nicht lumpen lassen. Hier gibt es passenden und teilweise sogar lizenzierte Musikstücke zu hören.
Positiv:
- Karrieremodus mit abwechslungsreichen Events
- lizenzierte Fahrzeugen
- Soundtrack
- bestens geeignet für das schnelle Rennen zwischendurch
- stellenweise echt gute Texturen
Negativ:
- langweilige Rennverläufe
- Framrate-Einbrüche
- Pop-Up Grafiken im Hintergrund